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»n ihr Bereich gemacht. Die Regierung billigt diese Anregung. Sie hält sie für wohl geeignet, um die für das Vaterland Gefallenen an der Stätte ihrer früheren Wirksamkeit zu ehren und ihr Gedächtnis in den Herzen der Schuljugend lebendig zu erhalten. Das Beispiel ver dient auch sonst Nachahmung. — Kriegerehrungen. Der Landesverein Sächsischer Heimatschutz kommt m t der Herausgabe eines Merkblattes für Krirgerehrungen (bearbeitet von Bauamtmann Kurt Hager, Dresden) einem offensichtlichen Bedürfnis entgegen. In gedrängter Folge werden d e mannigfachen Formen der Kriegerehrungen (Kriegerheimstätten, Denkmäler, Ehrenfried- Höfe usw) beschrieben und kritisch betrachtet Das Merk blatt wird daher Gemeinden und Einzelpersonen, die dem Gedanken einer Kriegerehrung nähertreten wollen, willkommene Anregung und sachverständige Beratung bieten können. Um dem Merkblatt im öffentlichen Interesse eine möglichst große Verbreitung zu sichern, ist der Preis für ein Stück auf nur 10 Pfg festgesetzt. Zu beziehen ist das Merkblatt von der Geschäftsstelle des Landesvereins Sächsischer Heimat schutz, Dresden-A, Schießgafse 24, l. — Interessant ist z« wisse«, daß die Reichsbank, so lange der Krieg dauert, die außer Kurs gesetzten goldenen Fünfmarkstücke zum vollen Nennwerte einlöst, um dadurch ihren Goldbestand zu vermehren. — Laßt das IaKovst nicht ««kommen! Der Landes- obstbauverein für das Königreich Sachsen gibt bekannt, daß die zurzeit abfallenden Früchte unserer Obstbäume nicht wie in früheren Jahren weggeworfen oder unbeachtet bleiben dürfen, sondern schon jetzt zur Erzeugung von Obstgelee und Obstmarmelade sehr wertvoll sind Gelegentlich von Obst- verwertxngskursen sind diese Früchte bereits mit Erfolg ver arbeitet worden. EL empfiehlt sich daher für Obstbaum, befizer und Pächter, das Fallobst schon jetzt zum Angebot zu bringen. Es gilt, für die Stadthaushaltungen von vor« genanntem Angebote Gebrauch zu machen, damit von der heurigen Obsternte nichts umkomme und reichliche Vorräte geschaffen werden. Mit dem Auflesen des Fallobstes ent- ernt der Baumbesttzer auch gleichzeitig einen schlimmen Obst- eind, die Obstmade — Ki«e g«te Mitteterute in Sachse«. Aus den ver schiedenen Gegenden Sachsens treffen günstige Erntebertchte ein. Nach den Beobachtungen, die an dem geschnittenen Getreide gemacht werden können, steht fest, daß trotz der anscheinend zu heißen und trockenen Witterung immer noch eine gute Mittelernte erwartet werden kann. Auf fettem und lehmigem Boden sieht das Getreide ganz vorzüglich Auch der Hafer hat sich überall durch den mehrfach erfolgten Regen erholt und verspricht einen guten Ertrag. Die Kartoffeln zeigen allerorten ein gutes Aussehen. Zur Ein- bringung der Ernte werden in Sachsen vielerorts Kriegs gefangene verwendet — Die Leichen-Aeöerführ««g aus dem Aekde wird vorläufig nicht mehr möglich sein. Wie die „Franks. Ztg." meldet, hat die Oberste Heeresleitung jegliche Leichen-Aus- grabung und-Ueberführung aus dem gesamten Operations- und Etappengebiet für die Monate Juli, August und September aus hygienischen Gründen verboten und die bereits erteilten Genehmigungen zurückgezogen. — Ka«cha Ein Liebesgabenmarder wurde von der hiesigen Pölzet verhaftet Der Bursche — obwohl er nicht Soldat ist — trug feldgraue Uniform. Er wußte sich die Adressen zu verschaffen, deren Mann im Felde steht. Hier sprach er