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Tur oie Italiener vte „Lust immer zu dick" ist, wie unsere Soldaten zu sagen pflegen, wenn die feindliche Artillerie heftig funkt und trommelt. Und der Regen, der auf die armen Bersaglieri und Alpini niedertropft und ihnen das Dasein verleidet, wie italienische Blätter tiefbewegt klagen, ist ein Granatenregen aus den schweren österreichischen Geschützen. Dieser selbe Herr Cadorna ist aber nicht nur ein kleiner Spaßvogel, sondern er hat auch seine sehr ernsten Seiten. So wird jetzt über Rom berichtet: „Avanti" meldet aus Venedig, daß alle Einwohner des Postnatales, angeblich S5 OtM, auf Befehl des Oberste» Militärkommandos nach Mittelitalien verbannt worden seien. Als Grund für diese Maßregel wird angegeben, daß diese Italiener, die deutscher Abstammung seien, mit dem Feinde durch Signale in Verbindung ge standen hätten. Diese Maßregel Cadornas wird in den Kreisen Italiens, die sich noch ruhige Überlegung und Menschlich keit bewahrt haben, als äußerst grausam empfunden und dürfte auch im neutralen Ausland den italienischen »Freiheitshelden" einen bösen Makel anhüngen. — D r Posinafluß ist ein Nebenfluß des Astico in der Nordwesiecke des Bezirkes Vicenza. Er entspringt dicht an der tirolischen Grenze östlich von Novereto. Vie Montenegriner in Skutari. Wie aus Rom gemeldet wird, besetzten die Rcvn.e- negriner nach der Einnahme von San Giovanni di Medua Alessio und die von Malissoren bewohnten Dörfer Salac und Temai. Die montenegrinischen Truppen, die vor Skutari standen, näherten sich der Stadt von der Mossi- brücke aus. Die Übergabe wurde zwischen Konsul Martinowitsch und Bibdoda besprochen, der sich in das Hauptquartier begab. Am 27. Juni vormittags gingen die mohammedanischen, katholischen und orthodoxen Notabeln, Mönche und Jesuiten, Stadtbehörden, Mit glieder der Regierung, Gendarmerie, Polizei, Schulen und Bevölkerung mit Fahnen und Musik den Montenegrinern entgegen. Diese hielten um 12 Uhr mittags euren triumphartigen Einzug. Nach einer Vorhut von etwa tausend Mann, nach den Popen in vollem Ornate mit Kreuzen und religiösen Fahnen zog die Hauptmacht des Heeres ein. Der montenegrinische Konsul und der General folgten im Wagen. Danach kamen irreguläre Albaner banden. Das österreichisch-ungarische Konsulat zog hieraus feine Fahne ein und stellte sich unter den Schutz des griechischen Konsulates. Der Generalstab des Heeres nahm die Regierung der Stadt in Besitz und richtete sich im Konak ein. General Wukotitsch sandte eine Note an die Konsuln der Mächte, in der er im Namen des Königs Nikita die Besitzergreifung der L>tadt anzeigte. Ein englisches Regiment von den Türken vernichtet. Major Pravitz von der schwedischen Gendarmerie in Persien berichtet im „Stockholms Dagblad", daß die Nach richten, die über die türkischen Kriegsoperationen in Asien nach Europa gelangten, sehr unvollständig seien. So zum Beispiel sei in Europa niemals bekanntgeworden, daß ein ganzes englisches Regiment oon den Tücken bei Ahwaz an der persischen Grenze dadurch vernichtet wurde, daß es ruf einen unterminierten Landstreifen gelockt wurde, wo es pollständig verschwand. llUrkifcber Sieg auf Gallipoli. Schwere Verluste der Belagerer. . , Die letzten Tage brachten äußerst erbitterte Kämpfe bei Sed il Bahr und Ari Burnu. Am 28. Juni um v Uhr 40 Minuten früh eröffnete der Feind mit den Land batterien bei Sed il Bahr ein heftiges Feuer gegen den türkischen rechten Flügel, das bald