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Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend : 31.07.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782024719-191507319
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782024719-19150731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782024719-19150731
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-07
- Tag 1915-07-31
-
Monat
1915-07
-
Jahr
1915
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Ans 1 Mark. Der Oberbürgermeister ist Vorsitzender des Vereins Der Stadtrat ernennt die eine Hälfte der Vor standsmitglieder, die andere Hälfte wählt der Verein Die Vereinsgeschäfie erstrecken sich auf Fürsorgetätigkeit im Vereinsbezirk, über die ein Kreisrat die Aufsicht führt. Noch vor der Gründungsversammlung hatten bereits über tausend Personen ihre Mitgliedschaft angemeldet. Der Rot hat in seiner Sitzung am Dienstag beschlossen, einen ein maligen Beitrag in Höhe von 100000 Mark und einen fortlaufenden Jahresbeitrag in Höhe von 25000 Mark an den „Heimatdank" zu leisten. — Pirua. Gjn neuer Obstbaumschädlina, der soge nannte Siebenschläfer, macht sich seit einiger Zeit im Elb- tale bemerkbar Der Siebenschläfer sieht dem einheimischen Eichhörnchen sehr ähnlich und hat eine dunkelgraue Farbe, so daß er schwer von den Baumstämmen und Aesten zu unterscheiden ist Die Tiere halten sich vornehmlich auf Birnbäumen auf, deren Früchte sie mit großer Vorliebe verzehren. Sie sollen 7 Monate des Jahres schlafen und stammen aus Nordösterreich und Westrußland — Sirrm- Fischer fingen auf der Unterelbe einen Stör im Gewichte von 240 Pfund Ein Fisch von solcher Größe ist jetzt eine Seltenheit und erinnert an die reichen Fänge früherer Jahre, als die Elbe noch fischreich war. Damals gab es Lachse auch bei uns in Hülle und Fülle. Machten sich doch die Fischerknechte aus, daß sie nicht öfters als dreimal in der Woche Lachs mm Mittag erhalten durften. — Küemnitz. Der hiesige Rat hat beschlossen der Stiftung „Heimatdank" für das Königreich Sachsen einen einmaligen Beitrag in Höhe von 50000 Mark aus Kriegs- fürsorgemitteln zu überweisen und dem Verein „Heimat- dank" für den Bezirk der Stadt Chemnitz einen Jahres beitrag in Höhe von 12000 Mark — erstmalig für das Jahr 19l5 — aus haushaltplanmäßigrn Mitteln zu be willigen — Kohenstein-Krnstthal, 28 Juli (25jähriges Be- stehen.) Das Bethlrhemstift im Hüttenzrunde, das unter Leitung des Herrn Kirchenrates Siebenhaar-Leipzig steht, konnte jetzt das 2.» jährige Bestehen feiern. In diesem Zeitraum wurden in den Anstalten über 16000 Kinder verpflegt — Aus dem Wogtlaude. Ein Rückgang der Fleisch- Preise wird hier vielfach beobachtet So wird in Klingen- thal und in Oelsnitz vorzügliches Rindfleisch mit 1 Mark für das Pfunv angeboten. Im Fürstentum Reuß sind die Fleischprcise noch niedriger Kriegs- W Okronik Wichtige Tagesereignisse rum Sammeln. 8. Juli. Am Görzer Brückenkopf werden Vorstöße der Italiener verlustreich für sie abgeschlagen. — Montenegrinische Vorstöße bei Trebinje veGnglücken vollständig. — Mit dem torpedierten und untergegangenen italienischen Panzerkreuzer .Amalfi" sollen etwa 400 Mann versunken sein. 9. Juli. Bei Souchez und Ailly vergebliche französische Angriffe. Im Priesterwalde erstürmen die Unsern mehrere französische Grabenlinien, machen 260 Gefangene und er beuten vier Maschinengewehre. 