Volltext Seite (XML)
Nr. Z7 Sonnabend, den rr Mai <915 AmttrckLr k^eil. 74 7skr- Nachstehende Bekanntmachung wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis und genauen Nachachtung gebracht Wilsdruff, am 19. Mai 19!5. Per Stadtrat. Auf Grund von 8 9b des Gesetzes über den Belagerungszustand vom 4 Juni 1851 und Art 68 des Gesetzes vom 16. Apiil 1871, betr. die Verfassung des Deutschen Reiches, verbiete ich, aus dem Bereich des stellvertretenden Generalkommando? XII. A-K. Pferde, außer mit ausdrücklicher Genehmigung der zuständigen Polizeibehörde (Amtshaup!-. mannschafr, PoUzeidirekrion Dresden,Itadlrat), anszuführen Der Bereich des stellvertreten Gene alkommandos XII A.-K umfaßt die Krcishaupt- mannschaf en Dresden und Bautzen, sowie die Amtshauptmannschasten Flöha und Marienberg. Zuwiderhandlungen gegen dieses Ve bol werden mit Gefängnis dis zu 3 Monaten bestraft Dresden, am 19. März 1915. «r? Stellvertr. Generalkommando XU. K.-A. Per kommandierende General v. Wroizem. Herrn Wühlenvesttzer Emil Andrä in Niederau ist von der unterzeichneten Behörde die Beaufsichtigung der Mühten des amtshaupt mannschaftlichen B zirks auf Innehaltung der Vorschriften über die Ausbeute und Mehl mischung pp und die Feststellung der jeweilig in den Mühlen lagernden Bestände an in> und ausländischem Getreide, Kleie und Mehl übertragen worden. Verpflichtung ist erfolgt. Jeder Mühlenbesitzer ist verpflichtet, Herrn Andrä, der sich durch eine Ausweiskarle der Amtshauptmannschaft zn legitimieren hat, den Eintritt in alle Betriebs- und Lager räume zu gestatten, auch alle von ihm verlangten Auskünfte zu erteilen.. . Königliche Hmtsh-mptmanulchaft Meißen, Nr 9606 I! Q am 20. Mai 1.915. ' Für beurlaubte Mannschaften sind die Brot- und Getreidebestände der Kommunal- verbände uicht in Anspruch zu nehmen. Die Mannschaften haben vielmehr ihren Angehörigen u^w, bei denen sie sich während des Urlaubs aufhrlten, rechtzeitig mi Mei w, daß sie betreffs ihres Brotbs arfs auf Er sparnisse der betreffenden Haushaltungen angewiesen sind, nach Möglichkeit aber auch selölterspartes Brot aus ihren Standorten mitbringen werden. Kür H'singsiurtauber dürfen daher keine Kremdenvrotscheine ausgestellt werde«. Meißen, den 19 Mai 1915. -o»? Pie Königliche Amtshauptmannschaft. Per Stadtrat. M«ul- nnd NLauenssuA-e. Unter dem Viehbestände des Wirtschaftsbesitzers Wruno Kunke in Wilsdruff, Am oberen Bach Nr 128, ist. die Maul- und Klauenseuche erloschen Der als Sperrgebiet und der als Beobachtungsgebiet erklärte Ortsteil wird als solcher freigegeben, dafür aber gemäß 8 168 der Bundesratsvorschriften zum Viehseuchengesetz als Schutzzone erklärt. Für die Schutzzone gelten die Vorschriften in 8 168 der Bundesratsvorschriften zum Viehseuchengesetz Weitergchende Beschränkungen bleiben ausdrücklich Vorbehalten. Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen werden, insoweit nicht nach den Strafvorschriften des Viehscuchcngesetzes vom 26. Juni 1909 oder sofern nicht nach anderen gesetzlichen Bestimmungen höhere Strafen verwirkt sind, gemäß 8 57 der säch sischen Ausführungsverordnung zum Viehseuchengesetz vom 7. April 1912 mit Geldstrafe bis zu 150 Ma k oder mit Haft bis zu 6 WochtN bestraft Wilsdruff, am 21. Mai 1915. -vis Per Stadtrat. Am Geburtstage Sr. Majestät des Königs von Sachsen Dienstag» den 25. Mai dieses Jahres bitten wir die Einwohnerschaft, ihte Teilnahme an diesem Festtage durch Arffaggen der Käufer in reichem Maße Ausdruck z' bringen Die Ratsgeschäfle sind nachmittags geschlossen. Wilsdruff, am 20. Mai 1915. -o» Per Stadtrat. chnM für WM Amts Klatt Mr das Königliche Amtsgericht und den StadlM Forstrentamt zu Tharandt» Mr die Königliche Antts ^lptmannschast Meisten» rn WiLsörusl sowie Mr das König- unä < ^genä Lokalblatt für Milsckruff Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Hartha bei Gauernitz, Helbigsdorf, Herrogswalde mit Landberg, Huhndorf, «aufbach, Kesselsdort, Klemschonberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Miltitz-Roitzschen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrst bei Wüsdrust, Roitzsch, Nothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Seeligstadt, Sora, Steinbach bei Keffelsdorf Stmnbach bei Mohorn, Spechtshausen, Tanneberg- Taubenheim, Ullendorf, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg, Zöllmen. M lüchnim Mrrha1tungsDoman-)Sei!age, wöchentlicher illustrierter Keitage „Welt im Kild" und monatlicher Keilage „Unsere Heimat". Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Nedaknou verantwortlich: Oberlehrer Gärtner, Wilsdruff Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Inserate werden tags vorher bis mittags 11 Uhr angenökMEi. Bezugspreis in der Stadt vierteljährig 10 Mk. frei inS Haus, abgeholt von der Expedition 1,30 M Mich die Post und unsere Landausträger bezöget. Rk. Insertionspreis 1b Pjg. pro sünsgeipaltene KorpuSzelle. Außerhalb des NmtsgerichtsbezirkS Wilsdruff 20 Psg Zeitraubender und tabellarischer Satz mit 50 Prozent Ausschlag, Jeder Anspruch aus Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß od. der Auftraggeber in Konkurs geriit- Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff, groKe Völkerringen zugestoßen ist, dank ist die Verlegenheit groß. Nun soll sogar ein eigenes Ministerium für diesen Zweck geschaffen werden. Das wird gewiß viel helfen! In Deutschland haben wir Experimente dieser Art Gott sei Dank nicht nötig. Bei uns klappt alles vorzüglich, denn hier tut jedermann seine Pflicht, jede Partei ist auf dem Posten, ob sie in der Regierung vertreten ist ode nicht. Die Sorgen oer englischen Regierung zeigen uu aber auch, daß wir uns nicht zu fürchten brauchen, wenn unsere Gegner jetzt aus dem Süden Verstärkung erhalten werden. Dem äußeren Machtzuwachs gesellt sich unfehlbar eine Vermehrung der inneren Reibungen und Schwierig» ketten zu, die uns auf der Gegenseite auch weiterhin gute Dienste leisten werden. britischen Flotte nichts weniger als entzückt ist, weiß alle Welt. An offenen und versteckten Angriffen auf Churchill hat es schon seit der Eroberung von Antwerpen nicht ge fehlt, und sie sind mit jedem Kriegsmonat stärker und nicht schwächer geworden. Der großsprecherisch ange kündigte Aushungerungsplan ist gescheitert, während der "--gene Handel, die eigene Volkswirtschaft den stillen Handelskrieg der deutschen Unterseeboote mit jedem Tage schmerzlicher empfinden. Gerade jetzt wird die Öffentlichkeit darauf vorbereitet, daß die Regierung in England genötigt sein werde, zu einer allgemeinen Einschränkung des Fleisch verbrauches aufzufordern, und die Brotpreise haben bereits das dreifache der normalen Höhe erreicht. Vollends dem Fab den Boden ausgeschlagen hat die Versenkung der „Lusitania"', die der Chef der Admiralität geschehen ließ, weil — je nun weil er nicht genügend Kriegsschiffe zur Verfügung hatte. Denn daß er es darauf ankommen 'asien wollte, den Riesendampfer mit der kostbaren Ladung <rmchten zu lassen, um den Präsidenten Wilson gegen Deutschland scharf zu machen, das darf man einem Manne von so erprobter humaner Gesinnung, wie Herrn Churchill doch nicht zutrauen! Mit der Armee steht es nicht viel besser. Wenn Kitchener vor ein paar Tagen im Obevhause erklärte, er brauche wiederum 300 000 Mann, um dem Feinde neue Armeen entgegenstellen zu können-, so gestattet dieser Notschrei recht interessante Rück schlüsse auf den Zustand seiner in Frankreich und Belgien kämpfenden Truppen, ungerechnet die ungeheuren Einbußen, welche die fortgesetzten Landungsversuche an den Dardanellen erfordern. Nimmt man hinzu» daß nach einer zuverlässigen, auf Londoner Quellen gestützten Zu- '"mmenstellung die englische Armee bis zum 1. Mai nicht weniger als 9000 Offiziere verloren hat, so kann man sich ungefähr vorstellen, wie inWirklichkeit die „Befriedigung" über den bisherigen Verlauf des Krieges aussteht, die man in England immer im Munde führt. Die schlimmste Enttäuschung aber hat die nicht länger zu verdeckende Unfähigkeit der Regierung bereitet, die Munitionsfrage Lem sich von Monat zu Monat steigernden Bedarf ent sprechend zu lösen. Der sonst so bewegliche Geschäftssinn der Engländer scheint