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Meißner Fahrerin ist jedenfalls die schmuckste unter all ihren Berufsgenossinnen. Sie ist einheitlich in graues Loden gekleidet, glatter Schoß, graue Litewka österreichischen Schnittes mit dunkelgrünem Samtkragen, der das silberne Abzeichen schmückt, und auf dem Kopfe trägt sie den grüngrauen Burenhut, der die einzig mögliche Kopfbedeckung für einen weiblichen Beamten darstellt (denn das wüste Gebirgshüterl der Münchner Straßenbahnfeen paßt eben nur in die gemütliche Alpenstadt München). Die Stadt der klassischen Porzellanfiguren ist um ein Figürchen erster Wahl reicher! M. T. — Die ersten Zugvögel haben bereits ihre Reise nach dem Süden angetreten. Man wird allerdings ihren Abzug kaum bemerkt haben, da es sich um die Turmschwalben handelt, die man im Sommer nur immer hoch oben in den Lüften als kleine schwarze Punkte entdeckt. Ihre nächsten Nachfolger, die Uferschwalben und Hausschwalben, bleiben noch fast einen Monat hier, bevor sie gleichfalls die weite Reise ins treulose Italien antreten. Noch später folgen dann die sonstigen Singvögel. Dagegen kann man jetzt abends nach Sonnenuntergang bereits die ersten Probeflüge verschiedener Zugvögel beobachten. Mit kurzen Strecken beginnend, gewöhnen sie ihre junge Brut an immer weitere Flüge. Denn später, wenn der Reisetermin herangelangt ist, heißts volle Sicherheit im Fliegen beweisen, da die weiten Strecken mit nur sehr seltenen Ruhepausen, bei einzelnen Vogelarten sogar völlig ohne eine solche zurück- gelegt werden. — Der Schützengraben auf der Vogelwiese. Rund 8000 M. sind innerhalb vierzehn Tagen an der Kasse des Schützengrabens der ehemaligen 177 er zur Abgabe an die Reichsbank umgewechselt worden. 550 Personen haben dadurch freien Eintritt erworben. Jnsgesaint besucht haben im ersten Monat den Schützengraben ungefähr 23000 Per sonen. — Blankenstein. Zur engeren Wahl für die durch den Tod des früheren Inhabers erledigte Pfarrstelle in hiesigem Orte sind vorgeschlagen 1) Pfarrer Kranichfeld aus Lübtitz bei Wurzen. 2) Diakonus Lindner aus Roßwein und 3. Pfarrer Türk aus Döbra bei Lauen stein. Die Gastpredigten finden an den nun kommenden drei hintereinander folgenden Sonntagen statt. — Hohenstein-Ernstthal. Lebensmittelwucher. In der letzten Zeit wurden auf dem Wochenmarkte viele Klagen laut über hohe Lebensmiltelpreise, die verschiedene Land wirte und Händler nehmen. Am Montagsmarkte mußte die Schutzmannschaft einschreiten. Einige Händler hätten das 1/2-Pfund-Stück Butter mit 1 Mark verkauft. Sie mußten aber an die Käufer 5 Pfennige zurückzahlen, da-Pe nur mit 95 Pfennigen verkauft werden durfte. — Oberwiesenthal. Dr. Beck in Oberwiesenthal. Kultusminister Dr. Beck ist hier eingetroffen und hat im Sporthotel Wohnung genommen. — Johanngeorgenstadt. Pilzvergiftung. Hier sind fünf Zöglinge einer Anstalt schwer an Pilzvergiftung erkrankt. Nur dem raschen Eingreifen eines Arztes verdanken sie die Erhaltung ihres Lebens. Durch die Lupe. (Ein Stückchen Zeitgeschichte in Versen), Stolzersüllt vernahm die Kunde — jedermann von Warschaus Fall, - schleunigst hat sie sich verbreitet — auf dem ganzen Erdenball, — Englands Lügenpresse selber — muß den Faustschlag eiugestehn, — dessen Folgen für die Zukunft — vorderhand nicht abzusehn. — Denn noch immer nicht zu Ende — ist im Osten durchgebracht — unser Plan, dort aufzuräumen — mit der letzten Russen macht. — Deutsche Hiebe sausen weiter — nieder auf den mürben Feind — und im Westen schauen zitternd — seine Helfer, treu vereint, — auf die Karten, um mit Schaudern — täglich besser