von einem feindlichen Kreuzer unterstützt wurde. Die türkische Artillerie er widerte. Das Artillerieduell dauerte bis zum Nachmittag, wo die Heftigkeit des feindlichen Artilleriefeuers nachließ, und die Infanterie des Feindes zum Sturm überging und gegen die türkischen Stellungen vorzudringen suchte, auf die seine Artillerie es besonders abgesehen hatte; sie mußte jedoch unter großen Verlusten zurückweichen. Die türkische Infanterie ging hierauf zur Offensive über und nahm zwei Schützengräben im Zentrum des Feindes, die sofort instand gesetzt wurden, um von den Türken benutzt zu werden. Am Nachmittag dehnte sich der Artillerie kampf auf den Abschnitt Ari Burnu aus, wo gegen 1 Uhr ein heftiger Artilleriekampf begann. Als die feindliche Infanterie zum Angriff überging, wurde ein großer Teil durch die energische Verteidigung dezimiert, die eine große Zahl von Schützengräben vor dem rechten Flügel und dem Zentrum der Türken zerstörte. Die Verluste des Feindes sind sehr groß; sie überschreiten diejenigen der letzten Schlacht. Die türkischen Verluste sind verhältnismäßig gering. Die Moral und die Energie der türkischen Truppen stehen auf einer außergewöhnlichen Höhe, Indische Soldaten gegen England. Konstantinopel, 1. Juli. Die Blätter erfahren aus Bagdad, daß die musel manischen indischen Soldaten der englischen Armee mit den Waffen in das türkische Lager überlaufen und an den Operationen gegen die Engländer teilnehmen. Ein Teil dieser Soldaten wurde nach Bagdad gebracht und zur Bildung einer Gendarmerieabteilung verwendet. Unter den Überläufern befindet sich auch ein Offizier. * kleine kriegspolt. Wien, 1. Juli. Nachdem die Serben bei Schabatz einen Überfall ausgeführt hatten, wurde als Antwort die Werfi Belgrad und das Truppenlager Orasatz südwestlich vor Obrenowatz von einem unserer Fliegergeschwader mit sehr sutem Erfolg bombardiert. Wien, 1.Juli. König Ludwig oon Bayern besichtigt« Przemysl, stattete sodann dem Generalfeldmarschall v.Mackenser einen Besuch ab und fuhr dann nach Lemberg, wo er di« Spitzen der Behörden empfing. Genf, 1. Juli. Die Nordfront oon Verdun wurde , von neuem durch die deutsche schwere Artillerie beschossen. Rotterdam, 1. Juli. Der 7600 Tonnen groß« Dampfer „Scottish Monarch" aus Glasgow, die norwegischen Dampfer „Marna" und .Gjeso", sowie die norwegische Bark „Kottka", alle mit Bannware an Bord, wurden von deutschen U-Booten versenkt. Paris, 1. Juli. Nach Meldungen aus Rom trifft dei italienische Generalstab Vorbereitungen für einen Winter- feldzug. (Als Italien in den Krieg eintrat, verkündete Herr Cadorna, daß seine Heere in 20 Tagen vor Wien und Budapest stehen würden.) Newyork, 1. Juli. .Evening Post" schreibt: Die in Amerika erzeugten Granaten werden nicht vor Sep- tember in nennenswerten Mengen in Frankreich ankommen. ! Washington, 1. Juli. Amerikanische Militärs erklärten sich gegen die MaffenauSfnhr von Kriegsmaterial, da diese im Hinblick auf die sweltpolitische Situation und die Ver- hältniffe in Mexiko gegen die Interessen des eigenen Lande- verstoße. - --- ------- -- - - - - - — --- -- -- WM -- . r I-T? Jecker arbeite an ckeni ^age, an rveickeni » cr lebt. Cr neiK nicht, ob er morgen noch L § lebt; lebt er aber, ckann arbeite er. Mas I § gibt's äa nock kür niorgen zu sorgen? A Martin Luther. v politlkde Aunälcdrm. Deutsches Aeicd. -4- In dsr Sitzung des Buudesrats vom 1. Juli ge langten zur Annahme: der Antrag, betreffend Anwendung der Vertragszollfätze auf belgisches