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Vie feltung Oktrolenka erobert. Di« Russen an zahlreichen Stellen geschlagen. — An der Jlzanka allein 5000 Gefangene. — Deutsche Vortruppen an der Bahn Radom —Iwangorod. Großes Hauptquartier, 20. Juli, westlicher Kriegsschauplatz. Im Anschluß an eine Minensprengung bei Schloß Hooge östlich von Upern setzte» die Engländer beider seits der Straße Hooge—Hpern zum Angriff a«. Der Angriff brach vor unsern Stellungen zusammen, teilweise kam er in »nserm Artillericfcuer gar nicht znr Durch führung. De» Sprengtrichter habe» die Engländer be setzt. — Bei Souchez wurden Handgranatcnangriffe ab geschlagen. — Nach lebhafter Fcuertätigleit ihrer Artillerie in der Gegend von Albert versuchten die Franzosen abends eine» Vorstoß gegen unsere Stellung«» bei Frieourt. Sie wurden zurückgcschlagcn. tätlicher Kriegsschauplatz. In Kurl and wurden die Russen bei Gr. Schmardeu östlich Tu «Ium, bei Gründers und Usingen zurück gedrängt. Auch östlich Kurschany weicht der Grgucr vor unserm Angriff. — Nördlich Nowogrod (am Narew) bemächtigte» sich die dc»tschen Truppe» feiudlicher StelUmgen nördlich der Bäche Skroda und Pisa. Neueingetroffene Landsturmtrnppc», die hier zum ersteumal tus Feuer träte«, zeichneten sich hier besonders aus. Nördlichldcr SzkW a-Mündung erreichten wir den Narew, die auf dem nordwestlichen Flußuscr ge legenen ständigen Befestigungen vou Ostrolenka besetzt wurden. — Südlich der Weichsel sind unsere Truppen bis zurBlouie - Grojec - Stellung vorgedrungeu. Bei Nachhut- kämpseu verloren die Russen hier 560 Gefangene und zwei Maschinengewehre. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die deutschen Landwehr« und Rescrvetrnppcn des Generalobersten v. Wohrsch haben den überlegenen Feind anö der Jlzanka-Stellung völlig geworfen. Alle Gegenstöße eiligst herangesührter russischer Reserven wurden abgewiesen, über 5000 Gefangene sielen in deutsche Hand. Unsere Truppe» sind dem geschlagenen Feind auf den Fersen; Kavallerie erreichte bereits die Bahn Radom-Iwangorod. — Zwischen Oberer Weichsel und dem Bug folgen wir dem zurückweichen den Feinde. L berste Heeresleitung. Amtlich durch das W.T.B. Vie Kullen in cler Lange. (Von unserem LA-Mi tarbeiter.) Berlin, 20. Juli. Nachdem der Versuch der Russen, durch kein Opfer scheuende Vorstötze bei Krasnik den Umfassungsplan der Verbündeten zum Scheitern zu bringen, vollständig miß- stückt war, befinden sie sich in einer gewaltigen Zange, > e bald an der einen Stelle, bald an der anderen kräftiger nnaßt, deren Druck aber nirgends nachläßt. Von Norden »ei Tuckum bis zum Süden hinunter am Bug ist der Drang wch vorne bei Deutschen und Österreichern in vollem Z uß. Riga und Mitau, sowie die wichtige Bahn Szawle— Dünaburg werden durch unsere weiteren Erfolge bei Gr.« kchwaarden, Gründorf, Usingen und östlich Kurschany mmer ernstlicher bedroht. Anzunehmen ist, datz auch unsere Flotte, die der Einnahme des Hafens Windau nicht fern- ,«standen haben dürfte, bet den weiteren Operationen gegen den Meerbusen von Riga ihr gewichtiges W?rtlein mitreden wird. Die Narewlinie, das Vorbollwerk Warschaus, ist ebenfalls bereits bedenklich ins Wanken gekommen. Ossowiec, die starke Festung am Narew vom Norden zuströmenden Bobr, erzittert unter dem schweren Feuer unserer Großkalibrigen und Ostrolenka, blutigen Angedenkens aus den Polen kriegen, neben Lomza der wichtigste Brückenkopf War schaus gegen Norden, ist bereits in unserer Hand. Auch Lomza ist durch unsere siegreichen Operationen bei Now gorod schon ernstlich bedrohh Der russischen Heeresleitung mutz sich die Frage ausdrängen, ob man bei dieser Sach lage überhaupt noch weiter versuchen