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10. August. Eine französische Armee in Stärke von 60 009 Mann .wird zwischen Mülbausen und Sennbeim in die Flucht ge-- ' planen. — Polnische Jungschüben (Freiwillige) überfallen bei Mechow ein Kosakenlager und zwingen den Feind zum Rückzug unter Hinterlassung von 400 Toten. 11. August. Der deutsche Generalstab schildert in einem Erlasse die von der belgischen Zivilbevölkerung begangenen Meuchel morde an Soldaten, Verwundeten und Ärzten. — Die von den Russen zerstörte Eisenbahnlinie Sosnowice—Czenstochau Russisch-Polen wird wieder hergestellt. — Der öste^> i-^ichische Botschafter verläßt Paris. — Bei Lagarde in' Lothringen wird von deutschen Grenztruppen eine Brigade des 18. französischen Armeekorps über die Grenze zurück geworfen in den Wald von Lunoville; Erbeutung der ersten französischen Fahne. 12. August. Der Panzerkreuzer „Goeben" und der kleine Kremer .Breslau", die in Messina Kohlen genommen hatten, durch. -Zechen die Kette der lauernden englischen und französischem - Kriegsschiffe und entkommen nach den Dardanellen. — Vor- stob deutscher Unterseeboote an der Ostküste Englands und Schottlands entlang bis zu den Shetlandinseln. — Feld-Magazin-Jnsp.-Stellvertreter Re ferendar Bucher aus Taubenheim, dex vorübergehend am hiesigen Amtsgericht tätig war, erhielt das Eiserne Kreuz 2. Klasse. — Vize-Wacht meister Gutsbesitzer Max Lehmann aus Blankenstein er hielt die Friedrich August-Medaille in Silber. — Die stellvertretenden Generalkommandos des 12. und 19. Armeekorps haben in Nr. 183 der Säch sischen Staatszeitung eine Bekanntmachung über Verwen dung von Benzol und Solventnaphtha sowie über Hoch preise für die Stoffe erlassen. Die Verordnung tritt mit dem 15. August 1915 in Kraft. — Die Gesamtauflage der „Liller Kriegszeitung" beträgt jetzt 80500 Exemplare. Hiervon gehen rund 2500 Stück gegen Bezahlung (Postabonuenten, Bahnhofs buchhändler und Zeitungsverkäufer) nach Deutschland. Der Rest — 78000 Exemplare — wird unentgeltlich an die 6. Armee verteilt. — Wer Sonnenblumen hat, achte darauf, daß die Samen nicht infolge von Ueberreife ausfallen. Sonnen blumenkerne werden in diesem Winter zur Oelbereituug durch geeignete Orangisationeu gesammelt werden. — Hartha bei Tharandt. (Konzert.) Im Kurhaus fand am Sonnabend den 7. August zum Besten des Roten Halbmondes ein Konzert statt, das sich sehr guten Besuches erfreute. Als Mitwirkende hatte der Besitzer Herr Lehmann Frau Konzertsängerin Marie Klüglich-Fuchs, Herrn Hans Klüglich (Pianist), beide aus Chemnitz, und Herrn Artur Schreiber (Viola und Klavier) aus Würzburg geworben. Die Darbietungen erbrachten für die Künstler reiche An erkennung und für den Roten Halbmond einen hübschen Ertrag. Der Saal, in dem auch die Verwundeten des Hintergersdorser Genesungsheims Platz genommen hatten, war sehr stimmungsvoll niit Waldgrün und türkischen Tischfähuchen geschmückt, so daß auch darin der Stimmung des Abends vollauf Rechnung getragen wurde. — Cainsdorf b. Zwickau, 10. August. (Schwerer Unfall.) In einem hiesigen landwirtschaftlichen Betrieb wurde dem 12 jährigen Schulknaben Franke durch eine Dreschmaschine der rechte Vorderarm abgerissen. — Mügeln b. O. Bei einem Gutsbesitzer der hiesigen Gegend erkrankten plötzlich die Schweine unter dem Ver dacht des Rotlaufs, so daß innerhalb zwei Tagen acht Stück davon geschlachtet werden mußten. Nach genauer Untersuchung stellte es sich jedoch heraus, daß die Ursache nicht Rotlauf, sondern in der Fütterung zu suchen war. Man hatte u. a. Fischmehl, welches jedenfalls lange Zeit gelegen hatte, mit verabreicht. Das Fleisch der geschlachteten Tiere hatte starken Fischgeruch angenommen; es konnte natürlich nicht genossen werden. Ehrentafel. Ein tapferer Reiteroffizier. Am 26. August erhielt Leutnant von Robendorff des Jäger-Regiments zu Pferde Nr. 4 den Auftrag, mit einer Pawouille von zw^i Unteroffizieren und 20 Jägern über Rössel auß Sorquitten vorzugehen, um die Bewegungen des Feindes zu erkundigen. An der Seeenge von Sor quitten stießen sie auf eine russische Kavalleriedivision. Rasch entschlossen, ließ Leutnant von Robendorff absitzen, zog seine geringen Kräfte geschickt hinter eine Höhe in breiter Form