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Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend : 24.04.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782024719-191504245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782024719-19150424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782024719-19150424
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-04
- Tag 1915-04-24
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Monat
1915-04
-
Jahr
1915
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regiment: Um 4 Uhr früh erdröhnte furchtbarer Geschütz donner. Es war daS Signal zum Angriff. Eine Stunde hindurch wurden die russischen Verschanzungen von unserer Artillerie beschossen, worauf unsere Truppen in aufgelöst^- L.ätr vordrangen. Ein breiter Bach war nachts durch eine Brücke überschreitbar gemacht worden. Mit Hurra rufen stürmten unsere Soldaten vor. wobei ein Teil der Soldaten, um rascher vordringen zu können, einfach den Bach durchwatete. Die Russen batten dies wohl bemerkt und begannen unsere Truppen heftig zu beschießen, aber diese erlitten nur un bedeutende Verluste. Auch die Drahtverhaue des Feindes waren bald beseitigt, ohne daß dies grobe Opfer erfordert hätte, und mit Hurra stürmten unsere wackeren Krieger in die russischen Schützengräben ein, aus denen sich wie auf ein Kommando plötzlich die Köpfe der Russen erhoben. Die Russen hoben die Hände hoch und riefen: „Öster reicher, schiebt nicht!" Die Erstürmung dieser Höhe endete mit der Gefangennahme von 530 Russen und der Er beutung mehrerer Maschinengewehre. Unsere Verluste waren in diesem Gefecht nur gering. Fliegerkampf bei Czernowitz. Czernowitz, 22. April. In den letzten Tagen fanden überaus heftige Kämpfe nordöstlich von Czernowitz im ganzen Pruthtale sowie an der Grenze von Bessarabien statt. Die Russen, die sich bei Bojan mit Steinen vom dortigen Friedhof ver barrikadiert hatten, erlitten schwere Verluste. Der feind liche Flieger, welcher Czernowitz bombardierte, ist in längerem Luftkampfe von einer deutschen Taube herunter geschossen worden. Die beiden russischen Flieger sind tot, der Aeroplan ist vernichtet. , Von cler karpatkenfront. Wien, 21. April. Der amtliche Bericht stellt fest, daß die Russen ihre Angriffe in den Karpathen an den wichtigen Stellen auf- gegeben habe». Ein in den letzten Tagen noch unternommener Durchbruchs- und Umgehnngsversuch der Russen im oberen Ezirokatal scheiterte ebenfalls. Die Russen verloren dabei diele Tausend Tote und Verwundete, sowie über LOOV um derwandete Gefangene. <7ürkiscke jVlinen im Suerkanal. Nach dem „Corriere della Sera" finden neuerdings häufige Zusammenstöße mit den Türken am Suezkanal statt, deren Patrouillen bis an den Kanal vordringen. Im Kanal ist eine Mine explodiert, ohne Schaden an- zurichtcn. Nach Berichten aus Kairo an den „Secolo" wurde die Mine aufgcfischt, bevor sie explodierte. Sie wog 150 Kilogramm und wurde zwischen Tinch und Kantara auf gefunden, wo sie von einer zum Verankern der Schiffe dienenden Boje aufgchalten worden war. Der Kanal durchläuft hier das Überschwemmungs gebiet, und man glaubt, daß die Türken die Mine nachts mit einem Boot bis zum Kanal geschafft haben. Die Schiffahrt im Kanal wurde sofort unterbrochen und der Kanal nach weiteren Minen untersucht. Die Untersuchung sei jedoch, so heißt es, erfolglos verlaufen und die Schiff fahrt nach einigen Stunden wieder freigegeben worden. Der Attentäter von Kairo. Die Verhandlung gegen Mohammed Kbalil, der bas Attentat auf den ägyptischen Pseudo-Sultan unternommen hatte, kam zum Abschluß. Mohammed Khalil wurde zum Tode durch den Strang verurteilt. Der Direktor der staatlichen Irrenanstalt, Warnock, sagte aus, daß der An geklagte von der fixen Idee besessen sei, den Sultan zu ermorden, um dadurch Märtyrer zu werden. — Diese fixe Idee wird sicherlich noch bei vielen Ägyptern