9. Juli. Die Engländer erleiden im Kampf mit türkischen Stämmen auf persischem Gebiet eine Niederlage. 1000 Engländer werden gefangen, eine Anzahl Kanonen und viel Kriegsmaterial erbeutet. — Im Hinterland von Uemen wird die dort befindliche britische Streitkraft von den Türken geschlagen und zum Rückzug nach Aden ge- nötigt. — Nach einem Reuter-Telegramm soll die deutsche Truppe in Deutsch-Südwest infolge der Übermacht des Britengenerals Botha kapituliert haben. 10. Juli. Im Westen scheitern französische Angriffe bei Launois. Nordwestlich von Beaussjour-Ferme wird eine französische Stellung erstürmt. Im Priesterwalde dringen die Unsern vor. Selt dem 4. Juli sind zwischen Maas und Mosel 1798 Franzosen, darunter 21 Offiziere, ge fangengenommen worden, 3 Geschütze, 12 Maschinengewehre, 18 Minenwerfer wurden erbeutet. — Bei Offowiec in Polen wird ein russischer Angriff zurückgeschlagen. Warschau fit von den russischen Behörden und von der Bevölkerung ge räumt. 11. Juli. Die Engländer erleiden bei einem vergeb lichen Vorstoß nördlich von Bvern starke Verluste. Franzö sische Angriffe an mehreren Stellen zersplittern. — Im Oslen finden südlich von Krasnostow mehrfache Gefechte statt, die für tue Unsern siegreich sind. 12. Juli. Eine englische Stellung südöstlich von Bvern wird gesprengt. Die Unsern erstürmen den Kirchhof von Sauckez an der Straße nach Arras. Einige hundert : An der Järia ( Originalroman von H. A. Revel. W (Nachdruck verboten.) Alle- war überrascht über diesen unerwarteten Aus- lbruch deS Jünglings. Namentlich der junge Offizier selbst. Er sah sich den Menschen genauer an, in der Meinung, einen ehemaligen Soldaten seines Regiments vor sich zu haben: denn solches war ihm schon manchmal passiert. Endlich erkannte er ihn: .Bist du nicht der junge Mann, hem ich auf der -Oenone* Geld für seine Mutter gab und Her mir die Teerflecke herausgemacht hat?" Gaetano konnte kaum ein Wort hervorbringen. Er schluchzte nur ein .Ja, Herr." .Na, dann ist s ja gut. Warum weinst du denn so? Ach so! Weil ich krank bin? Na, das ist schon wieder alles heil. Ein kleiner Unfall bloß. Oder ist vielleicht deine Mutter gestorben?" riet LouiS, da der Bengel immer heftiger darauf losschluchzte. Gaetano nickte mit dem Kopf, ohne recht zu wissen, was er bejahte. „Na, armer Kerl, sei wieder gut", tröstete ihn Luigi, Mit seiner abgemagerten Hand die schwarzen krausen Hocken Gaetanos streichelnd. „Die hat's überstanden." Man vernahm mit einemmal ein eigentümliches A,läppern, nah und Mensiv, ohne zu wissen, woher es kam. Auch der Justlzrat lauschte gespannt auf dieses sonderbare Geräusch, ohne zu ahnen, daß er selbst der Erzeuger dieses Geklappers war. Der Herr Justizrat hatte nämlich einen regulären Schüttelfrost bekommen. „Gott bewahr' mi'l" rief Gohrenstedt mit Grauen. .Das bin ich ja selbst? — Nu aber nach Haus! Gnädige Frau, ich muß um Ihre Ga -z- gastfreundsch — schäft b — bitten." Seine Zähne hatten einen ordentlichen Kramps bekommen. Er ließ sich von Gaetano führen, der am liebsten von dannen geflohen wäre, nur um seines armen Opfers nicht mehr ansichtig zu sein. Deshalb kam ihm dieser Anlaß sehr willkommen. Franzosen werden gefangen, vier Maschinengewehre und ?in Minenwerser erbeutet. Bei Combres und im Ailly- ' alde zerbrechen französische Vorstöße. Bei Amerzweil" -wird eine französische Stellung zerstört. — Auf dem öftls '^ Kriegsschauplatz erstürmen die Unsern die russischen Vor- Stellungen bei Lipina. 