soll, das Haupt gewicht wie bisher auf die Weichselstellung bei Warschau zu legen oder ob es nicht bester ist, sich schon jetzt auf Brest-Litowsk rückwärts zu konzentrieren. Die Lage Warschaus wird oun Tag zu Tag bedroh licher. Der frontale Druck hört nicht auf, von Norden und Süden her nähern sich aber ständig die Heeressäulen der Angreifer. Unsere Erfolge vor der Blonie-Groiec- Stellung, die uns bereits dicht an diese herangeführt haben, schlagen die Brücke zu einem engen Vorgehen mit der Armee deS Generalobersten v. Woyrsch, die die starke russisch« Stellung an der Jlzanka überrannt hat, 5000 Ge- sangene machte und nun schon zwischen Radom und Iwangorod steht. Dieser letztere wichtige Stütz- und Knotenpunkt ist durch die von KraSnostaw in der Front Lublin—Cholm vordringenden deutschen und österreichischen Heere ernstlich gefährdet. Der Ring um die Narew- Weichsel-Linie wird immer enger und der Augenblick der Entscheidung Mr Warschau selbst rückt immer näher. * Vle Kaumung Dublins. Der Gouverneur von Lublin erließ, wie dem .Fremden blatt* aus Krakau gemeldet wird, an die Bevölkerung fol genden Aufruf: .Auf Grun- einer Verfügung de» Armeeoberbefehls- habers bringe ich zur allgemeinen Kenntnis der Ein wohner de» Lubliner Gouvernements, daß in Hinkunft im Falle des Rückzuges unserer Truppen di« männliche Bevölkerung sich unbedingt den zurückgehenden Heeren anschließen müsse, damit sie die Reihen der feindlichev Armee nicht auSfülle. Lublin, den 20. Juni 1915. Gouvr. Sterligow." Das ist wieder die alte Lüg«, mit der die russischen Machthaber Schrecken in der Bevölkerung Russisch-PolenS zu verbreiten und sie zur Flucht vor den Deutschen und Österreichern zu verleiten suchen. Wie den nur mit Widerstreben in den mörderischen Kampf gehenden Truppen oorgeredet wird, datz die Deutschen keinen Pardon geben und alle Gefangenen erschießen lasten, so wird den Zivilisten das Schreckgespenst der gewaltsamen Einreihung in die feindlichen Heere vor Augen geführt. Die Bevölkerung des Gouvernements Lublin, um deren männlichen Teil es sich handelt, beträgt (nach der Zählung von 1897) 1 159 463 Seelen davon entfallen auf die Hauptstadt Lublin 50 152. Eine russische Gegenoffensive? Im Vierbundlager ist man..in.großen Nöten, wie * Hoffnung vnä Hoffnung gebet zu Scheiter, * K -4ber cias Her; bösst immer weiter; » § Mie sich Mog' über Möge bricht, § H Aber ciss Meer «rsrööp t sich nicht. A « vnk ckie Mögen sich senken unci beben, » § Vas eben ist äes Meeres Leben, I H Nnci ctass es kokst von Hag zu Llag, » t. as ist cies Herzens Wellenschlag » Uückert. » man oem Puvurum sie Ichwere Gesahr, in der dieRuuen sich befinden, als möglichst harmlos und bald vorüber gehend darstellen solle. Die sprichwörtliche „Um gruppierung" hat sich allmählich abgenutzt und zieht nicht mehr recht. Deshalb verfällt die Londoner „Morning Post" auf einen neuen Trick. Sie schreibt: Während in Galizien die Operationen einen gleich mäßigen Fortgang nehmen, werden die Bewegungen der Deutschen zwischen dem Baltischen Meere und der unteren Weichsel mit großer Wucht geführt. Das Ziel im Norden ist wahrscheinlich Riga. Die Offensive sei für die Russen keine Überraschung und es sei zu erwarten, daß der deutsche Vormarsch sich noch einige Zeit fortsetzt, da er in den Ab sichten der russischen Gegenoffensive liege. Also nicht zur Umgruppierung gezwungen, sondern in Verfolgung eines genialen Planes lassen die Rusten die Deutschen vorgehen. Das Eingeständnis, daß dieser Vor marsch mit großer Wucht geschieht, dient nur dazu, die Unparteilichkeit und Zuverlässigkeit des Kritikers ins belle Licht zu setzen. Dann erscheint natürlich auch die schöne Aussicht auf