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Dicktamilicker Oil Ariessiirai !M5. Der Mai ist da! O nahm er allen Kammer Und alle Sorgen von dem Menschenherzl Wie lange lag die Welt im Winterschlummer, Wie lange drückten Frost und Kälte allerwärts! Der Mai ist da, der lachende, sonnige Mai, Mit allem seinen Blühen, seiner Vögel Chor! Mir ist, als ob er dies Jahr anders sei, Viel schöner, herrlicher wie nie zuvor Ter Mai ist da! Wie niemals je zuvor Stch'n wir umringt von grimm'gen Feinden. Doch Gottes Schutz trat deutlich stets hervor, Als wir uns alle schon verloren meinten. Der Mai ist da, der schwere Krieges-Mai! O wäre doch der Welt nun bald beschicken Ein ewiger Mai, ein seliger Mai, Ein ewig dauernder Frieden! Frau Emma Starke, Rippien. Aus Stack unci I>nck Mitteilungen aus dem Leserkreise für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. — yie das Kiserue Kreuz nicht haben. Das stell» vertretende Generalkommando des 12. Armeekorps erläßt folgende beherzigenswerte Erklärung: „Eine unbewußte Taktlosigkeit begehen manche an unseren braven Feldgrauen, indem sie die fehlende Auszeichnung durch das Eiserne Kreuz im stillen auf einen Mangel an Tapferkeit zurück- führen und diese Ansicht sogar offen aussprechen, zum mindesten aber irgendwie durchschimmern lassen Wie viele tapfere Kämpfer sind schon seit Monaten draußen und Haden das Kreuz nicht erworben! Sind sie deshalb weniger gute Soldaten? Alle können es nicht haben, das muß sich doch jeder vernünftige Mensch selbst sagen, wenn auch jeder von dem Wunsche beseelt ist, sich das eiserne Ehrenzeichen zu erringen. Aber die Gelegenheit, eine besondere Tat zu vollbringen — eine solche ist ja für die Verleihung des Eisernen Kreuzes erforderlich — bietet sich eben nicht einem jeden und kann sich nicht allen bieten. Schon dieser Grund ist von großer Wichtigkeit für die Beurteilung der ganzen Frage Wenn demgegenüber ein mit dem Kreuz Geschmückter ausrust: »Ohne Kreuz wäre ich nicht wiedergekommen", oder ein Vater seinem Sohne beim Abschied einprägt: „Daß du mir nicht ohne Kreuz zurückkehrst", so sind das recht unbedachte Worte, die jedes tatsächlichen Wertes ent behren, bedauerliche Worte sogar. Und häufig gar Schlimmeres, etwas, das nach krankhaften Ehrgeiz schmeckt, nach Redseligkeit, nach falschem Stolz, Hat der einzelne etwa stets Gelegenheit, sich hervorzutun? Hat der eine nicht häufig weit mehr Gelegenheit dazu als der andere? Manchen, der tapfer dem Feinde die Stirn bietet, streckt gleich die erste Kugel nieder Hätte er nicht sonst vielleicht auch das Kreuz verdient? Hier soll unter keinen Umständen vielleicht gar von einer ungleichartigen Verteilung des Ehrenzeichens die Rede sein. Jeder, der das Kreuz trägt, hat es redlich verdient. Würde es für treue Pflichterfüllung schlechthin erteilt, so dürfte es jeder Feldsoldat tragen Dann aber wäre die Auszeichnung wieder verallgemeinert, und ihr Werl würde herabgesetzt sein. Aber herab- würdigende Urteile über die, die das Kreuz nicht haben, sind grobe Taktlosigkeiten und zeugen von einer völligen Unkenntnis in derartigen Kreisen des Publikums über die Möglichkeiten zur Erwerbung und über die Bedeutung des Ehrenzeichens" — Wie aus Regierungskreisen