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gekocht und zu Mus zerstampft. Das Rübenmus wird zu gleichen Teilen mit Roggen-, Gersten- und Hafermehl unter Beigabe von siedend heißem Wasser vermischt und dann zu Teig verarbeitet. Das Brot soll sich durch be sondere Widerstandsfähigkeit gegen Verderben ausgezeichnet haben. Übrigens wurde dasselbe Rezept in dem Not jahr 1847 mit bestem Erfolg in Deutschland eingeführt. Aus demselben Jahr stammt auch das Eichel- und Kastanienbrot. Die Eichel, die besonders stärkehaltig ist <38 Prozent), läßt sich zur Brotbereitung gut verwenden. Die Kerne werden in Stücke geschnitten und dann solange mit Wasser übergossen, bis das abfließende Wasser klar bleibt. Darauf wird die Eichelmasse getrocknet, zu Mehl vermahlen und dann mit gleichen Teilen Roggenmehl vermengt zu Brot verbacken. Ähnlich war das Verfahren bei dem Kastanien brot. Auch Malzabgang mit Roggenmehl vermischt wurden zu Brot verarbeitet und als gesund und nahrhaft ge priesen. Ferner stellte man aus Queckenwurzeln Mehl her. Die gereinigten Wurzeln wurden im Backofen oder auch an der Sonne getrocknet und dann zu Mehl ver mahlen, wobei 6 Pfund Queckenwurzeln 4 Pfund weißes Mehl und 2 Pfund Kleie ergaben. Von dem Oberpräsi denten von Brandenburg wurde seinerzeit das Mehl aus der Oueckenwurzel warm zur Brotbereitung empfohlen. Auch Kürbis verwandte man zur Brotbereitung und die — Kartoffel. Unser K-Brot hat also seine Vorgänger gehabt. Während alle dieseZusatzstoffe einen mehr oder minder großen Nährwert an und für sich haben, wollte der Tübinger Professor v. Autenrieth — Holzmehl in Nahrungsstoffe um wandeln. Der Herr, der damals eine Autorität auf medi zinischem und naturwissenschaftlichem Gebiet war, ver öffentlichte 1834 eine Schrift „Gründliche Anleitung zur Brotbereitung aus Holz", worin er auseinandersetzte, daß feines Holzmehl sich durch geeignete Vorrichtung so zube- rsiten lasse, daß es zum Teil eine Umwandlung in nährende, stärkemehlhaltige Stoffe erfahre. Leider stellte sich in der Praxis bald heraus, daß Holz eben Holz blieb und sich auch durch die Zugäbe von Milch und Getreidemehl nicht in ein Nahrungsmittel verwandeln ließ. Das war Notbrot. Über unser L-Brot zu schelten, liegt keine Veranlassung vor. Es ist noch lange kein Not brot, wie es unsere Vorfahren gegessen haben, sondern eine Speise, die nahrhaft und bekömmlich ist — was man von den früheren Erzeugnissen nicht immer wird be haupten können. Oer Krieg. Die Ablenkungsoffensive der Franzosen in der Champagne dauert erfolglos an, dürfte aber vielleicht ihr Ende finden, nachdem der deutsche Angriff auf Verdun sich verschärft hat. In Russisch-Polen versuchen neue russische Kräfte den deutschen Vormarsch zwischen Grodno und Prasznysz aufzuhalten. Bei Kolno erlitten die Rusten eine neue empfindliche Schlappe. KuMlcbe ^ieäerlage bei Kölns. 1100 Gefangene in deutschen Händen. Gr. Hauptquartier, 27. Februar. Westlicher Kriegsschauplatz. In der Champagne haben die Franzosen gestern und heute Nacht crucut mit starken Kräften angegriffen. Der Kampf ist au ciuzclnen Stelle» noch im Gange, im übrigen ist der Angriff abgewicscn worden. — Nördlich Verdun haben wir einen Teil der französischen Stellungen angegriffen; das Gefecht dauert noch an. — Von den übrigen Fronte» ist nichts Westliches zn melden. L stlicher Kriegsschauplatz. Nordwestlich Grodno, westlich Lomcza und südlich Prasznysz sind neue russische Kräfte ausgetreten, die zum Angriff vorgiugcn. — An der Skroda südlich Koluo mnchten wir litt«» Gefangene. — Von links der Weichsel ist nichts Besonderes zn berichten. Oberste Heeresleitung. Amtlich durch das W.T.B. Vie KelckieKung cleu Dardanellen. (Von unserem (^.