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regeln gegen die Deutschen veranlaßt Den zahlreichen An- > wesenden war eS gewiß erfreulich zu hören, daß die Be satzung der Emden, die sich in Singapore befindet, ehrenvoll behandelt wird. Auch über den Aufstand der einheimischen Truppen in Singapore berichtete Redner näheres Endlich schlug für ihn und die Seinigen die Befreiungsstunde. Von Singapore aus wurden sie auf einem englischen Schiffe über Colombo, durch den Suezkana! über Gibraltar nach England gebracht, von wo aus sie über Antwerpen nach der Heimat reisten. — Mit einem von Pfarrer Große ge sprochenen Schlußgebete und einem allgemeinen Gcsange wurde die Versammlung, welche durch den Besuch Ihrer Durchlaucht der Frau Prinzessin Heinrich XV. von Reuß auf Klipphausen mit Prinzessinen-Töchtern ausgezeichnet war, geschloffen. Durch Kirchenkollekten und eine Dlkersammlung waren zirka 175 Mark für die Zwecke der Heidenmission aufgebracht worden Gewiß ein herrliches Zeichen dafür, daß trotz des Krieges in unseren Gemeinden das Jnterrefse für die Mission keineswegs erlahmt ist. — Dresden. Wer wird Dresdner Stadtverordneten- Vorsteher? Ein Teil des Kollegiums soll sich be eits auf einen Kandidaten geeignet haben und zwar auf den bisherigen Viz.vorsteher Geh. Hofrat Dr Vogel, weil er als langjähriger Präsident der Zweiten Ständekammer be reits seine Befähigung zur Leitung einer großen öffentlichen Körperschaft bewiesen hat. Wie im Landtag, dürfte er auch 'm Stadtverordnetenkollegium die Mehrheit erlangen können, da auch die Sozialdemokraten seine Geschäftsleitung im Landtage durch Wiederwahl anerkannt haben. — Dresde«. (Vaterländische Metallsammlung.) Die mit Genehmigung des sächsischen Finanzministeriums in Sachsen ins Leben getretene Vaterländische Metallsammlung (Hauptsammelstelle Leipzig) hat am 15 Jnni ihre Samm lungen nach Erzielung eines günstigen Ergebnisses eingestellt Nach Abzug aller Unkosten hat sich ein Geldüberschuß von über 300000 Mark ergeben, der zum größten Teil an die einzelnen Sammelstellen für Kriegshilfe zurückfließt. Auch die vom Roten Kreuz und anderen Kriegsfürsorgestellen im Königreich Sachsen seit Krtegsbeginn eingeleiteten Samm lungen alter Gold und Silbersachen haben gute Ergebnisse geliefert. Von der hierfür in Betracht kommenden Einlöse stelle der König! Halsbrücker Goldscheideanstalt, Halsbrücke in Sachsen, sind schon mehr als Vz Million an die Sammel- stellen ausgezahlt worden. — Dresden, 19. Juli. Beim Haarbrennen tödlich verbrannt hat sich die 37jährige ledige Arbeiterin Marga- rete Lina Fürlich in Vorstadt Cotta. Sie hatte die gefüllte Spiritusflasche so nahe am Spirituskocher stehen, daß die Flammen die Flasche erreichten und deren Inhalt zur Explosion brachten. Die Unvorsichtige erlag ihren schweren Brandwunden. — Weißen. Der erste lauternde Wein (Frühburgunder) wurde am Sonntag an dem Spalier des Wirtschafts- besttzers Franz Haase an der Karlshöhe gefunden. In dem vom Wetter begünstigten Weinjahr 1911 trat er erst zwei Tage später, also am 20. Juli, in Erscheinung. — .Leipzig. Die Erhöhung der Milchpreise in Leipzig um 4 Pfennige für das Liter hat unter der Bevölkerung vielfach Unwillen hervorgerufen. Der Bezirksausschuß Leipzig im Kriegsauschuß für Konsumenten-Jnteressen hat daher im Auftrage der ihm angeschlossenen 38 Vereinigungen mit zusammen über 50000 Mitgliedern an den Rat der Stadt eine Eingabe gerichtet, in der folgende Forderungen aufgestellt worden sind: 1 Höchstpreise für die Milch fest zusetzen, welche die bisherigen Preise nicht überschreiten. 