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«oeniL ^US Stacll unä Lancl. — Was die Woche brachte. Wohltuend war der ausgiebige Regen in den ersten Tagen der vergangenen Woche. Die Sommerfeldfrüchte, die in ihrem Wachstum etwas zurückgeblieben waren, holten bald alles nach und erfreuen uns nun auch durch ihren trefflichen Stand. All die vielen Klagen der ständigen Nörgler waren wieder ein mal umsonst Zu den Beerenfrüchten, die jetzt geerntet werden, ist nun auch noch die beliebteste unserer Steinfrüchte, die Kirsche, hinzugekommen. Balsamischen Duft verbreiten die erschlossenen Lindenblüten. Eine reiche Honigernte winkt den Imkern, doch wird der seit Kriegsbeginn eingesetzte Wucher schon hinreichend auch für eine übermäßige Preis« teigerung dieses allgemein beliebten Genuß- und Heilmittels orgen, so daß Honig nur für besser Begüterte zu haben ein wird. Großes Unheil konnte in der Familie H in unserer Stadt entstehen, wenn der teuflische Plan des da- selbst bediensteten Laufburschen, die Herrschaft mit Schwefel säure vergiften zu wollen, gelungen wäre. Etwas regerer Bekehr herrschte anläßlich des Vortragsabends vom land wirtschaftlichen Verein am vorigen Mittwoch. Die lieben Hausfrauen der Gemeinden Tanneberg und Blankenstein spendeten in opferwilliger Weise bedrängten Besitzern in Ostpreußen nicht weniger als 120 Hühner. Wie man be müht ist, das Los verwundeter Krieger zu erleichtern, be- -weisen die Einladungen, die man an sie ergehen läßt. Frau -Oberleutnant Wunderling in Neukirchen lud die Ver wundeten des Nossener Lazaretts, 30 an der Zahl, zu sich und bereitete ihnen im Verein mit ihrem Vater, dem Herrn Stadtrat Beck Nossen, einen genußreichen Tag Auch von Grumbach ist Gleiches zu berichten. Hier war es der Frauen- Verein — die Liebesbetätigung desselben ist ja schon hin reichend bekannt — der ungefähr 35 Verwundete aus dem Vereinslazarett Saalhausen zu sicb entbot und sie in dem schattigen Garten des Pfarrgrundstückes mit Kuchen, Kirschen und Abendbrot bewirtete. Fast die ganze Gemeinde nahm Anteil, überstreute die Gäste beim Einzuge mit Blumen und füllte beim Weggange die Rucksäcke der Scheidenden mit allerhand Eßwaren und sonstigen nützlichen Sachen. Auf die Begrüßung durch Herrn Pfarrer Dr. Wahl dankte Herr Lazarettinspektor Hofmeister. Allgemeiner Jubel brach aus, als kurz vor dem Aufbruch noch der von den Ver wundeten und dem Arbeitspersonal hochgeschätzte Chefarzt, Herr Sanitätsrat Dr Fernbacher-Zauckerode, erschien. Mag die Opferfreudigkett immer weiter um sich greifen und jeder Daheimgebliebene bestrebt sein, durch Wohltun wenigstens einen kleinen Teil der Dankesschuld an unsere tapferen Krieger abzutragen I Wenn auch am Schluffe, so gelten doch alle Regungen und Empfindungen unseres Herzes nur allein den im Felde stehenden Kriegern, mag es sein, um ihre Beförderungen und die ihnen gewordenen Auszeich- nungen oder ihre hervorragende Taten in der Front besonders hervorzuheben Auf allen Schlachtfeldern sind uns aber mals Berichte gemeldet worden, die uns nur erfreuen konnten Gott gebe, daß das Ende des schrecklichen Krieges bald herannahe und ein ehrenvoller Friede uns beschicken sei l — Der Aesnch der Krrwudete« aus de« Lazarett Meißen, der auf Einladung des hiesigen Turnvereins D. T. erfolgte, hatte das Gepräge eines kleinen Volksfestes. Daß die Anteilnahme der Bürger nicht durch Neugier hervor- gerufen, sondern nur als Zeichen besonderer Aufmerksam keit gegen die Verwundeten anzusehen ist, mag gleich vorn weg festgestellt sein. Selten dürsten wohl soviel Menschen zu einem Empfang aufdemBahnhofsicheingefundenhaben. Hier hatten die Mitglieder des Turnvereins mit ihrer Vereinsfahne als Gastgeber Aufstellung genommen. Mit Hurrarufen wurden — Vereitelter Mordpka«. Der als Laufbursche bei Herrn