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Hestkicher Kriegsschauplatz: Russische Angriffe gegen unsere Linien in Gegend Szawle und Augustowo wurden abgeschlagen Eigene Vor stöße kleinerer Abteilungen führten zur Wegnahme der feindlichen Stellungen bei Budt, Przysieki und Zalesi. Südöstlicher Kriegsschauplatz: Südlich der Pilika nahmen Truppen des General obersten von Woyrsch in den letzten Tagen mehrere feind liche Vorstellungen Die Armeen des Generalobersten von Mackensen haben die Grodrkstellungen genommen Zu Beginn des gestrigen Tages schritten deutsche Truppen und das Korps des Feld- marschalleutnants von Arz zum Angriff auf die stark ver schanzten feindlichen Linien. Rach hartnäckigen Kämpfen Waren am Nachmittag fast durchweg die in mehreren Reihen hintereinander liegenden Gräben auf der 35 Kilometer langen Front nördlich von Ianow bis Huta-Obedyuska ge stürmt Am Abend war der Feind bis hinter die große Straße Zolkiew- (nördlich Lemberg) Rawa - Ruska ge worfen Unter dem Druck dieser Niederlage ist der Gegner heute nacht aus der Anschlußstellung zwischen Grodek und den Dnjestrsümpsen gewichen hartnäckig verfolgt von den Lsterreichisch-ungarischen Truppen. Zwischen den Dnjestrsümpsen und der Stryjmündung hat der Feind das südliche Ufer des Dnjcstrs geräumt. Oberste Heeresleitung * Gnoäek unä komarno genommen. Wien, IS. Juni. vom russische» Kriegsschauplatz meldet der amtliche Bericht, daß tn -er galizischen Schlacht Stellung -.«ellung der Russen erstürmt wird. Grodek und Komarn«, D»d genommen, Ulonow ist nach hestigcm Kampfe besetzt, südliche Tanew-Ufer vom Feinde gesäubert. Die Ost- trupp« der Armee Pflanzer weist russische Angriffe blutig ab, * bnglttcke Neimtilcke gegen äeutkcbe O Soote. 4.- Unter Mttzbrauch neutraler Flaggen. Eben erst erfuhren wir mit Grimm und Trauer, auf Deiche schändliche und verräterische Weise unser Weddigen imd seine wackere Mannschaft den Tod in den Wellen ge funden baden, und schon kommt die Kunde von neuen heimtückischen englischen Anschlägen auf unsere V-Boote, hie Gott sei Dank diesmal ihren verruchten Zweck nicht Erreicht haben. Das Wölfische Telegraphenbureau ver- breitet die nachstehende Meldung: Wie wir an maßgebender Stelle erfahren, hat am 14. Mai vormittags etwa 6 Seemeilen östlich des an der englischen Ostküste gelegenen Longstone -Leucht turms ein unter norwegischer Flagge fahrender und mit norwegischen Nationalitätsabzeichen versehener englischer Dampfer auf eins unserer Unterseeboote einen glücklicher weise erfolglosen Rammangriff gemacht. Der Kom mandant des Unterseebootes, der den Dampfer als norwegischen angesehen und daher unbehelligt gelassen hatte, konnte aus einer englischen Zeitung, die er einige Tage später einem von ihm angehaltenen Fahrzeug abnahm, feststellen, daß der betreffende Dampfer ein englischer gewesen war, der die Flagge und Abzeichen Norwegens mißbraucht hatte, vermutlich, um sich auf gefahrlose Weise den von der britischen Admiralität für die Vernichtung deutscher Unterseeboote ausgesetzten Preis zu verdienen. Ein zweiter, erheblich schwerer liegender Fall spielte sich am 10. Juni ab. An diesem Tage versuchte, eben falls beim Longstone-Leuchtturm, ein Dampfer unter schwedischer Flagge und mit schwedischen Nationalitäts- abzetchen eins unserer Unterseeboote zu rammen, daS nur mit knapper Not dem Angriff entging. Dieser Dampfer arbeitete mit einem zweiten ohne Flagge und Abzeichen fahrenden Dampfer und einem englischen Torpedobootszerstörer zusammen, stand somit im Dienste der englischen