verlautet, wird die sächsische Negierung eine Wotverordnuug üöer die Jagd Verhältnisse auf die Kriegedauer erlassen. Es soll sich hauptsächlich um eine Abkürzung der Schonzeiten handeln, damit die erhebliche Zunahme an Flurschäden vermieden wird. — Die Wertnstliste Mr. 145 der König! Sächs. Armee enthält keine Namen aus Wilsdruff und der Umgegend. — Ein beredtes Zeugnis vom Opfersinn der deutschen Lehrerschaft gibt auch die Lehrerschaft Wilsdruffs. Sie spendete bisher 1042 Mark an Kriegsgeldern, davon die reichliche Hälfte, 590 Mark, der örtlichen Kriegshilse der Stadt MM, 1 Zwischen den GchlachLen. KriegSroman von Otto Elster. 471 (Nachdruck verboten.) Er verneigte sich höflich gegen Madame de Parmentier und stieß dann mit Herrn de Parmentier an. Man sah noch eine Weile plaudernd zusammen, als ein Sergeant Viktor zu sprechen wünschte. „Lassen Sie ihn eintreten', befabl er dem Diener. Der Sergeant trat ein. «Was gibt's, Sergeant?" „Von Patrouille zurück', meldete der Sergeant, eine straffe Soldatenerscheinung von fast vierzig Jahren. „Haben Sie etwas gesehen?' „Hinter den Anhöhen nördlich der Stadt sammeln sich gröbere preußische Truppenabteilungen. Artillerie kolonnen marschieren von Norden heran, auch habe ich viele Kavallerie bemerkt. Ich glaube, die Preußen be reiten einen Angriff aut Chatillon vor.' „Alle Wetteri — Entschuldigen Sie mich, meine Damen, ich muß sofort eine Meldung nach dem Haupt quartier senden.' Er erhob sich rasch und entfernte sich. Auch der Sergeant wollte gehen. „Noch einen Augenblick, mein Freund', rief Herr de Parmentier ihm zu, „Sie scheinen mir ein alter Soldat zu sein?" „Ja, Monsieur. Ich diente in der kaiserlichen Armee und kämpfte bei Wörth und Sedan.' „Bei welchem Regiment standen Sie?" „Bei dem Kürassierregiment Nr. 4, Monsieur.' Mit einem Ausruf der Überraschung erhoben sich Madame de Parmentier und Jeanne von ihren Mähen. Ihre Wangen wurden bleich, mit angsterfüllten Augen hingen sie an dem Antlitz des alten Sergeanten. „Haben Sie einen Sous-Leutnant Maxime de Parmentier gekannt?' fragte Herr de Parmentier mit leicht bebender Stimme. „Sehr wohl, Monsieur. Der junge Herr trat bei Ausbruch des Krieges in unser Regiment; er kam frisch von der Militärschule in Paris." Kin Wakdörand, der leicht größeren Schaden ver ursachen konnte, ereignete sich am vorigen Sonntag nachmittag gegen 4 Uhr auf der Flur Rittergut Wrisrropp unterhalb der Prinzenmühle Durch hilfsbereite Leute und den zu fällig anwesenden Gendarm aus Wilsdruff wurde der Brand, der sich wohl schon auf 100 Quadratmeter erstreckte, unterdrückt. Als Entstehungsursache wird Fahrlässigkeit seitens Kinder oder Erwachsener vermutet. Auf die Be folgung der behördlichen Vorschriften kann nicht nachdrück lich genug hingewiesen werden — KelSigsdorf Einen Lichtbildervortrag, der die Heimat in Kampfestagen behandelt, wird am Himmelfahrts- tagc abends V-8 Uhr im hiesigen Gasthof veranstaltet. Der Eintrittspreis beträgt 35 Pfennige und soll nach Abzug der Unkosten zum Besten der im Felde stehenden Krieger verwendet werden. Zu dem Vortrag haben sich einige Herren in uneigennütziger Weise zur Verfügung gestellt. Möge der Besuch von nah und fern ein recht zahlreicher sein, denn nur die