zu finden und Nicht leicht auszurotten sein. lilclne Kriegspott. Berlin, 22. April. Aus zuverlässiger Quelle verlautet, daß bei dem kürzlichen Zeppelinangriff auf dem Tyne auch ein englisches Schlachtschiff erheblich beschädigt sein soll. London, 22. April. «Daily Chronicle" meldet aus Athen, daß türkische Flugzeuge aus Smyrna in den Dar danellen angeko umen sind. Die Flieger flogen über die im Golf von Saros ankernde Flotte der Alliierten und warfen Bomben, ohne jedoch Schaden anzurichten. London, 22. April. Nach einer Erklärung Lloyd Georges im Unterhause stehen 36 englische Divisionen iw Felde, also mehr als 720000 Mann. Vlissingen, 22. April. Die britische Admiralität hat neuerdings die Einstellung des Passagierverkehrs der Zeelandlinie verfügt. Der Dampfer „Mecklenburg", der jetzt in Tilbury liegt, darf nicht zurückfahren. Der Post dienst wird fortgesetzt. Newhork, 22. April. Der Vertreter der Canada Com pany, aus Petersburg nach Montreal zurückgekebrt, er klärt, von der russischen Regierung einen Auftrag auf Lieferung von Granaten im Werte von 50 Millionen Dollar erhalten zu haben. Über die Lieferung von Eisen bahnschienen und anderen Jndustrieprodukten schweben noch Verhandlungen. Genf, 20. April. Bei dem deutschen Fliegerangriff ruf Belfort wurden mehrere Schuppen mit englischen Flugzeugen zerstört und sechs Pulverbehülter zur Explosion gebracht. Der Schaden ist sehr beträchtlich. Bern, 20. April. Als Abgesandter der Schweize- r'ischen Armee begibt sich dieser Tage der Oberstbrigadier Bridler nach der Karpathenfront zu der österreichisch ungarischen Armee, um den Gebirgskrieg zu studieren. Deutsche Verschlage an Frankreich. Nach französischen Blättermeldungen ist der französische Hauptmann Pasqual, Mitglied der französischen Kammer, in Paris eingetroffen, der in Maubeuge gefangcngenommen und aus deutscher Kriegsgefangenschaft entlasten wurde, um der französischen Regierung folgende drei deutsche Vor schläge zu unterbreiten: 1. Zurücksendung der französischen und belgischen Zivilgefangencn von 17 bis 60 Jahren unter der Bedingung, daß die französische Regierung die deutschen Zivilgefangenen aus Frankreich und den Kolonien ««rückschickt; 2. Austausch von Oberstabsärzten mit dem Rang eines Majors; 3. Suspendierung aller über die Ge fangenen verhängten Strafen bis zur Einstellung der Feindseligkeiten. Französische Flieger abgeschoffen. Basel, 21. April. Wie die Nätionalzeitung meldet, wurden im Hardt walde bei Ottmarsheim durch eine Militärpatrouille zwei tote französische Flieger gefunden. Sie lagen über dem zertrümmerten Apparat offenbar schon einige Tage. Der Leutnant und der Sergeant gehörten wohl dem Geschwader an, welches den Übungsplatz Neuenburg bombardierte und von deutschen Geschützen beschossen wurde. Beide Flieger zeigten mehrere Schußwunden, ebenso war das Flugzeug mehrfach getroffen. » Menn ckie käume voll von frück en kangen, « § Zeigen sie clie Aeste freuncllick niecler. A * Menn ein guter Wann ;u Mürcken auksteigt, « » Deigt er sich, cismit er ancleren Kelte, » floh. 6ottlr. v. tzeräer. « *»»*»»««««» «SV« »«»r poliriscke Kunclsekau. 4- Der Berliner Vertreter der „United Preß of America", Herr Karl W. Ackermann, hatte eine Unter redung mit dem Reichsschatzsekretär Dr. Helfferich über die wirtschaftliche Lage Deutschlands. Dabei sagte Herr Dr. Helfferich u. a.: Das deutsche Volk hat in den beiden Kriegsanleihen gewaltige Summen aufgebracht und, nach meiner Meinung, wird die .dritte Kriegsanleihe im Herbst dieses Jahres, wenn der Krieg solange dauert, denselben durchschlagenden Erfolg haben wie die vorher gehenden. Das deutsche Volk hat heute einen Sparkassen bestand von 20 Milliarden Mark, obgleich viele Spar- kassenzabler für die letzte Kriegsanleihe gezeichnet haben. Während der Monate Januar und Februar dieses Jahres haben sich die Geldanlagen der Sparkassen um mehr als 600 