2. Damit die Landwirtschaft nicht in der Lage ist, durch anderweitigen Verkauf der Milch einen Druck auf die Leipziger Bevölkerung auszuüben, für einheitliche Festsetzung von Höchstpreisen durch den Bundesrat oder mit Hilfe der Militärbehörden für das Königreich Sachsen einzutreten 3. Zu erwägen, ob eS nicht zweckmäßig und im Interesse der Kinderernährung notwendig ist, die Verwendung der Milch zur Butter- und Käsebereitung einzuschränken und für alle Molkereterzeugnifse Höchstpreise einzuführen. Die vielen Sorten Käse sind nicht notwendig. Es könnte eben so wie beim Mehl auf die Herstellung eines Einheitser- zeugnisses hingewtrkt werden. 4. Eine Milchversorgung aus dem neutralen Auslande, zum Beispiel aus Dänemarck, durch die Stadt zu organisieren. 5. Die Milchversorgung von Familien mit Kindern in den ersten Lebensjahren unter allen Umständen sicherzustellen — Aautzen, 20. Juli Bestrafung eines Wucheres. Der Gutsbesitzer Ernst Lehmann in Dittelsdorf stand gestern vor dem Bautzener Landgericht unter der Anklage der versuchten Erpressung Er hatte einer Zittauer Ein wohnerin mehrere Zentner Kartoffeln im Februar zum da maligen Höchstpreise von 3.50 Mark verkauft, konnte aber die Ware damals nicht liefern, weil die Mieten wegen des Frostes nicht geöffnet werden konnten. Ende Februar ver langte er von der Frau 5 25 Mark, und Ende März fchrieb er ihr, er könne die Kartoffeln nicht unter 7 Mark liefern. Bei einer mündlichen Unterredung verlangte er immer noch 6 Mark. Darauf zeigte die Frau den Guts besitzer an. Das Gericht sich diesen Wucher als versuchte Erpressung an und verurteilte Lehmann zu 14 Tagen Ge fängnis. — Zittau. Ein Höchstpreis für Roggenbrot ist vom Kommunalverband Zittau-Stadt und-Land festgesetzt worden. Beim Verkauf von Brot an die Verbraucher darf vom 19. Juli ab der Preis von 17 V, Pfennige für ein Pfund Roggenbrot nicht überschritten werden. Deutscher Sommer 1915. Es rief John Bull: das Deutsch-Barbar Soll haben nix zu beißen! - Nun nimmt er mit Entsetzen wahr, Daß Deutsch-Barbar auch dieses Jahr Noch Geld hat zum verreisen. Was Reuter ihm von deutscher Not Berichtete, war Lüge! Es fahr'n durch Deutschland kreuz und quer, Als ob rings tiefster Frieden wär', Die Ferten-Sonderzüge! Der Deutsche steht im Feld uud schreibt: Denk' an die Kinder, Mutter! Daß ihr mir nicht zu Hause bleibt, Nein, euch gesund die Zeit vertreibt Beim Wirt „zum kräft'gen Futter". Geht ins Gebirge, an die See, — Wonach's euch grab' gelüstet! Es tät mir in der Seele weh, Wenn ihr, indes ich Posten steh', Etwas entbehren müßtet! Sorg', daß die Buben gut gedeih'n Und pfleg' die jungen Triebe, Daß, werden wir einst nicht mehr sein, Sie für ihr Deutschland treten ein, Mit deutscher Kraft und Liebe! Versink' in Trübsinn nicht noch Schmerz, Ob dieser Zeiten Schwere — Solang's noch Eisen gibt und Erz, Bleibt groß uud stark das deutsche Herz Im Kampf für Deutschlands Ehrr! Otto Wiiick, Chemnitz. rrregs- W Lkronrk Wichtige Tagesereignisse zum Sammeln. 1. Juli. Auf dem östlichen und südöstlichen Kriegs schauplatz sind in den letzten zwei Monaten etwa t^0 Offiziere und rund 520 000 russische Mannschaften gefangen worden.— Der 8800 Tonnen haltende englische Postdampfer „Armenian" wird bei den Scilly-Jnseln von einem deutschen Il-Boot versenkt. 