13. Juli. Im Küstenland werden die Angriffe mehrerer italienischer Regimenter von den Österreichern abgewiesen. — In der letzten Woche hatten die Russen an der kauka sischen Front im Kampf mit den Türken etwa 2000 Mann Tote und Verwundete. An der Dardanellenfront brechen Angriffe der Feinde auf den rechten und linken Flügel der Türken zusammen. Die Türken erbeuten Mengen von Munition, Waffen und Kriegsmaterial. Bei Sed il Bahr erleidet der Feind ebenfalls starke Verluste. 14. Juli. Bei Souchez auf dem westlichen Kriegs schauplatz, scheitern französische Angriffe. In den Argonnen wird die französische Stellung bei Vienne le Chateau in etwa 1000 Meter Breite genommen, mehrere hundert Ge fangene fallen in unsere Hand. Südwestlich von Boureuilles erstürmen die Unsern die feindliche Stellung in Breite von drei Kilometern und nehmen die Höhe 288. Gefangen werden 2581 unverwundete Franzosen (darunter 51 Offiziere), 400 verwundete: erbeutet find zwei Gebirgsgeschütze, zwei Revolverkanonen, sechs Maschinengewehre und eine Menge Kriegsgerät. Ferner machen unsere bis zur feindlichen Artillerie vorgestobenen Truppen acht französische Geschütze Unbrauchbar. — Im Osten gehen die Unsern zwischen Weichsel und Njemen an mehreren Stellen erfolgreich vor. 14. Juli. Bei den fortgesetzten Kämpfen an der Dar- danellenfront und auf Gallipoli erleiden die Engländer und Franzosen starke Verluste. 15. Juli. Im Westen brechen alle französischen Versuche, die von den Unsern im Argonnerwald eroberten Stellungen wiederzunehmen, erfolglos zusammen. Die Franzosen haben dabei ungewöhnlich große Verluste. Die Zahl der gefangenen Franzosen erhöht sich auf 68 Offiziere, 3688 Mann., Im Walde von Malancourt und im Priesterwalde zersplittern französische Vorstöße. — Auf dem östlichen Kriegsschauplatz werden in kleineren Gefechten an der Windau 425 Russen mit zwei Offizieren gefangen. Südlich des Njemen erobe"-^ die Unsern mehrere russische Vor-Stellungen. Ferner e-- stürmen sie die Högen von Olszanka, nehmen 300 Russen gefangen und erbeuten zwei Maschinengewehre. Das Dorf Krusca wird von uns genommen, sowie russische Stellungen in der Umgebung. Dabei fallen 2400 Ruffen und acht Maschinengewehre in unsere Hand. Bei Prasznysz werden mehrere russische Linien genommen und die stark befestigte Stadt Prasznpsz selbst wird von den Unsern besetzt. — Am nördlichen Dnjestr werden 550 Russen, dazu 11 Offiziere ge fangen. — Die Österreicher schlagen mehrere italienische Angriffe bei Sdraussino und Polazza ab, die Italiener haben schwere Verluste. 15. Juli. Am nördlichen Ufer des Dnjestr erfolgreiche Kämpfe gegen die Russen. 550 russische Mannschaften und elf Offiziere werden gefangen. Die Ruffen weichen auch in Beßarabien zurück. 16. Juli. Im Westen find die eroberten Argonnen stellungen fest in unserer Hand, Entreißungsversuche der Franzosen schlagen fehl. Alle feindlichen Angriffe scheitern. Der Feind erleidet blutige Verluste und verliert 462 Ge fangene. Seit dem 20. Juni machten die Unsern in den Argonnen neben dem Geländegewinn und der Materialbeute 7009 französische Mannschaften und 116 Offiziere zu Ge fangenen. — Im Osten überschreiten unsere Truppen die Windau und machen weitere Fortschritte südwestlich von Kolno und südlich von Prasznvsz. — Der russische Hafen Windau nach schwedischen Berichten in Brand geschossen. 