Liebe hilft siegen! OOOOOODOODOOK rpsrsLW mit ArM W. MskN HereväzüMjs s ÄLVVK Uh. v OGOOOGOODOKKG - Kessetsdorf. (Kriegshilse.) Einer Anregung der Königlichen Amtshauptmannschaft folgend, ist in hiesiger Gemeinde nach Ausbruch des Krieges ein Ortsausschuß für Kriegshilfe ins Leben gerufen worden, dem die Mit glieder des Gemeinderates, Vertreter der örtlichen Vereine und der verschiedenen Berufsstände angchören Der Orts ausschuß hat bis jetzt eine zwar stille, aber sehr segensreiche Tätigkeit entfaltet, die sich auf alle Gebiete der Kriegsnöte erstreckt. Lieht er in erster Linie seine vornehmste Auf gabe in der Unterstützung der Angehörigen heimischer Kriegsteilnehmer, so sind doch auch die großen vaterländischen Organisationen u a das Rote Kreuz Diakonissenanstalt reichlich gefördert worden. Daß bis jetzt die Durchführung dieses Lebenswerkes möglich war, wird verdank! der Ge meinde, die reiche Mittel zur Verfügung stellte, und der be> kannten, oft schon bewährten Opterwilligkeit der Gemeindc- glieder, welche bei den veranstalteten Haussammlungen reiche, zum Teil sehr hohe Gaben spendeten Es sei auch nicht verschwiegen, daß getreu dem Paulusworte im Galater- briefe Kap. 5, 14 und 15: „Durch die Liebe dien? einer dem anderen; denn alle Gesetze werden in einem Worte erfüllet, in dem: liebe deinen Nächsten als dich selbst", neben der Hilfstätigkeit des Ortsausschusses noch eine große private Wohltätigkeit einhergeht, von welcher nur wenig in die Öffentlichkeit dringt, die aber beredtes Zeugnis ablegt von dem Geiste christlicher Nächstenliebe, der in der Gemeinde lebendig ist. Es ist daher zu erwarten, daß dieser Opfer- sinn sich von neuem in reichstem Maße bei der am 14. und 15. Mai zu veranstaltenden Haussammlung zu Gunsten des Roten Kreuzes betätigen wird Zumal da der Ertrag der Sammlung Sr. Maj dem König als Geburistagsspendc dargebracht werden soll, so ist ein erfreuliches Ergebnis er wünscht. Christlicher Nächstenliebe und opferfreudiger Vater- landsliebe ist hier Gelegenheit geboten, zu zeigen, wessen sie fähig sind. — Dresden. In der Feuerbestattungsanstalt der Stadt Dresden sind im Monat April d. Js 58 Ein äscherungen erfolgt und zwar 32 männlichen und 26 weib- lichen Geschlechts. Von den Verstorbenen waren 51 evan gelisch, 6 katholisch, 1 Dissident. In 51 Fällen fand reli giöse Feier statt. Vom Tage der Inbetriebnahme (22 Mai 1911) sind dies 2489 Einäscherungen. Die Anmeldungen zu den Feuerbestattungen haben nickt bei der Feuerbe stattungsanstalt direkt, sondern beim Städtischen Bestattungs amte, Am See 2 (Ztadihaus) Fernruf 14385 und 17339, zu erfolgen. Mockenspielplsn äer Dressen er ^kealer. Opernhaus: Dienstag „Die Meistersinger von Nürn- berg", Donnerstag „Tiefland", Marta: Marie Gutheil- Schoder a G, Sonnabend „Der Wildschütz", Sonntag „Tristan und Isolde" Anfang Dienstag und Sonnabend 6 Uhr, Donnerstag V28 Uhr, Sonntag Vs 5 Uhr. Schauspielhaus: Dienstag „Der Kammersänger, Eine Abrechnung", Mittwoch Historischer Lustspielavend, „Die zärtlichen Schwestern, Der Modeaffe", Donnerstag Volks vorstellung „Ostern", Freitag „Maria Magdalene", Sonn abend „Alles um Geld", Sonntag „Florian Geyer", Mon tag „Flachsmann als Erzieher". Anfang abends ^8 Uhr, außer Donnerstag 8 Uhr Residenz-Theater: Allabendlich 8 Uhr „Die Schöne vom Strand". Donnerstag nachmittag Vs4 Uhr „Die spanische Fliege". Central-Theater: Dienstag bis Donnerstag „Ein Dorfgeheimnis", Freitag „St Georg der Drachentöter", Sonnabend und Sonntag „Almenrausch und Edelweiß", Sonntag nachmittag „Der Herr G'schworene" LZossener Produktenbörse am i 7. Mai 1915. 