Weiukeltereibesttzer Heinitze bedienstete und übel beleumundete Max Wange aus Oberhrrmsdorf suchte, um Grund zu seiner Entlassung zu haben, seinen Dienstherrn mit Schwefelsäure zu vergiften. Die erst seinem Dienstherrn entwendete Säure hatte er in die mit Kaffee gefüllte Tasse und Kanne geschüttet. Als Herr Heinitze die Tasse mit dem verderbenbringenden Inhalt zum Munde führte, fiel ihm sofort der Gesckmack auf, und es war ihm noch mög- lich, den schon zu sich genommenen Schluck wieder von sich zu geben. Nach eindringlicher Mahnung gestand endlich der jugendliche Verbrecher dem herbeigeholten Schutzmann die Tat mit dem Bemerken ein, daß er sich schon lange mit dem Gedanken herumgetragen, aber noch immer keine Ge legenheit zur Ausführung gefunden habe W. wurde in das hiesige Amtsgericht eingeliefert — Zertrümmerung von Isolatoren. In letzter Zeit ist es wiederholt vorgekomen, daß von Unbekannten die Isolatoren der Ueberlandzentrale Gröba mit Steinen aus Uebermut zertrümmert worden sind Der eifrigen Nach forschung der Gendarmerie von Wilsdruff gelang es, fünf solcher Missetäter zu ermitteln, die auf der Strecke Unkers- dorf-Kcsselsdorf dergleichen Unfug verübten. Sie wurden zur Anzeige gebracht. Im Interesse der Allgemeinheit ist es erwünscht, daß das Publikum hierauf ein scharfes Auge hat. - Verhaftung. Die Dienstmagd Emma Fröhlich, im Dienste bei Frau Gutsbesitzer Schalig in Blankenstein, die in letzter Nacht einer Mitbediensteten ein Sommerkleid gestohlen hatte, wurde heute mittag von der hiesigen Orts polizei verhaftet — Gerade in diesem Jahre muß der Ratten- und Mäuse bekämpfung besondere Beachtung geschenkt werden. Es mag daher nochmals darauf hingewiesen werden, daß der Verteter derDeutschenLandwirtschaftlichenUngeziefer-Vertilgungs-Zen- trale h-ute am hiesigen Platze eingetroffen ist, um seine Wirk samkeit zu beginnen Aus den uns von Herrn Inspektor Betz vorgelegtcn amtlichen Zeugnissen ist zu ersehen, daß derselbe schon in vielen Stadt- und Landgemeinden, staatlichen Anstalten usw. mit gutem Erfolge seine Tätigkeit ausgeübt hat. So wurden in einem einzigen Stolle an einem Tage 21 tote Ratten zur Strecke gebraut. Es ist dies ein guter Beweis für die Wirksamkeit des Präparats. Wer also bei ver- hältnismäßig geringen Kosten seine Grundstücke von der Hamster-, Ratten- oder Mäuseplage befreit haben will (siehe Inserat), wird ersucht, seine Adresse baldigst in der Ge schäftsstelle d. Bl. niedcrzulrgen — Dresden. In der Feuerbestattungsanstalt der Stadt find im Monat Juni dieses Jahres 49 Einäscherungen er folgt und zwar 35 männlichen und 14 weiblichen Geschlechts. Von den Verstorbenen waren 47 evangelisch, 1 katholisch und 1 mosaisch. In 47 Fällen fand religiöse Feier statt. Vom Tage der Inbetriebnahme (22 Mai 1911) sind dies 2606 Einäscherungen. MnckennaebriöNen für Mittwoch, dm 7. Juli Milsctrukk. Vorm. 9 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. ReNelsckorf. Vorm 9 Uhr Wochenkommunion, Pfarrer Heber. Abends 7 Ui r Kriegsbetslunde, Hilssgeistlicher Männchen. Lirnbaek. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde. Blankenstein. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde. Die heutige Wummer umfaßt 6 Seite«. die Gäste, mit den Begleitmannschaften etwa siebzig an der Zahl, empfangen und nachdem jeder einzelne von jungen Mädchen der Damenrtege mit Rosen geschmückt worden war, nach dem Schützcnhaus geleitet Im Schatten der jetzt so herrlich blühenden Linden wurde der Kaffee eingenommen. Die vorzüglichen turnerischen Vorführungen der Knaben, Mädchen, Damen und Mitglieder unter der trefflichen Leitung des Turnwarts Willy Schubert fanden allgemeinen Beifall. Nach einem abgekürzten Rnndgang durch die Stadt gruppierte sich der Zug um das Kriegerdenkmal auf dem Marktplatze. In herzgewinnender Ansprache