vor und ließ sich für den Ehemann, als dessen Regimentskamerad er sich ausgab, Liebesgaben und Geld mitgeben. Beides verwendete er für seine eigenen Zwecke. — Weiße«. Beim Kochen von Beerenmarmelade ge riet ein Dienstmädchen mit beiden Händen in den kochenden Beerenbrei und verbrannte sich derart, daß es Aufnahme im Krankenhause finden mußte. — ßoswig, 16 Juli (Heldenhain) Der Gemeinde- rat eichtoß, auf dem alten Friedhof, der die althistorisa,e, nicht mehr benutzte Kirche Coswigs umgibt, einen Helden- Hain zur bauernden Ehrung der gefallenen Krieger zu errichten. — Iirua. Wie kommt das? Der „Pirnaer Anzeiger" schreibt: Die „Neue Vogtl. Ztg." meldet: „In Leipzig kosten 10 Pfund neue Magdeburger Kartoffeln 55 Pfg., in Plauen dagegen 1 Mark Rechnet man nun die Fracht Leipzig- Plauen hinzu, so stellt sich der Preis für Plauen auf aller- höchstens 6<> Pfg." Die Vogtländer mögen sich trösten. An äer Aäria Originalroman von H. A. Revel. IN (Nachdruck verboten.) „Himmelfix kramatanten, schau doch, daß'd nach vorn kommst", rief er Louis zu. Bald darauf lagen sie sich in den Armen und küßten sich herzlich ab. j Velhatz küßte der jungen Frau die Hand. „Noch schöner san's gewordn, gnä' Frau", sagte er in andachtsvoller Be wunderung. „Nur a bissel blaß schaun's aus. Haben's vielleicht a bisserl Seekrankheit g'habt?" fragte er ernst und teilnahmsvoll. Melitta mußte lachen, obwohl ihr gar nicht der Sinn danach stand. Ihre Blicke hatten den die zweite Ka üte Verlassenden gegolten, ohne daß sie hatten etwas entdecken können. „Immer noch der alte, liebe, verrückte Kerl", lachte Louis, dem Kameraden auf die Schuller klopfend. „Ja, am besten wär's schon, wenn Sie was essen täten, gnä' Frau. Aber, t hab grad was versucht — Brrr! Pfui Teifel!" Er schüttelte sich. „Alles mit Olivenöl g'macht. Sogar der Erdäpfelschmarrn. Das wird nix für Sie sein. Für mi a nit." Melitta lächelte. „Ich habe keinen Appetit. Ich möchte am liebsten auf dem Dampfer bleiben." „Ach, kei' Spur. I will auch a bisserl was von , Ihnen haben. Die Frau von'm Kameraden g'hört auch a weng den andern Kameraden! Was wolln'S denn drei Stunden auf dem stinketen Dampfer hocken? Man muß si' do' die Füß' vertreten." Velhatz, ununterbrochen inseinerLebhaftigkeit plaudernd, geleitete sie langsam in das malerische Städtchen, das ganz von Felsen umrahmt war. „Na, wie is's? Wolln'mr in die erste Osteria gehn und uns'n Magen verderben? Oder wolln'mr die Chaussee gehn, die Berg' lang? Da habn'mr an prächtigen Ausblick aufs Wasser." „Nur nicht ins Hotel", bat Melitta ängstlich und un sicher. — „Wir wollen etwas spazieren und nach außer halb gehen", schlug Louis vor, seine Gattin unterfassend. „Dort draußen kannst du mir auch die Briefe übergeben." In Pirna wurden am Sonnabend auf dem Wochenmarkte die neuen Kartoffeln mit 15 Pfg das Pfund verkauft, das macht für 10 Pfund 1.50 Mark — Die Fracht von Leipzig nach Pirna beträgt über 100 Kilo Kartoffeln, also für 2 Zentner, nur 1 34 Mark Wird der Zusatz gemacht: „Zur Verwendung im Jnlande", so ermäßigt sich der Preis auf Lie Hälfte, also auf 67 Pfg für 200 Pfund. Die Fracht- Verteuerung beträgt also für das Pfund nur 33 Pfg. — Vor kurzem hat im Landtage der Minister Graf Vitz thum angckündigt, daß dem „verbrecherischen Treiben" eines gewissen Zwischenhandels, der die Preise für Lebensmittel aus eine unmäßige Höhe hinaufgeirieben hat, entgrgenge- treten würde Energische