1000 st? M.Pf. M.Pf. st? M.Pf. bis M.Pf Weizen „ „ Z- §278 50 85 „ 23 65 Weizen neu !<->,, „> Z 85 — „ neu^i,.,, „ - - L- 85 „ —— — Roggen, neu 70 Z- 238 50 80 — „ 19 05 Hafer, neu „ b— Z. 264— 50 —— „ 13 20 Futtermehl I! „ ? Z - - - 50 - - „ — Noggenkleie, inld. „ r>() „ — „ russische „ „ - - - - 50 - - „ — Weizeukleie, grob „ - 50 „ — Maiskörner, grob „ 50 ,, —— Maisschroi „ „ 50 „ Heu, neu per 50 Kilo M. „ — — Heu, alt 50 ,, „ 4 50 4 75 Schüttstroh .. 50 „ „ 2- „ 2 50 Gebundstroh „ 50 „ ,, 125 „ 150 Sptifc-Kartoffeln neu „ 50 „ „ 5 50 ,, 6 50 Meibner Marktbericht am 7. Mai 1915. Butter, ein Kilo 3,00—3,10 Mk., Land ei er, ein Stück 9—10 Pfg., .yonig ein Pfund 1,20—1,50, altes Huhn, ein Stück 3/0—3,50 M., junge Hühner, ein Stück — Gänse, ein Pfund — Pfg., bis — Mk, Enten, ein Stück —,—, Mk, Tauben, ein Stück 60—65 Pfg. Gerreidepreise Höchstpreis geringe Qualität mittlere Qualität gute Qualität niedrigst, höchst, niedrigst, höchst, niedrigst, höchst. Weizen, — — — — — 27850 Roggen, — — — — — 238 50 Gerste - — — — — Hafer, — — - — — 26400 Kresdner MrodukttrsSörse am 7. Mai 1915. Wettern Schön. ZNmnmng: GejchüsiSIos. Uni 2 Mr wuc^- anulich noürn. Westen prv 1000 Kttv netto, inländischer, 278,30 Mk. — — qeieplichcr Höchstpreis, Ware beschlagnahm!. Roggen, pro 1000 Kilo netto, inländische- Kilo 238,50, gesetzlicher Höchstpreis, Ware beschlagnahmt. Gerste, pro lrOÖ Kilo netto, irländische — Kilo —, iächsische 282,50 schlesische und Posener 282,50 gesetzl. Höchstpreise, Ware beschlagnahmt. (Klein-Handelspreis bis 3000 Angebot jehb.) Hat«, pro lOOO Kilo netto, inländischer tOt, gesetzlicher Höchs,pnis, Ware beschlagnahmt (kl. Handelspreis bis 3(00 netto, Angebot Mi). Mars, pro N 00 Icx. netto, amerik. mixe» Mais gesund und trocken 0 0—620. Wcizen- kleie pro 100 I<x netto ohre Sack, gesetzliche Höchstpreise für den Her steller 13,00, Roggenkleie pro WtO KZ netto ohne Sack, gesetzlicher Höchst preis sür den Hersteller, Grotzhanselspreis sür inländische Kleie 15,00 (beschlagnahmt), do Kleinbandelsvreis bis 1000 kg 15,70 (beschlagnahmt), ausländische Kleie 35—37 Die für Artikel pr. 100 ÜA notierten Preise verstehen sich sür Geschähe nmer 5000 kß- Alle anderen Notierungen einschließlich der Notiz sür Malz, gelten sür Geschäste von mindestens - IO00O Icx. „Es war mein Sohn . . . Können Sie uns über das Schicksal unseres Sohnes etwas mitieilen? Sie fochten doch mit bei Sedan?" „Freilich tat ich's. mein Herr. Ich habe den großen Nesterangriff bei Floing mitgemacht. Aber was aus dem stmgen Herrn geworden ist, vermag ich nicht zu sagen. Unser Regiment wurde durch das preußische Feuer ver nichtet. Ich schlug mich mti einigen Kameraden durch, und wir retteten uns in Sie Wälder an der belgischen Grenze. Später schlichen wir uns nach Paris, und von da schickte man mich nach Marseille, wo neue Kavallerie regimenter