Kriegsmarine und sollte augenscheinlich als Falle für unsere Unterseeboote dienen. Der Fall beweist, daß die britische Admiralität sich nicht scheut, den der englischen Handelsschiffahrt amtlich empfohlenen Mißbrauch neutraler Flaggen auch zu Kriegs- Handlungen auSzunutzen. Wie schwer England durch dieses Vorgehen die neutrale Schiffahrt, als deren Be schützerin es sich mit Vorliebe aufzuwerfen pflegt, ge fährdet, bedarf keiner Erörterung. Stockholm, 19. Juni. Daß die Engländer nach wie vor neutrale Flaggen farben mißbrauchen, geht aus einer Meldung von „Dageni Nyheter" aus Karlshamn hervor, wonach ein schwedische: Seemann in Southshields einen englischen Dampfer ir völlig schwedischer Verkleidung sah. O Aushebung äen AcktreknMrigen in frankreick Die Franzosen sind am Ende ihrer militärischer Reserven angelangt. Sie müssen, um die groben Lücker ihres HeereS nur einigermaßen aufzufüllen, jetzt schon di« Achtzehniährigen einstellen. AuS Paris wird gemeldet: Nach dem „Temps" sind die Vorarbeiten deS AuS- hebungSausschusseS für die Jahresklaffe 1S17 beendet Die Aushebungen für ganz Frankreich werden av 18. Juli zu Ende sein. Es sollen also die jungen Leute, die im Frieden ersi am 1. Oktober 1917 ins Heer hätten treten müssen, schor jetzt eingereiht werden. Die Franzosen müssen also einer Vorschub von vollen zwei Jahren auf ihren militärischer Nachwuchs nehmen. Daß unter den jungen Leuten, di« jetzt in die Schützengräben sollen, zahlreiche für der Heeresdienst noch ungenügend entwickelte und untauglich« Elemente sind, ist bei der bekannten mangelhaften körper- lichcn Ausbildung der französischen Jugend ohne weitere« klar. Natürlich versucht die französische Presse das abzu leugnen und behauptet, daß im Vergleich zu früherer Jahresklauen die Aushebung der 18jährigen ein über raschend gutes Ergebnis gehabt hätte. Das kanadische Kontingent. Amsterdam, 19. Juni. AuS Ottawa meldet Reuter: Die Rekrutierung ir Kanada ist wieder in vollem Gange. Kanada entsandt« bereits 73 000 Mann nach Europa. Nach Beendigung bei Rekrutierung für das vierte Kontingent wird die Zahl dei kanadischen Streitkräfte 180 000 Mann betragen. Frankreichs Jubel über das Karlsruher Verbrechen. Der Fliegerangriff auf Karlsruhe wird von der franzö sischen Presse als eine glanzvolle Tat betrachtet. Der An- Der küensck Kat nichts so eigen, » §o rvoki srekt ikrn nichts an, 2 H Als ckaK er Oreu erzeigen A Dncl freunckschakt kalten kann. O L Simon Vach » r r griff sei die längst erwartete, wohlberechtigte Vergeltungs- Maßregel für die barbarische deutsche Kriegführung. Di« Presse erklärt, Karlsruhe sei keine offene Stadt, da dort Waffenfabriken und chemische Fabriken seien und Karls ruhe außerdem ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt se- Der „Temps" erklärt sogar wörtlich: Karlsruhe ist kenn offene Stadt, denn es besitzt eine Garnison von 4000 Mann Am gemeinsten von allen Zeitungen äußert sich „Libr< ^arole", die schreibt: Wenn wir einige Zivilpersonen ir Karlsruhe umgebracht haben, so haben wir uns dadurch von Leuten befreit, die auf wirtschaftlichen Gebieten einer unehrlichen Krieg gegen uns führten. „Libre Parole' fordert sodann auf, Pforzheim, das industrielle Zentrum Badens, zu bombardieren, um den französischen Handel zv rächen. Jeder Pforzheimer, der in eine andere Welt be fördert werde, bedeute einen rührigen, gehässigen Femi Frankreichs weniger. * Mecläigen ein Opfer englischer Hinterlist. Wie „v 29" zum Sinken gebracht wurde. Als die Trauerkunde kam, daß unser Seeheld Otto Weddigen samt