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WchlM für Wilsdruff Veilags zu Nr. zz. Vonnerslag, 6en LZ. März i§iZ. Ansprache des Herrn Schuldirektor Thomas- sm dritten Waterkändischen Abend am 2t. März 19 t5. Wenn sich in dieser großen Zeit jemand unterfängt zu anderen zu reden, so mutz er zunächst um Entschuldigung bitten; denn alles, was er sagen kann und will, steht in jedes einzelnen Herzen mit ehernen Lettern fest und unaus löschlich geschrieben. Es wird einem Redner deshalb fall unmöglich sein, in diesen großen, wenn auch schweren Tagen, etwas anderes zu sagen, als was ein jeder für sich selbst schon weiß und iühlt Und dennoch muß sich in einer so großen Versammlung, wie der heutigen, einer zum Dolmetsch der Gefühle machen, die alle beseelen, damit sie, auf denselben Grundton gestimmt, ausklingen in eine gemeinsame, einheitliche Kundgebung Deshalb sehen Sie mich, der Aufforderung unseres verehrten Herrn Kantor gern folgend, wieder einmal an dieser Stelle, versuchend mit meinen schwachen Kräften in Ihnen eine Begeisterung zu entfachen, die uns dieser großen Zeit würdig erscheinen läßt Was ist es, das uns in dieser Zeit und auch in der gegenwärtigen Stunde immer und immer wieder bewegt? Ich meine, wir können es nicht besser ausdrücken, als Wir es im niederländischen Dankgebet so gern und ergreifend fingen: „Wir loben dich oben, du Lenker der Schlachten und flehen, wögst stehen uns fernerhin bei!" Das Gefühl freudiger Dankbarkeit ist es, das uns ge fangen nehmen muß, wenn wir all die Ereignisfe dieses großen Krieges rückschauend überblicken Wie hat der Herr unser Gott unserem Volke beigestanden und unsere Waffen sichtbar gesegnet bis auf diesen Tag! Dafür sollen und wollen wir ihm auch in dieser Stunde an erster Stelle danken aus tiefstem Herzensgründe. Wohl wissen wir, daß unsagbare Trauer in so vielen Familien auch unserer Stadt und den umliegenden Ort schaften eingekehrt ist — wohl fühlen wir mit ihnen allen auch heute wieder, die durch das blutige Völkerringen ein liebes Familienglied verloren Haven, den Gatten und Vater, den Sohn und den Bruder, den Bräutigam und den Freund — Wohl ahnen wir, daß diese geschlagenen Herzenswunden so bald nicht vernarben werden — aber wir stellen uns unter den Willen des Höchsten, unter den Willen unseres treuen Gottes in der gläubigen Ueberzeugung, daß denen, die ihn lieben, alle Dinge zum besten dienen. Wir danken auch in dieser Stunde unseren lieben Toten, die mit ihrem Herz blute ihre Liebe und Treue zum Vaterland besiegeln mußten, und wir danken ihnen aus tiefstem Herzensgründe für das, was sie für uns und unser, ihr geliebtes Vaterland getan haben Und wahrlich, ihr Heldentum, ihr Heldentod ist nicht umsonst gewesen. Die eherne Mauer, die sie bildeten gegen den gewaltigen Ansturm der Feinde, hat unser Vater land bis auf kleine Teile bewahrt vor den fürchterlichen Schrecknissen des Krieges. Sollte da nicht, trotz der tiefen Trauer, die uns beim Gedenk n an sie alle bewegt, auch freudige Dankbarkeit uns beseelen? Ja, wäre es nicht undankbar gerade gegen unsere toten Heiden, wenn wir uns durch die Trauer allein ge fangen nehmen lassen wollten? Sind sie nicht alle mit stolzer Freude ausgezogen, als das Vaterland sie rief? sind sie nicht alle mit heiliger Begeisterung in den Kampf ge gangen für Reckt und Freiheit, wohlwiffend, daß es schwere Opfer kosten würde? Haben sie sich nicht dem Feinde trotz, dem enlgegengeworfen mit einem Mute, einer Unerschrocken heit, die die ganze Welt in Staunen letzt? Haben sie nicht durch ihre Heldentaten Erfolge errungen, deren wir uns freuen müssen? Zwischen den Schlachten. Krtegsroman von Otto Elster. 