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Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend : 25.03.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782024719-191503256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782024719-19150325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782024719-19150325
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-03
- Tag 1915-03-25
-
Monat
1915-03
-
Jahr
1915
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Aber das wird, nein, das kann, das darf ihnen nicht gelingen! Der gegenwärtige Krieg wird mit Mitteln geführt, wie sie keine frühere Zeit gekannt hat Zu den militärischen Vernicktungsmahregeln treten wirtschaftliche im allergrößten Stile hinzu. Im Vordergründe unter ihnen steht der be rüchtigte AuHungerungsplan. Von ihm haben sich unsere Gegner schon vor Ausbruch -es Krieges viel versprochen, und jetzt, nach einer Reihe furchtbarer Niederlagen, erlangt er doppelte Bedeutung für sie. Sie erblicken in ihm nunmehr vielleicht die alleinige, aber schärfste Waffe gegen uns. Nachdem unser Heer und ansere Flotte sich als der halben Welt gewachsen erwiesen haben, hofft man uns durch Hunger vernichten zu können. Aber nochmals — das kaun und darf nicht sein! Wir müssen unseren Feinden ihre teuflische Hoffnung zunichte machen. Das kann aber nur geschehen, wenn das gan e deutsche Volk der gegebenen Lage kühl und ohne Zagen ins Auge blickt, denn einer Gefahr begegnet man am besten, wenn man ihr furchtlos entgcgentritt. Allen in der Heimat zurückgebliebenen, Männern und Frauen, Erwachsenen und Kindern erwächst somit die heilige Aufgabe, mit allen Kräften zu helfen, daß die Siege unserer tapferen Krieger zu Wasser, zu Lande und in der Luft nicht umsonst erfochten worden sind, daß die zehntausenbe treuer Söhne unseres Volks ihr Leben nicht vergeblich auf dem Felde der Ehre geopfert haben. Unser Heerwesen, unser Transportwesen und unsere Finanzen haben sich glänzend bewährt; aber wenn wir trotzdem siegen wollen, so darf auch die Organisation nicht versagen, und eine Organisationsfrage ersten Ranges ist die Lolksernährung während des Krieges. Darum ist es unbe dingt notwendig, daß das deutsche Volk den Ernst der Lage erfaßt, damit nicht etwa ein gefährlicher Optimismus, eine gefährliche Schönseherei, die Errungenschaften der Waffen zunichte macht, noch viel weniger aber ein ungerechtfertigter Pessimismus, eine ungerechtfertigte Schwarzseherei Platz greift, wenn Reichs- und Landesregierung zur Erreichung eines glücklichen Durchhaltens sich genötigt sehen, durch ge- schliche Maßnahmen in einer Weise in die rein persönlichen Verhältnisse so tief einschneidend einzugreifen, wie dies früher auch nicht* annähernd gekannt worden ist. Es gilt zu wecken, ein verständnisvolles Einsehen der unbedingten Notwendigkeit der gesetzlichen Maßnahmen und der ihrer Durchführung zum Heil entgegenstehenden ungeheueren Schwierigkeiten. Und es gilt dabei vor allem auch einen Kampf zu führen gegen alteingewurzelte Vorurteile und alte lieb gewordene persönliche Gewohnheiten. Haben wir aber die rechte Einsicht gewonnen, so wird fie ihre beruhigende und ermunternde Wirkung nicht ver fehlen. Und wahrlich, Beruhigung und Ermunterung der ge samten Bevölkerung sind in diesen schweren Zeiten besonders von nöten Miesmacher und Kopfhänger, die zu wenig Vertrauen haben zur Kraft und