Maßregeln sind um so not- wendiger, da keiner an der künstlichen Preisoerteuerung (von der selbstverständlichen abgesehen) schuld sein will und eine ganze Erörterung hierüber sich aus anderen Gründen gegenwärtig verbietet — Schandau, 16 Juli. (Sturm im Elbtal) Am Mittwoch nachmittag stellte sich oberhalb Schandau-Herrns- kretschen im Elbtale und in den Elbgeländen ganz plötzlich ein orkanähnlicher Sturm ein. Er traf den Elbstrom so hart, daß die Schiffahrt, um nicht Havarie zu leiden, um- gehend eingestellt werden mußte EinFloß wurde vorNiedergrund ausetnanvergetrieben. Die um diese Zeit verkehrenden Personendampfer hatten arg mit dem Sturm und den Wellen zu kämpfen, um an den Elbstationen regelrecht landen zu können. — Aautze«. Eine erregende Szene spielte sich am Montag früh beim Brande des Wirtschaftshauses eines zum Rittergut Loga gehörenden Jungviehhofes ab, der auch das Leben eines Kindes forderte, dessen Vater im Felde steht und dessen Mutter auf Hofarbeit war. Zwei der Kinder, die alle im oberen Stockwerk schliefen, hatte der Rittergutspächter Böhme bereits aus dem brennenden Hause gerettet Einen nochmaligen Versuch, die Treppe zu ersteigen, machte die starke Rauchentwickelung unmöglich AIS bekannt wurde, daß ein zweijähriger Knabe noch oben im Bett war, wurde schnell ein Loch in die Mauer ge- schlagen Die verzweifelte Mutter drang in den brennenden Raum, um ihr Söhnchen zu retten, sie brachte es wohl ins Freie, aber als Leiche. Bei dem Rettungsversuche verletzte sie sich schwer. Das Haus brannte nieder — Mautzen. Oberbürgermeister Dr. jur. Johannes Kaeubler konnte am Donnerstag auf eine 25jährige Amts- tätigkeit zurückblicken. In Rücksicht auf die Zeitverhältnisse war von größeren Veranstaltungen abgesehen worden. Vor mittags 10 Uhr vereinigten sich die Vertreter der staatlichen, Militär- und geistlichen Behörden, die städtischen Kollegien mit dem gesamten Beamtenkörper sowie Vertreter der Schulen, von Handel und Gewerbe und Mitglieder der freien Bürgerschaft zu einer schlichten Festfeier in dem ge- schückten Bürgersaale, die sich zu einer Kundgebung für den Jubilar gestaltete. Hierbei würdigte u a. Herr Bürger- meister Dr. Zahn die Verdienste des Jubilars namens des Rates in längerer Rede und teilte mit, daß die städ tischen Kollegien beschlossen hätten, das Jahr.Sgehalt des Oberbürgermeisters auf 15000 Mark zu erhöhen. Die blinden Krieger. (Ein Erlebnis) Die Liebe hatte die Sieben gefunden Und zu sich geladen in trauliche Stunden. Nun saßen sie noch um des Hauses Tisch, An Leben so jung, an Leben so frisch. Und doch, o Jammer, sie sahen nicht mehr Der Erde Schönheit um sich her. Da draußen die wilde, grausame Schlacht Hatte sie arm — und — blind gemacht. — Und als nun die traulichen Stunden zu Ende, Glitten noch eines Blinden Hände Ueber die Tasten träumend und leise Und begannen wie lockend die Weise: „O Deutschland, hoch in Ehren." - Als wenn sie alle sehend wären, Als wenn es ging in neue Schlachten Und ihnen Sieg und Sonne lachten, Die Wangen glühend, Hand in Hand Nun einer bei dem andern stand, Ein Herz und Sinn, ein heilig Lieben Und Helden waren da die Sieben! Es klang mit Macht durck's Kille Haus: „Aber um Gottes willen, verlier's nicht", riet Velhatz. „Der eine Brief enthält ein' Mobilisierungsplan und is' von größter Wichtigkeit und größtem Frachtwagen." Sie hatten die wenigen Häuser der^Stadt durchquert und die Chaussee betreten, die