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blinder Warnungsschub vorausgegangen wäre. Nur einem glücklichen Zufall sei es zu danken, daß keine Menschen leben verlorengingen. * Vas varäaneUen-ExpeMionskorps. Vor den Dardanellen herrscht zurzeit Ruhe, doch be hauptet man, dab die Verbündeten den Plan einer groben Operation zu Lande und zu Wasser gegen die Meerengen noch nicht aufgegeben, sondern nur auf einen günstigeren Zeitpunkt verschoben haben. Aus Athen wird gemeldet: General Amade, Chef der gegen die Dardanellen aufgebotenen Landarmee, telegraphierte Ende März von Lemnos aus nach Paris, dab der Wassermangel und andere bedenkliche Mißstände einen längeren Auf enthalt auf der Insel unmöglich machten. Darauf hin beauftragte Kriegsminister Millerand den General Amade, 5000 Mann in Mudros unter Befehl Les Generals Beauvanne zurückzulassen und nnt 25 000 Mann sich nach Alexandrien einzuschiffeu. Zurzeit ist es fraglich, ob Amade, der seit Anfang April in Alexandrien weilt, mit der Verteidigung des Suezkanals betraut wird oder seine Rückberufung nach den Dardanellen erhält. Die Entscheidung ist dem Admirals rat vor den Dardanellen Vorbehalten, wo Admiral Gm'prate die französischen Sonderinteressen nach Kräften vertritt. Guöprate mar es, der dem Aufschub des An- krifss auf die Dardanellenufer widerriet, weil er das französische Landungskorps unzureichend vorbereitet fand. Die in Mudros zurückgebliebenen 5000 Mann setzen sich zur Hälfte aus Senegalesen, zur Hälfte aus Australiern zusammen. Die Tatsache, dab die Soldaten große Röhren zum Bau einer Wasserleitung legen, und der Bau eines Hospitals läßt glauben, daß die Verbündeten den Plan aufrechthalten, Lemnos als Operationsbasis zu benutzen. Die „Tribuna" meldet aus Kairo: Das französische Op?ra- tionstorps gegen die Dardanellen, das unter dem Befehl des Generals Amade steht, ist in Alexandrien gelandet worden. Über das Ziel dieser Truppen wird voll kommenstes Schweigen gewahrt. Man glaubt, daß das provisorisch in Alexandrien gelandete Korps den günstigsten Augenblick zur Landung vor den Dardanellen abwartet Ausdehnung des Kriegsdienstes in der Türkei. Konstantinopel, 8. April. Das „Amtsblatt" veröffentlicht zwei provisorische Ge setze. Durch das erste wird das Kriegsministerium er mächtigt, nur auf eine Zeit, die es für notwendig erachten würde, zur Verteidigung der Küsten und der Grenzen des Reiches und zur Aufrechterhaltung der lokalen Ordnung alle außerhalb des Rahmens des Militär dienstes waffenfähigen Männer, einschließlich der 19- und 20jährigen, deren Einberufung bisher nicht für notwendig befunden wurde, unter die Fahnen zu rufen. Das zweite Gesetz verpflichtet angesichts des Kriegs zustandes und unter der Voraussetzung, dab das Kriegs- Ministerium es für notwendig erachtet, alle Flüchtlinge zum Kriegsdienst, und zwar sowohl jene, die bereits in die Türkei eingewandert sind, als auch diejenigen, die noch einwandern werden und bis jetzt von jedem Militärdienst ausgenommen waren. Solche Flüchtlinge können drei Monate nach ihrer Ankunft unter die Fahnen ge rufen werden, jedoch nur für die Dauer der Mobilisierung. Vie Karpatkenkklackt. üb>r der: Verlauf des Riesenringens an der Karpathenfront wurde aus Wien vom 8. April der folgende amtliche Bericht ausgegeben: Die im Abschnitt der Ostdeskiden seit Wochen an dauernden hartnäckigen Kämpfe haben in der Schlacht während der Ostertage ihren Höhepunkt erreicht. Un unterbrochene russische Angriffe, hauptsächlich beiderseits des Laborczatales, wo der Gegner den größten Teil der vor Przemysl freigewordenen Streitkräfte ein- srtzte, wurden unter ganz bedeutenden Verlusten des Fenches in diesen Tagen zurückgeschlageu. Gegen angriffe deutscher und unserer Truppen führten aus den H^hen westlich und östlich des Tales zur Eroberung mehrerer starker russischer Stellungen. Wenn auch die Kämpfe an dieser Front noch nicht ihr Ende erreicht haben, so ist doch der Erfolg der Osterschlacht, die an 10 000 unverwundete Gefangene, zahlreiches Kriegsmaterial einbrachte, ein unbestrittener. — Östlich des Laborczatales wird im Waldgebirge in einzelnen Abschnitten heftig gekämpft.