seiner braven Mannschaft den Tod in den Wellen gefunden hatte, da fiel es sofort auf, daß die englische Admiralität sich vollkommen über die Umstände ausschwieg, unter denen „v 29" von einem britischen Schiff versenkt worden w -r. Man schloß allgemein daraus, daß hier etwas zu verbergen war, das der britischen Krieg führung nicht zur Ehre gereichte. Die Volksstimme hat mit diesem Argwohn nur zu Recht behalten. Aus Berlin meldet W.T.B. vom 18. Juni: Über dir Art der Vernichtung von „II SS" ist, wie wir von maßgebender Stelle hören, jetzt ans besonderer O.nclle bckanntgeworde», daß das Boot durch einen unter schwedischer Flagge fahrenden englischen Tank dampfer zum Sinken gebracht worden Ist. Hierdurch finden die von vornherein umlansenden Gerüchte ihre Bestätigung, daß das Boot britischer Hinterlist zum Opfcr gefallen ist. Was sagen die Neutralen zu dieser englischen Ge meinheit? Hier wäre Gelegenheit für Herrn Wilson, seinen Theorien von edler Menschlichkeit in der Praxis Geltung zu verschaffen. Oder gilt sein Sprüchlein nicht, wenn es sich um England handelt? Ein scharfer Protest gegen diesen feigen und verräterischen Mißbrauch einer neutralen Flagge aber dürfte sicher erfolgen, und zwar von schwedischer Seite. Mau ist in Stockholm über die Schande, die englische Niedertracht unter den Farben Schwedens verhüllen wollte, schwer erbittert. Der Fliegerangriff auf Karlsruhe. Wie mit den Engländern, so haben die Schweden auch mit den Franzosen eine böse Rechnung zu begleichen. Eine von amtlicher deutscher Seite erfolgte Erklärung stellt fest, daß die französischen Flieger sich nach der Weisung ihrer Vorgesetzten besonders das Residenzschloß zum Zie! genommen hatten, in dem, wie man im französischen Lager sehr gut wulste, die Königin von Schweden als Gast ihrer Mutter, der ehrwürdigen Großherzogin Luise, seit mehreren Wochen weilt. Wie groß die Gefahr für die Königin gewesen ist — schließt die deutsche Erklärung — zeigt unter anderem die Tatsache, daß mehrere Sprengstücke in das Zimmer der schwedischen Baronin Hochschild geflogen sind. Auch die Kinder des Prinzen Max von Baden, über deren Schtasgemach eine Bombe das Dach zertrümmert und die Decke eingeschlagen hat, sind mit knapper Not dem Tode entgangen. Unter der Bürgerschaft hat der Überfall, wie bekannt, an Toten und Verwundeten insgesamt 84 Opfer gefordert. Wir können den Angriff nach diesem Ergebnis und nach der den feindlichen Fliegern erteilten dienstlichen Anweisung über die Angriffsziele nicht als eine militärische Unternehmung, sondern nur als ein Verbrechen be zeichnen, dessen Roheit von der wirklichen Höhe der oiel- bewundrrten französischen Kultur beredtes Zeugnis ablegt. Vie cleutf^en fliegen am Menk. Die Pariser Blätter melden, daß ein deutsches Flug zeug Bains les Bains bei Epinal überflog und Bomben warf. Ein Soldat und ein Beamter wurden getötet, zwölf Arbeiter verwundet. Gerardmer wurde von deutschen Fliegern mit fünf Bomben belegt. Hier wurde ziemlich erheblicher Materialschaden angerichtet. Ein Geschwader deutscher Tauben versuchte Nancy zu überfliegen. Zwei Tauben mußten umkehren, die beiden anderen warfen zehn Bomben auf verschiedene Stadtteile. Drei Personen wurden getötet, vier verletzt. — In Noroy sur Ourca mußte angeblich eine deutsche Taube, die Chateau Thierry überflogen hatte, wegen Motorpanne landen. Die beiden Insassen, Offiziere, verbrannten vor ihrer Gefangennahme den Apparat und brachten die mitgeführten Bomben zur Explosion. Erfolgloser Luftangriff auf Brüssel. Amsterdam, 18. Juni. Ein