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WchMM für WM unä < ^geriä Vis« Kmts Mr die Königliche Amts!- lptmannschafi Meißen» ?o WUsdruss sowie für das König- I 74. Zsdrg Nr. 56 Vonns stL^, cien 20 Mai 1915. Arntlicker <Ieil Wilsdruff, am 18. Mai 1915. SO 1 Die Königliche Amtskauptmannschast. Per Kirchenvorstand. LOIS Wilsdruff, am 19 Mai 1915 Vas läßt den Dingen ihren Lauf, und die Botschafter des Dreiverbandes empfangen die Huldigungen der die Straßen füllenden Volksmassen. Die wenigen Zeitungen, die noch bis gestern die Notwendigkeit eines Krieges nicht hatten einsehen können, haben es aufgegeben, ihren Wider spruch geltend zu machen. Das Unheil ist nicht mehr auszuhalten, und heute oder morgen schon dürfte auch Italien von den Flammen des Weltbrandes umzingelt sein. Nur die Kammer hat noch ein Wort zu sagen, und sie muß es sagen, da sie verfassungsmäßig dazu so be rechtigt wie verpflichtet ist. Aber sie wird erst gehört, wenn an der feststehenden Entscheidung nichts mehr zu ändern ist; sie darf das Siegel unter den neuen Staats- vertrag setzen, den Herr Sonnino mit den Mächten des Dreiverbandes abgeschlossen hat, ohne sich mit langen Debatten darüber aufzuhalten. Denn Heer und Marine brennen darauf, den Tanz zu beginnen. Bald werden also, wenn nicht alles täuscht, auch im Süden die eisernen Würfel ins Nöllen kommen und neue Ströme von Blut werden Gottes herrliche Erde tränken. Nicht italienische Interessen sind es, um die dieser Krieg angestrebt wird; sie könnten auch ohne Blutopfer Erfüllung finden. Unseren Feinden gilt es zu Hilfe zu kommen, ehe ihre Niederlage endgültig und unbestreitbar entschieden ist. Nun wohl, wir sind bisher mit Eng ländern, Franzosen und Russen nebst ihrem gesamten buntfarbigen Anhang fertig geworden, und es muß uns schließlich recht sein, wenn die Italiener sich in diese ver lorene Sache mit hineinziehen lassen wollen. Bricht der Amokläufer nicht vor dem Ziel erschöpft zusammen, so muß er, da wir gewarnt sind, mit eiserner Faust un schädlich gemacht werden, bevor er ernstlichen Schaden an richten kann. Wir wollen nicht leichtfertig sein und die neue Aufgabe, die uns damit gestellt werden würde, etwa gering anschlagen. Es ist eine Großmacht, um die es sich hier handelt, und sie hat den nicht zu unterschätzenden Vorzug, mit völlig unverbrauchten Kräften anmarschieren zu können, während Deutschland und seine Verbündeten bereits viele Monate im Felde stehen und die Kraft ihrer bisherigen Gegner noch nicht gebrochen ist. . Aber trotz alledem: Wir können den kommenden Ent scheidungen ruhig ins Auge sehen, denn wir find auf alles vorbereitet. Nicht weil wir auch den Krieg mit Italien vorausgesehen oder gar herbeigewünscht haben; das werden wohl auch unsere ärgsten Feinde nicht zu be haupten wagen. Aber wohin in Italien dte^Reise ging. für das Königliche Amtsgericht und den StadM "ch" Forstrentamt zu Tharandt, Meißen, am 18. Mai 1915. Nr. 686 b V. Meißen, am 18. Mai 1915. 1365 II b Auf dem östliche» entwickelten sich noch fortdauer», versuchte» di« JnsertionspreiS 15 Psg. pro sünsgeipaltene KorpuSzeüe. Außerhalb des Amtsgerichtsbezirks Wilsdruff 20 Psg Zeitraubender und tabellarischer Satz mit 50 Prozent Ausschlag. Jeder Anspruch aus Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß od. der Auftraggeber in Konkurs gerät Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. uud Het SaS herrschte gestern Ruhe. Kanalnfer südöstlich Boesinghe an einzelnen Stellen Kämpfe, die Südlich von Nenve Chapelle Das Gedurtstagsfest Seiner Majestät des Königs wird am zweiten Pfingstfeiertage in Verbindung mit dem V-9 Uhr vm mittags beginnen den Kestgottesdienste begangen werden, was hiermit zur Kenntnis der Kirchgemeindegliel er gebracht wird. Wilsdruff, am 19. Mai 1915. Engländer gestern und heute nacht vergeblich weiteren Boden zu gewinnen. Alle Angriffe wurden nute» starken Verlusten für den Feind aSgewiestu. Erneute französische Angriffe an der Lorettohöhe, bet Ablain und westlich Sonchez scheiterten. 