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Aum-Dum-Heschosse bei den Htusse«. W.T.B. Berlin, 3. Juni Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung meldet über Dum-Dum-Geschosse lei den Russen: Bei der Gefangenen- »ernehmung in Johannesburg am 18. Juni 1815 saate ein russischer Gefangener vom Regiment Preobrashenski auSr Ich habe gesehen, daß der Offizier meiner Rotte, Oberleutnant Wansowitsch, von 16 Patronen die Spitzen abgoschnitten und diese selbst verschossen hat. Auch hat er den Soldaten befohlen, das Gleiche zu tun. Den Befehl des Offiziers an die Soldaten habe ich selbst gehört. Daraus sah ich, daß zwei Leute die Spitzen abschnitten. DieS kann ich beschwören. Diese Aussage hat der Gefangene ohne jeglichen Zwang und ohne jede Beeinflussung freiwillig gemacht. Der türkilckr Sieg auf Gallipoli. Das türkische Hauptquartier teilt mit: An der Dardanellenfront bei Ari Burnu ereignete sich im Laufe des 30. Juni und des 1. Juli nichts von Belang. Drei große Schiffe des Feindes näherten sich diesem Gebiete und schifften beständig mit Schaluppen und Barkassen Ver wundete ein. Obwohl diese Fahrzeuge keinerlei Abzeichen als Hospitalschiffe trugen, haben wir nicht auf sie gefeuert. — Im Süden bei Sed il Bahr sind die nach groben Vorbereitungen seit drei Tagen unternommenen feind lichen Angriffe dank dem tapferen Widerstande unserer Truppen vollständig zusammengebrochen. Der Feind wurde unter erneuten beträchtlichen Verlusten in seine alten Stellungen zurückgeworfen. In der Nacht vom 30. Juni zum 1. Juli und am 1. Juli dauerten auf dem linken und rechten Flügel dieses Gebietes Graben- kämpfe ohne Bedeutung an. Am 1. Juli abends er öffneten unsere bis an die Meerenge vorgeschobenen Batterien ein überraschendes Feuer auf das feindliche Lager: sie erzielten einen großen Erfolg und brachten eine feindliche Batterie zum Schweigen. Außerdem zerstörte ein guter Treffer eine feindliche Haubitze und tötete eine große Zahl von Soldaten und Tieren, die sich in der Um- »ebung der Haubitze befanden. Der Zankapfel Albanien. Die .Neue Zürcher Zeitung* vernimmt, daß eine gemeinsame Note des Vierverbandes an Serbien und Montenegro wegen der Aktion in Albanien bevorstehe. Besonders die italienische öffentliche Meinung ist von Tag zu Tag mehr beunruhigt und geht sehr scharf gegen die Ruhestörer in Albanien ins Zeug. Montenegriner wie Serben kümmern sich aber nicht im geringsten um diese papierenen Drohungen. Der in Skutari eingezogene montenegrinische General Vukotic ordnete die Entwaffnung der Bevölkerung an. Es wurden 20 000 Gewehre abgeliesert, nur etwa 50 Mann widersetzten sich und flohen. Sie wurden aber überwältigt. Die österreichischen Staatsbürger wurden eingeladen, sich in besondere Register der Polizei einzutragen. Das öster reichische Wappen des Telegraphenamts wurde mit dem montenegrinischen vertauscht. Der französische Konsul hat die französische Fahne neben der montenegrinischen ausgehängt. Der Konsul und der Vrzekonsul von Öster reich sind über Montenegro nach Österreich abgereist. Die Serben haben ihren Vormarsch auf Alessio, wo die Montenegriner stehen, wieder ausgenommen. Ihr Vor marsch wird in Rom als Antwort auf die Besetzung von Skutari durch die Montenegriner angesehen. Man glaubt, daß die Serben beabsichtigen, ganz Mittelalbanien vom Skumbi bis zum Makhi zu besetzen. Alessio würde die Grenze zwischen Serben und Montenegriner bezeichnen. ' Vie Mnitionslaäuiig äei« . ' Trotzdem daS Zeugenverhör längst formell geschlossen »ar, konnte sich die Jury, die unter dem Vorsitz von Lori Mersey in London den Untergang der .Lusitania* unter- suchte, noch