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( von Abla in ist, wie jetzt festgestellt, ein in der vorderen Linie eingebautes Feldgeschütz und eine geringe Anzahl von Behelfsminenwerfern verlorengegangen. Außerdem fielen fünf von uns früher erbeutete fran- ' zösische Geschütze und zwar drei kleine Revolver kanonen und zwei Mörser, die als Minenwerfer benutzt wurden, in Jeindeshand zurück. Nördlich von Arras blieb es im allgemeinen ruhig. — Südlich von Ailly östlich der Maas nahmen wir einige feindliche Gräben, wobei 52 Verwundete und 166 unverwundete Franzosen, darunter ein Bataillonskommandeur, gefangengenommsn wurden. Drei feindliche Angriffe gegen unsere Stellungen an der Straße Issey—Flirey wurden abgewiesen. Im Priest er walde setzten wir uns im Morgengrauen durch einen Vorstoß in Besitz eines feindlichen Grabens und wachten hierbei einige Gefangene. EjUichrr Kriegsschauplatz. Nach einem vorübergehenden kleinen Erfolge des Keindes, der uns drei Geschütze kostete, ist der Vor- marsch starker russischer Kräfte bei Szawle zum Stehen gebracht worden. Feindliche Angriffe gegen die untere Dubissa scheiterten. Der Gegner hat nunmehr auch in die Gegend südlich des Niemen eiligst Verstärkungen herangeführt: Gefechts- berürrung mit diesen besteht noch nicht. — Bei Lugnstow und Kalwarja wurden feindliche Angriffe abgeschlagen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. In dem Raume südlich der unteren Pilica bis mr Weichsel setzen die verbündeten Truppen den w. dr abziehenden Russen nach. Der Brückenkopf von Jaros lau am San wurde gestern erstürmt. Schulter an Schulter mit dor österreichisch-ungarischen Armee, in deren ! Lerband sie stehen, erreichten die Truppen des Generals v. d. Marwitz die Gegend von Dobromil. Weiter < südlich wird ebenfalls die Verfolgung rastlos fort- gesetzt: die verbündeten Truppen haben vielfach die s Gebirgsausgänge gewonnen. Oberste Heeresleitung. Amtlich durch das W.T.B. ! Großes Kauptquartier, 16. Mai. (WTB. I Uch.) Westlicher Kriegsschauplatz: Nördlich von Apern greifen schwarze Truppen seit gestern nachmittag ohne jede Rücksicht auf eigene Verluste unsere Stellungen westlich des Kanals bei Steenstraate und Het Sas an. Bei Het Sas wurden alle Angriffe abge wiesen; bei Steenstraate dauert der Kampf noch an. Südwestlich von Lille schritten die Engländer nach starker Artillerievorbereitung gegen unsere Stellungen süd lich von Neuve Chapelle zum Jnfanterieangriff, der an den meisten Stellen schon abgeschlagen ist; an einzelnen Punkten wird noch gekämpft Weiter südlich beiderseits des Loretta- Höhenrückens und bei Souchez sowie nördlich von Arras bei Neuville brachen erneute französische Angriffe in unserem Feuer zusammen. Besonders starke Verluste erlitten die Franzosen auf der Lorettohöhe sowie bei Souchez und Neuville Westlich der Argonnen setzten wir uns abends durch Angriff in Besitz eines starken französischen Stützpunktes von 600 Meter Breite und 200 Meter Tiefe nördlich von Ville-sur-Tourbe und behaupteten denselben gegen drei nächtliche, für den Feind sehr verlustreiche Gegenangriffe; viel Material und 60 Gefangene fielen in unsere Hand Zwischen Maas und Mosel sanden auf der ganzen Front lebhafte Artillerietämpfe statt Zu Jnsanteriekämpfen kam es nur am Westrande des Priesterwaldes, wo der Kampf noch nicht abgeschlossen ist. festlicher Kriegsschauplatz: In Gegend Szawle wurde ein russischer Vorstoß mühe- los abgewiesen. Die Zahl der dort in den letzten Tagen gemachten Gefangenen übersteigt 1500. An der Dubissa, nordwestlich Ugiany, mußte eine kleinere