24s (Nachdruck verboten.) Am zweiten Tage nach der Beschießung Pfalzburgs lieb sich Leutnant von Simmern bei Monsieur und Madame Hoffer melden. Das würdige Ehepaar machte indessen mit ihrer Tochter gerade einen kleinen Spazier gang, Jeanne befand sich allein im Wohnzimmer. Sie wollte den preußischen Offizier nicht empfangen, das Dienstmädchen in ihrer Verlegenheit führte ihn jedoch in das Zimmer, und so standen sie sich gegenüber, beide leicht errötend und mit pochenden Herzen. »Verzeihen Sie mein Eindringen, Mademoiselle', nahm Axel das Gespräch auf. „Ich glaubte Herrn Hoffer zu treffen, Lem ich eine wichtige Mitteilung zu machen habe.' „Mein Oheim macht einen kleinen Spaziergang. Er wird gleich zurück fein', entgegnete Jeanne, sich gewaltsam fassend und mit Absicht sich abwenden), so daß der Offizier ihr Antlitz nicht sehen konnte. Über Axels Gesicht flog ein leichtes, bitteres Lächeln. Er glaubte in dem Benehmen Jeannes eine gleichgültige Kälte zu finden, die freilich ihm, dem feindlichen Offizier gegenüber, nur zu erklärlich war. „Vielleicht haben Sie die Güte, mein Fräulein', fuhr er fort, „Ihrem Oheim meine Nachricht mitzuteilen, da mit er nicht überrascht wird, wenn ich das Schloß be setze . ..' „Wie? Sie wollen das Schloß besetzen?' „Nur für diese Nacht, mein Fräulein. — Es sind neue Truppen angekommen, Landwehrtruppen, welche uns hier vor Pfalzburg abgelöst haben. Die Postenkette ist etwas verschoben worden, Schloß Pernette liegt nicht mehr innerhalb der Feldwach-Aufstellung. Ich habe nun Order erhalten, mit meinem Zuge heute Nacht in Schloß Pernette zu bleiben, um morgen in aller Frühe abzu marschieren. Wir- die bisherigen Einschließungstruppen »vn Pfalzbura. marschieren dann weiter, der Feldarmee Gewiß, wir trauern um einen jeden toten Helven. aber freuen bürten wir uns doch, daß ihr Heldentum nicht um sonst gewesen ist Daher darf auch die Trauernden freudige Dankbarkeit erfüllen für alles das, was der Herr in diesem Kriege bisher Großes an uns getan hat Mit freudiger Dankbarkeit gedenken wir aber auch der genialen Heerführer und ihrer von unvergleichlichem Mute und hingehender Begeisterung erfüllten Truppen — und nicht zuletzt auch unseres edlen Kaisers Er hat den Krieg nicht gewollt, und auch das ganze deutsche Volk wäre viel lieber seine friedlichen Bahnen weiter gewandelt — aber die bösen Nachbarn hatten es anders beschlossen. Da mußte der Kaiser das Schwert aus der Scheide ziehen, um den Bestand des Reiches und den Wohlstand des Volkes zu wahren, und das ganze Volk wußte sich mit ihm eins, da es offenbar war, daß unsere Feinde uns nicht nur demütigen und schwächen, sondern vernichten wollten. Nun stehen sie, der Kaiser, seine Heerführer und unsere Brüder schon im achten Monate draußen im heiligen, schweren und blutigen Kampfe und in gemeinsamer Tüchtigkeit Haven sie wahrhaft Unvergleichliches geleistet, in gemeinsamer Tüchtigkeit; denn der beste Heerführer vermag nichts ohne ein gut geschultes, pflichtbewußtes, von