einzusehn, — wie es schon in wenig Wochen — ihnen selber mag ergehn. Auf dem Balkan, wo so lange — sich gemüht der Vierverband, - nehmen wir ihm scheinbar gleichfalls — jetzt die Trümpfe aus der Hand. — Türkeil und Bulgaren scheinen — fester jetzt gekittet noch, — selbst Rumänien erkennt es, — Englands Rechnung hat ein Loch. — Serbien, auf dessen Kosten — die Entente jetzt Rettung sucht, — hat iin stillen wohl schon lange — Rußlands Schützeramt verflucht, — sieht es jetzt, aus welchen Gründen — Rußland einst den Krieg begann, — dankt es für die Zukunftsrolle, — die ihm Edward Grey ersann. Kurz, im Lager der Entente — meldet sich der Kater jetzt, — weil mau wider all' Er warten — in die Nesseln sich gesetzt. - Lassen wir dem Gang der Dinge — ruhig seinen Zukunftslauf, — fressen unsre Feinde schließlich — sich noch gegenseitig auf! WMaKen. A. Z. Wilsdruff. Eine Fliegerbombe fällt nicht senk recht, sondern in einer gekrümmten schrägen Fallrichtung, die sich aus dem Zusammenwirken ihres Schwergewichts mit der vom Flugzeuge im Augenblick des Abwerfens be sessenen eigenen Geschwindigkeit ergibt. Mathematisch läßt sich diese Fallbahn genau errechnen, wozu jedoch mancherlei Hilfsmittel notwendig sind. Der Flieger, dem hierzu stets die Zeit fehlen dürfte, muß sich auf seiue besondere Geschick lichkeit verlassen. Erfahrungsgemäß treffen bei hoher Ge schwindigkeit des Flugzeugs von hundert Bomben noch keine fünf das Ziel, dem sie zugedacht waren. Abweichungen von mehreren hundert Metern sind vielmehr durchaus nichts seltenes. W. Sch. Schmiedewalde. Der Dieselmotor ist ein Motor, in dem staubfein verteiltes Oel durch elektrische Entladungen zur Explosion gebracht wird. Die Explosionen betätigen dann den Triebkolben. Bei solchen Motoren ist die Kohlenfeuerung überflüssig, man spart daher viel Raum. Aehnlich, aber teurer, arbeiten die z. B. in Flugzeugen und Automobilen verwendeten Benzinmotoren. Verlustliste Nr. 182 der Königlich Sächsischen Armee, ausgegeben am 12. August 1915. Dieselbe enthält aus der Stadt Wilsdruff uud deren uäheren Umgebung folgende Namen: Rödel, Fritz, Gefreiter, Rothschönberg — erneut leicht verwundet. Pietzsch, Bruno, Steinbach — schwer verwundet. Mehlig, Hugo Paul, Wilsdruff — gefallen. Thiemig, Wilsdruff — bisher leicht verwundet, ist am 28. 9. 14. im Reserve - Lazaratt 4 Trier gestorben. (VL. 33). Kriegs- W Lkronik Wichtige Tagesereignisse zum Sammeln. 8. August. Amtliche Bestätigung der ehrenvollen Kapi tulation der südwestafrikanischen Schutztruppe gegen den zehn« fach überlegenen Feind unter General Botha. 4. August. Im Osten erreichen die Unsern in Ver folgung der weichenden Russen die Gegend von Kupischki. Von Norden her werden die Nüssen auf die Festung Lomza gedrückt. Die befestigten Narewübergänge bei Ostrolenka werden von uns genommen, mehrere Tausend Russen gefangen, 17 Maschinengewehre erbeutet. Vor Warschau werden die Russen aus der Blonie-Stellung in die äußere Fortltnie geworfen. Armee Prinz Leopold von Bayern greift Warschau an. — Im Südosten geht Armee v. Woyrsch jenseits der Weichsel weiter vor, österreichisch-ungarische Truppen dieser Arnies sind im Besitz der Westteile der Festung Iwangorod bis zur Weichsel. Die verbündeten Armeen v. Mackensen schlagen auf der Verfolgung erneut die Russen bei Lencza, nordöstlich von Cholin uud westlich des Bug. Die Russen weichen überall. 4. August. Im Görzischen schlagen die öst-rreWüch» ungarischen Truppen alle erneuten Angrisse d» er ab, ebenso im Kärntner und Tiroler Grenzgebiet. — A' er Kaukasusfront erleiden die Russen eine Niederlage dmck die Türken. Die Russen verlieren 600 Tote, 1000 Verwunrete und 150 Gefangene. 