2. Juli. Im Weltteil der Argonnen erringt die Armee des Deutschen Kronprinzen einen bedeutenden Erfolg. Nordwestlich von Four de Paris wird die französische Stellung genommen. Die Beute betrug 25 Offiziere, 1710 Mann Franzosen gefangen, 18 Maschinengewehre, 40 Minenwerfer, eine Revolverkanone. Die Franzosen haben außerdem große Verluste. Auf dem Hilsenfirst nehmen die Unsern zwei feindliche Werke und machen einige hundert Gefangene. — Im Osten wird den Rusten ein« Höhen stellung bei Kalwarja entrissen, 600 Gefangene bleiben in unserer Hand. —In Galizien werden die Russen durch die Armee Linfingen auf der ganzen Front von Mariampol bis Firlerow zum Rückzug gezwungen. Es werden 7765 Rusten gefangen und 18 Maschinengewehre erbeutet. Die Armeen Mackensen drängten den Gegner über den Lebunka- und Por-Abschnitt. Stroza und Krasnik sind besetzt. Die Armee des Generalobersten v. Woyrsch wirft die Rusten aus den Stellungen südöstlich von Sienna und bei Jlza, 700 Rusten werden gefangen. — Der englische Torpedo jäger .Lightntng" wird durch Mine oder Torpedoschuß schwer beschädigt. 2- Juli-, Die wiederholten größeren Angriffe der Jta- liener auf die österreichischen Stellungen am Jsonzo scheitern unter schweren Verlusten der Italiener. — Die Türken die Stellungen der Franzosen und Engländer bei Sedd ul Bahr an und fugen dem Feinde großen Schaden zu. n --3. Juli. Angriffe der Franzosen bei Souchez und bei Les Eparges werden abgewiesen. — Nördlich des Dniestr m Galizien dringen die verbündeten Truppen vor. Der Bug ist vielfach von den Unsern erreicht, die Labunka- un. Por-Niederungen sind m unserer Hand. Bei Radom wird Eicher Gegenstoß abgewiesen. - Bei der schwedischen ^nsel Gotland geraten leichte deutsche Seestreitkräfte mit bu-er wMen Motte schwerer Panzerkreuzer ins Gefecht. Das deutsche Minenschiff „Albatros" muß, da es innerhalb der schwedischen Hoheitsgewässer viele Treffer erhält, bet Oestergarn auf Gotland auf Strand gesetzt werden. 4. Juli. Die Offensive der Unsern in den Argonnen wird fortgesetzt. Die Beute der ersten beiden Julitagc er- höhte sich auf 2556 gefangene Franzosen, 25 Maschinen gewehre, 72 Minenwerfer und eine Revolverkanone. An- griffe der Franzosen auf den Maashöhen zur Wieder- eroberung der verlorenen Stellungen werden abgewiesen. Nordwestlich von Regnieville werden feindliche Stellungen > robert. Deutsche Flugzeuge bombardieren das Landguard- .^rt bei Harwich, eine englische Zerstörerstottille, Nancy, de» Bahnhof von Dombasle und das Sperrfort Remiremont. — Die Armee Linfingen dringt in Galizien gegen die Zlota-Lipa vor, 3000 Ruffen werden gefangen. — Starke Angriffe der Italiener werden abgewiesen. Das italienisch« Torpedoboot „17 0s" wird in der Nordadria vernichtet. — Im Kaukasus und an den Dardanellen erzielen die türkischen Truppen gute Erfolge. 5. Juli. Die Armee des Erzherzogs Josef Ferdinand durchbricht tue russische Front in Südpolen bei Krasnik und macht dabei 8000 Gefangene. — Vor den Dardanellen wird ein französisches Transportschiff von einem deutschen Unter seeboot torpediert. Das Transportschiff hatte 2000 bis 3000 Mann an Bord und sank mit Maus und Mann. 6. Juli. Französische Angriffe bei Les Eparges werden abgewiesen. Deutsche Flieger bombardieren den Flugplatz Corcieux und ein französisches Lager am Breitfirst. — Im Osten wird der stark befestigte Wald Biale-Bloto an der Straße Suwalki-Kalwarsa von den Unsern erstürmt. Sie machen dabei 500 Rusten zu Gefangenen. 6. Juli. Im Gebiet von Görz unternimmt die dritte italienische Armee einen allgemeinen Angriff auf die öster reichischen Stellungen. Die Italiener werden in hartem Kampfe vollständig zurückgeschlagen und erleiden furchtbare Verluste. — Die Beute der Armee des Erzherzogs Joseph Ferdinand in der neuen Schlacht bei Krasnik hat sich auf 41 Offiziere, 11 500 Mann und 17 Maschinengewehre erhöht. 