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nordöstlich biS hinter den Bobr unter die Geschütze von Grodno zurück. — Am Orzyc nordöstlich von Praszntzsz wurde eiu russischer Angriff abgewiescn. Oberste Heeresleitung. Amtlich durch das W.T.B. * Sin englischer Dilkskreurer torpeäiert. Neuer Erfolg des deutschen V-Bootkrieges. Die englische Admiralität sieht sich zu einem weiteren Eingeständnis deutscher V-Booterfolge gezwungen. Reuter meldet aus London: Die Admiralität teilt mit, dast der Hilfskreuzer „Bayano" auf einer Patrouillenfahrt nntergegangen ist. Das Wrack des Schiffes wurde am 11. März unter Um ständen aufgcfnnden, die beweisen, dast die „Bayano" torpediert wurde. 8 Offiziere und 18 Man» wurden gerettet, die übrigen sind wahrscheinlich umgekommcn. Der Dampfer „Castle Rcach" ans Belfast berichtet, dast er am Donnerstag morgen, als er das Wrack passierte, durch ein deutsches Unterseeboot, das 20 Minute» lang Jagd auf ihn machte, verhindert wurde, uühcre Unter suchungen anznstellen. Der versenkte englische Hilfskreuzer „Bayano" ist ein Dampfer von 5948 Brutto-Registertonnen. Er wurde 1913 erbaut und hat eine Geschwindigkeit von 13 bis 14 Knoten. Was die Geretteten erzählen. Rotterdam, 13. März. Über den Untergang des Hilfskreuzers „Bayano" wird gemeldet: Der Kohlendampfer „Balmerino" sichtete auf der Reise von Belfast nach Ayr am Donnerstag früh 8 Uhr 30 Minuten die Überlebenden des „Bayano", die auf Rettungsflößen umherschwammen. Eine Gruppe der Schiffbrüchigen signalisierte mittels eines an einem Ruder befestigten Hemdes. Der „Balmerino" rettete 24 Mann, die nur mit Hemden bekleidet und blutig verwundet waren. Alle waren mehr tot als lebendig, zwei waren im Sterben. Ein bewaffneter Handelsdampfer nahm auch sechs Über lebende des „Bayano" auf. Sie erklärten: Das Schiff wurde fünf Uhr früh torpediert. Die Explosion war schrecklich und zerstörte auch die Rettungsboote. Der „Bayano" ging in drei Minuten unter. Diejenigen der Besatzung, die nicht getötet wurden, rangen im Wasser um ihr Leben und klammerten sich an Wrackstücken fest. Der Kapitän ging auf der Brücke mit dem Schiff unter. 1V Schiffe durch „Prinz Eitel-Friedrich" versenkt. In Newport News (Virginia) ist der deutsche Hilfs kreuzer „Prinz Eitel-Friedrich" angekommen mit 350 Mann an Bord; das ist die Besatzung von Schiffen, die er in Grund gebohrt hat, und zwar vier englischen, vier fran zösischen, einem russischen und einem amerikanischen. Die Liste der Schiffe enthält die folgenden Namen: Dampfer „Charchas" (englisch), Barke „Kildaton" (englisch), Barke „Jean" (französisch), Barke „Isabel Browne" (russisch), Barke „Pierre Loti" (französisch), „William Frye" (amerikanisch), Barke „Jacobsen" (fran zösisch), Barke „Jnvercoe" (englisch), Dampser „Mary Ada Short"' (englisch), Dampfer „Florida" (fran zösisch). Dieser letztere ist das größte der von „Prinz Eitel-Friedrich" in Grund gebohrten Schiffe; er hatte 78 Mann Bemannung und 86 Passagiere. Der neutrale amerikanische Dampfer „William Frye" verfiel dem gleichen Schicksal wie die feindlichen Schiffe, weil er Bannware an Bord hatte. Er führte nach den Schiffspapieren. eine Ladung Weizen für Malmouth und Queenstown in England. Nach der durch England in den Seekrieg eingeführten Praxis, die alle für das feind liche Land bestimmten Getreidevorräte als Bannware er klärt, muffte der Befehlshaber des „Prinz Eitel-Friedrich" nach dem Grundsatz der Repressalie die Ladung des „William Frye" ebenfalls als unerlaubt betrachten. Ver suche der englischen Presse, die amerikanische öffentliche Meinung wegen dieses Falles aufzuputschen, fallen aus England selbst zurück, das für Getreide, Lebensmittel und zahlreiche