— In Südostgalizien stellenweise Geschützkampf. — In Russisch-Polen und Westgalizien verhältnismäßig Ruhe. Wie ein amtliches Telegramm aus Wien schon vorher gemeldet hatte, erbeuteten die verbündeten deutschen und österreichischen Truppen bei den Kämpfen am Laborcza- tal zwei Geschütze und sieben Maschinengewehre. Unter dem zahlreichen Kriegsmaterial, das ihnen in die Hände fiel, befanden sich über 5000 Gewehre. * 5510 erbeutete Gekebütre. Nach Feststellungen im Anfang März belief sich die Gesamtzahl der bis dahin im Osten und Westen von uns erbeuteten Geschütze auf 5510. Im einzelnen haben dazu beigetragen: Belgien etwa 3300 Geschütze, Frankreich „ 1300 Feld- und schwere Geschütze, Rußland „ 850 „ „ „ „ England „ 60 „ . Mehrere Hundert dieser Geschütze sind im Verlaufe des Krieges bei der Firma Krupp und auch in anderen Fabriken für unsere Zwecke gebrauchsfähig gemacht und haben uns schon mit der gleichfalls unseren Gegnern ab genommenen großen Menge Munition erfreuliche Dienste geleistet. Ein italienischer Staatsmann über die Kriegsdauer. Nom, 8. April. Die ^Stampa" veröffentlicht eine Unterredung mit einem früheren leitenden Staatsmann, der die Ansicht ausdrückt, daß der Weltkrieg nicht bis zum Winter dauern werde. Frankreich (und diese Ansicht des Exministers stimmt mit anderen maßgebenden Privatmeldungen aus Paris überein) könne nicht mehr so lange Widerstand leisten, nicht etwa weil es an Geld, sondern weil es an Mannschaften fehle. Allerdings werde England den Aushungerungskrieg gegen Deutschland fortzusetzen und den Konflikt zu verlängern suchen, aber dieses System müsse die Geduld seiner Alliierten ermüden. Der Minister glaubt auch nicht an die Forcierung Her. Dardanellen. . Den für den Krieg, entscheidenden K buck »reibt äie bkrsuckt, cker gemeine Neiä .. . V » Armsel'ge bleikner, nie verackr' ick euck, Z Vie ikr euck selbst sowie äie Melt belügt! A A Ikr bngelläncter streckt clie käuberbäncke. * wo ikr nickt Heckt » , Vock gült'gen Anspruck kabi auf soviel brcke, 2 A Ms eines vkercies Yuk beäeckt » G . . Gleickwokl « G Ist auck ci^s ckriU« Mort Gerecktigkeit. A A Vie Heuckelei verackt' ick schiller (llunglrau von Orleans). H «««« ««»»»««»«s* ««»»»«««»«»»»«««»»»»?««« großen Zusammenstoß erwartet der Staatsmann im Sommer, so daß die Jahreswende den Frieden bringen dürfte. Ein Le.tartUel dec „Jdea Nazionaie" sagt, dag der Dreiverband niemals das notwendige numerische Übergewicht cmjbringen werde, um Deutschland und Öster reich niederzuwersen. — Der Londoner Mitarbeiter der „Züricher Pou" weist auf den Rückgang in der Zahl der englischen Rekruten hin. French verlange dringend mehr Soldaten zur Ausfüllung der Lücken. Von den anfangs nach Frankreich gesandten Truppen sei wenig übrig. Klcinc kricgspolt. Amsterdam, 8. April. „Allgemeen Handelsblad" be richtet: Das Harwichboot „Brussels" wurde im Dock in Rotterdam untersucht. Dabei ergab sich, daß nicht einmal die Farbe des Schiffsbodens beschädigt war. Der frühere Bericht, wonach das Schiff ein Unterseeboot gerammt haben sollte, beruhte daher auf einer Phantasie. London, 8. April. Der „London Gazette" zufolge wird die Schiffahrt auf dem Flusse Dee bei Port of Chester und die Zufahrt nach dem Hafen von Portland em- oekchränkt. Deutlcbe