Willensstärke des deutschen Vockes, gibt es überall und sie finden auch ihre Nachbeter. ^Zhnen muß der Wind aus den Segeln genommen werden. Beruhigend soll die Ueberzeugung wirken, daß alle die ge- seylichen Maßnahmen nur notwendige Vorsichtsmaßregeln -aruellen, die uns die sichere Gewähr geben, daß unsere Volksernährung nunmehr nicht gefährdet ist. Mit welcher Ber uhigung konnten wir erst vor wenigen Tagen lesen, daß, naLvem die ungeheuer schwierige Feststellung aller Vorräte beendet ist, die Vrotoersorgung des deutschen Volkes nicht nur bis zur nächsten Ernte sicher gestellt ist, sondern daß auch noch ein erheblicher Vorrat von 20 Prozent mit ins neue Erntejahr htnübergenommen werden kann, um für Me Fälle gerüstet zu sein. Daß uns freilich schon seit Wocven nur bestimmte Mengen an Brot zugeteilt werden Ans daß wir gewissermaßen polizeilich zum Sparen ange- hallen werden, wollen wir recht gern mit in den Kauf nehmen für die sichere Gewißheit, daß wir infolgedessen immer Bror haben werden Und diese Beruhigung soll ermunternd wirken, daß jeder an seinem Teile gern und freudig die persönlichen llndcqaemltchkeiten auf sich nimmt und nach Kräften dazu beiträgt, daß die so großzügig angelegte Organisation ihren endlichen Zweck zu erfüllen imstande ist Von der Erreichung unseres großen Zieles scheinen elbst unsere Feinde überzeugt zu sein, denn die Times chrieb gelegentlich der Besprechung der deutschen Maßnahmen regen den Aushung rungsplan: „Die Deutschen werden es mit ihrer verdammten Organisationslust schon fertig kriegen!" Ueberblicken wir einmal in Kürze die Lage, in der wir uns -efinden Manhatuns und unseren Bundcsge ofseaOester- reich von der übrigen Welt abgeschnitten Man rechnet damit, -aß auf die Dauer Deutschland und Oesterreich ohne ihren gewaltigen Außenhandel, der sich im Jahre 1913 bei Deutschland auf 21 Milliarden Mark belief, nicht bestehen können. Aber mehr noch als von der Unterbindung der Ausfuhr verspricht man sich davon, die Zufuhr von alle dem zu verhindern, was wir zur Gütererzeugung und unmittelbar zum Leben nötig haben: Rohstoffe für die In dustrie, Nahrungsmittel, Futtermittel und Düngemittel. Wir mußten uns deshalb mit Oesterreich zusammen zu einem solchen von der übrigen Welt abgeschlossenen Da sein rüsten; denn wirtschaftlich wie militärisch sind wir mit Oesterreich auf Gedeih und Verderben verbunden Freilich ist die Gefahr für Oesterreich ungleich geringer als für uns Durch seine dünnere Bevölkerung und die größere Bedeutung der Landwirtschaft in seinem Wirschafts- leben vermag es viel leichter als Deutschland auf seine Be ziehungen zum Ausland zu verzichten. Deutschland ist es, das durch den Abschluß von der übrigen Welt in erster Linie gefährdet ist und seine Maß nahmen danach treffen muß Das beste Mittel zur Ab kürzung des Krieges ist es, wenn wir uns auf einen langen Krieg einrichten In einer isolierten Volkswirtschaft erfährt das wirt schaftliche Denken eine vollkommene Umgestaltung Solange unsere Volkswirtschaft noch mit der Wirtschaft der übrigen Welt verbunden war, stand der Begriff der Gütererzeugung im Vordergründe: wenn man wertvolle Güter erzeugte, so brauchte man nicht an der Möglichkeit zu zweifeln, sie im Auslande gegen alles das umtauschen zu können, dessen man zum Leben bedurfte. Nunmehr aber ist der Begriff des Verbrauches Ausgangspunkt des volkswirtschaftlichen Denkens geworden. Wir