-Mitarbeiter.) Berlin, 27. Februar. Die französisch-englische Flotte fährt in ihrem Ver- snch, die Einfahrt in die Dardanellen zu erzwingen, weiter fort. Am 26. Februar früh erschienen wieder vier feind- b he Kriegsschiffe vor dem Dardanelleneingang. Wie aus Konstantinopel gemeldet wird, wurden die Außenforts nur schwach beschossen. Von den Hügeln hinter Tschanak- Kile sind die Reihen der feindlichen Minensucher zwischen den großen Panzern deutlich sichtbar. Die bisherige Beschießung der Dardanellen hat keinerlei Erfolg gehabt. Am stärksten .war sie am 25. Februar, wo sie volle acht Stunden dauerte. Eis französische und englische Kriegsschiffe beschossen während d.eser Zeit fast unausgesetzt die Außensorts Orchanic und Kum-Kale auf der asiatischen, Erthogrul und Seid-ul-Bahr auf der europäischen Seite. Von den Forts konnte kein einziges niedergekämpft werden. Die Verluste au Menschenleben auf türkischer Seite waren sehr gering. In Seid-ul-Bahr und Kum-Kale gab es ein Dutzend Tote. Das Feuer der Forts batte sehr gute Erfolge. Mehrere feindliche Kriegsschiffe wurden schwer beschädigt, eines ge riet in Brand. Man scheint bei den Feinden der Türkei selbst nicht recht auf einen Erfolg zu rechnen. Selbst wenn es ge lingen sollte, die Eingangsforts der Meerenge zu zer stören, so wäre damit noch lange nicht der Durchbruch nach dem Marmarameer erzwungen. Die Dardanellen- straße ist 65 Kilometer lang und an den engsten Stellen weniger als 2 Kilometer breit. Sie ist mit Forts geradezu gespickt. Außer den bereits genannten Eingangsforts am Mittelmeer gibt es noch zwei Gruppen von Befestigungen. Die eine in der Mitte der Straße, an der engsten Stelle, der sogenannten „Tschanakenge", bei Kilid-Bahr auf europäischer und Kale Sultanige auf asiatischer Seite, die andere am Ausgang nach dem Marmarameer. Die stärkste Gruppe ist die Mittelgruppe. Alle Werke sind nach den Neuesten Regeln der Pionierkunst ausgebaut und mit den schwersten Kruppschen Geschützen gespickt. Sie sind mit vorzüglichen Militärstraben und Telegraphen- und Tele phonanlagen verbunden. Im Fall eines Landungsversuchs sind die türkischen Abwehrtruppen also mit größter Schnelligkeit an den bedrohten Punkt zu werfen. Eine Minensperre, die im größten Stil ausgeführt ist, vermehrt die ungeheure Stärke der türkischen Stellungen. Die ganze Befestigungsstelle ist nach wiederholtem Ausbau so stark, daß selbst der Militärkritiker der „Times', der Oberst Re- pington, sich zu der Erklärung gezwungen sieht, die For cierung der Dardanellen sei nur möglich, wenn die an greifende Flotte von einer Landarmee von mindestens 200000 Mann unterstützt werde. Die Zerstörung der O Wutterspracke reckt unä sckiickt, Du alle fromme keck! Menn nur ein Wann Mein Vater sprickt, So klingt mir's wie Gebet! Ko kerrlick klingt kein tzarkenton, Singt keine Dacktigall, Unct Kelle tränen quellen sckwer Hervor bei Deinem Sckall. Klaus Groth. Eingangsforts bedeute nicht sehr viel, wenn sie wirklich durchgesetzt würde. Die Schwierigkeiten begännen erst nach der Einfahrt mit der Beschießung durch die Küsten- oatterien. Man sieht, daß bei den Feinden die Hoffnungen auf die ersehnte Triumphfahrt der verbündeten Flotte durch die Dardanellen nach Konstantinopel nur geringe Aussicht auf Erfüllung haben. Konstantinopel, 27. Februar. Nach Meldungen, die