in diesem Punkte völlig zu ver sagen. Weder die Herstellung eigener Fabriken, noch Ver sprechungen und Drohungen bei den Arbeitern haben viel geholfen, und wenn einmal eine schöne Dampfersendung aus Amerika ausbleibt, weil ihr unterwegs ein Unglück Abgenirttckattet. Auch Herr Asquith kann umlernen, schneller als mar eS bei einem Mann , von seiner Unbelehrbarkeit ooraus- setzen konnte. Vor eimgen Tagen noch wehrte er im Unter hause einen Versuch, ihn einer Umbildung des Kabinetts in ein alle Parteien einschließendes Koalitionsministerinn geneigt zu machen, mit der Bemerkung ab, daß an ein« solche Koalition nicht gedacht werde, und daß das Lank sie auch nicht wünsche. Heute melden Londoner Tele gramme, daß diese Umbildung so gut wie vollzogen sei. Verschiedene Minister, darunter der bekannte Lord Hal- dane, sollen zurücktreten und zum Teil konservativen, zum Teil irischen und sozialistischen Politikern Platz machen, so daß alle Parteien des Unterhauses in der Regierung Plätze eingeräumt erhalten würden. Von den Konservativen sollen neben Chamberlain auch Balfour, Bonar Lam, der frühere und der jetzige Führer der Partei, von den Iren John Redmond und Edward Carson, der Leiter der revolutionären Ulsterbewegung, von der Arbeiter partei der kriegsbegeisterte Herr Henderson in das Kabinett ausgenommen werden. Bei dieser guten Gelegenheit will man dann auch den unausstehlichen Churchill von der Spitze der Admiralität entfernen, nachdem seine Zerwürf nisse mit Lord Fisher, dem obersten Flottenführer, nun einmal stadt- und weltbekannt geworden sind. Auch der Schatzkanzler Lloyd George soll einen Platzwechsel voll ziehen. Man will iffn an die Spitze eines neuzuschaffenden Ministeriums für die Anfertigung von Kriegsmaterial stellen — der beste Beweis dafür, daß die verschieden artigsten Gründe zusammengewirkt haben, um diesen über raschenden Szenenwechsel in Loudon herbeizuführen. Schon teilte Asquith im Unlerhause mit, daß man Schritte zur Neubildung des Kabinetts auf breiterer persönlicher und politischer Grundlage tun wolle. Er, der Ministerpräsident u -h der Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten, Sir Grey, würden auf ihren Posten bleiben. In der englischen Geschichte ist wohl der Fall, daß nicht eine reine Parteiregierung die Geschäfte führt, noch niemals vorgekommen. Wenn jetzt dazu geschritten wird, ein Gesamtministerium zu bilden, so liegt darin, von den inneren Parteigegensätzen abgesehen, die uns im Augen blick in Deutschland weniger interessieren, das Einge ständnis, daß das bisherige Kabinett sich der leichten Herzens übernommenen Aufgabe nicht gewachsen gezeigt Hat. Daß man in England von den Leistungen der Der kTnieF. Im Westen holten sich Engländer und Franzosen venu Ansturm auf unsere Fronten blutige Köpfe und er litten an mehreren Stellen sehr schwere Verluste. Auf dem nördlichen Teil des östlichen Kriegsschauplatzes dauern die Kämpfe mit starken russischen Abteilungen an. Im Südosten schreitet der Angriff unserer über den San vor gedrungenen Truppen unaufhaltsam weiter fort. Die Umschließung Przemysls markiert sich immer deutlicher. Verfolgung äer Kulten in Galirien. Eine deutsche Division macht am San in zwei Tagen 7000 Gefangene und erbeutet 4 Geschütze und 28 Maschinengewehre. Großes Hauptquartier, 19. Mai. Westlicher Kriegsschauplatz. Nördlich vou Uperu »ahmen die Kämpfe auf de» östliche» Kanalufer einen für uns günstigen Verlauf. Südlich von Neuve Chapelle setzten die Engländer »ach starkem Artillericfeaer an einzelnen Stellen z« nkuen Angriffen an. Sie wnrden überall abgewiesen. Auf der Lorettohöhe nahmen wir einige feindlich« Gräben und erbeuteten dabei zwei Maschinengewehre- Ein starker französischer Angriff gegen den Südtcil von Neuville brach mit schwersten Verlusten für den Feind in unserem Feuer zusammen. Im Prtesterwalde ver suchte» die Franzosen um Mitternacht vorznbrechen, wurden aber durch unser Artilleriefetter niedergehalten, östlicher Kriegsschauplatz. Aus der Linie Shagori—Frauenvurg sind gestern stärkere feindliche Kräfte angetreten. Nördlich und