müssen uns fragen, was wir zuEahrung, Kleidung und Ernährung unbedingt notwendig brauchen, und müssen uns anschicken, es im Jnlande selbst zu erzeugen. Solange die Verpflegung unserer Volkswirtschaft mit der Wirtschaft der übrigen Welt noch bestand, war eine große Freiheit des Einzelnen in seinem wirtschaftlichen Ge bühren möglich. In der schwierigen Lage aber, die durch die Isolierung der deutschen Volkswirtschaft entstanden ist, muß unser Wirtschaftsleben notwendigerweise in einem bis her unerhörten Maße der staatlichen Regelung unterworfen werden und das Volksbewußtsein hat sich daran zu gewöhnen, diese weitgehende staatliche Regelung als etwas durchaus gerechtfertigtes anzuerkennen. Müssen wir uns doch darauf einrichten, ohne jede Zu fuhr von außen auszukommen; denn die Zufuhr über See ist völlig untrrbunden — und die kleinen neutralen Staaten, die an Deutschland und Oesterreich grenzen: Holland, Däne mark, Skandinavien, die Schweiz, Italien und Rumänien sind kaum imstande, uns in Kriegszeiten etwas abzugeben, da sie, mit alleiniger Ausnahme Rumäniens, selbst Kostgänger fremder, insbesondere überseeischer Staaten sind. Rumänien führt zwar in gewöhnlichen Jahren zwei Millionen Tonnen Getreide aus, das sind 200000 Eisen bahnwagen oder 4000 Eisenbahnzüge zu je 50 Wagen! Aber im vergangenen Jahre ist die Ernte in Rumänien wie in Ungarn unter dem Durchschnitt gewesen und wir können zufrieden sein, daß Rumänien mit seinen Nahrungs mitteln unseren Bundesgenossen Oesterreich auszuhelfen ver mag. Der hohe Stand unserer Landwirtschaft, eine segens reiche Folge der Bismarckschen Schutzzollpolitik, läßt uns jedoch zuversichtlich hoffen, daß es bei den getroffenen Maß- nahmen möglich sein wird, uns aus eigener Kraft zu eich Een An Roggen erzeugen wir fast mehr, als wir brauchen Weizen freilich erzeugen wir nur Vg, Gerste '/2 Mais überhaupt nicht Gut fleht es mit dem Hafer und den Kartoffeln. Sehr gut mit dem Zucker. Gut steht es auch mit dem Fleisch — an Fischen haben wir 2/z, au Eiern die Hälfte des Bedarfs. Wir haben also ganz bestimmt mit einem Fehlbedarf zu rechnen, und wir müssen uns außerdem mit dem Ge danken vertraut machen, daß im kommenden Jahre eine ver- minderte inländische Erzeugung eintreten kann als Folge des Mangels an gelernten Arbeitern, an Spannvieh und an künstlichen Düngemitteln. Dazu kommt noch, daß Teile Ostpreußens und des Reichslandes durch den Krieg zum Teil sehr schwer ge litten haben. Insbesondere ist in Ostpreußen ein Teil der letzten Ernte vernichtet, und die Feldbestellung für die neue Ernte dürfte in diesen Gegenden auf mancherlei Hindernisse stoßen. Ungünstig beeinflußt wird die Lage endlich noch durch die so notwendige Pflege unseres tapferen Heeres, die in Kriegszeiten unverhältnismäßig mehr an Lebens- und Futter mitteln erfordert als in Friedenszeiten, da infolge der be- sonderen Verhältnisse naturgemäß auch viel verloren geht. Das ist die Lage, in der wir uns zurzeit befinden. Und trotzdem können wir mit unerschütterlicher Zuversicht in die Zukunft schauen; denn wir sind imstande, den Ausfall durch zweckmäßige wirtschaftliche Maßnahmen derart aus zugleichen, daß wir dabei bestehen werden, wenn wir uns nur den getroffenen und noch zu treffenden gesetzlichen Vor- fichtsmaßregeln gern und freudig fügen wollen Wir sind als Volk in die Lage eines Einzelnen ver- setzt, der bisher ein