16. Juli. Bei den fortgesetzten Kämpfen am Djnesic werden nach dem österreichisch-ungarischen Generalstabs berichte 12 russische Offiziere und 1300 Mann zu Gefangenei! gemacht. — An der Dolomitenfront auf dem italicnischcm Kriegsschauplatz werden mehrere vorgehende italienische Bataillone unter bedeutenden Verlusten abgewiesen. 17. Juli. Grobe und erfolgreiche Offensive General feldmarschalls v. Hindenburg im Osten. Die Armes v. Below im siegreichen Fortschreiten jenseits der Winvau. 11 russische Offiziere und 2450 Mann gefangen, 3 Geschütze, b Maschinengewehre erbeutet. Armee o. Gallwitz nimmt die starken russischen Befestigungen bei Mlawa und Prasznvsz. Die Nüssen weichen überall, ihre Stellung südlich Zielona wird in Breite von sieben Kiloinetern durchbrochen. Die Truppen des Generals v. Scholz unterstützen die Armee Gallwitz. Die Ruffen ziehen gegen den Narew ab. Sie lassen bei der Armee Gallwitz 88 Offiziere, 17 500 Mann Gefangene, 13 Geschütze, 40 Maschinengewehre, 7 Minenwerfer. Die Armee Scholz macht 2500 Russen zu Gefangenen und erbeutet 8 Maschinengewehre. — Auf dem südöstlichen Kriegsschauplatz unter Führung deS Generalfeldmarschalls v. Mackensen gröbere Kämpfe, nach dem die russischen Vor-Stellungen genommen sind. Die deutschen Truppen durchbrechen die feindlichen Linien südwestlich von Krasnostow. Sie machen 28 russische Offiziere und 6083 Ruffen zu Gefangenen. Generaloberst v. Woyrsch nimmt die Offensive wieder auf. Damals nach dem Anschlag in Makarska war er in die Berge geflohen, wie von Furien verfolgt. Nicht, daß er ein so subtiles Gewissen gehabt hätte. Aber der Herr war gut zu ihm gewesen, während ihn der andere als „bsstia« wie einen Hund traktiert hatte. Deshalb war er auch nicht wieder zurückgekehrt, um sich für die Tat das Blutgeld — die tausend Lire — zu holen. Eine fast fanatische Liebe hatte ihn für Luigi beseelt. Er hätte für ihn durchs Feuer gehen mögen. Und doch hatte er die feige Tat begangen, wie unter einem höheren Zwange stehend. Er fürchtete den Grafen Gentile. Gaetanos Natur war eine feige, wie bei den meisten Italienern. Hinterrücks konnten sie eine Tat begehen, oder in der Mehrzahl. Selten aber einem Einzelnen Äug' in Auge gegenüber. Gaetano war ein ausgezeichneter Schütze. Das hatte Gentile von der alten Simonetta erfahren. Deshalb batte der Bursche auch tiefer als gerade nach dem Herzen Luigis gezielt, nachdem er vorher inbrünstig zu seinem Schutzpatron gebetet hatte, seine Kugel unschädlich zu machen. Seine halbe Seligkeit hätte er darum gegeben, um zu wissen, ob sein Opfer noch lebte oder ob die Kugel eine tödliche Wirkung gehabt hatte. Aber wie sollte er dies zu wissen bekommen? Er hatte ja nur ein Bestreben: So weit als möglich zu fliehen und niemals, niemals wieder dem Grafen zu begegnen. Tagelang hatte er sich im Gebirge umhergetrieben, bis er völlig zerlumpt und verwahrlost, in Ragusa von einem Olivenhändler als Schiffer in Diensten genommen worden war. Als solcher hatte er von Lacroma, wo sich sein Herr befand, Oliven und sonstige Früchte nach Ragusa zu fahren, wo sie von Händlern in Empfang genommen wurden. Und jetzt mußte er hier, gerade hier, da er nun sein ehrliches Brot auf längere Zeit zu verdienen hoffte, den guten Herrn wiederfinden, noch immer an seiner Wunde leidend: jenen Mann, der zu ihm so gut gewesen war, wie noch kein Mensch vorher, und an dem er so schnöden Verrat verübt hatte! 