heiliger Begeisterung erfülltes Heer — und die besten Soldaten kämpfen umsonst ohne eine tüchtige Führung, vor allem jetzt, da Mtllionenheere gegeneinander im Felde stehen, Massen, wie sie nie zuvor auch nur einmal gegeneinander gekämpft haben. Und hören wir es nicht immer und immer wieder aus berufenem Munde, wie unser unvergleichliches Heer nach acht so schweren Kriegsmonaten, immer noch ungeschwächt an Kraft und Mut, beseelt ist nur von dem einen Gedanken, den endlichen Sieg und damit den auch von ihm so heiß« ersehnten Frieden erringen zu müssen zum Wohle des Vater landes? Wie es deshalb auf sich nimmt all die Ungeheuern Anstrengungen und Entbehrungen, und wie selbst die Ver mundeten und Kranken ihre meist so schwere Last tragen ohne sonderliches Murren uud Klagen, still sich fügend in Gottes Willen! Und nun unsere Flotte! Klein ist sie wahrlich im Vergleich zu der unserer Feinde — aber wie Großes Hal sie doch bereits geleistet, wie hat sie die bisher stolzeste Flotte der Welt in den Schatten gestellt durch iüre Tüchtigkeit, ihre Kühnheit und ihre Unerschrockenheit! Ja, auch unsere blauen Jungens gibt es in der ganzen Welt nicht wieder! Wohl wollte uns schon manchmal das Herz brechen, wenn wir lesen mußten, wie ein Schlff nach dem anderen der feindlichen Uebermacht endlich doch erlegen war, in Sonder heit als der Kommandant des Auslandsgeschwaders, Graf Spee, mit Hunderten von braven Seeleuten, samt seinen beiden Söhnen in den Tiefen des Ozeans jein frühes Grab fand; aber auch hier wäre es undankbar gegen die toten Helden zur See, wenn wir nicht auch durch ihre glorreichen Heldentaten erfüllt würden mit freudiger Dankbarkeit! Und sollte uns freudige Dankbarkeit nicht auch erfüllen, wenn wir daran denken, wie das ganze deutsche Volk mit rührender Liebe fühlt mit seinen Kriegern und wie es be- müht ist, ihnen die so schwere, schwere Last nach Kräften zu erleichtern? Die Feldpost kann davon erzählen! Und neben dem Gefühl freudiger Dankbarkeit erfüllt uns ein berechtigter Stolz! Ist es doch wahr geworden, was wir in Friedenszeiten so oft gesungen haben: „Deutsch land, Deutschland über alles, über alles in derWelt, wenn esstets zu Schutz und Trutze brüderlich zusammenhält!" Wir halten stand einer ungezählten Uebermacht von Feinden! 115 Milli- onen Deutsche und Oesterreicher gegen 600, mit Hinzurech nung der Kolonien 7i 0 Millionen Feinde! Welch eine ge waltige Kraft entwickelt unser Volk in diesem Ringen, eine nach, während die Landwehrtruppen an unsere Stelle treten. Ich wollte deshalb Herrn Hoffer ersuchen, mir und meinen Leuten auf dem Schloß Quartier anzu weisen ... nur für diese Nacht, mein Fräulein . . .' Jeanne atmete hastig. So war denn der Augenblick des Scheidens nahe, den sie gefürchtet und doch herbei- gesehnt hatte. Wenn sie nicht mehr in seiner Nähe weilte, wenn sie ihn nicht täglich mehr sehen mußte, dann würde sie auch Kraft finden, ihn zu vergessen — und vergessen mußte sie ihn jal Sie durfte nicht mehr an ihn denken — Viktor hatte recht, diese Liebe war schmachvoll — ver räterisch! — „Ich werde es meinem Oheim bestellen', stieß sie hastig hervor. Axel sah das junge Mädchen mit traurigem und re signiertem Blick an. „Mademoiselle Jeanne", sprach er mit leicht bebender Stimme, „ich bin mir bewußt, daß man mich hier gern scheiden steht, daß auch