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Well UN Vtld E: 6: E:« Am Fuß der vielgenannten Lorettohöhe. Letvz. Prqse-Bur. die Kanzel, der Hohlweg, der Barrikadenweg, die Schlammulde, die Totenwiese. Diese Namen kehren wieder in den Gefechts büchern der Regimenter, die hier kämpften. Seit Wochen ist die Höhe unter schwerem Feuer. Auch heute. Sie raucht. Auf den ersten Blick sieht es aus, als würden auf dem goldgrünen sanften Abhang der Höhe, über den still die Wolkenschatten ziehen, Feuer von Kartoffelkräutern abgebrannt, deren rostbrauner Qualm senk recht in die heiße Luft steigt. Als ständen hinter der Höhe, hinter dem Bois de Booigny, Reihen von Fabrikschlöten, die ihren Rauch emporwirbeln lassen. Aber diese dicken Sätüen rostbraunen Qualms entstehen urplötzlich, ohne jede Vorbereitung, drei, vier fahren nebeneinander aus der Erde. Sie wechseln ebenso ur plötzlich den Ort, bald stehen sie höher, bald tiefer, bald ein paar Kilometer rechts, bald links. Sie sind rostbraun und rostrot und zuweilen schwarz wie Ruß. Es sind die Einschläge der franzö sischen Granaten, die unsere Gräben eindecken wollen. Die Gräben selbst kann man von hier aus nicht sehen, aber an den Einschlägen der Granaten kann man ihre Kurve verfolgen, die sich quer über den Fuß der breiten Höhe zieht. Auch hört man die Einschläge nicht, denn die Geschütze donnern und rollen ohne Pause. Aus dem Bois de Bovigny wirbelt eine pechschwarze Rauchwolke empor, Aus Osten und Westen ----- — —-s Wie dieser Krieg im ganzen genommen eine Erscheinung ist, die, so lange es eine Zeitrechnung gibt, noch nicht dagewesen ist, so hat er auch Er eignisse mit sich gebracht, die in den Zeitläuften dieser Welt noch nicht geschehen sind. Dazu gehört der ungeahnt lange Stellungskrieg, den unsere Truppen im Wellen gegen die oerbiindelen Franzo sen und Engländer mil allen ihren Gefolgschaften weißer und farbiger Rasse zu bestehen haben. Und auf der dortigen breiten Front sind es gerade wieder die Kämpfe um die Loretiohöhe, die schier nie ein Ende nehmen ivollen. Immer wieder wird uns in den amtlichen Berichten die Lorettohöhe genannt, an deren Fuß unter erstes Blld ausgenommen worden ist. Aus dem heißen Ringen, daß sie um wogte, schnitt der bekannte Schnitsteller Bernhard Kellermann folgende stimmungsvolle Szene heraus: „Auf der Höhe stand die oft genannte Kapelle von Notre Dame de Lorette. Sie ist jetzt ein Haufen Trümmer. Hier oben hat jeder Quadrat meter Boden seine Kämpfe gehabt, seine Toten, fein Entsetzen. Die Erde ist gerietst von Granaten. Hier oben hat jeder Weg und jede Besonderheit ihren Namen und an all diesen Namen hängt viel Blut» und Heldenmut. Diese Namen werden weiterleben und die Soldaten, die die Höhe sreigab, werden von ihnen sprechen, wenn sie alt sein werden. Da ist Feldlager einer Backerei-Kolonne in den Karpathen. Bahnhosslirand in Delirec,in tUna l Pb-Wtbe, turmhoch, und in der nächsten Sekunde eine zweite, deren Qualm sich hoch oben mit dem Qualm des ersten Einschlages ver einigt. Deutsche Granaten. Die schwarzen Rauchfahnen hinter dem Wald wehen hin und her, sie steigen au verschiedenen Stellen zur gleichen Zeit in die Höhe, stehen minutenlang und nehmen die Form von Pinien an. Sie verblassen und ein neuer Krater speit Schwärze und Finsternis in die Luft empor. In der Talmulde, die so friedlich und sonnig aussieht, hinter den winzigen Häusern da unten, wälzt sich eure safrangelbe Wetterwolke. Sie schwankt schwer und unheilvoll am Boden, hebt sich hoch und steigt dick geballt in die Luft, einen Teil der Höhe verdeckend. Eine schwere Granate, die einer unserer Batterien galt. Wütende Abschüsse. Schlag auf Schlag. Wir aber bleiben ihnen nichts schuldig!" — Unser zweites Bild zeigt das Feldlager einer Bäckerei-Kolonne in den Karpathen, an denen die Russen sich den Kopf ein liefen, und das letzte stellt uns den Bahn hofsbrand in Debreczin in Ungarn dar, der viel Kriegsmaterial vernichtete.