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Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend : 31.07.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782024719-191507319
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782024719-19150731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782024719-19150731
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-07
- Tag 1915-07-31
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Monat
1915-07
-
Jahr
1915
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Die -es Erzherzogs Josef Ferdinand seits von" Torzechow den Russen ihre 23. Juli. ENtreibt beiderseits - d llungen, ma<bt über 6000 Gefangene und erbeutet L Maschinengewel»^. — Auf dem italienischen Kriegsschau- vkad setzen die Italiener ihre Angriffe bei GorH^rt, ohne irgendwelche Erfolge zu erreichen. Sie erleiden schwere Ver Saum an äer 6ren2e. , Ein friedliche- KriegSbtld von der Schweizer Grenze. Hübsch und unterhaltsam plaudert ein Mitarbeit« ter .Gazette de Lausanne" über seine Beobachtungen ar Ler schweizerisch-deutschen Grenze. Durch den Wald schreibt er, führt eine hübsche, gut unterhaltene Straße Wenn man sich dort, wo ein Graben den Übergang über Lie Grenze andeutet, ein wenig von ihr abwendet, gelangt man nach einem Ritt von fünf Minuten über WaldmooS und durch den Schatten hoher Buchen zu dem Baum -Der Baum" ist ein Beobachtungsposten irgendwo an der Schweizerischen Nordgrenze in einer wundervollen roman- Irschen Gegend. Er ist etwa 30 Meter hoch, und man er- Nettert ihn auf eingefügten Sprossen, die aus Rundholz- knüppeln hergestellt sind. Auf halber Höhe neigt sich der Baum ein wenig nach hinten, und die ihn besteigen, schweben dann zwischen Himmel und Erde in einer Lage, Lie für nicht schwindelfreie Menschen nicht sonderlich be- Laglich ist. Von oben schweift der Blick über das Elsaß Lin, und man erschaut grüne Matten, dunkle Wälder und Lier und da ein Überglänzendes Bächlein, das das Land schaftsbild verschönt. Sonst erkennt man nicht viel Auf fallendes, außer etwa hin und wieder ein in weiter Ferne roorüberfliegendes Flugzeug oder in der Stille der Nacht Las geisterhafte Spiel der Scheinwerfer. Unsere schweizerischen Truppen, die einander dort ab- lösen, stehen mit den deutschen Soldaten auf bestem Fuß, obwohl man sich nicht immer miteinander verständigen kann. Mit unbedingter Pünktlichkeit und bei jeder Witterung stattet „die Patrouille" der Deutschen täglich Gweimal dem Baum an der Grenze.ihren Besuch ab. Es Werluste, ebenso an der Kärtner Grenze. 23. Juli. Im Westteil der Argonnen dringen die Unsern «or, bei Leintrey und am Neichsackerkopf haben die Franzosen starke Einbußen bei vergeblichen Vorstößen. — Auf dem öst lichen Kriegsschauplatz machen die Unsern nordöstlich von Szawle 4150 Russen zu Gefangenen, erbeuten außerdem fünf Maschinengewehre, viel Bagage und Munition. An Ler unteren Dubissa fallen mehrere russische Stellungen, Lie Ruffen weichen unter Zurücklassung von 1210 Mann Gefangenen und vier Maschinengewehren.! Südlich der Weichsel sind die Ruffen bis tn die vorgeschobenen Stellungen Vor Warschau zurückgedrückt. — Armee o. Wovrsch vereitelt auf dem südöstlichen Kriegsschauplatz die Versuche der Ruffen, Stan- zu halten. Die Unsern nehmen die große Brücken- Lopfstellung bei Lagow—Lugowa-Wola, die Ruffen werden j« die Festung Iwangorod geworfen. Iwangorod ist voll- Mndig elngeschloffen. 