die baldige russische Gegen offensive glaublich und tröstlich. Dagegen beklagt sich wie auf Verabredung die russische Presse aller politischen Richtungen über die Regierung und das Hauptquartier, die es versäumen, das russische Volk über die wirklichen Vorgänge aus den Kriegsschauplätzen zu informieren. Vier Fünftel des russischen Volkes würden in Unkenntnis ge lassen über die Kriegsereignisfe. Das amtliche Schweigen führe dazu, daß das russische Volk sich von dunklen alarmierenden und höchst sonderbaren Gerüchten nähre. G Vanitcke besuche in Kriegsgefangenenlagern. Je drei Abgesandte für Deutschland und Rußland. Vor einiger Zeit erhielt das dänische Rote Kreuz vom Roten Kreuz in Petersburg die Aufforderung, Unter handlungen mit Berlin darüber einzuleiten, daß ein Ab gesandter des dänischen Roten Kreuzes, wenn möglich in Begleitung einer russischen barmherzigen Schwester, die KriegsgefangenenlagerDeutschlands, in denen sich Gefangene russischer Nationalität befinden, besuchen dürfe. Der Leiter der beim dänischen Roten Kreuz bestehenden Abteilung für Kriegsgefangene Konferenzrat Dithmer setzte sich mit den deutschen Behörden in Verbindung und erhielt die Ant wort, daß das preußische Kriegsministerium der Anregung zustimme unter der Bedingung, daß gleichzeitig ebensolche Abgesandte die deutschen Gefangenenlager in Rußland be suchten; und zwar sollten wegen der Ausdehnung Rußlands dorthin drei Abgesandte geschickt werden. Dies wurde den russischen Behörde» vorgelegt und vom russischen Kriegs ministerium angenommen unter der Bedingung, daß auch nach Deutschland drei Abgesandte geschickt würden. Dadas preußische Kriegsministerium damit einverstanden ist, wird der Plan nunmehr durchgeführt. Nach Rußland entsendet das Rote Kreuz den Kapitän zur See C. Drechsel, Oberst S. Meyer und Oberst G. Muus, nach Deutschland Konsul Erik Henius, Korvettenkapitän a. D. C. o. Späth und Korvettenkapitän L. Tvermoes. * Itallenilcker panrerkreurer verkenkt. Zum zweiten Male binnen wenigen Tagen lächelte der verbündeten H-Boot-Flot(« das Glück, der Ruhm und der Erfolg. Nachdem erst am 7. Juli der italienische Panzerkreuzer „Amalfi" in der Nordadria das Opfer eines wohlgezielten Torpedoschusses von einem k. u. t. Unterseeboot geworden war, ist jetzt in der mittleren Adria, unweit der dalmattntschen Küste, ein zweiter Panzerkreuzer „Giuseppe Garibaldi" — eln Name, der Italien- Stolz ist — seinem Gattungsbruder gefolgt. Der Panzerkreuzer „Giuseppe Garibaldi* war 1899 vom Stapel gelaufen. Er hatte 7400 Tonnen Wasser verdrängung. Bestückt war der Panzerkreuzer mit einem 25,4 Zentimeter-, zwei 20,3 Zentimeter-, vierzehn 15-Zenti- Meter-, zehn 7,6 Zentimeter- und sechs 4,7 Zentimeter- Geschützen. Außerdem führte er vier Torpedolanzierrohre. Die Besatzung belief sich auf 556 Mann. — Von den acht modernen und Kampffähigen Panzerkreuzern, die Italien überhaupt nur besitzt, hat es in zehn Tagen zwei ein- gebützt, also ein Viertel seiner Panzerkreuzerstärke. Auf die Tiraden der italienischen Presse nach dem Untergang der „Amalfi*, den man als ziemlich geringfügig hinzu- stellen sich bemühte, ist diese neueste schöne Tat die beste Antwort der k. und k. V-Äootflott«. Auch fie ist überall, und wenn der italienische Admiralstabschef meinte, daß die dalmatinische Küste, gegen die wahrscheinlich der „Giuseppe Garibaldi* aufklären sollte, unbewacht sei, so ist er gründ lich eines Besseren belehrt worden. Schwere Havarie der „2«een Elizabeth". Wie der „Meffagero* berichtet, mutz daS englische Schlachtschiff „Queen Elizabeth* eingedockt werden, weil es durch Bersten eines eigenen Geschützes havariert wurde. — Das Linienschiff „Queen Elizabeth* ist