Abteilung von uns stärkeren russischen Kräften weichen; sie verlor zwei Geschütze. Weiter südlich bei Eiragola wurden die Russen unter Ver- lüft von 120 Gefangenen zurückgeworfen Nördlich und südlich von Augustow und beiderseits des Omulew scheiterten starke russische Nachtangriffe unter schweren Verlusten für den Gegner, der 245 Gefangene bei uns zurückließ. Südöstlicher Kriegsschauplatz: Zwischen Pilica und oberer Weichsel sowie auf der Front Sambor (40 Kilometer südöstlich Przemysl)—Stryj— Stanislau befinden sich die verbündeten Armeen im weiteren Vormarsch. Am unteren San von Przemysl ab wärts leistet der Feind Widerstand. Wie es unsere Gewohnheit bei französischen Angriffen mit großen Zielen ist, wird nachfolgend der französische Be- fehl für die im Gange befindliche Offensive nö.dlich von Arras bekannlgegeben: 10 iöme ^rmee, 33 iöme Lorps ck'^rmäe Ltat-IVlajor: Nach einem Feldzuge von neun Monaten, wovon sieben in den Verschanzungen zugebracht wurden, ist es Zeit, eine endgültige Anstrengung zu machen, um die feindlichen Linien zu durchbrechen und, Besseres er wartend, die Deutschen zunächst vom nationalen Boden zu vertreiben. Der Augenblick ist günstig Niemals war die Armee stärker und von einem erhebenderen Geiste be seelt Der Feind ist nach seinen heftigen Angriffen der ersten Monate jetzt auf die Verteidigung seiner West- und Ostfront beschränkt, während die neutralen Nationen darauf warten, daß wir ihnen durch einen Erfolg das Zeichen zum Losschlagen geben. Der Feind vor uns scheint nur über einige Divisionen zu verfügen. Wir sind viermal so stark wie er und haben eine Artillerie, so furchtbar, wie sie noch nie auf dem Schlachtfelde erschienen ist ES bandelt sich heute nicht mehr darum, einen Handstreich zu wagen oder einen Graben zu nehmen. Es handelt sich darum, den Feind zu schlagen. Darum gilt es, ihn mit äußerster Heftigkeit auzugreifen und mit einer unvergleichlich zähen Erbitte rung zu verfolgen, ohne uns um Ermüdung, Hunger, Durst oder Leiden zu kümmern. Nichts ist erreicht, wenn der Feind nicht endgültig geschlagen wird. So möge denn jeder — Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten — davon D * Z Ick Kalle es kür wakr, ciaK ckie Humanität * « encllick siegen tvirci, nur kürckt' ick?, ckaK zu » » gleicker 2eir ckie Mett ein grostes Hospital § § unck einer cles anckersn kumaner ü^ankenvoärter * « sein wirä. Goethe (an H-au v. Stein). « ! überzeugt sein, daß das Vaterland von dem Augenblicke an, wo der Befehl zum Angriff gegeben, bis zmn end- gülrigen Erfolge jede Kühnheit, jede Krastanstrengung und jedes Spür von uns fordert. Der kcmmandiercnde General des XXXIII Armeekorps gez. Petain Der Chef des Gen ralstabs. (Name unleserlich.) Besonders interessant ist die Angabe über die deutsche Defensive auf der Ostfront Oberste Heeresleitung Vie jVlunitiSn äen „^uNtaniL". Amtlich wirb durch das WoOsche Bureau die folgende Nitteilung verbreitet: Aus dem Bericht des Unterseebootes, das die »Lusitania" zum Sinken gebracht hat, ergibt sich folgender Sachverhalt: Das Boot sichtete den Dampfer, der keine Flagge führte, am 7. Mai 2 Uhr 20 Minuten M. E. Z. nachmittags an der Südküste Irlands bei schönem, klaren Wetter. Um 3 Uhr 10 Minuten gab es einen Torpedoschuß auf »Lusitania" ab, die an Steuerbordseite in Höhe der Kommandobrücke getroffen wurde. Der Detonation des Torpedos folgte unmittelbar eine weitere Explosion von ungemein starker Wirkung. Das Schiff legte sich schnell nach Steuerbord über und begann zu sinken. Die zweite Explosion muß auf eine Entzündung: der im Schiffe