18. Juli. Im Westen verbessern die Unsern ihre Stellung im Argonner Walde. Französische Vorstöße in Lothringen werden zurückgeschlagen. — Auf dem östlichen Kriegsschau platz schlägt die Armee v. Below die Ruffen bei Alt-Äur,. nimmt ihnen 2620 Gefangene, 6 Geschütze und 3 Maschinen gewehre ab. Östlich Kurschany wird die vorderste russische Stellung genommen. Zwischen Pissa und Weichsel setze« die Ruffen ihren Rückzug fort, die Verfolgung ist ihnen dicht auf den Fersen. Mehrere Orte werden ge nommen, russische Stellungen durchbrochen. Die Zahl oer Gefangenen mehrt sich. — Die Offensive der Unfern auf dem südöstlichen Kriegsschauplatz dauert an. Armee v. Woyrsch stürmt die feindlichen Stellungen zunächst in Breite von 2000 Metern und verbreitert den Gewinn in harten Nah» kämpfen. Die Ruffen müssen sich zurückziehen. 2000 Russe» gefangen, 5 Maschinengewehre erbeutet. Armee Mackensen schlägt die Ruffen zwischen Pilaczkowtce und Krasnostaw. Beide Orte werden erstürmt. — In der Nähe von Ragusa wird am 18. Juli der italienische Kreuzer „Guiseppe Garibaldi" von einem österreichischen Unterseeboot torpediert und versenkt. 19. Juli. Französische Vorstöße werden auf dem west lichen Kriegsschauplatz an mehreren Stellen abgewiesen, 3 französische Offiziere und 310 Mann werden gefangen. — Ter deutsche Vormarsch im Osten führt zur Besetzung von Tuckum, Schiuxt und Windau durch die Unsern. Zwischen Pisfa und Szkwa räumen die Russen ihre durchbrochenen Stellungen. Armee v. Gallwitz steht an der Narew-Linie. rum Teil wichen die Russen über den Narew. Die Zahl der gefangenen Ruffen ist auf 101 Offiziere, 28 76» Mann gestiegen. — Auf dem südöstlichen Kriegsschau platz stürmen Truppen der Armee v. Woyrsch bet Cievilow die russischen Linien. Zwischen Bug und oberer Weichsel dauert der Kampf gegen die weichenden Russen mit aller Kraft an. Die Unsern erzwingen den Übergang über die Wolica, österreichisch-ungarische Truppen gehen über den Bug vor. Die Russen haben eine schwere Niederlage auf der ganzen Front erlitten. Vom 16. bis 18. Juli machten die deutschen Truppen und das österreichisch-ungarische KorpK unter Jeldmarschall v. Arz allein 16 250 Gefangene und er beuteten 23 Maschinengewehre, 19. Juli. Auf dem italienischen Kriegsschauplatz stritten die Italiener auf dem Plateaurand von Görz. Die Italiener ivurden auf der ganzen Angriffssront mit großen Verlusten zurückgeschlagen. 20. Juli. Englische Angriffe östlich von Bvern zer schellen, ebenso wird ein französischer Vorstoß bei Fricouri abgewiesen. — In Kurland weichen die Russen östlich Tuckum und Kurschanv weiter zurück. Nördlich Nowgorod am Narew werden russische Stellungen ge nommen. Unsere Truppen erreichen den Narew nördlich der Skwa-Mündung und nehmen die auf dem nord westlichen Ufer gelegenen Befestigungen von Ostrolenka. Südlich der Weichsel verlieren die Russen bei Nachhut kämpfen 560 Gefangene und zwei Maschinengewehre. — Auf dem südöstlichen Kriegsschauplatz wirft die Armee v. Wovrsch den überlegenen Feind aus der Jlzanka-Stellung. über 5000 gefangene Ruffen bleiben in den Händen der Unsern. Deutsche Kavallerie erreichte die Bahn Radom—Iwangorod. 20. Juli. Österreichisch-ungarische Truppen besetzen Radom. Sie machen bei Sokal 3000 Rusten zu Gefangenen, an anderer Stelle 3500 und 50 Offiziere. — Starke Angriffe der Italiener im Görzischen werden zurückgeworfen. Die Italiener erleiden schwere Verluste. 