eines der modernsten der englischen Flotte. ES hat eine Wasser verdrängung von 29 000 Tonnen und hat erst 1913 den Stapel verlaffen. Sie befand sich zuletzt vor den Dardanellen. poetische Runäscksv. * Die Uberwachungsstellen an de» deutsche» Grenze» sind verpflichtet, die von den Reisenden mitgeführten Schrift- und Drucksachen einer eingehenden Prüfung zu unterziehen, was unter Umständen viel Zeit in Anspruch nimmt und die Abfertigung der Reisenden verzögert, oft sogar deren Weiterreise mit der nächsten Fahrgelegenheit ^möglich machen kann. Im eigenen Interesse d^. preisenden empfiehlt es sich daher, wenn diese möglich wenig Schriftstücke, Briefe und Drucksachen bei sich führen, auch keine Zeitungen, da diese in der Regel der Beschlag nahme unterliegen. Dagegen wird empfohlen, dergleichen Schriftstücke usw. durch die Post nach dem Ziel der Reise zu senden, da alsdann die Prüfung durch die zuständige Postprüfungsstelle erfolgt und der Reisende nicht Gefahr läuft, an der Grenze aufgehalten zu werden. 4 Der zunächst abgeleugnete Öbstschmuggel ans dem Rheinland nach England wächst sich allmählich zu einem währen Skandal aus. Es war nicht zu verstehen, warum trotz der ausgezeichneten Ernte die Preise so hoch blieben, bis man berichtete, das Obst würde in Massen nach dem feindlichen Ausland gebracht. Diese Behauptung hat jetzt eine amtliche Bestätigung erhalten, denn der Gouverneur von Köln erläßt eine Bekanntmachung, in der er darauf hrnweist, daß die Aus fuhr von Obst und Beeren über die Reichsgrenze bereits durch Verordnung vom 5. September 1914 verboten ist. Es sei aber festgestellt worden, daß trotz dieser Verordnung rheinisches Obst unter falscher Deklaration über die holländische Grenze gebracht worden sei, und zwar bestehe die Vermutung, daß das Obst von dort nach England geleitet worden sei. Sämtliche Polizeibehörden des Festungsbereichs sind jetzt angewiesen worden, auf die Innehaltung des Verbotes streng zu achten und Verstöße sofort zur Anzeige zu bringen. -I- Die Entscheidung des Bundesrats über die Fest setzung der Höchstpreise für Getreide und Mehl soll un mittelbar bevorstehen. Zahlreiche Eingaben von Ver bänden usw. an den Bundesrat sprechen sich gegen jede Erhöhung aus, die kürzlich von verschiedenen Seiten an gedeutet wurde. Die Ernteaussichten gerade für Brot getreide sollen eine Preiserhöhung in keiner Weise recht fertigen, sondern eher eine Herabsetzung begründen. Auch der „Hansabund für Gewerbe, Handel und Industrie* hat an den Reichskanzler und das Reichsamt des Innern eine Eingabe gerichtet des Inhalts, daß er bei der heute schort durch die Preissteigerung aller wichtigen Nahrungsmittel sehr erschwerten Lebenshaltung eine Erhöhung der jetzigen Getreidehöchstpreise, in welchen bereits die durch den Krieg erhöhten Erzeugungskosten reichlich zur Geltung kommen, für außerordentlich bedenklich halte und daher dringen- bitte, unter allen Umständen davon absehen zu wollen. Velgien. X Der Generalgouverneur von Belgien hat eine neue Maßregel gegen den Eintritt von Belgiern in die feindlichen Heere unternommen. Er erließ folgende Bekanntmachung: Wer es unternimmt, im Alter zwischen 16 und 40 Jahren Belgien ohne die vorgeschriebene Er laubnis zu verlassen, und wer es unternimmt, Belgien zu verlassen, um in die Dienste eines dem Deutschen Reiche feindlichen Staates oder in ein Unternehmen des Aus landes einzutreten, von dem anzunehmen ist, daß es für die dem Deutschen Reiche feindlichen Staaten Kriegs bedarf herstellt, wird, sofern nicht nach den Gesetzen des Deutschen Reiches eine härtere Strafe verwirkt ist, mit Gefängnis bis zu 5 Jahren oder mit Geldstrafe bis 10 000 Mark oder mit beiden zusammen