Sie aufatmen, wenn ich Chateau Pernette verlaffen habe. Es kann ja nicht anders sein, stehe ich doch als Feind Ihres Vater landes Ihnen gegenüber. Und doch tut es mir tief im Herzen leid, daß dem so ist. Ich werde die Stunden, welche ich hier im Kreise Ihrer Familie verleben durfte, niemals vergessen, ich werde aller stets gern gedenken, die mich hier so würdig ausgenommen haben, ich werde auch Ihrer gedenken, Mademoiselle Jeanne, immer und ewig, und ich bitte Sie, auch meiner zu gedenken, und nicht in Feindschaft, Jeanne, wenn es Ihnen möglich ist . . .' Ihr Herz ward tief gerührt durch den Klang seiner weichen Stimme. Die Zähren traten ihr in die Augen. Sie vermochte nichts zu erwidern. Plötzlich überwältigte sie ihr Gefühl, sie reichte ihm mit rascher Gebärde die Hand, den Blick leicht zur Seite wendend. „Leben Sie wohl", flüsterten ihre zuckenden Lippen. Freudig erregt ergriff Axel ihre Hand und führte sie an die Lippen. Dann die willenlos in der seinigen liegende Hand fest und warm umschließend, sah er in ihr bleiches Antlitz und sprach leise: „Darf ich nicht sagen auf Wieder sehen, Jeanne?" .Ich weiß es nickt. . Kraft, die unsere Feinde nicht im geringsten geahnt haben; denn sovst hätten sie uns vielleicht weiter leben lassen; e ne Kraft entwickelt unser Volk, wie sie kaum einmal vor» her in der Weltgeschichte von einem Volk entwickelt worden ist. Berechtigter Stolz darf uns erfüllen, wenn wir sehen, wie unsere Feinde zu den erbärmlichsten Mitteln der Lüge und Verleumdung ihre letzte Zuflucht nehmen müssen, wie sie sich Siege anzudichten gezwungen sind, um ihre Heere zu ermutigen, sich immer wieder von neuem und nutzlos unseren tapferen Truppen entgegcnzuwerfen, wie sie unseren braven Soldaten die größten Schandtaten nachzureden be müht sind, nur um bei den neutralen Staaten ihre eigenen Schändlichkeitn verdecken oder entschuldigen zu können. Aber es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch an die Sonnen! lind sollte es uns nicht mit berechtigtem Stolze er füllen, wenn wir hören, wie unsere Feinde in der ganzen Welt betteln gehen müssen, um neue Bundesgenossen zu werben zum aussichtslosen Kampfe gegen das deutsche Volk? Wir Deutschen müssen doch tüchtige Kerle sein, wenn unsere Feinde in allen fünf Erdteilen, also in der ganzen Welt, Hilfe suchen, um sich gegen uns, die sie zu vernichten gedachten, wenigstens genügend verteidigen zu können! in Asien bei den Japanern und Indern, in A'rika bei den Lurkos und Znaven, in Amerika bei den Kanadiern, in Australien bei den Buschmännern und in Europa selbst bei den Zwergstaaten wie Serbien und Montenegro! Und trotzdem ist es ihnen in den acht Monaten nicht gelungen, weder im Osten noch im Westen, den eigentlichen Kriegsschauplatz nach Deutschland hineinzutragen. Und wem hätte heute morgen das Herz nickt höher geschlagen, als wir lesen durften, daß das deutsche Volk seinem Vaterlande von neuem 7 Milliarden 7000 Millionen Mark darbringen will? (Inzwischen sind es 9 Milliarden geworden Die Red.) W.lche Fülle von Vertrauen auf den endlichen Sieg unseres tapferen Heeres spricht aus dieser gewaltigen, kaum geahnten Gabe! Und wahr lich, solange ein solches Vertrauen das Volk daseim beseelt, solange wird auch unser braves Heer draußen im Felde mit Stolz und Freude seine schwere Pflicht erfüllen! Ja wahrlich, wir