Gruppen in äen ^arpatken. Durch W.T.B. geht uns die nachfolgende interessante Schilderung von dem Leben unserer Soldaten in den Karpathen zu: Mit denselben treuherzigen Liedern, mit denen sie in Belgien, in Frankreich und in Polen eingezogen sind, kommen unsere Regimenter und Ersatzmannschaften in die kleinen ungarischen Städte hereinmarschiert und bringen außer ihrem schweren Gepäck ein großes unverlierbares Stück Heimat mit in die Karpathenwelt. Die Menschen haben gewechselt, viele sind vor diesen neuen Ankömmlingen für immer dahingegangen, aber das deutsche Heer ist das selbe geblieben: starke, getroste, fröhlich gelaunte Männer in Reih und Glied, die meisten mit einem solchen Über schuß an Frische und Munterkeit, daß auch die zarteren Jugendlichen und die ernsten und stillen Vertreter eines älteren Jahrgangs davon angesteckt und fortgerisjen werden. In ihren festen Schritten kündigt sich ein mannhaftes Selbstbewußtsein an. Sie wissen, zu welcher ritterlichen Sendung sie berufen sind, nämlich ihr Leben einzusetzen für die Befreiung der dem Deutschen Reiche verbündeten Monarchie. Und an den Fenstern und vor den Türen der Häuser stehen die Leute und rufen es sich zu. Die Deutschen kommen! Kaiser Wilhelm schickt uns seine Deutschen! Das Leben in der Truppe, das gemeinsame kameradschaftliche Auf treten erleichtert es dem Soldaten, sich überall zurecht zufinden und in die neuen Verhältnisse ebensoviel von seinen heimischen Gewohnheiten hineinzutragen, wie er von ihnen annimmt. Auch in der fremdesten Fremde. Und dieses östliche Karpathenland ist für den deutschen Soldaten zwar Freundesland, aber doch Fremde. Wen er auch anredet, er vernimmt zunächst nur unverständliche Laute. Hat er sich mit aller List und Kunst der Zeichen sprache zu dem Verständnis einzelner Wörter durch- gekuudschaftet, so muß er beim nächsten Laden wieder um- leruen, denn der eine spricht nur ungarisch, der andere nur ruthenisch. Aber es gibt einen Vermittler, soviel hat er bald heraus. Das sind die Juden, die in der Stadt die Mehrheit der Bevölkerung bilden und als gewandte Dolmetscher den Handel und Wandel in allen Sprachen beherrschen, unvergeßliche Charakterköpfe, 00m Johannes bis Jscharioth, angetan mit Kaftan und Schabbesdeckel und Knabe wie Greis mit der langgedrehten Locke vor dem Ohre herunter. Mit ihnen handeln unsere Soldaten wie die erfahrensten Geschäftsleute, durch die Not de; Krieges hinreichend gewitzt, sich nicht jeden Preis vorschreiben zu lassen. Das Bild einer solchen kleinen Stadt ist bald ge kennzeichnet. Eine übermäßig breite, ausgebuchtete alte Hauptstraße, auf der sich der Trödelmarkt ab spielt und wo die ländliche Bevölkerung zum Ein kauf zusammenströmt. In sie einmündend und von ihr abzweigend ein ziemlich einfaches Netz kleineret Gassen, gekreuzt und durchschnitten von der schnurgeraden Bahnhofsstraße, überall hat sich der Typus des niedrigen einstöckigen Hauses bewahrt, mit der selben Erscheinung, die sich in der ganzen Welt wieder holt: die alten Gebäude bescheiden, einfach, anständig, von guten Verhältnissen; die neuen anspruchsvoll, unbeholfen, mit schlechten Dächern und albernen Verzierungen aus der Formensprache der entlegendsten Stile. Über die flache Masse der Wohn- und Geschäftsstadt ragen hervor: ein neumodisches Rathaus, die Synagoge, die Kirchen der drei vorwiegenden Konfessionen und etwa ein erstes übermütiges Warenhaus von mehreren Stockwerken oder eine vornehme Landesbank. Aus die Schönheiten einer von der Natur begünstigten Lage wird wenig Rücksicht genommen. Was früher in diesem Sinne gewirkt haben mag, ist längst ver baut oder von den Ausgeburten krasser Nützlichkeit in den Schatten gestellt worden. Auf der