andere Dinge das bisher geltende internationale Prisen- und Konterbanderecht willkürlich ausgeschaltet hat. Zeppelinangriff auf einen Dampfer. Der Kohlendampfer „Linhope" begegnete auf seiner Reise von London nach Tyne in der Nacht auf den Donnerstag einem feindlichen Luftfahrzeug, vermutlich einem Zeppelin, das Bomben in der Richtung des Schiffes warf. Diese explodierten in einer Entfernung von sieben Meter mit lautem Knall. Es war so dunkel, daff die Form des Luftschiffes nicht zu erkennen war; es hatte aber einen starken Scheinwerfer, den es auf das Schiff richtete. Die schtvarz-weitze Maske. Der Hafen Newport News, wo der „Prinz Eitel- Friedrich" vor Anker gegangen ist, liegt gegenüber dem »roßen amerikanischen Kriegshafen „Norfolk.", zu dem ei gehört, an der Ostküste Amerikas im Staate Virginia Korvettenkapitän Thierichens, der Führer des Hilfskreuzers, hat angegeben, daß er Maschinenschaden erlitten habe uni mindestens drei Wochen im Dock bleiben müsse. Dir Hafenkommission läßt den Schaden feststellen und wird dann über die Liegezeit des deutschen Schiffes entscheiden. Englische Blätter behaupten, daß der „Prinz Eitel-Friedrich" sich vor einem englischen Kreuzer in den neutralen Hafen geflüchtet habe. Das ist natürlich mit größter Vorsicht aufzunehmen, denn die Engländer wünschen selbstverständ lich den Eindruck zu erwecken, als ob der Kreuzer unter Vorspiegelung falscher Tatsachen in den Hafen gegangen sei. Eine zweite englische Meldung klingt zwar etwas romantisch, aber glaubhafter. Danach wäre der .Prinz Eitel-Friedrich" an der einen Seite schwarz, an der anderen weiß angestrichen gewesen. Als er einen ihn jagenden großen englischen Kreuzer, dem er die schwarze Seite gezeigt hatte, in eine undurchsichtige Nebelbanl entwischt war, sei er nach einiger Zeit, dem Engländer die weiße Seite zuwendend, wieder flott an diesem vorbei gefahren. Der Gegner habe sich täuschen lassen und den weißen Dampfer nach dem schwarzen Wild gefragt. Der deutsche Kapitän habe durch Sprachrohr höflich den Weg an- »egeben, den der Schwarze genommen habe, der ihm 18 Meilen westlich begegnet sei, und hinter dem eilig diesen Kurs einschlagenden Engländer vergnügt eine lange Nase gemacht. Verhinderung von ölsendungen nach Deutschland. Frederiksstad (Norwegen), 13. März. Der norwegische Dampfer „Helga" aus Bergen, der hier 5000 Fässer Marköl, für Lübeck bestimmt, lastete, erhielt vom Zollamte den Befehl, die Ladung wieder aus zuschiffen. Der Dampfer ging ohne Ladung nach Eng land ab. . DaS englische Unterhaus hat in drei Lesungen einen Vas Gebet ist clie Himmelsleiter, auf cker » « vir zu unserem Vater emporsteigen; beten » G keiöt ja im Geist pilgern ;u Gott. A A lloh. Gerharä (1582—1637) * Gesetzentwurf angenommen, um den Zollbeamten weitere Befugnis zu geben. In der Begründung wurde gesagt, daß neutrale Schiffe englische Häfen verließen mit nichi unter der Ladung begriffenen Vorräten, an denen die deutschen Unterseeboote Bedarf hätten. Ein Schiff ^ei Kürzlich mit 400 Gallonen Petroleum abgefahren, obglel - es kein Motorboot war, und die Zollbehörde tonnte nichts dagegen tun. Um das zu verhindern, soll die Zollbehörde in den Stand gesetzt werden, die Aufgabe solcher Vorräte durchzusetzen. Dottanä gegen Englancls flLggenfckxvmäel. Die Engländer haben bei ihrem Mißbrauch der neu tralen Flagge es besonders auch auf die holländische ab gesehen gehabt. Die holländische Regierung hat sich daher bewogen gesehen, ernstlich gegen diesen gefährlichen Unfug vorzugehen. Es wird berichtet: Die holländische Regierung Hal der englischen und französischen Regierung mitgcteilt, dast sie jeden« Schiff, das eine falsche Flagge führt oder falsche