3000 Ruffen werden gefangen und H Maschinengewehre erbeutet. Südwestlich Lublin dringen Lle österreichisch-ungarischen Truppen vor, breite Abschnitte -er russischen Stellung werden gestürmt. 23. Juli. In der Champagne machen die Unsern Fort schritte, französische Vorstöße bei Souchez, im Priesterwalde, Lei Münster, am Reichsackerkopf scheitern, bei Metzeral werden die Franzosen aus einer vorgeschobenen Stellung geworfen. Pont L Mouffon wird von uns beschoffen. — In Kurland werden bet der Verfolgung der weichenden Ruffen SSSO Gefangene gemacht, drei Geschütze, viel Munition und Trldküchen erbeutet. Die Unsern drängen gegen den Narew oor. Das Dorf Milunv und die Befestigung Szvgi nehmen Lie Unsern im Bajonettangriff. 290 Ruffen werden Üabei gefangen. Russische Ausfälle aus der Festung Nowo- «eorgiewsk mißlingen. — Auf dem südöstlichen Kriegsschau« Vlad ist das Westufer der Weichsel von Janowtec bis Granica von den Russen gesäubert. Zwischen Weichsel und Bug werden die russischen Linien mehrfach durchbrochen. Der Feind, der außergewöhnlich grobe blutige Verluste er- Leidet, zieht ab. . . . 3ult. Auf dem italienischen Kriegsschauplatz wird Lie Schlacht im Görzischen fortgesetzt. Die Österreicher Latten die ursprünglichen Stellungen. Starke Verluste der Italiener. , M Kleinere, für die Unsern erfolgreiche Gefechte L - ^i Souchez, in der Champagne, bei Leintrey, «i Munster. Vor unseren Stellungen bei Münster liegen Etwa 2600 gefallene Franzosen. — Im Osten schlägt »^nee v. Below die fünfte russische Armee bei Schaulen (Szawle) und zersprengt sie. Seit dem 14. Juli macht Armee v. Below 27 000 Ruffen zu Ge- kangenen, erobert 25 Geschütze, 40 Maschinengewehre unb viel Kriegsmaterial. Am Rarem werden die Festungen Bozan und Pultusk durch Armee v. Gallwitz erobert und E über den Narew erzwungen. Zwischen Weichsel mod Niemen seit 14 Juli 41000 Ruffen gefangen, 14 Ge- Kube und 90 Maschinengewehre erbeutet. Die Beute von Pultusk ist noch nicht zu übersehen. Vor Warschau 1750 Ruffen gefangen und zwei Maschinengewehre erbeutet. Nordwestlich von Iwangorod sind die Ruffen über die Weichsel zuruckgedrangt. Die Armeen v. Woyrsch und «. Mackensen nehmen seit 14. Juli etwa 50 000 Ruffen ge- langen, die übrige Beute läßt sich noch nicht übersehen. 25. Juli. Ein Teil der österreichischen Flotte beschießt wm 23. Juli die italienische Ostküste auf einer Strecke von 180 Kilometern. Viele Bahnstationen, Fabrikanlagen und Brücken werden beschädigt. — In den Argonnen machen die Unsern Fortschritte. Die Festung Dünkirchen wird bom bardiert. — Im Osten nimmt Armee v. Below bei weiteren Kämpfen gegen russische Nachhuten 6000 Ruffen gefangen. Südlich Kowno und nordöstlich Suwalki werden russische Stellungen erobert. Der Narew ist auf der ganzen Front südlich Ostrolenka bis Pultusk von den Unsern überschritten. Westlich von Blonie werden mehrere Stellungen der Russen genommen, südlich von Warschau die Orte Ustanow, Lbist .und Zazgarzew von uns gestürmt. 