nicht zu einem Wahrspruch entschließen. Sie hat plötzlich von neuem Zeugenvernehmungen vor genommen. Die „Morning Post* berichtet darüber: U. a. wurde ein Passagier Meiler Klasse, Joseph Marichal, vernommen. Er ist Franzose und Lehrer der romanischen Sprachen an der OueenS Unioerfity in Kingston (Ontario) und war auf der .Lusitania* von Kanada nach Birmingham unterwegs. Dieser klassische Zeuge sagte aus, daß die zweite Explosion, von der alle Zeugen bisher gesprochen haben, nicht von einem zweiten Torpedo, sondern von den Munitionsvorräte« im Schiffskörper herrührte. Der Zeuge sagte, er habe fünf Jahre in der französischen Armee gebient und wisse zu beurteilen, daß die Explosion genau so geklungen habe wie anhaltendes Schießen von Maxtmkanonen. Es ^herrschte größte Panik an Bord, in die Boote hatte sich Bemannung gesetzt und Frauen und Kinder hilfloS zurückgelassen. Der Zeuge hörte den Befehl an di« Stewards, di« Post in Sicherheit zu bringen anstatt hi« Passagiere. Auch der Kapitän der .Lusitania* ist nochmals ver nommen worden. Unter dem Druck der vielen Aussagen, die daS Vorhandensein von gewaltigen Munitionsmassen auf der .Lusitania* bestätigten, dürfte auch er schließlich sich der 6000 Kisten, um di« es sich bandelt, entsinnen. Bisher versagte sein Gedächtnis in diesem Punkte voll ständig. Auch die »Armenta«*' ei« Munitionsdampfer. Amsterdam, 8. Juli. Di« amerikanischen Korrespondenten der englischen Blätter möchten gern glauben machen, daß in Amerika über die Torpedierung des Dampfers .Armenian* große Erregung herrsche. Der ,Times*-Korrespondent stellt den neuen Fall sogar auf die gleiche Stufe mit dem ,Lusitania*-Zwischenfall. Einige amerikanische Zeitungen melden jedoch, daß die .Armenian* Munition an Bord hatte, und ein Telegramm berichtet, daß der amerikanische Botschafter in London, Page, nach Washington drahtete, die englische Admiralität habe ihm mttgeteilt, daß der Dampfer im Auftrage der Admiralität fuhr. Dies ändere die ganze Sachlage. Die umgekommenen Amerikaner waren meist Farbige. Der Kapitän der „Armenian* er zählte, daß die Deutschen, nachdem die Engländer sich er geben hatten, sich gut benahmen und allen Zeit ließen, das Schiff zu räumen. Die Deutschen retteten auch einige Mannschaften, die aus den Booten herausgefallen waren. Als die Engländer fortruderten, feuerten die Deutschen zwei Torpedos ab. Das Schiff sank in 7 Minuten. äas beste Öeil; Sin Wenscb, ct«r Gott verläkt, vsrlLKt sein eignes Heil. Christian Fürchtegott Gellert. Ein schwerer Verstoß gegen das Völkerrecht. Wie aus dem Haag gemeldet wird, schreibt der „Nieuwe Courant* über die Versenkung des Dampfers „Armenian": Das Schiff trachtete nach dem Bericht des Reuterschen Bureaus zu entkommen und verscherzte sich damit nach dem Völkerrecht die Berechtigung, angehalten und untersucht zu werden. Der Bericht d-s Kapitäns be stätigt das. Seine Erzählung klingt mehr wie der Be richt über ein Gefecht zwischen Kriegsschiffen als wie ein Bericht über die Aufbringung eines Handslsfahrzeuges. Wenn das Umkommen amerikanischer Matrosen in ameri kanischen Kreisen Entrüstung hervorruft, so sollte diese sich in erster Reihe gegen den Kapitän des Dampiers richt der sich zum Widerstand entschloß. Ih'-Voots-Beute. London, 3. Juli. Wie Reuter aus Westhartlepool meldet, ist der britische Dampfer „Welbury", (3591 Tonnen) mit Zuckerladung vou Kuba nach Queenstown unterwegs, von einem Unter seeboot an der Irischen Küste versenkt worden. Die Be satzung ist gerettet. — Wie „Lloyds" aus Lizzard meld"^, sind die britischen Dampfer „Caucasian" (4656 Tonnerc) und „Inglemoor" (4331 