Nationalitiits- kennzcichcn (Bemalung des Schiffsrumpfes oder der Schornsteine), das Befahren der holländischen territorialen Gewässer (3 Seemeilen von der Küste) und das Anlaufen holländischer Häfen verbietet. Dem Kapitän eines Schiffes, der diesem Verbot zuwider handelt, und dem diese Zuwiderhandlung von der holländischen Hasen behörde nachgewiescn wird, droht eine Gefängnisstrafe von einem Jahr. Nach einer Meldung des „Rotterdamschen Courant" aus London sagte Unterstaatssekretär der Admiralität McNamara im englischen Unterhause auf eine Anfrage die Admiralität verheimliche den Verlust von Handels schiffen nicht. Englands Belästigung der amerikanischen Schiffahrt. Der Deutschamerikaner Breitung betraute als Eigen tümer des beschlagnahmten Dampfers „Dacia" mit der Vertretung seiner Interessen den französischen Advokaten Govare. Das Pariser Konsulat der Vereinigten Staaten betreibt die Angelegenheit auch auf diplomatischem Wege. England beanstandete jetzt sogar die Über tragung eines früher unter neutraler Flagge fahrenden Dampfers an amerikanische Kapitalisten und läßt durch ihren neuen Handelsagenten Sir Richard Orawfors durch blicken, die britische Admiralität würde den Dampfer '-rpern, falls er zukünftig unter dem Sternenbanner Handel ..-reibe. Es handelt sich um den rumänischen Petroleum dampfer „Steana Romanu", bis vor kurzem Eigentum der gleichnamigen Gesellschaft in Bukarest, der für 600 000 Dollar an die Union Tank Company verkauft, unter dem Namen „Westwego" in das amerikanische Schiffsregister eingetragen wurde und jetzt in Philadelphia liegt. Die britische Botschaft begründet ihren Einspruch mit der Behauptung, daß die vorerwähnte rumänische Gesellschaft mit deutschem Kapital gegründet worden sei. General jVlaunoury verwundet. Amtlich wird aus Paris gemeldet: Der Armee kommandant General Maunoury und sein Korp^kom- mandant General Villaret wurden durch eine Kugel ver wundet, als sie durch eine Schießscharte die deutschen Linien beobachteten. General Maunoury hatte bei Soissons die französischen Truppen befehligt, die vor den Deutschen in blutiger Niederlage über die Aisne zurückweichen mußten. Trotz dem hielt der Generalissimus Joffre große stücke aus seinen Jugendfreund Maunoury und dessen ersten Berater General Villaret. Auch Präsident Poincarö zeigte sich anläßlich seines jüngst erfolgten Besuches am Maunoury- schen Hauptquartier von vollendeter Liebenswürdigkeit. Seit diesem Besuche verdoppelten Maunoury und Villard ihren Diensteifer und inspizierten persönlich die vordersten Schützenlinien. Bei einer solchen Inspektion wurden beide hinter einer Schießscharte von einer aus 30 Meter Ent fernung abgegebenen deutschen Gewehrkugel getroffen und anscheinend schwer verletzt. Als Ersatz für Maunoury kann der Pariser Gouverneur Gallieni betrachtet werden. Zeitweilig leitet der Befehlshaber der Champagne-Armee auch den benachbarten Abschnitt. Der Kriegs Minister be hielt sich die Lösung aller Personalfragen vor. Englisches Lob des deutschen Heeres. Der Augenzeuge im englischen Hauptquartier schreibt in seinem letzten Bericht: Obwohl der Feind im Westen jetzt nicht annähernd über so viele Truppen verfügt, hält er doch eine enorme Front besetzt, schlägt im Osten ge waltige Schlachten, und die Moral der deutschen Truppen zeigt bei alledem keine Verschlechterung. Wenn wir uns an die Stelle der Deutschen versetzen, so ist auch gar nicht einzusehen, warum eine außerordentlich tapfere, entschlosfene und gut organisierte Armee wie die ihrige sich entmutigt fühlen sollte. Sie kämpfen in Feindesland und glauben, daß der Feind erschöpft ist und die lebten verzweifelten Anstrengungen macht, um die unausbleibliche Entscheidung