170 Ge. fangen« blieben in unserer Hand. Bei Ailly kam der Jnfantertekampf zum Stillstand. Ein französischer Vor stoß im Priesterwalde brach in unserem flankierenden Feuer zusammen. Lstlicher Kriegsschauplatz. An der Dubtssa wnrde« in Gegend Girageka wiederum starke feindliche Angriffe abgewiefen. Gegen die südlich de» Njeme« herangeführten russischen Kräfte ginge« unsere Truppe« i« allgemeiner Richtung G-Hlzkabuda, Gyutowty, Sz-kt z«m Angriff vor. Maul- msd Klauenseuche. Kaufbach Mr. 1t ist die Maut- und Klauenseuche erloschen. groKe Völkerringen. Lokalblatt kür MUsäruks Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Hartha bei Gauernitz, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Naufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorfs Limbach, Lotzen, Miltitz-Roitzschen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Nt ' ° bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschonberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Seeligstadt, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf Skinbach bei Mohorn, Spechtshausen/ LarmrvüZ, Taubenheim, Ullendorf, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg, Zöllmen. M LtmfrMr MerhEmtzs-Goman-Beilage, wöchtutlrcher illustrierter SeilM „Wett im Kild" und monatlicher Kellagt „Unsere Keimst". Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Oberlehrer Gärtner, Wilsdruff Der 8ckrei nack clem Kriege, Nur noch wenige Tage haben die kriegsdurstigen Patrioten in Italien ihre Ungeduld zu zügeln! Wenn sie nicht ihres endgültigen Sieges über Vernunft und Über legung schon so gut wie gewiß wären, sie könnten sich bis zum 20. Mai kaum noch beherrschen, so ungestüm ist ihr Drang nach Pulverrauch und Blutvergießen. Wenn Italien in seiner Ehre tätlich beleidigt oder wenn ein Feind ins Land gedrungen oder Freiheit und Unabhängig keit der Nation bedroht worden wären, das Wutgeheul der Menge hätte nicht unmelodischer zum Himmel dringen können als jetzt — wo niemand dem Volke der Römer etwas zu leide tun, niemand ihm irgend etwas von seinen geheiligten Besitztümern nehmen, sondern wo im Gegenteil ein Nachbarstaat ihm Zugeständnisse machen will, die sehr weitgehenden nationalen Ansprüchen gerecht werden. Hat aber die anfängliche Verweigerung dieser Forderungen, wie sie sonst unter Bundesgenossen nicht gerade zu den Alltäglichkeiten gehören, bei den Italienern böses Blut gemacht, so sieht es jetzt so aus, als fühlten sie sich durch das Angebot in ihren Gefühlen noch ungleich schwerer gekränkt. Mit einer Entrüstung, wie sie bei solcher Grundlosigkeit nur südländischen Völkern zu Gebote steht, wird der gute Wille Osterreich-Ungarns zu einer freundnachbarlichen Verständigung von der Hand gewiesen, und „Intervention!* — „Intervention!* ist und bleibt die Losung dieser sonderbaren Schwärmer, denen es entehrend zu sein scheint, nicht Krieg zu führen, da nun einmal mit den Waffen in der Hand um eine Neugestaltung der europäischen Machtverhältnifle gekämpft wird. Wer die Schrecken dieses Krieges schon einigermaßen aus der Nähe kennengelernt hat, wird diesen Schrei nach Beteiligung um jeden Preis gewiß sehr merkwürdig finden. Die Wortführer der italienischen Nation machen geradezu den Eindruck von Amokläufern, wie sie in Indien zuweilen ihr Wesen treiben. Nur von dem Drang nach Vernichtung beseelt, rasen sie in einem plötzlich ausgebrochenen Wahn sinnsanfall durch die Straßen und machen alles nieder, was ihnen in den Wurf kommt, bis sie entweder selbst erschöpft zusammenbrechen oder unschädlich gemacht werden. So scheint jetzt auch die italienische Krtegspartei ein förm licher Blutrausch erfaßt zu haben. Wer sich ihr in den Weg stellt, wird niedergebrüllt, bis er völlig verstummt ist. Giolitti ist wieder ein stiller Mann geworden, und d'Annunzio ist der Held des Tages; der König Schuldirektor Thomas. 