7. Juli. Im Westen werden Angriffe der Engländer und Franzosen an mehreren Stellen zurückgeschlagen. Bei Bombardierung feindlicher Truppenansammlungen wir^ Arras in Brand geschossen. Bei Äilly—Apremont erober» die Unsern eine feindliche Stellung und machen dabei 300 Franzosen zu Gefangenen. Am Sudel in den Vogesen wird eine französische Stellung erstürmt und zerstört. — Die Zahl der russischen Gefangenen, die bei Biale-Bloto in Polen gemacht wurden, hat sich auf 7 Offiziere, 800 Mann, 7 Maschinengewehre und ein Pionierlager erhöht. Östlich Dolowatka (südlich der Weichsel) wird die Höhe 95 von den Unsern erstürmt. Die Ruffen haben grobe Ver luste, sie verlieren 10 Maschinengewehre, 1 Revolverkanone und viele Gewehre. — In Galizien geht die Verfolgung der Russen weiter: vom 3. bis 5. Juli werden in Gegend der Zlota-Lipa 3850 russische Gefangene gemacht. 7. Juli. In den Kämpfers an der unteren Lips in Galizien wurden vom 8. bis ö. Juli 885V Russen gefangen. .7 3rn Krn-Gebiet wird ein Angriff der Italiener -I schlagen, die ein Leichenfeld vor den österreichisches Stellungen zurücklaffen. — Bei Trebinje nehmen die oster- rerchisch-ungarischen Truppen eine Stellung der Monte- negriner. Die Montenegriner haben schwere Verlust«. Ein neuer Aufruf des Roten Kreuzes. Seitdem der Winter von uns gewichen ist und sonnige Wärme mit Vogelsang und Blütenpracht ihren Einzug ge. halten hat, wollen die Klagen der Sammelstellen des Roten Kreuzes über zu spärlichen Eingang der notwendigen Liebesgaben für unsere Truppen nicht mehr verstummen. Es mag ja sein, daß diese Zurückhaltung unserer heimischen Bevölkerung in manchen Fällen darauf zurückzuführen ist, daß das mit dem Entritt der schönen Jahreszeit gesteigerte eigene Wohlbefinden auch der Vorstellung von den Strapazen und Entbehrungen unserer tapferen Krieger draußen im Felde eine zu matte und abgeschwächte Färbung gibt Änd daß andrerseits die wachsende Kostspieligkeit der eigenen Lebensführung vielfach die Neigung zum Geben mindert: bedauerlich ist diese Erscheinung in jedem Falle. Gibt es doch eine ganze Menge von Dingen, deren unsere Feld- grauen zu jeder Jahreszeit fort und fort dringend bedürfen und bei denen es sich nicht um eine einmalige Beschaffung, sondern um die immer neue Auffrischung unaufhörlich aufgebrauchter Bestände handelt. Unsere herrlichen Truppen dürfen nicht Mangel leiden! Diese unbedingte Forderung, deren Berechtigung wohl nie- mand bestreitet, Hal den Landesausschuß der Vereine vom Roten Kreuz veranlaßt, dort, wo die Hilfsbereitschaft unserer sonst so freigebigen Bevölkerung versagte, tatkräftig einzu- springen und solche Liebesgaben in größeren Mengen an zukaufen, deren von der Front her angemeldeter Bedarf von den Abnahimstellen nicht befriedigt werden konnte. In dem jetzt zu Ende gehenden Vierteljahr, vom 1. Mai ab, hat der Landesausschuß für diesen Zweck mehr als 150000 Mark verwendet und mehrere größere Sendungen nach dem Westen, vornehmlich aber nach dem Osten, wo ja unsere Truppen gerade jetzt im schwersten Kamp'e stehen und infolge ihres schnellen, siegreichen Vordringens in die von den Russen ausgcplünderten und verwüsteten Land striche Polens der Gefahr des Mangels am meisten aus- gesetzt sind, abgehen lassen. Es ist natürlich nicht möglich, an dieser Stelle ein einigermaßen vollständiges Verzeichnis vom Inhalte dieser Sendungen zu heben. Erwähnt sei nur, daß sie enthalten haben über 220 Zentner Dauerfleisch und Fischkonscrvrn, gegen 300 Zentner Gemüse, etwa 120 Zentner Früchte und Fruchtsäfte, 60 Zentner Zucker, 23 Zentner Salz, etwa 12 Zentner Tee, Kaffee und Kakao, rund 15000 Stück Leib wäsche und außerdem noch größere Mengen von Schokolade, Gewürz, Fett und Butter, Seife, Zigarren, Zigaretten und Tabak, Mineralwasser, sowie Gebrauchsgegenstände