hinaus zuschieben. Man darf auch nicht die Disziplin vergessen, die ihnen von frühester Jugend an beigebracht wird und es ihnen ermöglicht, mit halbausgebildeten Truppen Er folge zu erzielen. Für einen Briten ist es schwer zu be greifen, was ein Volkskrieg für ein kontinentales Volk be deutet. Das Verstauen der Bevölkerung und die Moral der Truppen können nur erschüttert werden, wenn sie das Bewußtsein einer niederschmetternden Niederlage im Felde haben. Das kann nur erreicht werden, wenn auf sie während der nächsten Monate durch riesige Zahlen von Soldaten und Kanonen ein immer heftigerer Druck aus geübt wird. Mesenpläne gegen äie Dardanellen? Das römische Blatt „Tribuna" erfährt aus London merkwürdige Einzelheiten über hie großzügige Expedition der Dreioerbandmächte gegen die Türkei. Danach sollen 150 000 Mann .englisch-französischer Truppen in Gallipoli gelandet werden. 110000 Franzosen seien in Algier zusammengezogen, zum Teil schon unter wegs. 40 000 Australier und Indier harren der Ein schiffung in Alexandria. Sie seien zur Verteidigung des Suezkanals nicht mehr nötig. Gleichzeitig ziehe Rußland ein Heer von 200000 Mann zusammen, das nordwestlich vom Bosporus gelandet werden soll. Auf diese Weise hoffe man, Konstantinopel vom Osten und Westen und gleichzeitig vom Wasser angreifend, der Türkei den Todesstoß zu versetzen. Große englische Verluste. Das holländische Pressebureau „Hagas" meldet auS Athen, daß nach dort eingelaufenen Meldungen die Ver luste der englischen Flotte vor den Dardanellen jetzt 140 Tote und 310 Verwundete betragen. Zwei englische Torpedoboote sind gesunken und drei Minenräumer sind vernichtet sowie vier große Schlachtschiffe außer Gefecht gesetzt. Bei Landungsversuchen sollen, wie den Hamb. Nachr. aus dem Haag gemeldet wird, ferner 700 Man« an Toten. Verwundeten und Gefangenen verloren sein, kleine Kriegspott. Berlin, 13. März. Der Generakgouvernenr von Belgien Freiherr 0. Bisstug begibt sich zur Tagung des Herrenhauses vom 15. bis 19. März von Brüssel nach Berlin. Mit seiner Vertretung ist der Gouverneur von Antwerpen, Freiherr 0. Luene, beauftragt. Berlin, 13. März. General der Infanterie v. Fab eck ist zu besonderer Verwendung berufen worden. Zu seinem Nachfolger in dem Kommando des württembergischen Armeekorps ist Generalleutnant Freiherr v. Watte» ernannt. Kopenhagen, 13. März. Wie Ritzaus Bureau meldet teilen die Blätter mit, der dänische Dampfer .Brüssel" sei von einem deutschen Kriegsschiff aufgebracht und nach Swinemünde geschleppt worden. Paris, 13. März. Die französische Volksvertretung hat das Gesetz über die Einberusung der Jahresklasse 191S angenommen. Paris, 13. März. Der belgische Krtegsminister hat be schlossen, eine neue Uniform für die belgische Armee einzufübren. Die Uniform wird aus braungrünlichem Khaki« tuch bergestellt und soll die Sichtbarkeit der Soldaten im Felde bedeutend herabsetzen. Lyon, 13. März. Wie „Lyon Ropublicain" aus Paris erfährt, meldet der französische Lloyd, daß seit dem Ein greifen der Türkei in den Krieg 11 englische, 27 russiscke. 5 belgische, 12 griechische, 9 italienische, 2 schwedische, 10 rumänische, 2 dänische. 