befindliche» Munitionsmengen zurück^ geführt werden. Der stellvertretende Chef des Admiralstabes, gez. Behncke. Damit ist von deutscher zuständiger Seite festgestellt, daß die „Lusitania" nur so schnell in den Wellen versank, weil ihr Laderaum mit Munition gefüllt war. Hätte sie diese gefährliche Konterbande nicht geführt, so wäre sicher lich Zeit genug geblieben, sämtliche Boote auszusetzen und vom Schiff freizubekommen, ehe es sank. Alle Verant wortlichkeit für das große Opfer an Menschenleben fällt auf die englische Regierung und die Reeder des Schiffes. Wie das Reutersche Bureau meldet, forderte die deutsche Botschaft die Zeitungen aller großen Städte brieflich und telegraphisch auf, die Veröffentlichung der Warnungs annonce für amerikanische Passagiere einzustellen. Es wurde kein Grund hierfür angegeben, es hieß nur, die Botschaft erachte die gegebene Warnung für hinreichend. Die Deutschenhetze in England und Transvaal. London steht unter dem Zeichen der Herrschaft des Pöbels. Die Plünderungen von Läden, an denen sich Männer, Frauen und Kinder beteiligen, nehmen einen ernsten Charakter an. Die Polizei ist machtlos' oder sie verweigert ein Einschreiten. In der Gegend der Eastindian-Docks mußten die Deutschen sich bewaffnen und sammeln, um ihr Eigentum zu schützen. 64 deutsche Läden und Wirtshäuser wurden in dieser Gegend völlig zerstört, Waren und Inventar auf die Straße geworfen. Viele Polizisten und Zivilpersonen wurden verwundet, an vielen Stellen versuchten Geistliche dem wüsten Treiben der Menge Einhalt zu tun. In Ost-London wurden Deutsche mit Steinwürfen mehrere englische Meilen weit verfolgt. Auch an mehreren Orten von Essex fanden wüste Ausschreitungen statt. — In Johannesburg wurden durch die Verwüstungen und Plünderungen deutscher Häuser, Geschäfte und Läden ein Schaden von mindestens 20 Millionen Mark angerichtet. Die Leute liefen wie toll durch die Straßen und ver wüsteten alles, was den feindlichen Untertanen gehörte. Die Polizei bildete eine Schutzkette in der Foxsireet, um die Menge von den vornehmsten Bureaus und den Verg- werkunternehmungen abzuhalten, war aber zu schwach. Die Kette wurde durchbrochen. Gegen 8V, Uhr sah man an verschiedenen Punkten der Stadt Flammen aufsteigen. Um 9 Uhr war das Zentrum der Stadt hell erleuchtet durch große. Freudenfeuer, die mit dem Inhalt der verwüsteten ' Häuser genährt wurden. Wie aus Sydney gemeldet wird, ist es auch in mehreren australischen Städten anläßlich des Unterganges der „Lusitania" zu Ausschreitungen gegen wehrlose Deutsche gekommen. In Melbourne wurden die Läden deutscher Geschäftsinhaber zertrümmert und die Deutschen, die sich gegen den wütenden Pöbel verteidigen wollten, beschimpft und geschlagen. Ähnliche Szenen spielten sich in Sydney und in Adelaide ab. überall fanden Protestversammlungen statt, in denen bezahlte Redner gegen Deutschland hetzten, wobei sie gleichzeitig die Werbetrommel für die britische Armee eifrigst rührten. Kuffilckes barbarentum. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung schreibt: Ein amtliches Armutszeugnis für die russische Kultur und Kriegsmacht. In deutsche Hände fiel vor einiger Zeit der folgende Befehl des russischen Generals der Infanterie v. Sievers, des Führers der in der masurischen Winter schlacht vernichteten Armee: „Infolge des außergewöhnlich feindlichen Verhaltens der deutschen und jüdischen Bevölkerung ist diese beim Rückzug der deutschen Truppen aus dem Operations gebiet zu entfernen. Für die geringste feindselige Hand lung sind die schwersten Kontributionen aufzuerlegen. Wegen