28. Juli. Auf dem östlichen Kriegsschauplatz erreicht die 'Armee o. Below die Gegend von Poswol und Poniewitz, 1000 Ruffen werden gefangen. Oberhalb Ostrolenkas gehen Lie Unsern über den Narew. Unterhalb weichen die Russen «egen den Bug. Mehrere Tausend Ruffen werden gefangen, 40 Maschinengewehre erbeutet. Gegen Nowogeorgiewsk und Warschau schieben sich unsere Truppen vor. — Die Ruffen Werden auf dem südöstlichen Kriegsschauplatz weiter zurück- Mdrängt. 11 russische Offiziere, 1457 Mann geraten in Gefangenschaft, elf Maschinengewehre sind erbeutet. 26. Juli. Am östlichen Bugufer erobern die österreichisch- rmgarischen Truppen einen russischen Stützpunkt, machen 1100 Gefangene und erbeuten zwei Maschinengewehre. — Auf dem italienischen Kriegsschauplatz wird der Ansturm der Italiener auf das Plateau von Doberdo abermals blutig abgeschlagen. — An den Dardanellen wird das französische Unterseeboot „Mariotte" rum Sinken gebracht, 31 Mann Besatzung werden gefangen. 27. Juli. In den Argonnen werden mehrere feindlicht Stellungen besetzt. — Im Osten wird ein russischer Vorstoß aus Mitau abgewiesen. Ein Versuch der Russen, den -deutschen über den Narew vorgedrungenen Truppen entgegen- -zutreten, scheitert vollständig. 3319 Russen werden gefangen, 13 Maschinengewehre erbeutet. Östlich und südöstlich Rozan dringen die Unsern hinter dem geworfenen Feind nach Osten oor. — Auf dein südöstlichen Kriegsschauplatz werden die Russen nördlich von Hrubieizow aus mehreren Orschaften «eworken nnd d"be- MU Russen gefangen. sind gut bekleidete und schneidig aussehende Dragoner von der Reserve. Durchweg sind es nette Kerle, und sie wünschen nichts weiter, als sich einmal mit den Nachbarn drüben ein bißchen zu unterhalten. Im Mai gehörten sie zu einer Schwadron oder richtiger zu einem Re giment, das damals in einem kleinen Örtchen der Gegend lag, einem ruhigen idyllischen Dörflein, wo die Leute nach etlichen Monaten mühevollen Felddienstes sich ein wenig erholten. Einer von ihnen, ein Magazin arbeiter aus M., ein Mann mit lebhaftem Blick und fast südländischen Gesten, kam aus Flandern. Er hat den Krieg im Westen von Anfang an mitgemacht. Mit seinem kleinen rotbraunen Fuchs, der ganz unscheinbar aussieht, ist er über die blutigen Augusttage hinweggekommen. Später machte er mit dem Bajonett an der Seite den Schützengrabenkrieg mit wie ein Infanterist. Seit einigen Wochen steht er nun anderswo. Manchmal gibt es am Baum eine kleine Abwechs lung. So wurde eines Tages bei einer Reiterpatrouille, die der Grenze entlang ritt, ein Soldat, als sein Pferd einen Graben nehmen sollte, auf den Rasen gesetzt, während das Roß in gestrecktem Galopp weiter rannt« und erst 300 Meter hinter der schweizerischen Grenze auf gehalten werden konnte. Der Reiter war höchst betroffen, aber daS Abenteuer verlief nicht so schlimm, wie er sich ge dacht haben mag. Man führte ihm nämlich, da er ganz verzweifelt tat — vielleicht mit Verletzung der Grenz bestimmungen und der „Neutralität" — sein Pferd wieder zu, so daß er Unannehmlichkeiten nicht mehr zu befürchten brauchte. Für unsere schweizerischen Offiziere gilt der Besuch des Baumes an der Grenze, so oft es der Dienst nm er laubt, gewissermaßen als obligatorisch. Aber manchmal verläuft solch ein Besuch nicht ganz planmäßig. So hatten eines schönen