Tonnen-) gestern früh von einem Unterseeboot versenkt worden. Ihre Besatzungen wurden in Falmouth gelandet. Nach einer weiteren Meldung von „Lloyds" ans Crowhead ist der britische Schoner „L. C. Tower", von Parrsborough nach Newport unterwegs, torpediert worden. Neun Mann der Besatzung wurden von einem Fischdampfer ausgenommen und gestern nach Crookhaven gebracht. O t^ontg L,ucln>ig von Vayern — preußischen felömLnfekaU. Der König von Bayern, der auf seiner Reise zum Ostheer im österreichisch-ungarischen Hauptquartier eine Begegnung mit seinem Schwager, dem Erzherzog Friedrich von Österreich, gehabt hat, hat sodann den Deutschen Kaiser in seinem Hauptquartier besucht, wo ihn dieser unter warmer Anerkennung der trefflichen Leistungen der bayerischen Truppen bat, den Rang eines preußischen Generalfeldmarschalls anzunehmen. Der König bat, hoch erfreut über die ihm und seinen Truppen dadurch wider fahrene Ehrung, dem Wunsche des Kaisers entsprochen. Nach seinem Aufenthalt in Lemberg besuchte der König seine Bayern in Tarnow und in Krakau. Dann fuhr er nach Wien, wo beim Kaiser Franz Josef im Schönbrunner Schloß zu seinen Ehren ein Familiendiner stattfand. Die Rückkehr nach München ist für Sonntag vorgesehen. Beschießung von Windau. Der Hafen von Windau in Kurland, nördlich von Libau, ist am 28. Juni von einer deutschen Flottenabteilung beschossen worden. Die Beschießung richtete sich aus schließlich gegen militärische Anlagen. Während sie im Gange waren, kam es zu einem Artillerietampf zwischen einem deutschen kleinen Kreuzer und russischen Torpedo booten. Das deutsche Schiff erlitt keinerlei Beschädigungen, au Bord der feindlichen Torpedoboote dagegen wurden mehrere Treffer und eine Reihe gut deckender Salven beobachtet. Ein deutscher Fischdampfer, der beim Weg- räunien feindlicher Minen durch eine explodierende Mine beschädigt wurde, sank kurz darauf. Windau, an der Mündung des gleichnamigen Flusses in die Ostsee, ist eine bedeutende Hafenstadt von etwa 9000 Einwohnern. Rückkehr der verschleppten Ostpreußen. Um die Rückkehr der von den Russen aus Ostpreußen in das Innere Rußlands fortgeführten Deutschen herbei zuführen, sind bereits vor einiger Zeit Verhandlungen mit der russischen Regierung angeknüpft worden. Diese Ver handlungen stehen jetzt vor ihrem Abschluß, und es ist zu hoffen, daß die Rückkehr der fortgeführten Zivilpersonen sich in absehbarer Zeit ermöglichen lassen wird. (W.T.B.) O Ein englischer ^orpeclojäger gesunken. Mine oder Torpedo? Wie über Rotterdam gemeldet wird, hat ein deutsches U-Boot höchstwahrscheinlich einen neuen Erfolg gegen die britische Flotte zu verzeichnen gehabt. Die britische Admiralität meldet amtlich: Der englisch« DerpedojSger „Sightning" wurde Mittwoch abend an der Ostrüste England» dnrch et«« Mine oder einen Torpedoschnst beschädigt. Er liegt «um, «ehr t« Hafen. Vierzehn Man« werde» »erwißt. - Die englisch« Admiralität bemerkt dazu, baß d«, .Lightning* «in v«raN«t«S Fahrzrug von 320 Tonnen seh daS im Jahre 1895 gebaut wurde. Die v-D»ot-j«gd «uf de« Postdampfe*. Der Kapitän deS durch ein deutsches U-Boot versenkten groben Posidampfers „Armenian* erzählter DaS Tauch boot befahl, anzuhalten, indem zwei Kanonenschüsse längs des BugS abgefeuert wurbm, und zwar in einer Entfernung von vier Meilen. Ich versuchte aber mit Volldampf zu entkommen. Wir wurden andauernd beschossen. Ein Schrap nell tötete mehrer« Mitglieder der Besatzung und warf andere über Bord. ES war ein« wilde Jagd. Aber wir wollten uns nicht ohne Gegenwehr ergeben. Ein Treffer zerstörte den Steuerapparat, eine andere Granate '.drang in den