der bekannten deutschen Hinterlist ist äußerste Vorsicht geboten. Haussuchungen sind abzuhalten. Das Verlassen der Häuser bei Eintritt der Dunkelheit ist zu verbieten. Eigentum von Privatpersonen, die feindliche Handlungen begehen, ist unverzüglich zu zerstören. Eigentum des Deutschen Reiches ist, wenn Abbeförde rungen nötig, sofort zu vernichten. Um die deutsche Industrie zu schädigen, die zum Wohlstand des Landes mit beiträgt, sind Maschinen in staatlichen und Privat betrieben durch Pioniere auf das nachhaltigste zu zerstören." gez. Sievers, General der Infanterie. Das ist amtlich befohlener Vandalismus, der jeder gesitteten Kriegführung Hohnspricht. Der schwache Versuch, die russische Zerstörungswut durch den Hinweis auf die Bedeutung der Industrie für den Wohlstand des Feindes zu verschleiern, wird von niemand ernst genommen werden. Bezeichnend dagegen ist das militärische Armutszeugnis, das aus dem Bestreben spricht, an Stelle des feind lichen Heeres die Hilfsmittel friedlicher Arbeit M ver nichten. Vielleicht erklärt sich aus diesem Bewußtsein der kriegerischen Ohnmacht auch der ungewöhnliche Scharf blick, mit dem der russisch« General die „Abbeförderung" seiner Truppen so richtig vorausgeahnt hat. Überraschend wird freilich selbst für einen Mann mit so bedeutender Sehergabe die Schnelligkeit gewesen sein, mit der sich diese Beförderung dank deutscher Umsicht und Tatkraft vollzogen hat. Auch daß der Transport zum größten Teil nach dem Innern Deutschlands gehen würde, hat der kulturbringende russische Prophet wohl kaum vorher stesehen. Die Torpedier«»- de- »Goliath"'. DaS türkische Hauptquartier teilt mit: Bei Ari Burmr kann der Feind trotz der Verstärkungen, die er erhalte» hat, auS feinen Verschanzungen nicht vorrücken. An einigen Punkten versuchte der Feind eine Unternehmung, die vor unseren kräftigen Gegenangriffen scheiterte. . Im Abschnitt von Sed il Bahr hält der Feind seine alten Stellungen; er verhält sich ruhig. Einer unserer Flieger warf erfolgreich Bomben auf daS feindliche Lager. Der Feind erhielt Verstärkungen, um seine Verluste zu ersetzen, aber die Verstärkungen wurden durch wirk sames Feuer unserer Batterien, die wir vorschoben, zerstreut. Das in der Mortobucht versenkte Schiff ?as englische Panzerschiff „Goliath". Tin großes L.eil der Besatzung ist ertrunken. Diesen Sieg trug unser Torpedobootszerstörer „Muavenet i Millije" davon, der, nachdem er seinen Auftrag erfolgreich ausgeführt hatte, wohlbehalten zurückkehrte. Feindliche Torpedoboote wurden gezwungen, sich vor dem Feuer unserer Küstenbatterien zurückzuziehen. Unter den feindlichen Torpedobooten hörte man starke Explosionsgeräusche. Unsere Küstenbatterien auf der anatolischen Küste bombardierten wirksam die Landungsstelle und die feindlichen Lager bei Sed il Bahr, wo sie einen großen Brand hervorriefen. Das Panzerschiff „Charles Martel", das ohne Erfolg unsere anatolischen Batterien beschoß, wurde zweimal getroffen. Der französische Kreuzer „Jeanne d'Ärc" versuchte in Fenique in den anatolischen Küstengewässern zu landen, aber auf unseren Gegenangriff ergriffen die gelandeten Soldaten die Flucht, und der Kreuzer zoa lick zurück. Kus In- unck Kuslsnck. Bern, 16. Mai. Die Eidgenössische Staatsrech» nung für 1914 ergibt rund 78 Millionen Einnahmen und 101 Millionen Ausgaben, mithin ein Defizit von 23 Millionen Franken. Darin sind die Mobilmachungskosten nicht ent halten, die bis Ende 1914 die Summe von rund 109 Millionen Franken erreichten. Kopenhagen, 16. Mai. Nach amerikanischen Blätter meldungen haben argentinische