besonderer Korrespondent deS Blattes „Nieuws van den Dag" meldet aus Roosendaal: In der letzten Nacht ungefähr um 4 Uhr machten zwei französische Flieger einen Angriff auf Brüssel, welcher der Luftschiffhalle galt. Der Korrespondent, der in einem Hotel an der Place Rogier wohnte, berichtet, er sei gegen 4 Uhr durch eine heftige Kanonade geweckt worden. Die Deutschen hätten die Flieger von allen Seiten beschossen. Gegen 4 Uhr 30 Minuten seien die Flieger außer Sehweite gewesen: Schaden sei nicht angerichtet worden. * Ver Vanäelskrieg rur 8ee. Wie aus Stockholm gemeldet wird, wurde der nor wegische Dampfer „Granit" in der Nähe des Vingafeuers vor Göteborg von den Deutschen in Grund geschossen, und zwar von demselben Hilfskreuzer, der bereits den Dampfer „Verdandi" versenkte und den Dampfer „Thorsten" auf brachte. Zwei schwedische Fischerboote übernahmen vor Limhamn von einem deutschen Torpedoboot die Be satzungen der versenkten Dampfer „Verdandi" und „Granit", insgesamt 28 Mann, und setzten sie in Malmö an Land. Der Grnnd der Beschlagnahme deS „Thorsten" dürfte nicht darin zu suchen sein, daß der „Thorsten" Konterban an Bord hatte, sondern, weil er u. a. 127 Postsäcke führte von denen die meisten russische Post enthielten. Infolge der Aufbringung des „Thorsten" wird der schwedische Dampferverkehr mit England längs der schwedischen West küste und norwegischen Südküste auf eine geeignete Route der norwegischen Süd- oder Westküste verlegt werden. London, 18 Juni. Der britische Dampfer „Trafford", von Cork nach Sydney, wurde von einem deutschen Unterseeboot in de» Irischen See versenkt. Die Besatzung wurde gerettet, kleine krlcgspoü. Berlin, 19. Juni. Die Post, die sich auf dem am 17. Juni in Kiel eingebrachten Dampfer „Thordis" befand, und aus russischen, dänischen und schwedischen Post beuteln bestand, ist ungeöffnet an die schwedische Postbehörd« ausgeliefert worden. Wien, 19. Juni. An der Südfront erholen sich die Italiener anscheinend von den schweren Blutopfern der letzten Tage, so daß gestern im Grenzgebiet Verhältnis-- mäßige Ruhe herrschte. London, 19. Juni. Der Fliegerleutnant Warneford, der anseblich bei Gent ein Zeppelinluftschiff zerstört hat, ist bei Paris bei Erprobung eines neuen Flugzeuges zu Tode gekommen. . London, 19. Juni. Nach einer Aufstellung der „Times" ^nd seit Anfang Juni 73 englische Schiffe durch deutsche U-Boote versenkt worden. poMiscke Runä ckau. Deutsches Kelek. * Nach Mitteilung der Köln. Volksztg. hat der Papst ein Schreiben an de» Fürsten Bülow ergehen lassen. In dem eigenhändigen, in herzlichem Tone gehaltenen Schreiben bringt der Papst zum Ausdruck, welche großen Verdienste sich der Fürst in seinem langen amtlichen Leben und besonders in den schweren Monaten seiner römischen Botschaftertätigkeit um sein Vaterland er worben hat. 4- In Zukunft soll auch die Eierversorgung durch Massnahmen des Reiches geregelt werden. Die Kriegs- Einkaufs-Genossenschast richtete eine besondere Abteilung ein, die ihre Tätigkeit bereits begonnen hat. Abgeschlossen ist die Organisation jedoch noch nicht völlig, da anders wie beim Brotgetreide und den Kartoffeln das Ausland in Frage kommt und die Bedingungen für die Beschaffung der Vorräte daher wesentlich schwierigere sind. Zum Glück ist in diesem Falle das Ausland durch die uns verbündete Donaumonarchie verkörpert. Es schweben Verhandlungen, wonach wir aus Osterreich-Ungarn monatlich 150 Waggons Eier erhalten sollen. In entsprechenden Abstufungen werden die Großstädte und die mittleren Städte bedacht