aller Art. Der Landesausschuß vom Roten Kreuz ist natürlich bei seinen anderen gewaltigen Verpflichtungen nicht im Stande, dauernd die gleichen Kosten für Liebesgaben zu tragen Deshalb ist es dringend nötig, daß aus der Be völkerung selbst den Abnahmestellen wiederum reiche Spen- den von Liebesgaben zugeführt werden Um hierzu jeder mann aufzufordern und anzuregen, hat der Landesausschuß in diesen Tagen große Plakate mit einem eindringlichen Aufruf in allen Städten und Ortschaften des Landes ver breiten lassen Tiefe Plakate ziehen durch die von Künstler- Hand geschaffene, lebenswahre Darstellung eines freiwilligen Krankenpflegers und einer Schwester die Aufmerksamkeit der Vorübergehenden schon von weitem her auf sich und bieten dem Leser ein Verzeichnis aller derjenigen Dinge, die er als Liebesgaben spenden und mit denen er sich den Dank manches braven Soldaten verdienen kann. Möchten recht viele ihr Herz und ihre Hand dieser beredten Mahnung öffnen! vurck äie Lupe. (Ein Stückchen Zeitgeschichte in Versen) Nach wie vor auf allen Fronten — hat sich in der letzten Zeit — wieder mancherlei ereignet, — was ein deutsches Herz erfreut. — Fern im Westen vorgedrungen — find wir im Argonnerwald, — unser schweres Mörser feuer — nimmt man nun Verdun wohl bald. — Von der Ostsee bis zum Dvjestr — geht es vorwärts ebenfalls, — Rußlands neuer „Offensive" — bricht man schweigend dort den Hals, — wieder einmal muß der Russe — seine Kräfte „umgruppieren* — und bekanntlich pflegt er dabei — stets ein Drittel zu verlieren, - während für die andern meist - schnelle Flucht die Losung heißt. — Bei John Bull, dem bösen „Vetter*, — steht es gleichfalls windig aus, — Ruhe weiß er kaum zu halten — jetzt bei sich im eignen Haus, — Presse und Minister Hetzen — wütend auf ein ander los, — Streik und Ungehorsam machen — die Ver wirrung grenzenlos. — Eingesehen hat in London — man ein bißchen allzuspät, — daß zum erstenmale England - auf der falschen Seite steht, — daß man diesem schlimmen Fehler — eignes Blut zum Opfer dringt, — während klügeren Neutralen - manche Zukunftshoffnung winkt. — Selbst Italien allmählich — überläuft es kalt und heiß, — während über Kriegserfolge — er beharrlich stille schweigt - und Italiens Schicksalswage — sich beständig tiefer neigt. — Oesterreich-Ungarn, stolz und tapfer, — zwingt mit Deutschland Hand in Hand — nach wie vor das Heer der Feinde — mutig nieder in den Sand, — nur Geduld geziemt uns allen - vor der Hand als erste Pflicht, — doch wer noch am Ausgang zweifelt, — zählt zu Deutsch land Söhnen nicht. vresäner Scklackwiekpreise. Dresden, 22. Juli Auftrieb: 20 Ochsen, 63 Bullen, 226 Kalben und Kühe, 1570 Kälber, — Schafe, 1200 Schweine, zusammen 3(84 Stück. Für Konserven 20 Ochsen, 65 Bullen, 221 Kühe, - Schweine. Von dem Auftrieb sind 306 Rinder dänischer Herkunft. Preise für 50 Kilogramm Lebend- resp. Schlachtgewicht in Mark. Kälber: 1. Doppellender 85-95 resp. 117-127, 2. beste Mast- und Saugkälber 62-66 resp. 107-111, 3. mittlere Mast- und gute Saug kälber 55-58 resp. 100-103, 4. geringe Kälber 48-52 resp. 93—97 Schweine: 1. Vollfleischige der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1^ Jahr 112 bis 116 resp. 147 -151, 2. Fettschweine 122-126 resp. 157 bis 161, 3. fleischige 98-103 resp. 133 -138, 4. gering entwickelte 80—90 resp 115 — 125, 5. Sauen und Eber 93—113 resp. 128—148 Ausnahmepreise über Notiz. Für Rinder die gleichen Preise wie am Montag. Geschäfts gang in Kälbern mittel, in Schweinen schlecht. Kein Ueber- stand. ferkelmarkt Mlsclruff. Freitag, den 23. Juli 1915. Auftrieb: 111 Stück Ferkel; Preis 20-27 Mark.