Geschäftsleute eine neue Dampferlinie von Newyork nach Buenos Aires finanziert, die von der argentinischen Negierung subventio niert werden soll. Das Programm der neuen Linie soll am S4. Mai auf der panamerikanischen Konferenz in Washington erörtert werden. Stewyork, 16. Mai. Die American Truth Society bat M öffentlicher Versammlung beschlossen, beim Präsidenten ^rötest gegen die Ausfuhr von Waffen und Munition .mzureichen und gleichzeitig beantragt, eine Untersuchung über die Herstellung von Dumdumgeschossen in Amerika -inzuleiten. Tripolis, 16. Mai. In der Gegend von Misurata wurde eine aus Infanterie und Kavallerie zusammengesetzte Ab teilung durch Aufständische heftig angegriffen. Der An griff wurde abgeschlagen. Auf italienischer Seite sind elf Soldaten gefallen und drei Offiziere und 29 Soldaten ver wundet worden. So,ido», 15. Mai. Die Cunardlinie hat bekanntgegeben, - 1 sei unrichtig, daß die Gesellschaft ihre Fahrten nach lmerika eingestellt habe. Nur die Fahrt der „Maure- ania" sei rückgängig gemacht worden, weil nicht genug Nachfrage nach Passagierplätzen gewesen sei. Letzte Meldungen. Kö»igsverg/Pr., 16 Mai. Gestern nachmittag brach in den Lolowottv- und Ausbcsserungsschuppen am Ostbahn hofe Großfeuer aus Sieben Einzelschuppcn sind einge äschert worden. Eine Anzahl Lokomotiven konnte aus den brennenden Schuppen nicht mehr geborgen werden (TU) ZLasel, 16 Mai Das Journal meldet, daß Apern kor einigen Tagen völlig geräumt worden se; die Bevöl kerung konnte wegen der Beschießung durch die Deutschen nicht länger in der Stadt bleiben. Ueberdirs herrscht in Ipern Typhusepidemie (TU.) Wien, 16 Mai Nachrichten aus Athen besagen, daß das von Poli eibeamten in der Angelegenheit der von Ve nizelos angestiftetcn Verschwörung gegen das griechische Königspaar beschlagnahmte Material Aufsehen erregende Einzelheiten enthält. Venizelos hat bei Nackt und Nebel Athen verlassen; sein gegenwärtiger Aufenthalt ist unbe kannt (TU) Lugauo, 16. Mai Der Kammerpräsident Marcora hat die Bildung des neuen italienischen Kabinetts nach dem ersten Versuch abgelehnt Die Kriegsparteien sind bemüht, durch Drohung und Proklamierung der Republik den König so einzuscküchtern, daß er Giolitti die Bildung des Minfi steriums nicht überträgt. Ver Sckrei nack Italiens Hilke. Kopenhagen, 17 Mai. (TU) Die Petersburger „Nowoje Wremja" erötert die russische Niederlage in Galizien als Ueberganq zur nächsten Verteidigungslinie. Die Unruhe des Blattes findet aber in dem Ruf nach Italien und Rumä nien ihren Ausdruck. Noch vor kurzer Zeit hatte das Blatt ein Eingreifen Italiens als für das Slawentum un willkommen bezeichnet. Jetzt fragt es: „Wann wird das alte lateinische Blut Italiens endlich erwachen?" Deutsch land und Oesterreich werden verflucht, weil sie in Undankbarkeit vergessen, daß Rußland sie einst von Napoleons Joch be freit hatte. Vas Ministerium Salanckr» bleibt! Hiom, 16. Mai. (WTB.) Die Agnezia Stefani gibt be kannt: Der König hat die Demission des Ministeriums Salandra nicht angenommen. Infolgedessen bleibt das ge samte Ministerium auf seinem Posten Aluknakme cker ckeutscken Siege iN/Italien. Kopenhagen, 17. Mai. (TU) Das führende Blatt „Politiken" schreibt: Die Siege der verbündeten deutschen und österreichisch-ungarischen Heere im Osten hätten die friedensfreundlicke Richtung in Italien mächtig gestützt. Ohne einen ernsten Konflikt mit Serbien könne Italien die erwünschte Ordnung in Albanien nicht erreichen, wes halb Italiens Platz eher an der Seite der Zentralmächte als bei den Dreiverbandsmächten zu sein scheine.