5. August. Deutsche Kavallerie schlägt die rd»»' in Kurland und Samogitien an mehreren Stellen -us em Felde. 2226 Russen werden gefangen. Arm«n v. H atz und v. Gallwitz gehen weiter vor in Richtung der S atze Lomza—Ostrow—Wyszkow. 22 russische Offiziere, 4L40 c onn werden gefangen, 17 Maschinengewehre erbeutet. Arnie« Prinz Leopold von Bayern durchbricht und nimmt dis äußere und innere Fortlinte von Warschau. Mechau wird vormittags von unseren Truppen besetzt. 5. August. Iwangorod wird von österreichisch-ungarischen Truppen besetzt. Zwischen Weichsel und Bug schreitet die Verfolgung der Russen fort. 6. August. Erfolgreiche Reiterkämpfe der Unsern gegen die Russen in Kurland bei Popel, Kowarsk und Kurkle. Vordringen der deutschen Armeen an der Narewfront süd lich von Lomza. Eine russische Stellung zwischen Bug mündung und Nasielsk wird von den Unsern durchstoßen. Deutsche Luftschiffe bombardieren den Bahnhof Bialystock. — Auf dem südöstlichen Kriegsschauplatz nehmen unsere über die Weichsel gedrungenen Truppen mehrere feindliche Stellungen. Bei Sardin werden die Russen von deutschen, nordöstlich von Nowo-AIerandrija von österreichisch ungarischen Truppen geworfen. 6. August. Die Österreicher besetzen günstige Höhen- stellungen auf italienischem Gebiet in der Gegend des Monte Paralba. — Ein italienisches Unterseeboot vom Typ „Nau tilus" wird durch ein österreichisch-ungarisches Unterseeboot versenkt. Das italienische Luftschiff „Citta di Jesi" wird über dem Hafen von Pola durch Schrapnellfeuer herunter geholt und nach Pola gebracht. Die Besatzung ist gefangen. — Die Türken erzielen erhebliche Vorteile gegen die Russen an der Kaukasusfront. 7. August. In Flandern müssen die Belgier teilweise 'chre über die User vorgeschobene Stellung vor unserem Feuer räumen. — Die Russen gehen östlich von Poniewiez hinter den Fluß Jara zurück. Gegen Kowno gehen die Unsern weiter vor. 600 Russen werden gefangen. Armeen v. Scholtz und v. Gallwitz brechen den russischen Widerstand zwischen Lomza und Bugmündung. Vom 4. bis 6. August sind auf dem östlichen Kriegsschauplatz gefangen an Russen 85 Offiziere und 14200 Mann, erbeutet sind sechs Geschütze, acht Minen werfer, 69 Maschinengewehre. Die Einschließungstruppen von Nowo-Georgiewsk dringen bis zum Narew vor. Das Fort Dembe wird genommen. — Bei Ruskowola auf dem südöstlichen Kriegsschauplatz werden die russischen Stellungen geräumt und die Russen zum Rückzug gezwungen. 8. August, Auf dem östlichen Kriegsschauplatz erreichen die Unsern südlich von Wyszkow den Äug. Serock wird besetzt.! tVor Nowogeorgiewsk werden die Befestigungen von Zegrze genommen. — Im Südosten wirft der linke Flügel des Generalfeldmarschalls v. Mackensen die Russen nach Norden gegen den Wieprz-Fluß. Der österreichisch-ungarische Generalstabsbericht meldet die Gefangennahine von 23 Eischen Offizieren und 6000 Mann. Zwei Geschütze, 11 Maschinengewehre wurden erbeutet. — Starke italienische Angriffe im Görzischen werden zurückgewiesen. — An der Dardanellenfront erzielen die Türken erhebliche Erfolge. Der Feind läßt über 2000 Tote auf dem Gefechtsfeld. Das alte türkische Linienschiff „Barbarossa Heireoin" wird durch em feindliches Unterseeboot versenkt. 