sich zwischen dem Ufer der öligglatten Bucht und dem Gebirge hinzog, das mit schroffen, kahlen Felsen, zackigen Vorsprüngen und Ein schnitten senkrecht in die Höhe stieg. Während weiter oben kein Strauchwerk, kein Baum mehr gedieh und die Felsen nackt und kahl starrten, buschte sich weiter unten, der Chaussee zu, dichtes Strauchwerk — meistens Wacholder büsche —, die dem öden Gestein etwas Farbe und Ab wechslung verliehen. „Und du bleibst also noch eine Woche hier?" fragte Louis seinen Regimentskameraden. „Ja, so beiläufig. Das hängt vom Wetter ab. I möcht zu gern amal ein' Bären schießen. Böck' hab i ja gnug in mein' Leben scho gschossen: aber no kein' Bären. I hab'mr a paar tüchtige Bergführer und Schützen und Müh und Not zsammtrommelt —" „Wieso mit Mühe und Not?" fragte Wehnsdorf. „Na, du wirst d'r do nit einbülden, daß wir Öster reicher hier grad beliebt sein? Sie halten's Maul, weil sie's Maul halten müssen. Aber sonsten? Lieber a Kugel zwischen d' Rippen als sonst was. Den einen hab i sogar von Fleck verhaften lassen müssen, weil er auf unser Militär gschimpft hat und uns Räuber, Mordbrenner und sonst was gscholten hat." „Ich weiß nicht, das hätte ich an deiner Stelle nicht getan", sagte Wehnsdorf mit mißbilligendem Ausdruck. „Man darf den Bogen nicht zu straff spannen. Wir müssen sehen, im Guten mit den Leuten auszukommen. Hier, weil wir aufgeklärteres, intelligenteres Menschenmaterial vor uns haben, vielleicht noch mehr als in der Herzegowina. Ich weiß nicht, ob du gut getan hast." „Aber i kitt' dich um Gottes willen, liebes Kind, i kann mir doch das als Offizier nit bieten lassen!" brauste Velhatz auf. .Wann i in Zivil gwesen wär', in Gottes Namen dann hält i mir einfach 'dacht: Hol di der „Haltet aus im Sturmgebraus!" Wie ein Gebet sang hell empor Das deutsche Lied der blinde Chor. Reinhold Braun. Verlustliste Nr. 172 äer Röniglick-Säcksischen Urmee, ausgegeben am 16. Juli 1915. Dieselbe enthält aus der Stadt Wilsdruff und deren näheren Umgebung folgenden Namen: Lippert, Kurt (nicht Max), aus Wilsdruff — bisher verwundet, befindet sich bei der Kompagnie. (V. L. 34). Deistler, Paul, aus Blankenstein — schwer verwundet. Morkenspielplan cker vrssctner idealer. Restdenz-Theater: Täglich abends 8 Uhr „Husaren fieber". Außerdem Sonntag nachmittag Uhr „Alt- Heidelberg". Central-Theater: Vom 19. bis 26 Juli allabendlich: „Herrschaftlicher Diener gesucht". Nossener Produktenbörse am 16 Juli 1915. 1000 lex M Pf M.Pf M.Pf. bis M.Pf Weizen „ " " Weizen neu „ neu68/?2„„ Roggen, neu 70 „ Hafer, neu „ Futtermehl ll „ Roggenkleie, inld. „ „ russische „ Weizenkleie, grob „ Maiskörner, grob „ Maisschrot Heu, neu Heu, alt Schüttstroh Gebundstroh Speise-Kartoffeln m Meikner Marktbericht am 16. Juli 1915. Butter, ein Kilo 3,30—3,40 Mk., Landeier, ein Stück 13—14 Pfg., Honig, ein Pfund 1,20—1,50, altes Huhn, ein Stück 3,40—4,00 Mk., junge Hühner, ein Stück — Gänse, ein Pfund — Pfg., bis — Mk, Enten, ein Stück , Mk., Tauben, ein Stück 60-65 Pfg. -S per 50 Kilo M. 3 - 19 68 13 20 350 450 250 175 5 50 50 50 50 50 4 - 2- 1 — 4 50 -« 85 - 85 - 246 - 80 - 264 - 50 - 50 — 50 — 50 - 50 — 50 — 50 — Getreidepreise Höchstpreis geringe Qualität mittlere Qualität gute Qualität niedrigst, höchst, niedrigst, höchst, niedrigst, höchst Weizen, — — — — — 28,60 Roggen, — — — — — 2460 Gerste — — — — — Hafer, — — — — — 26,40 Dresdner Produktenbörse am 12 Juli 1915 Wetter i