1 holländisches, 1 bulgarisches und b französische Schiffe im Schwarzen Meer ein- geschlossen sind. Politische Kunäschau» Deutsches Leich. * Außer der bereits vor einiger Zeit gemeldeten Spende in Höhe von 750 000 Mark, die dem Reichskanzler als Kriegsspende der Deutschen und Teutschfrcunde in Argentinien zur Linderung der durch den Krieg hervorgerufenen Not übermittelt worden sind, ist eine weitere Spende in Höhe von 250 000 Mark, und zwar je 125 000 Mark durch die Deutsche Bank und die Deutsch-Südamerikanische Bank dem Reichskanzler zur Verfügung gestellt worden. Die Gesamtsumme der Beiträge aus Argentinien beläuft sich demnach auf 1000000 Mark. Ferner sind von Deutschen und Deutschfreunöcn in Mexiko sowie in Brasilien Spenden im Betrage von 85000 Mark und von rund 180000 Mark durch Vermittlung der Deutsch-Südamerikanischen Bank hier eingegangen. Alle diese Spenden zeigen, wie sehr unsere Landsleute und unsere Freunde in Amerika unser in dieser schweren Zeit gedenken. Sie mögen deS wärmsten Dankes von ganz Deutschland hierfür versichert sein. , UNÄ fern. 0 Wohltiitigkeitsmarken feindlicher Staaten. In zahlreichen Geschäften werden, wie amtlich bekanntgegeben wird, Wohltiitigkeitsmarken feindlicher Staaten zum Ver kauf angeboten. Durch den Vertrieb solcher Marken wird die feindliche Macht mittelbar unterstützt. Dies ist gemäß 88 89, 257 ff. Reichsstrasgesetzbuchs verboten. Es darf erwartet werden, daß niemand derartige Geschäfte fördert. 0 Ein «8jähriger Held. Aus Ziegenhals wird ge meldet: Unser früherer Mitbürger, Villenbesitzer Ludwig Gramsch, der bereits vor 45 Jahren als Unteroffizier den französischen Feldzug mitmachte, meldete sich gleich zu Beginn des gegenwärtigen Völkerkrieges als Freiwilliger. Trotz zweimaliger schwerer Verwundung in den Kämpfen in Ostpreußen und Polen, wo er inzwischen zum Feld« webelleutnant befördert und mit dem Eisernen Kreuz zweiter Klasse ausgezeichnet wurde, ging er zum dritten mal an die Front. Bei einem Sturmangriff in Russisch- Polen, zu dem sich Gramsch freiwillig mit seiner Kompagnie gemeldet, nahm er nach heftigem Widerstand drei russische hintereinanderliegende Schützengräben, erbeutete drei Maschinengewehre und machte 62 Gefangene. Er errang dadurch für unsere Stellung bedeutende Vorteile und wurde dafür mit dem Eisernen Kreuz erster Klaffe aus gezeichnet. Der tapfere Held steht im 68. Lebensjahre. 0 Eisenbahn - Unsicherheit in Ruhland. Russische Zeitungen enthalten fast täglich Meldungen über unge wöhnlich viele Entgleisungen bei den Eisenbahnen. Bei einer Entgleisung in den letzten Tagen sei beinahe der Minister des Innern Maklakow verunglückt. Die Ursache der Entgleisungen wird in der übermäßigen Belastung der eingleisigen Strecken gesucht^ Klus Staäl unä Lanä Mitteilungen aus dem Leserkreise für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. — Was die Woche brachte. Sie brachte uns in den ersten Tagen Schnee und Kälte, die dem sich schon einsetzenden Hochwasser Halt gebot, doch in den letzten Tagen trat wieder Tauwetter und Regen ein, wodurch erneut eine Hochwasser gefahr nicht ausgeschlossen ist Mit besonderer Heftigkeit j setzte das schlechte Wetter am Jahrmarkt in der vergangenen Woche ein, kein Wunder darum, daß die an und für sich wenig erschienenen Meßkrämer betrübten Herzens wieder abziehen und in ein ' gleiches Klagelied auch die Geschäftsleute der Stadt einstimmen mußten. Am politischen Himmel scheint der Bruck der Neutralität der beiden Staaten Italien und Griechenland vorläufig nicht zu befürchten sein; ein Hoffnungsstrahl, der gewiß allgemein freudig begrüßt wir». Vom Kriegsschau platz wurde das Ende einer blutigen Schlacht im Westen, der 21 tägigen Wiuterschlacht in der Champagne, gemeldet, bei der wohl große Opfer auch von. uns gebracht worden find, die uns aber wiederum erkennen läßt, mit welchem Mut und mit welcher Zähigkeit unsere Truppen für die Verteidigung des Vaterlandes eintreten Den einzelnen Berichten war die Schwere der Mmpfe nicht nachzuprüfen, doch wird beim Abschluß berichtet, daß Tag und Nacht ununterbrochen gegen einen sechsmal stärkeren Feind, der auch seine ganzen Kräfte einsetzte und einen Durchbruch zu erzwingen suchte, gekämpft worden ist. Wiederum find wir