werden, während die kleineren Gemeinden und vor allem das platte Land für sich selbst zu sorgen haben. Amerika. x Nach über London kommenden Meldungen breitet sich in den Vereinigten Staaten eine starke Friedensbewegung aus. Die englischen Korrespondenten äußern Besorgnis darüber. Überall im Lande wurden Friedensoersamm- lungen abgehalten und tagtäglich neue Friedensgesell- schalten gegründet. Die Amerikaner schließen fick diesen Gesellschaften an, und Bryan entfaltet eine rege TatigleU in ihrem Sinne. Wie lange, fragt der Mitarbeiter der Londoner „Morning Post", wird Wilson dem täglich wachsenden Drucke widerstehen können? Dw angeblichen Friedensvorschläge scheinen den Amerikanern uberauS billig namentlich der Grundsatz der Freiheit der Meere. Schlecht passen zu diesen Mitteilungen die Erklärungen des englischen Munitionsministers Lloyd George, der im Unterhause auSführte, er schicke einen Geschäftsmann nach Amerika, um mit nordamerikanischen und kanadischen Firmen Munitionslieferungsverträge abzuschUeben. Die amerikanischen Munitionslieferungen würden durch die Firma Morgan in Newyork beschafft, die kanadischen Lieferungen durch eine Organisation kanadischer Fabri kanten. Kulgarieri. X Die angebahnte Verständigung zwischen Bulgarien und der Türkei soll gute Fortschritte machen. Stach dem Budapester „Az Est" traf der bulgarische Unter-- Händler Kattlchew, der die Verhandlungen zwischen« Bulgarien und der Türkei wegen einer Grenzberichtigung zugunsten Bulgariens offiziell vermittelte, aus Konstanti nopel in Sofia ein. Er äußerte sich in vertraulichem Kreise, daß die Verhandlungen einen sehr günstigen Verlaust nehmen. Auch „Giornale d'Jtalia" berichtet über Ver handlungen in Philippopel, die von dem türkischen Minister des Innern Talaat mit Mitgliedern der bulgarischen Regierung geführt würden. Angeblich handele es sich um die Abtretung der Linie Enos—Unidia an Bulgarien wofür dieses wohlwollende Neutralität bis zum Schluß deS Krieges zusichere. — Diesen Angaben wird man die nötige Vorsicht entgegenbringen müssen, wenn auch die Tatsache von Verhandlungen an und für sich richtig sei» Möge. Nus äem Gerlcktslrrk 8 Bestrafter KriegSschwätzer. Die Osnabrücker Straf- kammer verurteilte einen Landwirt aus dem Kreise Versen- brück wegen Beleidigung von Kriegsfreiwilligen zu einer Geldstrafe von 1090 M. Der Angeklagte hatte in einer Wirt- fchaft vor anderen Gästen erklärt, die Kriegsfreiwilligen hätten im Gefecht nach Vater und Mutter gerufen, hätt^ ' K Gewehre weggeworfen und seien weggelaufen: 50 vo.. ihnen seien bereits mit Festung bestraft und 7 standrechtlich erschossen worden. Der Vorsitzende des Gerichtes betonte die Schwere der Beleidigung und führte aus: Nur der Um stand, daß in jener Zeit von unberufenen Leuten vielfach ähnliche Gerüchte verbreitet worden seien, hätte den An- geklagten vor dem Gefängnis bewahrt. - Bekanntlich hat der Bericht unserer Heeresleitung selbst und wiederholt die Tapferkeit unserer jungen, kriegsfreiwilligen Truppen lobend hervorgehoben. Letzte Meldungen. Woska», 20 Juni, (tu) In Moskau ist noch immer die Arbeit nicht wieder aufgenomnun worden. Die Plün derungen werden fortgesetzt, und zwar ganz allgemein bet reichen Fabrikbesitzern. Auch französische und englische Firmen sind zerstört. Die Arbeit wird dauernd verweigert. 60 deutsche Häuser find eingeäschert worden, 207 Läden zerstört. Stockholm, 20 Juni (tu.) Stockholms Dagblad fordert anläßlich des deutschen Berichtes über den Untergang U 29 die englische Regierung auf, zu sagen, was sie darüber