Veränderlich Stimmung: Gefchästslos. Um 2 Uhr wurde amtlich notiert: Wetze», pro 1000 Kilo netto, tnländtjcher, 286,— Ml. — — gesetzlicher Höchstpreis, Ware beschlagnahmt. Roggen, pro 1000 Kilo netto, inländisch-:, Kilo 246,—, gesetzlicher Höchstpreis, Ware beschlagnahmt. Gerste, pro 1000 Kilo uetw, irländische, — Kilo —, sächsische 282,50> schlesische und Posener 282,50 gesetzt. Höchstpreise,Ware beschlagnahmt, ausl.670 —680. (Klein-Hand elspreiS bis 3000 kx, Angebot sehli.) Hsser, pro 1000 Kilo netto, inländischer 264,— gesetzlicher Höchstpreis, Ware beschlagnahmt (kl. Handelspreis bis 3000 Ke netto, Angebot sehtts. MatS, pro 1000 lex. netto, Cinqantine 615 — 630 Rundmais 600— 615. Wcizenkleie pro 100 Ke netto ohne Sack, gesetzliche Höchstpreise für den Her steller 13,00, Roggenklcte pro 100 lex netto ohne Sack, gesetzlicher Höchst preis für den Hersteller, Großhandelspreis für inländische Kleie 15,00 (beschlagnahmt), do Kleinhandelspreis bis 1000 kx 15,50 (beschlagnahmt) ausländische Kleie 48—49 (Die für Artikel pr. 100 ItA notierten Preise verstehen sich für Geschäfte unter 5000 icz Alle anderen Notierungen einschließlich der Notiz jür Malz, gelten für Geschäfte von mindesten» 10 000 Ke-) Dresdner Marktpreise. Kartoffeln 50 Kilo 6,50 —7,00 Mk.. Heu in Gebunden 50 Kilo 6,03 Mk., Roggenstroh (FlegeldntW Schock 32 bis 34 Mk Zum Verlaus standen drei Muhren mit 95 Zentnern Heu. Teifel! Aber in Uniform ? A bisserl Energie ff! oft ganz gut —" — „Oft auch nicht —" In demselben Augenblick krachte ein Schuß: Louit tat noch einige Schritte nach vorn und brach bann zusammen. „Nein! Nein! Nein!" Die drei Schreie kamen vo» Melitta, die sich über ihren Gatten geworfen hatte. „Das hat mir gegolten", rief Velhatz, der — um de« Leblosen bemüht — vollständig darauf vergab, die Ver folgung des Mörders aufzunehmen. Auch wäre es ihm bei der zunehmenden Dunkelheit vollkommen unmöglich geworden, ganz abgesehen von der Zwecklosigkeit, da nur ein mit den hiesigen Schlupfwinkeln Vertrauter die Tock begangen haben konnte. Velhatz, trotz seiner Verzweiflung, verließ die übe» legung keine Minute. Zum Glück war ein Bauernhau- in der Nähe, auf das er zueilte, um den Mann, einen Wegaufseher, und dessen Sohn sofort von dem Geschehenen zu verständigen und ihn, nach Überreichung von einige« Gulden, zu bitten, den Verwundeten oder Toten mittel- einer Bahre nach dem Dampfer zu bringen. Die Leute fanden sich dazu auch gleich bereit, worauf sich der kleine Zug der Stadt zu bewegte. Dieser Überfall erregte begreiflicherweise in dem kleinen Städtchen ungeheures Aufsehen. Alles was laufen konnte, hatte sich zusammengefunden, um dem Transport, ein würdiges Geleit zu geben. Melitta ließ sich halbbewußtlos von Velhatz führen, der die bereits kalte Hand des Freundes in der seinen hielt, während Tränen über seine Wangen liefen. Sobald sie auf dem Schiff angelangt waren, wurde rasch oet Schiffsarzt herbeigerufen, der die Erklärung abgab, daß er ohne Assistenz eines zweiten ArzteS die Kugel nicht herauszunehmen wagte; er hoffte, daß keine edleren Organe verletzt wären, obwohl das Geschoß in die rechdk Brustseite eingedrungen war. Aber die Entfernung d»» Bleies könnte einen inneren Bluterguß zur Folge habe«, wofür er nicht die Verantwortung übernehmen wolle, während er die Garantie übernehmen könnte, daß ohntz diese Operation der Verwundete lebend bis Ragusa ge langen würde. (Fortsetzung folgt.)