aus Erzerum eingetroffen sind, herrscht an der kaukasischen Front Ruhe, da dichter, stellen weise ein Meter hoch liegender Schnee die Berge bedeckt. In den Gegenden, wo weniger Schnee liegt, haben die türkischen Truppen beträchtliche Erfolge errungen. Vor gestern ist Teschet und die Ortschaft Daschköj im Sturm genommen worden. Der Feind hat sich, von den Türken verfolgt, in der Richtung auf Batum zurückgezogen. — Der Berichterstatter der „Agence Milli" auf dem ägyptischen Kriegsschauplätze telegraphiert: Ägypter, die schwimmend den Suezkanal durchqueren, überbringen den türkischen Truppen die Grüße ihrer Kameraden. Die Zusammen künfte zwischen Ägyptern und Osmanen werden im Dunkel der Nacht bewerkstelligt, da die im Kanal patroullierenden feindlichen Motorboote tagsüber keinen Muselmanen an das Westufer des Kanals herankonimen lassen. Meharisten- Streifkorps haben die Meldung überbracht, daß die Eng länder die beim ersten Zusammenstoß von der türkischen Artillerie zerstörten Verteidigungswerke am Kanal eilends wieder instandsetzen. Zer in Zen Kämpfen um DeutsckIanZs Kukm unZ Lortbesteken gefallenen kielZen aus >VilsZrufk unZ Zen Orten Zer Umgebung. ^N8i 08><ar fnsnkk SU8 Wikäruff. SoIZat im Keserve-Infanterie-Regiment blr. 241. Lkre üem Ispkerea! Draussen am sieinZe, draussen vor Lasten Lluten Zie Tapferen, fallen Zie Kesten, Letten sich klelZen in feinZIickem Ltaub. Der Seekrieg gegen bnglanä. Nus den telegraphischen Aufklärungen, die das norwe gische Ministerium des Äußeren von der Londoner Ge sandtschaft erhalten hat, geht, hervor, daß der Dampfer „Regin" sich in einem britischen Minenfeld befunden hat. Das Generalkonsulat in London nimmt an, daß das Schiff auf eine Mine gestoßen ist. Die folgenden Nachrichten über Schiffskatastrovhen lassen nicht mit Bestimmtheit erkennen, ob diese von Minen oder Torpedos verursacht sinh. Vmuiden, 27. Februar. Hier ist der Stockholmer Dampfer "Svarton", auf der Fahrt von Rotterdam nach Upsala, eingetroffen, der, wie man glaubt, durch Torpedo oder Mine ein großes Leck erhielt und zwei Boote verlor. Die Besatzung ist mit heiler Haut daoongekömmen. London, 27. Februar. Zwischen Rhyl und Prestatyn wurden gestern Schiffs trümmer und ein Schiffspapier auf den Namen des Dampfers „Raithmoor", ferner Kabinentüren und andere Schiffsgegenstände gefunden. Wie verlautet, stammt die „Raithmoor" aus Newcastle ou Tyne. — „Times" erfährt aus Eastbourne: Am 24. d. Mts- nachmittags 3 Uhr 55 Minuten ist mehrere Meilen von der Küste ein un bekannter Dampfer untergegangen. Ein Beobachter hatte vom Land aus eine Wassersäule und eine Rauchwolke auf steigen sehen. Bald darauf sei das Schiff versunken. Ein zweiter Dampfer, der in derselben Richtung fuhr, flüchtete gegen die Küste. Ein anderer Dampfer, der in der Nähe war, nahm die Besatzung auf. — Der Kapitän eines in der Nachbarschaft befindlichen Fischdampfers sagte, der Dampfer sei torpediert worden. Kopenhagen, 27. Februar. Kapitän Nedcliff vom untergegangenen Dampfer „Western Coast" erzählt: Das Schiff fuhr unter Volldampf, als eine Explosion eintrat. Der Kapitän befahl sofort das Herunterlassen der Boote, kann jedoch nicht bestimmt er klären, ob das Schiff vom Torpedo getroffen oder auf eine Mine gestoßen sei. Er weiß nur, daß die Explosion unter Wasser erfolgte. Es erhob sich eine über 60 Fuß hohe Wassersäule. Nachdem die Besatzung eine Stunde im Boot im Wasser getrieben, wurde sie von einem Petroleum dampfer ausgenommen. Die Besatzung des Dampfers „Deptford" mußte vier