21. Juli. In den Argonnen stürmen die Unsern feindliche Gräben, nehmen 366 Franzosen gefangen und erbeuten ein Maschinengewehr. Französische Angriffe nörd lich von Münster scheitern, vier französische Offiziere und 120 Mann werden gefangen. Französische Flieger bombar dieren Colmar, ohne erheblichen Schaden auzurichten. — In Kurland weichen die Russen in östlicher Richtung üvs^ Popeljany und Kurschany. Westlich von Szawle fällt die letzte russische Verschanzung. An der Dubisfa östlich von: Rossienje werden die russischen Linien durchbrochen, südlich der Straße Mariampol—Kowno nehmen die Unsern die Dörfer Kiekieryszki und Janowka. Deutsche Landwehr wirft die Russen nördlich von Nowogrod, macht 2000 Ge fangene und erbeutet zwei Maschinengewehre. Am Narew wird ein starkes russisches Werk vor Rozan genommen, 560 Russen und 3 Maschinengewehre fallen in unsere Hand. Bei vergeblichen Widerstandsversuchen der Russen an den Brückenkopfstellungen von Rozan, Pultusk und Nowogeor- gicwsk erleiden sie schwere Verluste und lassen 1000 Ge fangene zurück. Die Blome—Grojec-Stellung wird von uns erstürmt. — Auf der Verfolgung erreicht die Armee v. Woyrsch die vorgeschobene Brückenkopfstellung südlich von Iwangorod, die feindlichen Linien bei Wladislawow werden in sofortigem Angriff genommen. Österreichisch-ungarische Truppen brechen südwestlich von Lublin, deutsche südöstlich wn Piaski und nordöstlich von Krasnostow in die feind lichen Stellungen ein. 22 Juli. Das seit dem 23. Avril vermißte französiAe Unterseeboot „Joule" gilt als endgültig verloren - Dre der russischen Gefangenen bei der ^ümee de Cr r Ferdinand steigt auf 8000, die Beute am i^MÄckchenaewehre und vier Munitionswagen Alle Anmiffede" Görz werden blutig abg-w'-sen. Er war sofort mit sich im klaren, daß er.nunmehr von hier fort mußte, um Louis nicht mehr zu be rrnen. Aber wie sollte er das anstellen? Er hatte seinen Ww-Hcn- lohn noch nicht bekommen. Freilich halt n die men und Herren für ihn gesammelt. Aber das Ge d wollt« er nun und nimmer annehmen. Er dankte Gott für die Gelegenheit, daß er hatte einem Menschen das Lenen stten können, um damit einigermaßen sein früheres Berbiechev zu sühnen. Der Justizrat bat und schalt und drohte: aber Gaetano war nicht zum Annehmen des Geldes zu be wegen. „Ja, aber Menschenkind, was mache ich nun mit Ihnen? Glauben Sie mir, ich lasse mir das so ge fallen, daß mein Leben für umsonst angeschlagen wird?" Gaetano lächelte still und verlegen und schüttelte gan- entschieden verneinend mit dem Kopf. „Und dazu habe ich mich noch obendrein von ihn, massieren und frottieren lassen wie vom geschicktesten Bade meister! Wenn ich das gewußt hätte? Ja, aber wen schicke ich nun in die Stadt hinein?" wandte er sich an Frau Sömnes. „Ich muß mir doch einen trockenen Anzug kommen lassen. Ich habe sämtliche Hosen Ihres Sohnes probiert, konnte aber in keine einzige — auch nur bis zur Hälfte — hinein." Frau Sömnes sprach mit Gaetano und machte ihm begreiflich, daß der Herr den Gang nach Ragusa nicht umsonst annehmen könnte, was denn der Bursche schließlich auch einsah. „Na, siehst du, du fängst an, kultiviert zu werden-, meinte Dr. Gohrenstedt befriedigt. Er warf rasch einige Zeilen zu Papier und adressierte sie an den Grafe» Nicola Gentile, Hotel Imperial, worin er ihn bat, dem Überbringer des Briefes aus seinem Zimmer einen trockenen Anzug mitzugeben. Gentile brauchte ich nur den Zimmerschlüssel geben zu lasten. (Fortsetzung folgt.)
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