breiten, kaum ge pflasterten und deshalb meistens aufgeweichten Marktstrabe wimmelt es von den wunderlichsten Gestalten. Man glaubt zuerst eine Heerde von Fabeltieren zu sehen. Das sind die Ruthenen, die in ihren fchmutzrg- weißen Ziegenfellen aus den Dörfern hereinkommen und langsam aussuchend von einem Krämerladen zum andern, von einer Verkaufsbude vor die andere treten. Den Männern fällt aus ihrer Pelzmütze das Haar lang in den Nacken, sie sehen dürftig und ausgemergelt aus. Die Weiber scheinen selbständiger und energischer: über dem Ziegenfell eine große schwere Kiepe, die bloßen Beine in plumpen Wasserstiefeln, gehen sie ganz tatkräftig auf ihr Ziel los und besorgen ihren Hausbedarf unter Lachen und Geschwätz. Beide, Männer und Weiber, tragen an ihren Kleidern und Mänteln allerlei bäuerischen Metallschmuck und schöne farbige Stickereien, auch sehr ausdrucksvolle bunte Säume und Besätze. .Aber die städtischen Trödler bieten » Ungemein befriedigt über die innere Lage Deutsch« lands sprach sich der nach Konstantinopel zurückgekehrte Vizepräsident der türkischen Kammer Emir Ala-Pascha aus. Er ist ein Sohn des berühmten Algeriers Abd-ul- Kader, weilte 3V- Monate in Deutschland, besichtigte die Schützengräben an der Westfront und besuchte Lodz. Ala- Pascha sagte u. a.: Ich kann mir nicht eine Nation vor- stellen, die, während sie sich im Kriege befindet, Ordnung und gewöhnliche Lebensweise bis zu diesem Grade auf recht erhalten könnte. Alles lebt im vollen Vertrauen, daß Deutschland und seine Verbündeten siegreich aus dem Kriege hervorgehen werden. Der Emir ist erstaunt über die Kraft Deutschlands, das neun Millionen Männer irr die Feuerlinie senden konnte. Er bewund-rt die Rasch heit, mit der die Deutschen die Gebiete, die sie besetzten, organisierten. politische RunäLchL^ veutsckes Heick. * Scharfe Ausführungen über »»soziale Geschäfts moral während des Krieges macht der schon wegen seiner Parteistellung sicher nicht als geschäfts- und handels- feind'ich anzusehende frühere fortschrittliche Reichstags abgeordnete Dr. Heinz Potthoff in der Zeitschrift „Die Tat." Er schreibt: „Nie war das deutsche Geschäftsleben so unsozial wie jetzt! .... Ohne Ausnahme finden auf allen Gebieten Preissteigerungen statt, auch wo von einer Erhöhung der Herstellungskosten gar keine Rede ist. Jeder nimmt, was er kriegen kann. Der Wucher ist zur allge meinen Verkehrssitte geworden. Und was das schlimmste ist, er wird tatsächlich als Sitte anerkannt. Währcnd alle andere Moral schärfer geworden, ist die Geschäftsmoral im Kriege laxer als sonst." Als Mittel dagegen empfiehlt Potthoff Selbsthilfe der Konsumenten durch Organisation der Hausfrauen, Anwendung des 8 302s des R.-Str.-B. (Wucherparagraph), nachträgliche Rückforderung bezahlter Überprofite bei Heereslieferungen und Ausbau der Ver mögenszuwachssteuer, die er in ihrer heutigen Gestalt mit Recht als' eine ungemein bescheidene Abgabe charakterisiert. Potthoff fragt, ob das Reich sich mit dem winzigen Anteil begnügen könnte gegenüber den Gewinnen, die im Krieg und am Kriege gemacht worden sind. Wenn wir eine soziale Geschäftsmoral hätten, müßten alle derartigen Gewinne der Allgemeinheit, dem Heere, den Verwundeten, den Hinterbliebenen zugute kommen. Da dieses nicht frei willig geschähe, müsse es durch Steuerzwang geschehen. Aber nicht ein Hundertstel des Gewinnes oder noch weniger wie das Besitzsteuergesetz heute vorschreibt, sondern mindestens ein Zehntel, möglichst ein Viertel oder noch lieber die Hälfte. Mit anderen Worten, vor dem Ende des Jahres 1916 müsse eine gesetzliche Bestimmung in Kraft sein, wonach in den Jahren 1917, 1918, 1919 die Zuwachssteuer im fünfzigfachen oder im dreißigfachen, allermindestens