erhebliches Einkommen zur Verfügung hatte und der nun auf einmal durch Unglücksfall lernt, daß man bei gutem Haushalten auch mit wenigen auskommen kann. Lassen Sie uns, meine Damen und Herren, solch kluges Haushalten lernen und üben. Lassen Sie es uns heilige Aufgabe sein, auch an unserem Teile als die Daheimgebliebenen Kriegsdienst zu leisten dadurch, daß wir mit unserem täglichen Brote so sparsam Wie nur möglich umgehen und daß wir uns den notwendigen gesetzlichen Maßnahmen gern und willig fügen Lassen Sie uns alle versuchen, in der Heimat einen wirtschaftlichen Sieg erringen zu helfen, der im Verein mit den glorreichen Siegen unserer kämpfenden Brüder auf den blutgetränkten Schlachtfeldern unserem geliebten Vaterlande den endlichen, so heiß ersehnten, ehrenvollen Frieden bringen kann und bringen wird Und lassen Sie uns diesen heiligen Entschluß zum Ausdruck bringen, indem wir rufem „Deutschland, Deutsch land über alles, über alles in der Welt, wenn es stets zu Schutz und Trutze brüderlich zusammenhältl" Unserem geliebten, herrlichen deutschen Vaterlande, dem kraftvoll geeinten deutschen Volke daheim, und unseren kämpfenden Brüdern draußen zu Wasser, zu Lande und zu Luft mit unserem herrlichen Kaiser an ihrer Spitze — ein dreimal donnerndes Hurra! Hurra! Hurra! Hurra! Aus Stack unci Lanä. Mitteilungen aus dem Leserkreise für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. — Unter den in Konstanz angekommenen schwer ver wundeten deutsche« Austauschgefaugenr« befinden sich auch zahlreiche Sachsen. Die Verwundeten sollen von Konstanz aus zunächst in badischen Lazaretten untergebracht werden. Angehörige, welche wissen oder annehmen, daß unter diesen Zurückkehrenden sich ein Verwandter befindet, können, wie die Karlsruher Zeitung mitteilt, vom Landesnachweisebüro für Baden, Karlsruhe, Leopoldstraße 7, Auskunft erhalten. — Leicht verderbliche Wireu (frische Wurst, Obst, Butter usw.) dürfen, wie die Postverwaltung wiederholt, auch im Merkblatt für Feldpostsendungen, mitgeteilt hat, nicht in Feldpostbriefen versandt werden. Gleichwohl ent halten viele Feldpostpäckchen noch immer dergleichen Lebens mittel. Da es der Krieg mit sich bringt, daß dauernd ein Teil der Feldposisendungen im Felde unanbringlich wird, ist es unvermeidlich, daß der Inhalt solcher Feldpostpäckchen, wenn er in Butter, frischer Wurst usw. b steht, ungenießbar wird und verdirbt. Dasselbe tritt bei den Feldpostsendungen mit leicht verderblichem Inhalt ein, die, wie beispielsweise gegenwärtig auf dem östlichen Kriegsschauplatz, infolge der militärischen Operationen unter Umständen längere Zeit unterwegs sein müssen, bis sie die Empfänger erreichen. Es ist klar, daß diesen der Empfang übelriechender Päckchen usw. mehr Aerger als Freude bereitet und daß es weder für die Postbeamten noch für den Truppenteil eine angenehme Auf gabe ist, sich mit solchen Sendung-« befassen zu müssen. Vor allem aber wird auf diese Weise viel Geld ganz un nütz ausgeaeben, sowie zum Nachteile der Volksernährung mit Lebensmittel Vergeudung getrieben. Das Publikum wird deshalb erneut dringend ersucht, sich nach der posta lischen Vorschrift zu richten und von der Versendung leicht verderblicher Lebensmittel nach dem Felde unter allen Um ständen abzuschen. ZA. I. — Kriegstrauunge«. Es sind merkwürdigerweise in letzter Zeit hie und da Zweifel darüber aufgetaucht, ob die Krtkgstrauung