Tages der Regimentskommandanh ein anderer höherer Offizier und ein Adjutant, drei Herren in einem Gesamtgewicht von mehr als 500 Kilogramm, die Besteigung deS Baumes unternommen. Der Baum fühlte sich unter dieser kostbaren Last so tief gebeugt, daß er bald darauf „au°gebessert" werden mußte. Die ge wichtigen Herren Offiziere aber verzichteten auf eine Wiederholung des Besuches . . . Jetzt stehen dort wieder andere Soldaten, zum Empfang der deutschen Patrouille bereit. Und wenn einst — wann wird das wohl der Fall sein? — der Krieg beendigt sein wird, wird der Beobachtungsposten an der Grenze ver gessen werden, und die kunstlosen Sprossen und die Platt form werden von einem dichten Mantel lebendigen Grüns und dichten Gezweigs überwuchert werden. Aber sein Andenken wird fortleben bei allen denen, welche im Regen und im Schnee, im Nebel und im schönen Lenz, ganze Tage und Nächte am Fuße oder auf dem Gipfel des Baumes standen und den oftmals vom Scheine ferner Schlachten geröteten Horizont absuchten. Nach einem Jahre. Heute vor Jahresfrist war der ereignisschwere Tag, an dem Deutschland und das mit ihm treu verbundene Oesterreich-Ungarn in schwerer Schicksalsstundc zu den Waffen griffen, um den ihnen aufgezwungenen Kampf gegen Ruß lands Willkür, Englands Neid und Frankreichs Macht- und Rachegelüste auszufechten. Ehrlichem Friedensstreben getreu, hat Deutschland mit seinem Verbündeten bis zum letzten Augenblick versucht, diesen Krieg abzuwehren, der, einerlei wie auch sein Ausgang werden möge, ein Verhängnis für die fortschreitende Kuiturentwickelung Europas werden mußte. Aber an dem Uebermut seiner Gegner mußten Deutschlands Friedensbestrebungen unverrichtet zerschellen und die Dinge nahmen ihren Lauf. „Wir werden uns wehren bis zum letzten Hauch von Mann und Roß!" wem klänge dieses kraftvoll mann hafte und doch bescheidene und so gar nicht prahlerisch an- mutende Katserwort nicht noch heute im Herzen nach? Nur der Gegner uns erwehren, die nach und nach aus allen Erdteilen auf uns eindrangen, das war unser Vorsatz in dieser ernsten Stunde, zu dessen Durchführung wir des Himmels Beistand erhofften und erflehten. Gott der Herr verschloß sich unseren Gebeten nicht und seine Hand hat sichtbar über uns geschwebt in diesem ganzen Jahr Tief im Feindesland stehen zur Zeit an allen Fronten die deutschen Heere. Wohl haben wir bittere Er fahrungen in diesen Monaten nicht vermissen sollen Wir sahen unsere Gegner, die sich „Kulturnationen" im Frieden zu nennen liebten, ihr wahres Antlitz zeigen, sahen, wie sich unter dem dünnen Firniß ihrer sonst zur Schau getragenen Wohlanständigkeit die widerliche Fratze ihrer wahren Ge- sinnung durchdrängte, aus der Neid, Mißgunst, Habgier, Mordlust, Lüge und Niedertracht sprachen. Wir sahen ein Volk, dessen erwachende Kultur jahrzehntelang an den Quellen unserer Wissenschaft trank, uns diese Gastfreiheit mit schnödem Raube lohnen unter Verhältnissen, in denen wir wehrlos waren. Wir erlebten als bitterste Enttäuschung den Abfall des dritten Bundesgenoffen, der, ein echter Judas Jschariot, seine Freunde und Lehrer um schnöde Silberlinge verriet und nicht genug damit noch die Waffen gegen sie erhob. Alles das hat uns nicht in die Knie zwingen können. Im