bestraft. Gliche Skate trifft denjenigen, welcher hierzu auffordert oder es begünstigt. (Zrleckcnlrnck. x Der Einfluß des früheren Ministerpräsidenten Veni zelos soll stark im Schwinden sein. Die Athener Zeitung „Embros" meldet, daß die Kammer auf »»bestimmte Zeit vertagt sei und daß die Entscheidung der Regierung, ob die Kammer zusammeutreten oder aufgelöst werden soll, innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Frist bekannt- gegeben werden wird. Das Blatt fügt hinzu, daß die außerordentlich ernste Lage auch außerordentliche Mittel rechtfertigt, um Griechenland gegen jede Mächtegruppe sicherzustellen. Französische und italienische Blätter ver steigen sich auf die Meldungen von der Abnahme der Veni zelosanhänger bereits zu unverhüllten Drohungen gegen Griechenland. Luigarien. X Wenn auch die türkisch-bulgarischen Verhandlungen noch nicht abgeschlossen sind, so liegt doch kein Anlaß zu Besorgnis vor, daß die Freude im Vieroerbandslager über ein Scheitern der Verhandlungen begründet sein könnte. Die Türkei will die Lösung der Grenzfrage mit der Lösung einiger wichtiger Fragen aus älterer Zeit ver binden. Bulgarien ist nicht abgeneigt, daraus einzugehen. Über den Umfang des bulgarischen Entgegenkommens hat aber noch nichts Endgültiges verlautet. — Die Arbeit des Vierverbandes zum Ausgleich zwischen Bulgarien und Serbien ist gänzlich vergeblich und wird vergeblich bleiben. Tritt Serbien Macedonien nicht ab, und das will es nicht, so bleibt Bulgarien aus der anderen Seite- mag es kommen wie es will. Horckamerik». x Nach mehrfachen Meldungen, die über England kommen, sind alle Verhandlungen zur Beilegung der Streiks in den Munitionsfabriken gescheitert, so nament lich in den Remington-Werken in Bridgeport (Connecticut). Die Maschinisten haben bereits die Arbeit eingestellt. Innerhalb einer Woche werden die Remington-Werke und die Anlagen von anderen Gesellschaften, die mit Kriegs- lieserungen beschäftigt sind, stillstehen. Die Arbeiterführer lachen Über die verbreiteten Märchen, wonach deutsche Agitatoren die Einstellung der Arbeit verursacht hätten. Die Arbeiter beabsichtigten lediglich, die jetzige günstige Gelegenheit auszunutzen, um sich den Achtstundentag und Ahßse Löhne zu sichern. Schweden ist gerüstet. Kein« Neutralität um jeden PrelL. Die Rede deS Ministerpräsidenten Hammarskjöld bet dem Empfang einer Abordnung deS allgemeinen schwedischen Friedenskongresses, in der Hammarskjöld be tonte, Schwede« «üffe «nter Umständen auch znm Kriege gerüstet sein, erregt großes Aufsehen. Der Ministerpräsident sagte, er wolle nicht glauben, daß die schwedischen Friedensfreunde, die kräftig gegen Mißstände aufträten, auch gegenüber drohenden äußeren Mißständen, die nur mit Gewalt abgewendet werden könnten, eine einfache Friedenspolitik empfehlen würden, die darin be stände, alles z« ertragen, fohne fetwas für Schwedens Recht und Freiheit einzusetzen. Es wäre in der Tat gefährlich, wenn durch Empfeh lung deS Krieges als wünschenswert die Vorstellung Wurzel faßte, daß Schweden den Krieg wünsche, aber gleich gefährlich wär« es, wenn man auf gewisser Seite die Überzeugung bekäme, daß Schweden unter allen Um ständen den Frieden wolle und deshalb ohne eigentliche Gefahr nach Belieben behandelt werden könne. Jetzt ist nicht Zeit, für extreme Doktrinen oder Lieblingsideen zu kämpfen, sondern es gilt, zusammenzuhalten, um unser Erbe in allem unvermindert und unverletzt für unsere Nachkommen zu bewahren. Von einem Vorgehen Schwedens zur Friedens- oermittlung, das die Friedenskongreßler anregten, hält der Ministerpräsident nicht viel. Es sei erklärlich, meinte Hammarskjöld, daß die schwedischen Friedensfreunde