der Friedenstrauung in rechtlicher Beziehung gleichwertig sei Demgegenüber kann ausdrücklich bestätigt werden, daß die durch Kriegstrauung verbundenen Eheleute den im Frieden Getrauten in jeder Hinsicht, namentlich auch wegen der Ansprüche auf Familienunterstützung und Hinter bliebenenfürsorge vollständig gleich stehen. Fl. I. — Warnung. In letzter Zeit wird unter der Be zeichnung „Mikrccid-Tadletten" ein Mittel zur Herstellung von keimfreiem Trinkwasser in Feldpostbriefverpackungen feilgehalten und durch Anschläge an den Schaufenstern an- grpririen. Nach den von der Zentralstelle für öffentliche Gesundheitspflege zu Dresden angestellten Versuchen sind die fraglichen Tabletten jedoch nicht imstande, durch Krankheitskeime verunreinigtes Trinkwaffer keimfrei zu machen und die Uebertragung ansteckender Krankheiten zu verhüten. Es ist vielmehr za befürchten, daß der Empfänger der Liebesgabe im Vertrauen aaf die durch die beiliegende Drucksache angeprieseneWirksamkeit derTadlettenmitTyphus- oder anderen Krankheitserregern verunreinigtes Wasser arglos genießt und sich dadurch erhöhter Ansteckungsgefahr ausgesetzt Vor Ankauf der „Mikrocid Tabletten" und ihrer Versendung ins Feld wird daher eindringlich gewarnt 54.1. — Verfüttert an Pferde Käfer nur in gequetschtem Juffaude! Zur Erzielung einer- größeren Ersparnis an Hafer, die nicht nur dem Lande im allgemeinen, sondern auch dem Vermögen des einzelnen Pferdebesitzers zu Gute kommt, wird von Sachverständigen dringend empfohlen, den Pferden die Haferkörner nur in gequetschtem oder gerissenem Zustande zu verfüttein Denn nur so kann der Nähr- und Futterwert des Hafers von den Tieren ganz ausgenutzt und der Uebelstand vermieden werden, daß ein Teil dieses Futters, der erfahrungsgemäß beim Fressen und Kauen nicht durch die Backenzähne der Tiere zermalmt wird, un verdaut und daher ungenutzt den Tierkörper wieder verläßt. Um eine ordentliche Einspeichelung im Maule der Pferde zu erreichen, ist es aber zweckmäßig auch den Quetschhafer ordentlich mit Häcksel oder Spreu zu vermischen. 51. I. — Die Wirkungen des Krieges anf die Artigkeit der öffentlichen Arbeitsvermittlung. Nach einem soeben erschienenen Druckbericht des Dresdner Zentralarbritsnach- weises hat sich diese Anstalt im verflossenen Jahre um etwa 20 auswärtige Gemeinden, die alT Mitglieder neu beitraten, vermehrt und mehr als 100 Gemeinden haben von ibr Unterstützung bei Bekämpfung der Arbeitslosigkeit erbeten und auch erhalten. Der Dresdner Zentralarbeitsnachweis, der im Jahre 1914 48266 Vermittlungen ausführte, hat 17350 Arbeitslosen, die aus 690 verschiedenen Gemeinden kamen, Beschäftigung und Lohn als Heeresarbeiter versorgt. Die Geschäftsstelle befindet sich Dresden-A., Schießgasse 14. Fernruf für männliches Personal 13016, für weibliches Personal 14088. Die Vermittlung ist kostenfrei Verlustliste Nr. 125 ck«r Rönigtick Säcdsiscken Urmee, ausgegeben am 22. März 1915. Dieselbe enthält aus der Stadt Wilsdruff und deren näheren Umgegend folgende Namen: Lamm, Max Kurt, Grenadier d Res aus Helbigsdorf, schwer verwundet Herbrig, Ernst, Wehrmann aus Tauben heim, gefallen Weber, Bruno, Gefreiter aus Grumbach, schwer verwundet. Heine, Max, Wehrmann aus Weistropp, leicht verwundet. Lange lV, Alfred, Kriegsfreiwilliger aus Wilsdruff, bisher leicht verwundet, bei der Truppe, befindet sich leicht verwundet im