aber im zehnfachen Betrage erhoben werde. * Unsere Kaiserfamilie ist von einem glücklicher» Familienereignis überrascht worden. Die Frau Kron prinzessin wurde Mittwoch nachmittag von einer gesunden Prinzessin entbunden. Mutter und Kind be- finden sich wohl. Das Deutsche Kronprinzenpaar besaß bisher vier Kinder und zwar nur Söhne, die Prinzen Wilhelm, Louis Ferdinand, Hubertus und Friedrich. Zn diesen ist also jetzt ein Schwesterchen gekommen Stockholm, 8. April. Die Regierung Hai ein Ausfuhr verbot für Ochsen, Schweine, Cakes, Bouillonwürfel, gewisse Arten Taue, Kabel, Kupfer und Kupferzusammensetzunge Raffen. ——— Aus Slscit UNÄ Lsuc!. — Dienstag, den 6 April, hielt im Gasthof „Weißer Adler" die Wereimgte Kandwerkerinnung ihr diesjähriges Osterquartal ab. Vor Eröffnung des Quartals fand um 3 Uhr die Prüfung der Zeichnungen unserer Zeichenfach schule statt. An dem Zeichenunterricht beteiligten sich 11 Schlosser, 8 Klempner und 1 Uhrmacherlehrling. Nach Beschluß werden die besten Zeichnungen des dritten Jahr gangs prämiiert Aus den vorliegenden Zei^nungen ersah man den großen Fleiß, welchen die Lehrlinge darauf ver wendet hatten. Prämien wurden dem Schlofferlehrling Bernhard Kummer, bei Meister W- Trepte, dem Klempner lehrling Curt Schöne, bei Meister A Plattner, zuge sprochen. Vorliegende Gesellenstücke erhielten die Zensur „Gut", nur einer der Schlosserlehrlinge konnte die Zensur „Genügend" erhalten, auch die schriftliche und mündliche Prüfung hatte ein gutes Ergebnis. Punkt Vzk> Uhr eröffnete Herr Obermeister Th Geißler das Quartal und begrüßte die sehr zahlreich erschienenen Meister. Zuerst gedachte der Obermeister der im letzten Vierteljahr verstorbenen beiden treuen Mitglieder. Es sind dies die Herren Ehrenober meister Karl Kirsten und Seilermeister Moritz Schneider: sie waren beide Mitbegründer unserer Innung. Mit warmen Worten erwähnte der Obermeister die Verdienste des Herrn Kirsten als langjähriger Obermeister. Zum ehrenden Andenken erhoben sich die Mitmeister von ihren Plätzen. Zu Punkt 1 der Tagesordnung werden 7 Schlosser, 3 Klempner und 1 Büchsenmacherlehrling unter ermahnenden Worten des Obermeisters zu weiterem fleißigen Lernen und zu steter Ausdauer im erwählten Beruf bei offener Lade los- und zu Gesellen gesprochen. Nach Beglück wünschung durch Handschlag wurde jedem der abgehenden Lehrlinge ein Neues Testament überreicht. Alsdann über gab der Obermeister Geißler dem schon erwähnten Schlosser lehrling Bernhard Kummer eine Schublehre und dem Klempnerlehrling Curt Schöne eine Blechschere als Prämie. Punkt 2 der Tagesordnung enthielt die Richtigsprechung der Jahresrechnung. Die Jahrechnung ist von den am Neujahisquartal ernannten beiden Prüfern wieder ein gegangen und für richtig befunden worden. Dem Kassierer A Plattner wird Entlastung erteilt und ihm Dank für seine Mühewaltung ausgesprochen. Hierauf gibt der Ober meister verschiedene Zuschriften der Gewerbekammer bekannt, die hauptsächlich das Lehrlingswesen betreffen. Zum Schluß nimmt der stellvertretende Obermeister W- Trepte Gelegen heit, Herrn Obermeister Th. Geißler für seine viele Mühe und Arbeit sowie für die gewissenhafte Amtsführung mit anerkennenden Worten zu danken und schließt seine Aus führungen mit einem dreifachen Hoch auf den Herren Ober meister und die Innung. Nach Verlesen des Schriftstückes durch den Schriftführer M. Rehme schließt der Obermeister das Quartal W. Tr. — Die militärischen Worüöungen, geleitet von Herrn Brigadier Karisch, sollen nunmehr auch in Grumbach für den ungedienten Landsturm und die Rekruten stattstnden. Teilnehmer wollen sich nächsten Sonntag, den 11. April, nachmittags 2 Uhr im Erbgerichtsgasthofe einfinden.