1010 Königliche Kmtshauptmann schäft. MMmg s»r die LttilMmMiiug. Zu einer Besprechung wegen Heulieferungen für die Heeresverwaltung werden die hierfür interessierten Genossenschaften und Händler des Bezirks auf Donnerstag, den 20. Mai 1915, nachmittag 4 Ahr an Amtsstelle der Königlichen Amtshauptmannschaft eingeladen. 20'.6 Ker Stadtrat. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Inserate werden tags vorher bis mittags 11 Uhr angmSM Bezugspreis in der Stadt vierteljährM iO Mk. frei ins Haus, abgeholt von der Expeditton 1,30 ' rch die Post und unsere Landausträger bezogen ' 'M. Das Verzeichnis der zur landwirtschattlichen Berufsgenossenschaft für das Königreich Sachsen gehörigen Betriebunternehmer in der Stadt Wilsdruff sowie der Heberollenaus zug sind bei uns eingegangen und liegen vom 20. Mai dieses Jahres ab zwei Wochen lang bei hiesiger Stadlstcuereinnahme zur Einsicht der Beteiligten aus Einsprüche gegen die Beiiragsbcrechnung sind binnen einer weiteren Frist von zwei Wochen bei dem Vorstand der Genossenschaft in Dresden, Wiener Platz 1, 2 Etage, Ein gang anzubringen, sie befreien aber nicht von der vorläufigen Zahlung. Die ausgeworfenen Beträge sind bis zum 10. Juni dieses Jahres zur Vermeidung zwangsweiser Beitreibung an die hiesige ^tadtsteuereinnahme abzusühren. Wmine ßltcklickcksje WSrust-Ml. Sonnabend, den 22. Mai 1915 geschlossen. Auszahlung von Krankengeld Freitag von io bis z Uhr. Wilsdruff, am 18. Mai 1915 2^ Saul Neumann, stellvertretender Vorsitzender. Hk. Es wird nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß Aenderungen im Verdienst usw binnen 3 Tagen zu melden sind. Bei Zuwiderhandlung wird nach 8 13 der Satzung verfahren ' D O. Zur Vorfeier des Geburtstages Kr. M «j. des Aonigs findet Areitag, den 21. Mai, vorm 9 Mr eine öffentliche Schulfeier statt. Zum Besuche derselben ladet die Eltern, die Behörden und alle Freunde der Schule ganz ergebenst ein daS konnte unseren Generalstäben schon seit Monaten nicht verborgen bleiben. Damit ist alles gesagt, was zu diesen» fall noch zu bemerken ist, bis der Schrei nach dem Krieg» in Italien Erhörung gefunden haben wird. Der Die überschwenglichen Hoffnungen der Franzosen und Engländer auf einen Durchbruch der deutschen Front zwischen Ypern, Lille und Arras haben sich schnell als trügerisch erwiesen. Es ist bei den kleinen lokalen Er folgen geblieben. Alle Versuche, diese zu wirklichen strategischen Errungenschaften auszubauen, scheitern an dem eisernen deutschen Wall, der nach Einziehung seiner äußersten Vorpostenstellungen nun erst recht an Festigkeit gewonnen hat. Auf dem östlichen Kriegsschauplatz konnten unsere Truppen nicht nur die Angriffe starker russischer Kräfte erfolgreich abwehren, sondern am Njemen nunmehr ihrerseits wieder die Offensive ergreifen und dem Feind schwere Verluste beibringen. Im Südosten haben die ver bündeten Truppen den San in breiter Front überschritten und ziehen, in enger Anlehnung an die zwischen der Pili.a und der oberen Weichsel die Russen zurückdrängenden Heere teile das eiserne Netz um Przemysl immer enger zusammen. Vie dmklrmmerung von prremyN. Südlich des Njemen 1700 Russen gefangen. Großes Hauptquartier, 18. Mai. Westlicher Kriegsschauplatz. Nördlich von Hpern am Kanal bei Steenstraate