Lazarett. Neumann, Bruno, Füsilier aus Keffelsdorf, gefallen. Marktberichte. Dresdner Schlachtviehmarkt am 22. März 1915. Auftrieb: 120 Ochsen, 403 Bullen, 386 Kalben und Kühe, 257 Kälber, 6'0 Schafe, 2914 Schweine zusammen 4730 Schlachtticre. Für Armeekonserven 20 Ochsen, 85 Bullen, 93 Kühe, 602 Schweine. Von dem Austrieb sind 43 Rinder dänisch-schwedischer und — Schweine — — — Herkunft. Die Preise für 50 Kilogramm Lebend- respekttv Schlachtgewicht waren nachstehend verzeichnete. I. Rinder. Ochsen: 1. voll fleischige, auSgemäslete höchsten Schlachtwertes bis zu 6 Jahren 56-57 refp. 97-98. 2. iunge, fleischige, nicht ausgemästete,älter« aus gemästete 48—bO resp. 89—91, 3. mäßig genährte junge, gut genährt« ältere 42—45 resp. 84—87, 4. gering genährte jeden Alters —,— refp. —,—. 8) Bullen: 1. vollfleischige, ausgewachsene höchste» Schlachtwertes 54—56 resp. 95—97, 2. voklfleischige jüngere 47—50 resp. 88 bi» 9), 3. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 40 bis 46 refp. 82—87, 4. geling genährte 32—37 resp. 74-77. 0) Kalbe» und Kühe: 1. vollfleijchige, ausgemästete Kalbe» höchste» Schlachtwertes 54—56 resp. 95—97, 2. vollflcischige, ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren 49—51 resp. 91—93. 3. ältere ausgemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalbe» 43—46 resp. 85—87, 4. gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalbe» 37—40 resp. 79 -82, 5. mäßig u. gering genährte Kühe u. gering genährte Kalben 28—31 resp. 70—79. II. Kälber: 1. Doppellender 85—90 resp. 115 bis 120, 2. beste Mast- und Saugkälber 62—64 resp. 97—99, 3. mittlere Mast- und gute Saugkälber 57—59 resp. 95-97 und 4. geringe Kälber 53—55 resp. 93—95. III. Schafe: 1. Mastlämmer und jüngere Mast hammel 57—59cesp.11d—117,2. ältere Masthammel 54—56, resp. 102—104 und 3. mäßig genährte Hammel und Schafe (Merzschase) , resp. lv. Schweine: 1. vollfleischige der seineren Rassen und bereu Kreuzungen im Alter bis 1'/. Jahr 79—81 resp. 100-102,2. Fettschwetue 88—90 resp. 109 —111, 3. fleischige 72—75 resp. 91—94, 4. gering ent wickelte 58—65 refp. 76 -84 und 5. Sauen und Eber 68 —76 resp. 86—94. Ausnahmepreije über Notiz. Geschäftsgang in Mndern, Kälbern, Schafe» und Schweinen mittel. Kein Ueberstand. Dresdner Produktenbörse am 22 März 1915. Wetter: Schön. Stimmung: Geschästslos. Um 2 Nhr wurde amtlich notiert. Weizen, pro 1000 Kilo netto, inländischer, 274,00 Mk. — — gesetzlicher Höchstpreis, Ware beschlagnahmt. Roggen, pro 1000 Kilo netto, inländischer, Kilo 234,00, gesetzlicher Höchstpreis, Ware beschlagnahmt. Gerste, pro 1000 Kilo netto, irländische — Kilo —, sächsische 282,50 schlesische und Posener 282,50 gesetzt. Höchstpreise. (Klein-Handelspreis bis 3000 KZ, Angebot fehlt, Hafer, pro 1000, Kilo netto, inländischer 264,— gesetzlicher Höchst preis, (kl. Handelspreis bis 3(00 KZ netto, Angebot fehlt). Weizen- lleie pro 100 KZ netto ohne Sack, gesetzliche Höchstpreise lür den Her steller 13,00, Roggenkleie pro 1(0 KZ netto ohne Sack, gesetzlicher Höchst preis für den Hesteller, Großhandelspreis sür inländische Kleie 15,00 do Kleinhandelspreis bis 1000 KZ 15,50 ausländische Kleie —. Die sür Artikel pr. 100 KZ notierten Preise verstehen sich für Geschäfte nnter 5000 KZ. Alle anderen Notierungen einschließlich der Notiz sür Malz, gelten sür Geschäfte von mindestens 10000 KZ.
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