überheben uns nicht, wenn wir er füllt sind von Stolz auf unser Heer und unsere Floite» erfüllt sind von Stolz auf die unerschöpfliche Kraft unseres Volkes, erfüllt sind von Stolz auf d'e unserer Volkswirt schaft inne wohnenden Festigkeit! Unser Stolz ist voll berechtigt, er wäre auch berechtigt, wenn, was Gott verhüten möge, der Sieg nicht unser sein tollte! Und das alles darf uns auck drittens erfüllen mit schier unerschütterlicher Zuversickt für die Zukunft! Wir werden mit Gottes Hilse siegen! Das ist unsere feste Ueberzeugnng heute mehr denn je Unsere Feinde sind, wie es den sicheren Anschein hat, geschwächt Aber unsere Kraft steht ungebrochen. Wenn man einmal nur hat' einen Blick tun können in unsere Garnisonen, so sieht man, welch un geheure Massen von waffenfähigen Männern noch vorhanden sind, die leider, leider so stark zerissenen Lücken auszufüllen und neue Kontingente aufzustellen. — Da mag kommen, was da kon men will. Und wenn auch das schwankende Kriegsglück uns einmal abhold sein sollte, wir wissen, unsere Jungmannschaft, die 19 Jahrgänge des ungedienten Land sturms, der zurzeit in großen Mengen einberufen wird, wird dock den endlichen Sieg an unsere Fahne heften Helsen. Freilich hoffen unsere Feinde uns, wenn nicht durch Waffen, so doch durch wirtschaftliche Repressalien auf die Knie zwingen, uns durch Aushungerung endlich besiegen zu können. „Aber ich weiß es, Jeanne", rief er. „Ich weiß, daß wir uns wiedersehen müssen, daß wir uns Wieder sehen werden! Lassen Sie Ihr Herz nicht durch den Streit der Völker sich der leisen Stimme der Liebe verschließen, Jeanne! Unsere Herzen haben nichts mit diesem Streit zu tun, der oorüberfliegen wird wie ein Wettersturm, um einem um so schöneren Frieden Platz zu machen. Jeanne, darf ich Sie Wiedersehen? — Ja — oh, sagen Sie ja . . .' „Hören Sie die Geschütze?' rief sie erregt. „Sie geben Ihnen Antwort! Kann Frieden zwischen uns sein, wenn jene Donner über unsern Häuptern rollen?" — „Leben Sie wohll — Vergessen Sie mich . . .' Sie streckte abwehrend die Hand ihm entgegen, dann entfloh sie. Axel atmete tief auf und fuhr mit der Hand über Stirn und Augen. „Ein Traum", murmelte er. „Ein schöner flüchtiger Traum . . ." Langsam entfernte er sich. — Gegen Abend rückten die Jäger auf den Schloßhos und wurden in den Gesindestuben und dem großen Speise saal zu ebener Erde einquartiert. Leutnant von Simmern und der Vizefeldwebel erhielten je ein Zimmer im oberen Stock. Der alte Kapitän lud sie zum Abendessen ein, bei dem es jedoch sehr einsilbig zuging. Der Vizefeldwebel der Reserve, Hartmann, ein junger Forstmann aus dem Harz, ließ sich das Essen und den Wein vorzüglich schmecken, er versuchte auch mit den Damen ein Gespräch anzuknüpfen, doch Madame Hoffer war heute abend sehr zurü khaltend, welchem Beispiel Josephine getreulich nach ahmte. Jeanne saß schweigend da, ihre Wangen bedeckte tiefe Blässe, so daß der Kapitän seine Nichte nicht ohne Besorgnis beobachtete. Auch Axel fühlte keine Lust, ein lebhaftes Gespräch zu führen. Die Liebe zu der schönen Französin hatte zu tiefe Wurzel in seinem Herzen ge schlagen, er hörte ihr-letztes Wort: „Vergessen'Sie mich!" noch immer, das ihn so tief schmerzlich berührt hatte, so daß er sich zu einem gleichgültigen Gespräch nicht auf- zuraffen vermochte. (Fortsetzung folgt.)