Obst, der Entwurf einer Bekanntmachung, betreffend Bestimmungen zur Aus führung des Gesetzes über den Verkehr mit Butter, Käse, Schmalz und deren Ersatzmitteln, und der Entwurf einer Bekanntmachung über gewerbliche Schutzrechte feindlicher Staatsangehöriger. -I- Wie die Führer der französischen Sozialdemokratie über den Krieg denken, ersieht man aus einer Auslassung des früheren Antimilitaristen HervS -über den Aufruf der deutschen Sozialdemokraten Bernstein und Ge nossen. In seiner Zeitung „Guerre Sociale" sagt Hervs, seine früheren Parteifreunde Bernstein, Haase und Kautsky veranlaßten ihn mit ihrer Versicherung, keine deutschen Eroberungspläne billigen zu wollen, zu einem Lächeln. „ Lie sind", so meint er, „also noch nicht zu der Erkenntnis gelangt, daß es sich gar nicht darum handelt, »d Deutschland Belgien annektieren will, sondern die Fra^e ist, ob die deutschen Sozialdemokraten es billigen wollen, daß Deutschland unberechtigt das „dänische" Schleswig, das „polnische" Posen und das „französische" Elsaß- Lothringen und ob Österreich die Herrschaft über Rumänen, Serben, Kroaten und Italiener behält. Darauf allein kommt es an." — Heros, der einer der schärfsten Kriegs hetzer und Rufer gegen Deutschland geworden ist, behandelt die Meinungen seiner deutschen früheren Gesinnungs genossen wirklich nicht liebenswürdig, nicht einmal achtungsvoll. Denn weiter kann man wohl die Ver kettung nicht treiben. -I- Die bei der jetzigen Teuerung und besonders in der Einmachezeit sehr empfindliche und in den Verhältnissen nicht begründete Zuckertnappheit hat eine an den Stell- vertrcter des Reichskanzlers Dr. Delbrück gerichtete Denkschrift des Kriegsausschusses für Konsumenteninteressen veranlaßt. Wie schon in seiner Eingabe vom Mai, so erblickt der Ausschuß auch jetzt noch den Grund für den allgemeinen Zuckermangel in der spekulativen Zurück haltung durch gewisse Industrie- und Großhandelskreise, die durch die bisherige Preiszuschlagspolitik außerordentlich begünstigt werde. Gegen diese Bestrebungen die der Ausschuß als eine große Gefahr für unsere Kriegswirt schaft ansieht, verlangt er in Übereinstimmung mH s^andelskreisen eine Änderung der bisherigen Bestimmung. » über die Preiserhöhung dergestalt, daß es nicht mehr beißt: für Juni 40 Pfennig, für Juli 80 Pfennig und für August 1,20 Mark, sondern daß es heißt: Juli kostet es 80 Pfennig und August 70 Pfennig mehr als bisher. Dadurch würde dem Losschlagen der Vorräte erheblich Vorschub geleistet. Der von den Raffinerien vielfach als Grund für die Zuckerknappheit angegebene Arbeitermangel soll durch Zuführung von geeigneten Etappen- und Armierungsmounschaften behoben werden. Ferner fordert die Denkschrift die direkte Abgabe von Rohzucker für Ein machezwecke und die Ermäßigung der Berbrauchsavgab« für das laufende Betri-bsjahr, genau wir bel der Noh- zuckerfreigabe für Futterzwecke- 4- Der Beginn des Austausches der schwerverwundete« Deutschen und Franzosen ist für den 10. Juli, von Konstanz oder Lyon ausgehend, in Aussicht genommen. Die Züge der zurückkehrenden Deutschen werden vom 11. Juli ab täglich 8 Uhr vormittags in Konstanz etn- treffen und etwa 24 Stunden später Karlsruhe erreichen. Die Unterbringung der Schwerverwundeten erfolgt in den Neservelazaretten in Karlsruhe und, wenn diese nicht ausreichen, in Mannheim. Sämtliche zurückkehrenden deutschen Heeresangehörigen werden Anweisung erhalten, bereits oon Konstanz aus ihren Angehörigen Nachricht von ihrem