9. August. Am 8. und 9. August werden durch deutsche Kampfflugzeuge 5 französische Flugzeuge ntedergeholt. — Im Osten gehen die Unsern gegen die Festungen Kowno und Lomza vor. Ungefähr 2000 Russen werden dabei ge- fangen, 7 Maschinengewehre erbeutet. Die Deutschen über schreiten im Vordringen die Straße Ostrom—Wyszkow. Nowogeorgiewsk wird auch im Osten eingeschlossen. Praga, gegenüber von Warschau am anderen Ufer der Weichsel, wird besetzt, einige Tausend Russen werden gefangen. — Auf dem südöstlichen Kriegsschauplatz überschreitet Armee v. Woyrsch in der Verfolgung nordöstlich von Iwangorod die Straße Garwolin—Ryki. Linker Flügel v. Mackenfen drängt die Russen über den Wiewz. S. August. Am Dnjestr nehmen die österreichisch-unga rischen Truppen 1600 Russen gefangen und erbeuten fünf Maschinengewehre. — Der englische Hilfskreuzer „India" wird von einem deutschen Unterseeboot an der nördlichen Küste Norwegens torpediert und versenkt. — An den Dar danellen zerstört ein türkisches Wasserflugzeug ein feindliches Unterseeboot vor Buiair. 10. August. Die Unsern dringen näher an die Fort linie von Kowno heran, machen einige hundert Russen zu Gefangenen und erbeuten 4 Geschütze. Armee 0. Scholtz durchbricht die Fortltnie der Festung Lomza und nimmt die Festung im Sturm. Seit dem 7. August wurden in dieser Gegend 23 russische Offiziere und 10100 Mann gefangen. Östlich von Warschau steht Armee Prinz Leopold von Bayern an der Straße Stanislawow—Nowominsk. — Armee 0. Woyrsch dringt auf dem südöstlichen Kriegsschauplatz vor und erreicht die Gegend von Zeiechow, wo sie in Fühlung tritt mit dem von Süden vordringenden linken Flügel der Armeen v. Mackensen. Die feindlichen Nachhuten werden von Ostrow bis zum Bug aus die Hauptkräfte geworfen. Von freund und feind. (Allerlei Draht- und Korrespondenz-Meldungen.) Amerika an Österneick-Ungann. Washington, 11. August. Die Regierung hat auf die österreichisch-ungarische Note eine Antwort nach Wien abgesaudt, in der die Darstellung, als ob die Ausfuhr vou Munition an die Alliierten mit der amerikanischen Neutralität nicht vereinbar sei, zurück gewiesen wird. So meldet Reuter. Diese Zurückweisung wird am besten beleuchtet durch eine Feststellung, die ein spanisches Blatt, die „Epoca" gerade jetzt macht. Nach diesem Blatte haben die vom Vierverband in den Vereinigten Staaten gemachten Bestellungen den Betrag von acht Milliarden Franken erreicht. Und die „Epoca" fügt hinzu: Diese Be stellungen für Kriegsmaterial stellten nur einen Teil des Nutzens bar, den Amerika aus oem Kriege ziehe. Es komme hinzu noch die Steigerung der Ausfuhr aller übrigen Produkte Amerikas, wodurch Amerika gleichfalls ein grober Gewinn erwachse. In der Tat, wie kann man von einer Neutralitätsoerletzung sprechen, wo so viel ver dient wird? . . . Selbstbesinnung unserer feincle? London, 11. August. Die „Morning Post" schreibt in einem Leitartikel: Wir suchen nicht den furchtbaren Charakter des deutschen Vormarsches im Osten zu unterschätzen, wir sagen nicht, daß er seine unmittelbare Absicht verfehlt hat oder ver fehlen wird. Wir erkennen im Gegenteil an, daß Deutsch- lünd durch seine Organisation und seine Kriegskunst Wander verrichtet hat. - Mailand, 11. August. Der „Corriere della Sera" enthält einen bemerkens werten Artikel über die letzten Ereignisse auf den pol nischen Schlachtfeldern, in dem es unter anderem heißt: Warum sollen wir diesen Rückzug der Russen ableugnen? Er ist durch den deutschen Willen den Russen aufgezwungen worden, die ihn über sich ergehen lassen müssen. Die Folgen des Rückzuges können heute noch nicht festgestellt werden, aber man wird sie morgen nicht abstreiten können. Die Deutschen können, wenn sie wollen, Truppen vom östlichen Kriegsschauplatz auf den westlichen werfen. Der Verfasser des Artikels glaubt, daß das Ende des russischen Rückzuges nicht von den Russen, sondern vom Willen der Deutschen abhängen