Stunden in offenen Booten zu bringen und litt furchtbar unter der Kälte. Als sie vom Dampfer „Fulgens" ausgenommen wurde, war das Boot vollständig mit Schnee und Eis bedeckt. klein« kritgspott. Berlin, 27. Febr. Generalfeldmarschall v. Hindenburg ist durch.Kabinettsorder, vom 23,. Februar zum Chef des 2. Masurischen Infanterieregiments per. 14/ ernannt. L>ie Friedensgarnison dieses Truppenteils sind Lyck und Lätzen. In seinem Verhältnis L Ire «nits des 3. Garderegiments zu Fuß ist der Generalfeldmarschall betaffen. Paris, 27. Febr. Das französische Torpedoboot „Dague", welches einen Lebensmitteltransport nach Montenegro begleitete, ist am 24. Februar im Hafen von Antivari auf eine österreichisch-ungarische Mine gestoßen und gesunken: 38 Mann werden vermißt. London, 27. Febr. Die britische Regierung hat mit Beginn der Mitternacht zwischen dem 28. Februar und dem 1. März die Blockade der Küste von Deutsch-Ostafrika und der anliegenden Inseln angekündigt. Konstantinopel, 27. Febr. Wie das türkische Haupt quartier mitteilt, mußten 100 Soldaten, die ein fran zösischer Kreuzer an der Küste von Akaba ausgesetzt hatte, nach zweistündigem Feuergefecht sich auf das Schiff zurückziehen. Petersburg, 27. Febr. „Rußkoie Slowo" bringt unter der Überschrift „Verwundete Seelen" einen ergreifenden Artikel über den großen Prozentsatz psychischer Er krankungen russischer Soldaten. Die auf den Schlacht feldern vorhandenen Lazarette seien überfüllt. jVak unä fern. s Landesvcrräterischer Kartoffelwnchcr. In einer Versammlung der Schöneberger Bäckermeister hat ein Sachverständiger nach einem Bericht der Schöneberger Zeitung ausgeführt: Ein Berliner Kartoffelgrobhändler, der über 1 350 000 Zentner Kartoffeln einkaufte, diele ursprünglich mit 2,50 Mark für den Zentner verkaufen wollte, schob die Verhandlungen hinaus, bis die Höchst preise hinaufgesetzt wurden. Und nun fordert er für den Zentner 5,75 Mark. (Hört, hört!) Es müßte tatsächlich ein Lebensmittelwuchergesetz in Kraft treten, wonach diese Wucherer als Landesverräter zu bestrafen wären, bemerkt dazu ein Berliner Blatt. o Pakete für Zivilgefangene in Rustland. Nach einer Erklärung der russischen Regierung können den in Ruß land internierten deutschen Zivilgefangenen durch Vermitte lung des Kriegsgefangenenbüros beim russischen Roten Kreuz in St. Petersburg auch Pakete zugesandt werden; jedoch müssen die Empfänger dafür Zoll entrichten. (W.T.B.) v Erweiterte Rückkehr nach Ostprcusten. Der Landes hauptmann der Provinz Ostpreußen hat als Staats kommissar für das Flüchtlingswesen im Einvernehmen mit dem Oberbefehlshaber im Osten folgende weitere Teile der Provinz Ostpreußen den Flüchtlingen für die Rückkehr freigegeben: Den Stadtkreis Tilsit, den Land kreis Tilsit südlich der Memel und den westlichen Teil des Kreises Ragnit, der im Norden durch den Memel strom und die Szeszuppe, im Süden durch die Inster und zwischen der Szeszuppe und Inster durch eine Linie be grenzt wird, die von der Szeszuppe zur Inster über Nau- jeningken zu ziehen ist. lü Zeichnet die zweite Kriegsanleihe! Die Stunde ist gekommen, da von neuem an das gesamte deutsche Volk der Ruf ergehen muß: Schafft die Mittel herbei, deren das Vaterland zur Kriegsführung notwendig bedarf! Von der ersten deutschen Kriegsanleihe hat man gesagt, sie bedeute eine gewonnene Schlacht. Wohlan denn, sorget dafür, daß das Ergebnis der jetzt zur Zeichnung aufgelegten zweiten Kriegsanleihe sich zu einem noch größeren Siege gestalte- Das ist möglich, weil Deutschlands