Eintreffen in Deutschland zu geben und dabei mit-, zuteilen, in welches Reseroelazarett sie kommen. Bor dem Eintreffen dieser Benachrichtigung haben Anfragen an irgendwelche militärischen Stellen keinen Zweck. (W.T.B.) >4- Durch kaiserlichen Erlab auS dem Hauptquartier wird eine jErweiterung der Möglichkeit angeordnet,-im Felde stehenden Zöglingen von Lehrerseminaren va» Ein'ährig-Freiwilligenzeugnis zu erteilen. Ausnahms weise kann -das Zeugnis jetzt schon erteilt werden,' soweit diese Lchüler während des gegenwärtigen Kriege- bereits in den Heeresdienst eingetreten sind und beim Eintritt das 17. Lebensjahr vollendet hatten. In Zukunft kann während des Krieges das Zeugnis über die wissen-' schaftliche Befähigung nur dann vorzeitig verliehen werdens wenn Seminaristen vor Ablegung der Schlußprüfung gemäß 8 97 der Wehrordnung ausgehoben und eingestellt werden. Es handelt sich um Angehörige der drei obere» Klassen der Seminare. ökten-etch-Ungarn.' > - > x Die zur Beratung der künftige« handelspolitische» Beziehungen zwischen dem Deutsche» Reiche und Öster reich-Ungarn in Wien aus Deutschland und Österreichs Ungarn versammelten Teilnehmer an der oon dem Deutsch- Österreichisch-Ungarischen und dem Österreichisch-Deutschen Wirtschaftsverbande veranstalteten Tagung beschlossen ein stimmig eine Resolution, in der sie erklären, daß eins, innige wirtschaftliche Annäherung der zwei verbündeten Reiche stattfinden müsse, die vor allem in der möglichsten! Annäherung und Übereinstimmung der wirtschaftspolitischen Gesetzgebung ihren Ausdruck zu finden habe. Ins besondere wäre ein wirtschaftlicher Bündnisvertrag zu fchließen, durch den sich die beiden Reiche zu einer gemein samen Handelspolitik gegenüber andern Staaten ver pflichten, und zwar auf Grund zwischen ihnen nach einem einheitlichen Zollschema vereinbarter Außentarife, deren Zollsätze nicht durchweg die gleichen sein müssen, sowie auf Grund einer besonderen, im gegenseitigen Einverständnis auch auf andere Staaten ausdehnbaren Vorzugsbehandlung ihres wechselseitigen Verkehrs. Die Versammlung hält es sür dringend geboten, daß die Regierungen der beiden Reiche alsbald in Beratungen über die Einzelheiten und Lösungsformen des Problems eines handelspolitischen Zusammenschlusses eintreten. Schnecken. x Die durch das Verhalten Englands hervor« gerufenen Handelsschwierigkeite« wachsen sich zu einer ernsten, für die Unabhängigkeit Schwedens bedeutsamen Frage aus. Schweden hat bekanntlich Gegenmaßregelu ergriffen, indem es die Durchfuhr für Rußland zeitweilig verbot. In Rußland ist man davon natürlich unangenehm betroffen und aus Petersburger Quelle wird gemeldet; daß die Unterhandlungen mit Schweden betreffend Auf hebung des Durchfuhrverbots für die von Schweden nach Rußland bestimmten Waren einen günstigen Verlauf nehmen. Die schwedische Regierung sei anscheinend ge willt, die Maßnahme rückgängig zu machen, jedoch unter der Bedingung, daß England seinerseits die Kontrolle über die Einfuhr nach Schweden weniger rigoros ausübe. Die cnglfiche Negierung entsandte eine Abordnung nach Schweden, die über Mittel und Wege verhandeln soll, die Schwierigkeiten künftig zu beseitigen. In Schweden will man auch eine ähnliche Abordnung einsetzen, ist aber im übrigen entschlossen, sich nichts von den Rechten eines Wirklich neutralen Staates nehmen zu lasten. Amerika. x Nach Mitteilungen der „New Vork Tribüne" aui Washington wächst die Erregung gegen die englisch« L euimung des »entrale» Handels. Die amerikanischer Einfuhr- und Ausfuhrfirmen erklären, ihr Geschäft werd« dermaßen gehindert, daß ein blotzer Schadenersatz nicht r lügen könne. Doch glaubt niemand, daß es zuni Bruche kommen werde. Die weiteren Nachrichten über die Feststellung,, daß" ein englischer Dampfer, der „Colonial", abermals in de« L Zegszone die amerikanische Flagge geführt hat und di« 1 lersnchung über die Versuche zur Anwerbung von Nord amerikanern für die englische Armee dienen gerade nicht d ;u, die Stimmung zu beruhigen. Das scheint man auch in England zu ahnen, denn die Londoner „Morning Post" meldet aus Washington: England muß sich darauf vor- 1 eiten, daß die Forderung auf Erleichterung der Blockade Deutschlands von Amerika erhoben wird. Die an England ze richtende Note ist nur aufgeschoben. Ein Druck wird auf das Staatsdepartement ausgeübt, die Note möglichst energisch zu halten und das Recht der Amerikaner zu be tonen, Güter aus Deutschland zu beziehen. Amerikanisch« Importeure forderten freie Schiffahrt mit konterbande- fre en Gütern nach und von Deutschland durch neutral« Länder. Die britische Blockade könne nicht als rechtmäß^L betrachtet werden, da sie nicht effektiv sei, denn Schwede kmme den Verkehr mit Deutschland unterhalten. Entwed muffe die unterschiedliche Behandlung Schwedens aufhöreU oder die Amerikaner müßten dieselben Rechte genieße» Die Importeure hätten bei der Regierung der Bereinigte? ninklwnllenbe Aufnabme aefunden. 6roÜbrttan»ien. X Den Engländern wird allmählich schwül bei dem Gedanken, rechtswidrig den Krieg in die Kolonial gebiete getragen zu haben. „Manchester Guardian" er örtert den Gedanken, daß der von England gebrochene Vertrag vom Jahre 1885, nach welchem Zentralafrika von einem europäischen Kriege unberührt bleiben follte, wieder in Kraft gesetzt werden möge. Das Blatt weist auf einen bösartigen kleinen Aufstand hin, der kürzlich in Nyassa- land vorgekommen sei, sowie auf bedeutende Schwierig keiten mit den Eingeborenen, denen Portugal in Angola gegenüberstehe. — Würden die auflässig gemachten Ein geborenen sich gegen die Deutschen wenden, würde sich das englische Gewissen wohl leicht mit dem gebrochenen Ver trag abfinden. Aber wenn ein Dieb selbst bestohlen wird, erinnert er sich, daß es ein Gewissen gibt. X Zu einem heftigen Skandal im englischen Unter hause kam es bei einer Erörterung über Kriegsangelegen heiten. Der angesehene irische Abgeordnete Laurence Ginnell hatte an den Ministerpräsidenten die Frage ge stellt, ob der Beginn der augenblicklichen Handlungsweise der britischen Expeditionstruppen, auf dem Kontinent Deutsche zu töten und nicht gefangenzunehmen, von dem Tage des Besuches des Ministerpräsidenten an der Front datiere und ob dies der Grund der erstaunlichen Tatsache sei, daß keine deutschen Gefangenen mehr gemacht würden: ferner ob die Rekruten von dieser neuen Wendung unterrichtet seien und auch von den möglichen Repressalien der Deutschen. Ginnell zog die Frage zurück, da der Ministerpräsident Asquith nicht anwesend war, dennoch ging der Schatzkanzler Mac Kenna darauf ein, indem er die Frage als skandalös benannte; dagegen protestierte wieder Ginnell unter grober Unruhe des Hauses. Mac Kenna sagte schließlich: „Da diese Frage ein skandalöses und falsches Bild von dem britischen Expeditionskorps gibt, wünsche ich die Gelegenheit zu der Erklärung zu be nutzen, daß nicht die geringste Begründung für die in der Frage enthaltene Behauptung vorhanden ist." Sir