dankte hier Herr Schuldirektor Thomas den verwundeten Kriegern für ihre unS und dem geliebten Vaterland geleistete schwere Kriegsarbeit und wünschte allen rechtbaldige und volle Genesung. Auf die begrüßenden Worte seitens des Vor standes, Herrn Kaufmann Seidel, während der Abendmahl- zeit im Gasthof zum Goldnen Löwen dankte Herr Feldwebel Reichelt namens der Verwundeten und bemerkte dabei, daß der Aufenthalt in Wilsdruff mit zu den schönsten Tagen ihres Lebens zähle. Von Gönnern und Freunden waren Kirschen und Zigarren in reicher Menge geschickt worden, die gern und mit großem Danke entgegengenommen wurden. Sogar die kleinen Zog- linge unseres Kinderhortes wollten nicht unter denen fehlen, die die Krieger zu erfreuen suchten. Unter Anleitung ihrer über alles geliebten Tante, dem Fräulein Herz, hatten sie auS Papierflreifen, die in den Reichsfarben gehalten waren, Körbchen geflochten, die sie an die Verwundeten verteilten Beim Abschied am Haltepunkt erhielt noch jeder Soldat ein Rosen sträußchen Die Rückkehr nach Meißen erfolgte mit der Versicherung herzlichsten Dankes. — Hieran anschließend sei gleichzeitig bemerkt, daß die Verwundeten des Lazaretts Saalhausen, einer Einladung von Frau Kaufmann Roßberg folgend, nächsten Mittwoch nachmittag in deren Garten am Stadtgraben sich zum Besuche einstellen werden. Meitze«, am 2. Juli 1915. Vik tikfti'aukr'näkn slmIkMebvnen. Oie Oeeräixunx- kioclet Ettwock nackmitta^ um 3 Odr statt. »75 137» 2urück§ekekrt vom Grabe unserer keiss^eliebten teuren ^axenüber ciem Postamt verlebt bube pur cias mir bisker ^esckenkte Vertrauen bestens clankencl, Litte ick, mir ciasselbe auck in meiner neuen >VoknunL entZeZenru- brinZen. tiockacktun^svoll 1,4« SI»x ««««IKK*, 8ckneiclermeister. WM* Wohnung (1. Etage) 2 Stuben, 2 Kammern, Küche und Zubehör zu vermt ten und 1. Ok ober zu bezi hen. n?« Nebauer, Tharandter Straße 134 Vor Meitzner Rreirverein für innere Mission, Geh. Justizrat Dr. Frese. MiMkdses'klr kaufen jecles Öuantum per Kasse na? 0. ff. Lsbaotlan L 6o. Im tiefsten 8ckmerre 6ie tiekxedeoKi« kawilie tndiü „Iknv« deiner werten Kunclsckakt rur xefälliKen Kenntnis, ässs ick meine V^oknunZ von Kv8v08tr»88v 86 nack MMstß dtt JeimmiiS für innere Wm. Sonntag, de« 1t. Juli 1SI5, in Wilsdruff. Nachmittags 4 Uhr Festgsttesdienft. Fcstprediger: Herr Pfarrer Hllke-Kötzschenbro^a. Nach dem Gottesdienste Versammlung im Gasthof zum weißen Adler, Vortrag deS H^rrn Pastor Wendelin-Dresden über „Krieg und innere Mission. Unsere VeretnSmttglieder und alle Freunde der inneren Mission, Männer und Frauen, werden zur Teilnahme herzlich eingrladen. Freundliches, sauberes und ehrliches ULULiuLäoköu 17—18 Jahre alt, eventuell auch vom Lande, sucht für 1. August »?- Ara« Agnes verw. Krippe« stapel, Zellaer Straße. 8onnta§ naokmitiaA V»6 Obr entsckliet santt mein lieber Qatte, unser bersensguter Vater, 8cbwie§ervater uncl Grossvater, Herr «oritr kacds Ledmieäemeisler. ist es uns bierrensbeclürknis, allen unseren aukricktiZsten Dank ausrusprecken. besoncleren Dank unserem lieben Herrn Pfarrer V/olke kür clie vielen beweise seiner warmen Anteilnahme uncl clie wakrkaft tröstenclen >Vorte am Krankenlager sowie am Orabe. besten Dank auck cier lieben ju^encl für clie reicke 8pencie uncl rakl- reickes Qrab^eleit. lckerrlicken Dank nock allen lieben Verwandten, biackbarn uncl bekannten kür <len kerrlicken Llumensckmuck. V^ilsckrukf, am 5. juli 1915. Uscher WeichMe» mit auswechselbare« Müttern in verschiedenen Größen r-r extra starke Distelstecher empfiehlt billigst k. ttampus, lstokonn. pernsprecker blr. 8. Leasen, deersederk Siedeln Leaseariaje veaZeldemmer veaKelemdose V6t2fä886s in Horn uncl bleck Leaseaseboaer billigst bei k. ttampus, klokonn. psrnsprvekvr ür. 8. 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