finanzielle Kraft un gebrochen, ja unerschöpflich ist. Das ist nötig, denn Deutsch land muß gegen eine Welt von Feinden sein Dasein ver teidigen und alles einsetzen, wo alles auf dem Spiele steht. Und schließlich: Es ist nicht nur Pflicht, sondern Ehrensache eines jeden einzelnen, dem Vaterlande in dieser großen, über die Zukunft des deutschen Volkes entscheidenden Zeit mit allen Kräften zu dienen und zu helfen. Unsere Brüder und Söhne draußen im Felde sind täglich und stündlich be reit, ihr Leben für uns alle hinzugeben. Von den Daheim gebliebenen wird kleineres, aber nicht unwichtigeres ver langt: ein jeder von ihnen trage nach seinem besten Können und Vermögen zur Beschaffung der Mittel bei, die unsre Helden draußen mit den zum Leben und Kämpfen not wendigen Dingen ausstatten sollen. Darum zeichnet auf die Kriegsanleihe! Helfet die Üaueu aufrütteln. Und wenn es einen Deutschen geben sollte, der aus Furcht vor finanzieller Einbuße zögert, dem Rufe des Vaterlandes zu folgen, so belehret ihn, daß er seine eigenen Interessen wahrt, wenn er ein.so günstiges Aulagepavier, wie es die Kriegsanleihe ist, erwirbt. «Jeder muß zum Gelingen des großen Wertes beitragen! Klus StaÄt unc! LsmÄ. — Was dir Woche brachte. Was man sonst vom Februar erwartet, daß er die Strenge des Winters noch einmal fühlen läßt, traf nicht zu; es wechselten Tage un- wirtlichen Wetters mit solchen, die der Frühlingszeit mehr angepaßt waren. Die Gewalt des Winters scheint gebrochen zu sein. Viel Unterhaltungsstoff bot daheim die für die kommende Woche angekündigte Verausgabung von Brot marken, nach der jeder Familie, der Kopfzahl entsprechend, bestimmte Mengen von Brot, Mehl und Weißware zuge- dacht werden sollen Allgemein wird die Wahrnehmung laut, daß die vielen noch vorrätigen Mengen an Getreide und Mehl den Aushungerungsplan unserer Gegner zu nichte machen werden; hoffen wir, daß die Vermutungen sich er füllen und vielleicht gelingt es auch, für unsere nützlichsten Haustiere, die Pferde, statt des etwas knapp werdenden Hafers ein anderes Nahrungsmittel zu verwenden. Für die zweite jetzt ausgefchriebene Kriegsanleihe wird eS bei der großen Hingabe aller Deutschen fürs Vaterland gewiß abermals leicht sein, dieselbe in kurzer Zeit aufzubringen. Das Eiserne Kreuz wurde Herrn Artur Kühne in Kauf bach verliehen, und Herr Otto Siegmund, Schutzmann hier, erhielt die St. Heinrichs-Medaille. In Sachsdorf fand ein zahlreich besuchter kirchlicher Familienabend statt, bei dem der Leiter desselben, Herr Pfarrer Wolke, einen Rück blick auf die ebenfalls so schwere Zeit vor hundert Jahren bot und einen Vergleich mit der jetzigen Zeit folgen ließ. Auch in Limbach, Sora und Weistropp wurden kirchliche Familien- und Unterhaltungsabende abgehalten Während in Limbach Herr Missionssckretär Schäfer aus Potsdam über die Verbindung der Türken und Deutschen sprach, legte in Sora Herr Pastor Harling aus Leipzig dar, wie die Judenfrage durch den Völkerkrieg in ein neues Licht gerückt sei. In den beiden genannten Orten brachten die am Schluffe angeordneten Sammlungen je 37 und 32 Mark ein. In Weistropp wurde zu dem Unterhaltungsabend ein Lichtbsidervortrag über den westlichen und öst lichen Kriegsschauplatz veranstaltet, und außerdem erfreute die Rezitatorin Fräulein Walden aus Dresden durch Vorträge Ein lieber Mitbürger, Herr Seiler meister Moritz Schneider, der als Mitglied des Gesang vereins Liedertafel oftmals zu Gottes Lob und Preis in der Kirche gesungen und durch seinen Gesang nicht nur das