Millionen Mark lerhöht. Vergleichen Sie nun unsere Lage mit derjenigen Frankreichs, dessen einzige langfristige Kriegsanleihe die lächerliche Summe von 300 Millionen Frank erreicht hatte. Wir verfügen über genügende Nahrungsmittel, um das ganze Volk bis September oder Oktober ausreichend zu versorgen. Die Aussichten auf eine gute Ernte sind auch vorhanden. Übrigens, wenn unsere Ernte normal oder auch etwas unternormal ausfällt, so haben wir bis August schon reichlich Getreide, um ein weiteres Jahr oder länger aus halten zu können. -i- Das bayerische Verkehrsministerium hat umfassende Vergcltungsmafiregel» gegen das feindliche Ausland getroffen. Es wurde angeordnet, daß aus allen bayerischen Bahnhöfen und Bahnhofswirtschaften wie auch Wirt schaften, die zum Bahnhof gehören, alle Ankündigungen entfernt werden, die Hinweise auf Bäder, Erholungs- und Vergnügungsstätten des feindlichen Auslandes enthalten. Auch aus den Zügen sollen alle derartigen Ankündigungen, soweit dies noch nicht geschehen, entfernt werden. Ferner ist der Verkauf von Waren des feindlichen Auslandes auf den bayerischen Bahnhöfen verboten worden, mit der Einschränkung, daß die noch vorhandenen Restbeständ- verkauft werden dürfen. Amerika. X Aus Newyork werden ernsthafte Proteste an,eri kanischer Industrieller gegen die englische Handcls- vergcwaltigung gemeldet. Die Teppichwebereien der Alexander Smith and Sons Carpet Co., die größten in Amerika, werden ihren Betrieb auf die Hälfte herabsetzen, da sie nicht genug Rohmaterial heschaffen können. Der Mangel an Farbstoffen ist die Hauptsache dafür; die anderen Teppichwebereien sind in ähnlicher Lage. Das frühere Kongreßmitglied Hermann Metz forderte in einer Konferenz Industrieller, die auf Farbstoffe angewiesen sind, die Fabrikanten auf, sofort gegen Großbritanniens Verfügungen bezüglich des Handels mit neutralen Ländern Schritte zu tun, da sonst Hunderte von Fabriken die Arbeit einstellen müßten und über 300 000 Arbeiter be schäftigungslos werden würden. Viele amerikanische Fabrikanten seien ganz auf Rohmaterial aus Deutschland angewiesen. Die Deutschen seien es aber überdrüssig, Farbstoffe nach Amerika zu schicken, wenn sie keine ameri kanischen Waren, namentlich Baumwolle, bekänien. Wenn rie amerikanischen Fabrikanten England nichts mehr >efern würden, würden sich die gegenwärtigen Verhältnisse chnell ändern und der Krieg rasch zu Ende gehen. — Aus Newyork meldet „Daily Telegraph": Der ameri- 'onische Export ist in den letzten acht Monaten gegen das Zorjahr um 221 422 000 Dollar (fast eine Milliarde Mark) zesunken. x Trotz der ableugnenden Erklärung des Staatssekretärs 1er auswärtigen Angelegenheiten der Vereinigten Staaten, les Englandschwärmers Bryan, scheint die Lieferung von nueriknuischcu Unterseebooten für die britische Flotte nstig weiter zu gehen. „New-Bork Tribune" schreibt: Vie Verträge mit der Bethlehem Steel Company lauteten zuerst aus Lieferung ganzer Unterseeboote; als dies dann Air Neutralitätsoerletzung erklärt wurde, wurden Teile aon Unterseebooten nach Montreal gebracht, dort zusammen gesetzt und nach England verschickt. So erhält England die bestellten Unterseeboote trotz Bryans Erklärung. In Ouinzy, sagt das Blatt, ist das ein offenes Geheimnis. Grollbritannien. X Aus der Anregung der allgemeinen Wehrpflicht für England scheint nichts herauszukommen. Im Unter hause erklärte Lloyd George: Die Regierung ist nicht der Ansicht, daß der Krieg mit mehr Erfolg geführt werden würde, wenn die allgemeine Wehrpflicht eingeführt würde. Lord Kitchener ist sehr zufrieden mit dem Erfolg, den der Aufruf an die Freiwilligen hatte. — Von der „großen Zufriedenheit" stechen die krampfhaften Bemühungen Englands, Söldner sogar im Auslands zu werben, recht merkbar eb Xriegskumor im OnterKanä. Von R. H. Schumacher. Neues Gelände war im Sturm genommen! „Eingraben!" Das Schanzzeug klirrt! Dumpf