errichtet werden sollten. Vielleicht ist der sunge Herr in preußische Getangemchafi geralen, vielleicht ist er . . . Pardon, Monsieur, ick wollte Sie und die Damen nicht betrüben." „Sie sind em braver Mann", sagte Herr de Parmentier. „Kommen Sie, ich werde dafür sorgen, daß Sie und Ihre Patrouille gut verpflegt werden." „Wir können es gebrauchen. Monsieur. Wir sind seit zwölf Stunden im Sattel." Die beiden Männer entfernten sich. Madame de Parmentier fühlte sich so angegriffen- daß sie sich auf ihr Zimmer zurückzog. Ms Jeanne ihrem Beispiel so gen wollte, trat Viktor wieder ein. Als er sich I.mme allem gegenübersah, errötete er jäh. Jeanne kalte sich rasch und erkundigte sich, ob er glaube, daß sich die PenuM-mg des Sergeanten von einem bevorstehenden Anglist der Preußen bewahrheitete. „Ich glaube es wohl', entgegnete sr. .und ich treue mich darüber." „Sie freuen sich darüber?" „Ja, weil ich dann unier Ihren Augen, Jeanne, fechten und meine Ehre wiederäerslellen sann!" Jeanne sah in seinen Augen das Feuer der Leiden schaft wieder emporlodern. Su trat einen Schritt zurück und erwiderte so ruhig, als es ihr die innere Erregung gestattete: „Sie analen sich und mich mm l g Viktor. Ich sehe es Ihren Augen an, daß Sie noch, immer nicht von der unseligen Leidenschaft genesen ünd, die schon w viel Unheil angerichtet hat. Versprechen Sie mir. ruhiger zu werden! Versprechen Sie mir, nicht mehr der Vergangen heit zu gedenken, und ich will Ihnen eine treue Freundin, eine Schwester sein." „Ich vermag es nicht, Jeanne — ich kann nicht oec- gessenl Allein Ihre Liebe, nicht Ihre Freundschaft, würde meiner Seele, meinem Geist Glück und Frieden, frohe Hoffnung und Vergessen der Vergangenheit zurückgeben. Jeanne, Jeanne, kann ich denn niemals sühnen, was ich verbrochen habe?' „Sie haben es gesühnt durch das Geständnis Ihrem Vater gegenüber, und Sie werden es vergessen machen, indem Sie als tapferer Streiter für das Vaterland in den Kampf gezogen sind. Denken Sie nicht an mich, denken Sie nicht an die Leidenschaft ihres Herzens, denken Sie an das Vaterland, dem Ihre ganze Kraft, Ihre ganze Tätigkeit, Ihr Leben und Tod gehören! Denken Sie an Ihre Heimat, an Ihre Eltern, an Ihren Vater, Ihren braven Vater, den Sie so schwer durch Ihre Leidenschaft lichkeit gekränkt baden. Versöhnen Sie ihn, indem Sie stark und tapfer bleiben, indem Sie allen egoistifchen Ge- danken und Plänen entsagen und sich ganz allein dem Dienst des schwer üaniederliegenden Vaterlandes widmen. Ist es jetzt Zeit, Viktor, der eigenen kleinen Leiden zu gedenken, wo das Vaterland aus tausend Wunden blutet, wo das Vaterland sich in furchtbaren Schmerzen windet? Ist der nicht verächtlich, der in solcher Zeit nur an sich denkt, nur sein eigenes Woh! und Wehe tm Auge hat? Ich denke, trotz allem, was zwischen uns oorgefallen ist, zu boch von Ihnen, Viktor, als daß ich Sie zu jenen rechnen sollte, die über ihr eigenes kleines Glück, das Glück, das Schicksal des Vaterlandes vergessen können." In heftiger Erregung stand der junge Mann da. Plötz ich ergriff er Jeannes Hände und, zu ihren Füßen niederstürzend, preßte er die überauellenden Augen auf ttre Hände, sah dann mi? begeistertem Blick zu ihr empor. , (Fortsetzung folgt.)