Vertrauen auf die höhere Gerechtigkeit unserer Sache haben wir unser blitzendes Schwert weiter geschwungen und mit Gottes machtvoller Hilfe Sieg auf Sieg und Erfolg auf Erfolg gehäuft. Und wenn heute, nach Jahresfrist, die Gedanken zurück- eilen über alles, was wir bisher errungen, so kann eine stolze Zuversicht uns die Brust schwellen und die Herzen höher schlagen lassen. Die Zuversicht, daß die Würfel dieses Krieges nun und nimmmermehr für die Schar unserer Gegner fallen können. Daß ein Werk, so still und ernst begonnen und so kraftvoll und mächtig durchgeführt, wie dieser Krieg, keine andere Krönung erfahren kann, als das Niederstrecken all der Gegner, die uns in frevlem Uebermut herausforderten. Mag noch eine Spanne Zeit vergehen, ehe das letzte Waffenwort gesprochen, die letzte Feindesmacht niedergeschmettert sein wird, kommen wird und muß der Tag, wo Deutschlands und Oesterreich-Ungarns Adler mit rauschendem Flügelschage über ihren siegreichen Ländern schweben werden und wo des Orients Halbmond sein, mildes Licht verheißungsvoll auf eine neue Blüte osma nischer Größe herabgießen wird; der Tag, an dem wir Dankgebete zu sprechen werden wissen, dafür, daß wir die Größe dieses TageS erleben durften. Opfertag am 1. August 1915. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" erhält folgen den Aufruf, dem ein voller Erfolg aufrichtig zu wünschen ist: Am 1. August steht das deutsche Volk ein Jahr lang im Kriege gegen den größten Teil der Welt Wunderbar hat seine Heeresmacht die frevelhaften Angriffe der auf uns neidischen Völker abgewehrt. Das ganze deutsche Volk steht entschlossen zum Siege geeint und kraftvoll zusammen. Der denkwürdige 1. August möge ein Opfertag werden, an dem jeder nach seinen Kräften Gaben auf den War des Vaterlandes legen soll. Dieser Tag möge ein Auf schwung zur erneuten Kraftanstrengung werden! Helft alle nach besten Kräften! Die Wohltätiqkeitszwecke, für die gesammelt werden soll, sind mannigfaltig. Jeder möge -demjenigen Zwecke steuern, der ihm am nützlichsten scheint. Als Anhalt diene die Empfehlung der nachstehenden Sammlungen: 1. Rotes Kreuz, 2. Nationalstittung für die Hinter bliebenen der im Kriege Gefallenen, 3 für erblindete Krie ger, 4 für Sanitätshunde. Zum deutschen Opfertage. (1 August 1915) Ein Jahr lang wütet der furchtbare Krieg; Die deutsche Losung heißt: deutscher Sieg Denkt, Ihr daheim, der großen Taten, Denkt dankbar unserer tapfren Soldaten! Ein Jahr lang stehen sie draußen schon, Der Bruder, der Liebste, der Gatte, der Sohn, Zum Siege entschlossen, mit scharfer Wehre Im Kampfe für Heimat, Freiheit und Ehre. Drückt Euch des Krieges Last auch schwer, Die Helden draußen dulden noch mehr! Das Leben setzen sie für Euch ein, Mögt Ihr der Helden würdig sein! Auf! Zeigt, welch hoher Opfermut Den Deutschen tief im Herzen ruht! All irdisches Gut ist eitel Tand, Das höchste Heil ist das Vaterland. Ihm opfere jeder, waS er vermag. Auf! Denkt an den deutschen Opfertag! Helft denen, deren Not am größten, Helft alle Witwen und Waisen trösten! Helft allen betrübten, leidvollen Wesen! Helft, daß die Verwundeten wieder genesen! Helft unsern Kriegern, den stechen und blinden, Eine Arbeitsstatt, eine Heimat finden. Mit Liebesgaben, immer