schlagest die ausgeworfenen Schollen auf den gefrorenen Boden. Schon perlt der Schweiß, aber die Offiziere schüren den Eifer noch. Ssss—Batsch—Bum! Der erste Polltreffer schlägt auf! Und schneller fliegen die Spaten! — So war es gestern. Heute sitzen sie hier schon im granatsicheren Unterstände, der wie im Nu nach dem Vor bilde „Küche" und „gute Stube" wohnlich gemacht ist. — „Satt bin ich zwar nicht, aber Durst habe ich", ulkt der Rittmeister. Ja, ja; von der Tragik des Schützengrabens bis zur Poesie des Unterstandes ist nur ein Katzensprung. Aber den Humor darf man dabei nicht verlieren, den Kriegshumor, den deutschen Humor, den nur der Wille zum Siege eingeben kann! Ich habe französische Truppen weder auf Märschen noch in Pariser Kasernen, die man damals ganz leicht besuchen konnte, humoristischer Regungen zeihen können. Entweder zankten sie sich, schnatterten, bis sie rote Köpfe bekamen oder saßen stumpfsinnig vor sich hinbrütend umher! Während der sechs Monate, in denen ich mich in Frankreich aufhielt, hat sich der erste Eindruck, als ob das „Frou-Frou" und „Tralala-comca" ihrer Weiblichkeit sie gegen alles andere abgestumpft habe, bei mir noch verstärkt. Und selbst unter deren Einfluß tritt französischer Humor feiten fo zutage; daß er allen Teilen gerecht wird, wenn er nicht geradezu schädlich wirkt, wie die Geschichte vom patriotischen Wolf, mit der und mit ähnlichen Blüten man dort Kinder gemüter verdirbt. Jene Fabel, meine ich, in der sich ein Wolf trotz Hunger und Kälte grollend von einem unserer Verwundeten abwendet! — Trinklieder singen sie meist, wenn sie nichts zu trinken haben und darum enden sie wohl so häufig mit „Oh — la — la — la!" — Kerls, ich kenne euch! Höre dies verdammte „Oh — la — la — la" seit der Zeit, als wir euch zum erstenmal zu Paaren Hieben, immer noch in allen möglichen Tonarten! Im Punkte Humor sind die Russen noch stumpf sinniger. Ausgenommen, wenn es gilt, schwache Seiten ihrer Vorgesetzten zu beleuchten, was sie sich ruhig gefallen lassen: „Nitschewo — deine Prügel bekommst du ja so wieso!" — Kennen Sie die Geschichte von der Sattel nase? Sie gefiel Zar Nikolai U. so lange nicht, bis man ihm einredete, sie sei ein Zeichen höchster Intelligenz. Und seit der Zeit duldete er in seinem Leibregimente Kalugn nur Offiziere und Mannschaften mit Sattelnasen. „Englischer Soldatenhumor ist roh", erzählte einer, der schon auf allen Meeren geschwommen hatte. „Zugleich aber auch stereotyp, wer die in mancherlei Gestalt wieder- k> hrende Geschichte vom Quartermaster, der den Schlüssel zum Geschoßraum beim Nahen des Feindes nicht finden konnte, obgleich er nüchtern war und sonst doch so trank, daß er selbst im Rausche noch log. „Als bei den Gegnern schon „Anschlägen" (Feuern) signalisiert ward, rief der Kapitän in höchster Not: „Whisky — gebt ihm um Gottes willen Whisky, damit er wieder in seinen natür lichen Zustand gerät!" — „Herr Kapitän, alle Mann sind auf ihren Posten und er trinkt nur in Gesellschaft!" „Huiii" — fauste die erste Granate durch die Take lage! . „Ruft den Prediger, 6ock savo tbs kin§, lauft, rennt' Da kommt er schon! Herr Pastor, trinken sie mit ihm." Alles schwieg! Der Erzähler aber schloß: „Der Prediger war nämlich Abstinenz-er. Da brachen die englischer Vettern erst in rohes, wieherndes Lachen aus! Ja, so sind sie!" — Inzwischen hatte der Arzt, welcher eben erst aus dem Etappenlazarett der Truppe zugeteilt war und mechanisch mit seinem Fieberthermometer gespielt hatte, dies durch einen Ruck auf den Nullpunkt gebracht und begann: „Vom deutschen Humor erzählen, hieße tote Russen nach Tannen berg tragen. Und doch ging mir folgende Episode im Lazarett „0" sehr — sehr nahe. Also, wir hatten einen Schwerverwundeten „von de Waterkant" auf Wasserkissen gebettet und einen Lands mann von ihm an seine Seite gerufen. Ob Menschen nun viel zusammen gejagt oder