Maschinenraum, «in« dritte zerstörte die Marconi kabine. Andere Geschosse warfen die Schornsteine über Bord, zerstörten den Heizraum und verhinderten unS dadurch, mehr Dampf zu machen. DaS Schiff brannte an vier Stellen, und ich entschloß mich, zu kapitulieren. Wir hatten dem Feinde während einer Stunde Widerstand ge leistet, und 12 bis 13 Mann lagen tot auf Deck. Der „Armenian* war 8800 Tonnen grob und hatte 60 Mann Besatzung. London, 2. Juli. Der britische Dampfer „Lomas*, von Buenos Aires nach Belfast mit einer Maisladung unterwegs, wurde 35 Meilen westlich der Szillyinseln torpediert. Die Be satzung landete in Milford. Politische Rundschau. Deutsches Leich. * Dem Vertreter der amerikanischen Blätter der Heark- gruppe gegenüber, H rrn Schweppendik in Berlin, äußerte sich der Staatssekretär des Reichsschatzamtes Dr. Helfferich über die neue englische Kriegsanleihe. Der Reichsschatz sekretär bezeichnete in dieser Unterredung die Anleihe als die riesigste Anstrengung, die je ein Staat für einen großen finanziellen Erfolg eingesetzt habe. Das durch die Anleihe zu beschaffende neue Geld koste in Wirklichkeit dem eng lischen Schatz nicht 4^2, sondern mehr als 5 Prozent. Der Apparat von Zins- und Konversionsrechten sei nur eine Verschleierung dieser für den englischen Staatskredit so empfindlichen Tatsache. — Für die Regierungssicherheiten biete das Konversionsrecht immerhin einen gewissen Rückhalt. Ein solcher Rückhalt fehlt den anderen Werten völlig. Kolonialanleihen, Munizipalanleihen, Eisenbahn anleihen, industrielle Debentures, auswärtige Staats- und Privatwerte müßten deshalb noch viel stärker getroffen werden. An diesen Papieren würden zweifellos Milliarden verlorengehen, alles in' allem, wohl ein Vielfaches der Summe, die der Staats schatz im günstigsten Falle durch das neue Schema an Geld aufbringen kann. Auf die Frage nach der Erklärung für ein solches Abweichen von allen Traditionen erfolgte die Antwort: England braucht dringend Geld und ungeheuer viel Geld. — Am Schluß der Unterhaltung wurde die Frage berührt, wie Deutschland mit seinen Kriegsfinanzen stehe. Der Reichsschatzsekretär sagte: Wir haben bisher mit unseren beiden Kriegsanleihen rund 13 500 Millionen Mark gleich 660 Millionen Pfund Sterling aufgebracht gegenüber einem bisherigen Anleiheergebnis von 331 Mil lionen Pfund Sterling bei den Engländern. Unseren weiteren Bedarf werden wir auf demselben geraden und einfachen Wege der Begebung fünfprozeutiger Kriegsanleihen decken. Wir brauchen keine künstlichen Reizmittel. Vielleicht können wir den Ausgabekurs der dritten Kriegsanleihe wieder etwas höher setzen. Unter allen Umständen rechne ich auf einen vollen Erfolg, der mit unseren groben Kriegsaus gaben Schritt hält. Ich bin meiner Sache sicher, denn das deutsche Volk kennt seine Pflicht und vertraut auf Leine Kraft. * Der angesehene schwedische Schriftsteller Per Hall ström, Mitglied der Akademie, wirft in einem Aufsatz mit dem Titel „Der Volksfeind" die Frage auf, warum Deutschland soviel Haß iu der Welt findet. Hallström kommt zu folgenden Schlußfolgerungen: Es kommt daher, daß Deutschland wirklich stark ist und sich niemals um Popularität gekümmert hat: daher, daß es offen sein gutes Recht vertreten hat, zu den Mächtigen dieser Erde zu gehören. Doch auch von etwas anderem. Es war eine ^arte Schule, die Deutschland hat durchmachen müssen. Sie hat ihre Spur hinterlassen. Bei seiner nach wie vor schwierigen Lage konnte Deutschland nicht das Land der Liebenswürdigkeit werden, wenn wir hierunter glatte Verbindlichkeit und geschmeidiges Wesen verstehen. Meint man aber das Wort in seiner