neuen, Helft unsere tapferen Helden erfreuen, Daß sie gestärkt in heißem Ringen - Ihr schweres Heldenwerk vollbringen. Die Herzen auf! Mit vollen Händen Beeilt Euch, reiche Gaben zu spenden! A. BrosM. Für uns Sachsen dürften die erwähnten Sammlungen nicht in Betracht kommen, weil wir in dem jetzt erst be gründeten „Heimatdank" eine Stiftung haben, die sich zur Aufgabe gestellt hat, die staatliche Fürsorge für die Kriegs beschädigten und für die Hinterbliebenen der im Kriege Ge fallenen innerhalb Sachsens zu ergänzen. vurek äie Lupe. (Ein Stückchen Zeitgeschichte in Versen) Aus Herrn Wilsons letzter Note — liest ein jeder klipp und klar, - daß man England sich verschrieben — drüben jetzt mit Haut und Haar, — daß man nichts zu unternehmen — in der Zukunft sich getraut — wovon Grey und Asquith etwa— ausnahmsweise nicht erbaut — Tausende Granaten schicken — nur aus Gier nach blut'gem Geld, — das ist etwas, was man drüben — für „neutral" und „harmlos" hält — und Herr Wilson fetzt die Krone — jetzt auf diesen „Liebes" dienst, — mit dem Leben seiner Bürger — sichert er den Geldgewinnst. — Wollte sich auf das Verlangen, — das Amerika ihm stellt, — Deutschland jemals schweigend fügen — wäre in der ganzen Welt — unser Anfehn trotz der Siege, — die wir uns bisher erkämpft, — bald gemindert und geschwunden, — das den Uebermut jetzt dämpft. — Mancher andere „Neutrale" — würde dann sich den Versuch — ebenfalls einmal gestatten, — denn es gibt ja noch genug, — die von Englands Gnaden leben — und bei jedem neuen Schritt — zitternd erst nach London schauen, — ob es auch erlaubt der Brit'. — Hoffen wir aus diesem Grunde, — daß es uns nicht weiter kränkt, — wenn Herr Wilson auch in Zukunft — mal von unS „unfreundlich" denkt, — daß sich wegen solcher Drohung — kaum ein U-Boot je geniert — und den nächsten Sprengstoffdampfer — desto fich'rer torpediert. — Sollten dann auf solchem Schiffe — auch Herr Wilsons Bürger reisen, — mögen sie davon die Folgen — ihrem Präsidenten weisen, — unsren Schutz, den wir erboten,— wies er kühl zurück und dreist, — mag er an den Folgen spüren, — daß die Welt ihn schuldig heißt. vresäner Zeklackwiekpreile. Dresden, 29. Juli Auftrieb: — Ochsen, 38 Bullen, 105 Kalben undKühe,1364Kälber, 4 Schafe, 942 Schweine, zusammen 2453 Stück. Für Konserven — Ochsen, 28 Bullen, 101 Kühe, — Schweine. Von dem Auftrieb sind 89 Rinder schwedischer Herkunft. Preise für 50 Kilogramm Lebend- resp. Schlachtgewicht in Mark. Kälber: 1. Doppellender 85-95 resp. 117-127, 2. beste Mast- und Saugkälber 62—66 resp. 107-111, 3 mittlere Mast- und gute Saug kälber 55—58 resp. 100—103, 4. geringe Kälber 48-52 resp. 93—97 Schweine: 1. Vollfleischige der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1'/^ Jahr 116 bis 121 resp. 151-156, 2. Fettschwetne 126-130 resp. 161 bis 165, 3. fleischige 1i>0—105 resp. 135—140, 4. gering entwickelte 80—90 resp 115—125, 5. Sauen und Eber 97—117 refp. 132—152 Ausnahmepreise über Notiz. Für Rinder und Schafe die gleichen Preise wie am Montag. Geschäftsgang in Kälbern mittel, in Schweinen schlecht Kein Ueberstand. ferkelmarkt Mlsäruff. Freitag, den 23. Juli 1915. Austrieb: 74 Stück Ferkel; Preis 18-28 Mark.
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