gehütet haben, immer wird ein Funke überspringen, sobald sich ihre Gedanken auf gleicher Fährte begegnen. Den Zipfel des Kissens, der mit seiner breiten mit Gummi überzogenen Verschlußschraube wie ein kleiner Schweinskopf aussah, erblicken und sich durch Schmerz und Mitleid lächelnb zu verständigen, war das Werk einer Sekunde. Oh, dieses Lächeln! So sonnig es aufleuchtete, so jammervoll erstarb es! — „Korl nimm mi dat Falken weg" (das Ferkel) hatte der Verwundete dabei noch in seiner letzten Aufwallung heroischen Humors gerufen, dann war er matt zurück gesunken und in tiefen — ewigen Schlaf gefallen! Mit nassen Augen verließ ihn der Freund, und ich hörte einen Unteroffizier zu ihm sagen: „Du weinst? — Der Soldat darf nicht weinen, es sei denn, daß er den Feind mit der Spitze seines Bajonettes bei der Verfolgung nicht mehr erreichen kann!" Da sah ich ein sieghaftes Lächeln über das Gesicht des Füsiliers huschen, dem ein entrüsteter Ausdruck folgte. Denn so etwas war ihm denn doch noch nicht oorgekommenl Dak unä fern. Kamerad, tritt ei»'. Als man die beiden Soldaten» Heime in Laon einrichtete, wurde der Kriegsfreiwillige Dr. W. Große aus Dresden von einem Vorgesetzten auf geiordert, einen kurzen, derbvolkstümlichen Spruch zu verfassen, der die Soldaten zu anständigem Verhalten in den Räumen ermahnen sollte. Er löste seine Aufgabe, indem er folgende Verse verfaßte, die jetzt in sämtlichen Räumen der Heime zu lesen sind: Kamerad, tritt ein! Ein Heim soll's sein Und nicht, bedenke, Eine wüste Schenke. Nimm ab die Mütz', Dann geh' und sitz' Gemütlich und friedlich, Und sauf' nicht und rauf' nicht Und sing' nicht und spring' nicht! Sei sauber und nett! Spuck' nicht aufs Parkett! Benimm' dich genau, Als ob deine Frau, Hier schalte und walte! Du kennst deine Alte! Die russische Schlachtmaschkne. Das Wort von de? „zermalmenden russischen Dampfwalze" haben die fran zösischen Zeitungen vorsichtigerweise aus ihrem Phrasen lexikon gestrichen, um nicht von den eigenen Landsleuten ob der Enttäuschungen gesteinigt zu werden, die es ihnen bereitete. Dann kam das Wort von der „russischen Dresch maschine" an die Reihe, dessen glücklicher Erfinder del Berichterstatter des „Temps" in Petersburg war. Nach dem es dann aber die Deutschen waren, welche die Russen — namentlich in der letzten Schlacht in Masuren — so fürchterlich droschen, hat man es für ratsam gehalten, auch dieses Wort wieder fahren zu lasten. Jetzt hat aber der Berichterstatter des „Matin" in Petersburg das wahre Wort gefunden, das Rußlands Heer in seine? Tätigkeit gegenüber Deutschland richtig kennzeichnet. Es beißt: Va umekine a tuer cku Koebe. Zu Deutsch vielleicht. Die Maschine für Boche-Abschlachtung. Denn es gibt für eiue solche Maschine selbstverständlich nicht mehr „dev Boche", den sie abschlachtet, sondern nur mehr ganz allge mein und im Schlachthaus-Kollektivbegriff, der auch nur die „msekine s kuer cku pore", die Schweine-Schlachtt Maschine, kennt, eine „Boche-Schlachtmaschine. Dies «st k also jetzt die russische Armee. Der Krieg und die Zugvögel. Das Kriegsgetümmel in Frankreich und in Flandern hat eine große Anzahl Zugvögel von ihren Flugstraßen, abgelenkt. Vertrauens würdige Beobachter haben festgestellt, daß in den letzten N Wochen zahlreiche Vögel, die unter gewöhnlichen Um ständen den englischen Boden nicht berührt haben würden, in England angekommen sind. Der Sekretär der britischen ornithologischen Gesellschaft erklärte in einem Vortrag, daß Lie Vögel, obwohl sie sich während ihrer Wanderflüge in sehr großen Höhen zu halten pflegen, doch für die ae- Sei u dieses! sorger), 40 V, k für be aus de lagern, einer 2 aus di Bäcker Getreit machur L für jst Gelreil hatrc c gegen und fi getausi Wachen Wonne j haben, oder n wcrd Kandel hat er Selbst selbstä Brotm find, e der S nicht bereit. vsn Treib
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