eigentlichsten Bedeutung, so gibt es in ^Deutschland mindestens ebensoviel von Wärme und Güte, Treue und Ehrlichkeit, als irgendwo sonst in der Welt. Heute kämpft Deutschland von neuem für seine Einheit und nahezu unter den gleichen äußeren Bedingungen, wie im siebenjährigen Kriege. Sckwelr. X Der Schweizerische Bundesrat genehmigte die.Ver ordnung betreffend die strafrechtliche Verfolgung gege« Beschimpfungen fremder Völker, Staatsoberhäupter oder Regierungen. Danach wird, wer öffentlich in Wort oder Schrift, in Bild oder Darstellung, ein fremdes Volk, dessen Staatsoberhaupt oder dessen Regierung in der öffentlichen Meinung herabwürdigt, oder dem Haß und der Miß achtung preisgibt, sowie wer eine nicht öffentliche Äußerung dieses Inhalts in beleidigender Absicht öffentlich macht, mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldbuße bis zu 5000 Frank bestraft. Beide Strafen können verbunden werden. Ferner: Wer Drucksachen, Bilde? oder andere Darstellungen, die solche Beschimpfungen gegenüber einem fremden Volke, dessen Staatsoberhaupt oder dessen Re gierung enthalten, ausstellt, in Verkehr bringt oder feil hält, wird mit Gefängnis bis zu 3 Monaten oder mit Geldbuße bis zu 1000 Frank bestraft, wobei auch hier beide Strafen verbunden werden können. Die Verordnung tritt am 16. Juli in Kraft. plornvegen. x Auch in Norwegen gewinnt trotz der vielen unver hohlenen Hinneiguugen zur englischen Sache die Ansicht an Oberhand, daß man sich nicht unbedingt der britischen Anmaßung unterwerfen kann. Namentlich erträgt man die englische Handelsspionage nicht mehr. Die norwegischen Zollkammern sind vom Finanz- und Zolldepartement ersucht worden, dafür Sorge zu tragen, daß solange der gegenwärtige Krieg dauert, weder von der Zollverwaltung noch von ihren Beamten Angaben über die Ein- und Ausfuhr oder den Durchgangsverkehr von Waren übe» die Zollstellen irgend anderswohin als an die norwegische Zentralverwaltung mitgeteilt werden. Hiervon sind jedoch ausgenommen Angaben über di« Ankunft und daS Löschen von Schiffen, die Kohlen auS England gebracht haben» solche Angaben könuen auf Wunsch de- Ministerium- deS Nutzern den britischen Konsulaten mttgeteilt werden, wem» darum ersucht wird. Sroüdrttrnnkn. X Eigentümliche Nachrichten über Vorgänge i« Judie« beunruhigen di« Öffentlichkeit in England. So teilt die indische Regierung mit, baß zwei indische Soldaten Amok liefen, drei Offiziere und einen Unteroffizier töteten und einen Offizier und einen Unteroffizier verwundeten. Sie wurden angeblich von Leuten de- eigenen Regiment- unter Führung zweier englischer Offiziere niedergeschofsen. Beide Amokläufer sollen krankhaft veranlagt gewesen sein. — Diese sanften Umschreibungen melden von anderer Sette dah'' berichtigt, daß «S sich um ernsthafte Rebellionen handelt. In Lahore gingen die Unruhen von Abteilungen indischer Reiter auS, denen sich bald die Menge anschloß, die Prioathäuser, Hotels, Kirchen zerstörte und viele Engländer ermordete. Auch 19 höhere Verwaltungsbeamte der Be zirke in der Nachbarschaft von Lahore wurden ermordet. Zwei Bataillone, die nach Europa abgehen sollten, schossen die englischen Offiziere nieder, als sie den Kasernenhof verlassen hatten. Der wahre Stand der Dinge auf den europäischen Kriegsschauplätzen, zumal an den Dardanellen, ist in Indien fast allgemein bekanntgeworden. «.ulllanck, X Die zunehmende Gärung im ganzen Lande hat -°«tzt eine neue amtliche Veröffentlichung gezeitigt. In ifi wird gesagt, das Volk müsse jetzt in Einigkeit alle Kräfte anspannen. Denn, sich durch Wechselfälle des Schicksals zwingen zu lassen^ auf halbem Wege stehen zu