zum Fußgesecht auseinander und eröffnete aus einer Entfernung von 800 Metern ein lebhaftes Feuer auf ahnungslos anreitende Vorhut des Feindes. Sein kühner Plan gelang. Die Russen, in dem Glauben, sich stärkeren Kräften gegenüber zu befinden, gerieten in Verwirrung und jagten unter Zurücklassung von mehreren Verwundeten hinter die Seeenge zurück. Erst nach Verlauf einer Stunde wagte es die russische Kavallerie, unterstützt von einem Regiment Infanterie, wieder vorzugehen. Dieser Uebermacht mußte die Patrouille weichen. Nachdem sie die Nacht in dauernder Fühlung mit dem Feinde zugebracht hatte, ohne daß er einen energischen Angriff gewagt hätte, zog sie sich gegen Mittag auf Rössel zurück. Kurz vor Rössel erreichte sie die Nachricht, die Stadt sei von feindlicher Kavallerie besetzt. Sofort beschloß von Robendorff, die Russen durch ein keckes Reiterstückchen zu täuschen. Er zog seine Leute auf 200 Meter Tiefe auseinander, setzte sich selbst an die Spitze und galoppierte in den Ort hinein. Auch diesmal ließen sich die Russen täuschen und vermute ten hinter dem großen Staubwirbel größere Kavallerie. Eine auf dem Marktplatze haltende Kosakeneskadron flüch tete in größter Verwirrung zum andern Tor hinaus, und unter Hurrarufen besetzten unsere tapferen 20 Jäger die Stadt Rössel. Leutnant von Robendorff holte eigenhändig die russische Fahne vom Rathausturm, hißte die deutsche Flagge und erklärte unter dem nicht enden wollenden Jubel der Bevölkerung Rössel wieder zur deutschen Stadt. Als Beute fielen ihm große Mengen Brot und Mehl in die Hand. Roch viele andere schneidige Ritte zeigten den Mut und den Reitergeist von Robendorffs. Auf einer schwierigen Patrouille gegen die starken Feldbefestigungen der Russen nördlich Piaseczno ritt er mit den Worten: „Wir müssen die Stellungen erkunden, koste es, was es wolle!" dicht an die feindlichen Linien heran und starb, von zwei Kugeln getroffen, den Heldentod. Kirchennachrichten für Donnerstag, den 12. August. Sora. Abends 8 Nhr Kriegsbetstunde. für Freitag, den 13. August. Wilsdruff. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde mit Feier des heiligen Abendmahls. Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten. MMllL tK MM Osuksekss kodnkok Irustkrsi ««LOS i VMIwlLIMlLälSki kOlLÜINMl. : vnerksiuU vorrügllcbsn preiswerten : Mlggstiscki, relSikültlgö MM-nls : ru kleinen kreisen, erslklnssige ; viere IM bestens empkoblen l 2319 Mlüllrü VMö. Erdbeerpflanzen gibt ab Robert Lippert, 2817 am alten Friedhof. vämenzcWm verloren. Gegen Belohnung abzu- gebeu in der Geschäftsstelle dss. Bl. Extra feine Nsrkett- und Finite«»- Wichse empfiehlt R-AHmM, Ushern. Kernsprecher Wr. 8. öerdanüsstoNe verbanckswatte Sintten etc. billigst bei st.A. HSMM, Mob-Nt. Fernsprecher Nr. r. Bergarbeiter stellt ein 2«ei Bauunternehmer Seim L Riedel, Brückenbau Keffelsdorf. Lalläpfel und Pflaumen kaufen zu höchsten Preisen C.R. Sebastian L Co. Konservenfabrik. Plakate * 2428 illinterlrlielbenen. kern 3er Ueimat liegst Du nun begraben, Kühle Lrüe Ueckt Dich Vapkeren ru. wach cles schweren Kampfes harten Streiten IVInbt vir jetrt Nie lange Kuh. Du warst so gut, Du gingst so schwer, Du ahntest Deine Mmmerwieüerkekr. Kühe sankt in peinUeslanU! I Verlorenes 6!ück. Kern von der Heimat, in grosser 8ebn- suebt naeb seinen Illeben, erlitt mein lieber, ^uter, unverAesslieber (llutte, der tteusor^ende Vater seiner Kinder, unser botknun^svoller 8obn, IZrudsr und 8ebrvaAer Nax Oswald Baumann ina Intsnterie-I^e^irnent zry, i. XornpsAnie im blübsndsn Zelter von 28 Satiren den Helden tod iürs Vatsrlanfl. In tiekstsm 8ekmer2s seiKt dies an ^Vilsdruff, Hobsstt. 1341, am 10. August 1915 diesclnverxeprülte Onttin Helene dlnnrnsnn Aeb. Eiselt nekst Kindern und allen „Vas AbpMNe« uns MUrsen von Obst MS Meng gesdnSei. Otern hasten litt Sie WSu. Ser Pachter" Sina in Ser Geschäftsstelle (les Wochenblattes erhältlich. Kochbirnen Metze 35 Pfennige verkauft 2630 Weister Adler. KM«iM liefert sauber und billigst dieBuchdruckerei dieses Blattes. Senkel § Bleich Soda kür den Asuspukr. Elektrische Ficht-nnd - KrMMM - führt persönlich billigst aus Kerüinand Zotter, Wilsdruff, Freiberger Straße 4. 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