werde. Petersburg, 11. August. Das Kadettenblatt „Rjetfch" kündigt bereits den Fall Nowogeorgiewsks an, das völlig eingeschlossen sei. Der Erfolg der Zentralmächte sei groß und unbestreitbar, aber die russischen Heere seien noch^Mcht vernichtet. sMtkcdr stuMcbau. ökterrelck-^ngarn. x Der Polenklub, die polnische Fraktion im öster reichischen Reichsrat, hat eins Kundgebung beschlossen und zur Veröffentlichung gebracht, wie er sich die Zu kunft Polens denkt. Es heißt darin: Die Schicksale Polens haben sich gegenwärtig so eng mit den Schicksalen der habsburgischen Monarchie verknüpft, daß wir nicht zweifeln, '.daß der Sieg der Monarchie den Sieg Polens und die Eroberung Warschaus die Befreiung Polens bedeuten. Die polnische Nation erblickt die stärkste Sicherung ihrer nationalen und politischen Zukunft in der habsburgischen Monarchie und ver langt, daß ein ungeteiltes Königreich mit Galizien zu einem selbständigen praktischen Ganzen vereinigt als Königreich im Verbände der habsburgischen Monarchie entstehe. Der Polenklub, stets um die national-polnischen Interessen und gleichzeitig um die Machtstellung der Monarchie besorgt, drückt seine feste Überzeugung aus, daß die nationale und politische Wiedergeburt Polens die Kraft und die Macht der habsburgischen Monarchie be deutend heben wird, daß sie im Lebensinteresse des Deutschen Reiches gelegen ist, sowie daß sie die ruhige Entwicklung der abendländischen Kultur sichern wird. I^ah und fern. m o Unsere Sanitätshunde. In Oldenburg tagte unter Vorsitz Les Großherzogs, seines Protektors, der zu großer Bedeutung gekommene Deutsche Sanitätshundverein, der ^il reichlich zwanzig Unterabteilungen über das ganze Ne ich verbreitet ist. Die Hunde haben sich glänzend be wahrt; sie haben vielen Soldaten das Leben gerettet. Die Bedeutung des Sanitätshundes wird allgemein anerkannt, das beweisen die freiwilligen Spenden, die 800 000 Mark betragen. O Ausgezeichnete Weinernte in Sicht. Vom ganzen Mokelgebiet liegen erfreuliche Nachrichten über den gläu- zend-n Stand der Weinberge vor. Wenn nichts Unvor hergesehenes eintritt, erwartet man einen Rekord. Ver einzelt stehen die Trauben bereits im Wein, was sonst erst fünf bis sechs Wochen später einzutreten pflegte. Auch aus anderen Weingebieten lauten die Berichte hoch- besriedigend. T Die Säuglingssterblichkeit in England um 5V Pro zent gestiegen. Die Säuglingssterblichkeit in England, die seit dem Beginn dss Krieges zu lebhaften Diskussionen Veranlassung gab, tritt jetzt besonders kraß in der neuesten Statistik hervor. Hiernach ist die Säuglingssterblichkeit im ersten Vierteljahr 1915 um 50 Prozent größer als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Als Ursache hierfür werden die Verteuerung der Milchpreise und der starke Alkoi olkonsum in den unteren Volksschichten, besonders bei den Frauen angegeben. 1 Neues Verfahren zur Herstellung von Druckpapier. Nach langjährigen Versuchen ist es jetzt gelungen, ein neues Verfahren zur Herstellung von Druckpapier zu finden. Wie bekannt, erfolgt Lie Herstellung von Druck papier durch Verarbeitung von Zellstoff, dem ein gewisser Prozentsatz Zellulose hinzugefügt wird. Jetzt wird das Papier, wie aus Dresden gemeldet wird, ohne diesen Zusatz von Zellulose hergestellt werden können. Dadurch werden die Preise bedeutend verbilligt werden und Deutschland wird vom Auslande unabhängiger werden. Die umfangreichen Versuche in einer Papierfabrik in Petersdorf haben ergeben, daß die Bedruckungsfähigkeit sogar besser als bei dem bisherigen Papier ist. Die Fabrik will jetzt zur Herstellung in großem Umfang über gehen.