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Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend : 21.01.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782024719-191501214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782024719-19150121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782024719-19150121
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-01
- Tag 1915-01-21
-
Monat
1915-01
-
Jahr
1915
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Großes Hauptquartier, 20. Januar. (WTB. Amtlich.) Eingegangcn nachmittags V-4 Uhr. Westlicher Kriegsschauplatz: Im Abschnitt zwischen Küste und Ltzs sanden nur Artilleriekämpfe statt. Bei Notre Dame de Lorette, nordwestlich Arras, wurde dem Feind ein 200 Meter langer Schützengraben entrißen. Dabei sind zwei Maschinenge wehre erbeutet und einige Gefangene gemacht worden. In den Argonnen nahmen unsere Truppen einen feindlichen Schützengraben. An einer Stelle betrug unser Geländegewinn der letzten Tage wieder 500 Meter. Im Walde nördlich Sennheim schritt unser Angriff gut fort. Der Hirtenstein wurde genomm n, 2 Offiziere, 40 Alpenjäger gefangen. Oestlicher Kriegsschauplatz: Die Lage im Osten ist unverändert. Oberste Heeresleitung. sich mn Vaterlands wie ein Soldat, der man leine und Schuldigkeit bis zum letzten Atemzuge tun würde. Der Minister weiß, daß davon, von dem Versagen eines deutschen Soldaten im Felde, niemals die Rede sein kann. Ebenso will er aber auch hoffen, daß Deutschlands Männer und Frauen daheim auch ihre Pflicht und Schuldigkeit dem Vaterlande gegenüber mit Hingebung, Freudigkeit und Opfermut voll erfüllen werden. Der Sieg unserer Volkswirtschaft soll dem Sieg unserer Waffen ebenbürtig werden: dann dürfen wir einen Frieden erwarten, der Deutschland nach diesen schweren Tagen größer erstehen läßt und reicher, als es je gewesen. „Darin weiß ich mich mit der Nation und mit Ihnen einig." So die eindringlichen Worte des Ministers, der von seiner hohen Warte aus wohl den Stand des ganzen Wirtschaftskrieges, den wir zu führen haben, mit Sicher heit überschauen kann. Was er im einzelnen von seinen Vo ks- genossen fordert, ist weder viel noch neu: Einschränkung des VerbrauchsvonBrotgetreide.insbesonderevon Weizen, strenge Beobachtung des Verfütterungsverbotes, Verminderung der Mastviehbestände usw. Ec wendet sich also in gleicher Weise an die städtischen wie ländlichen Einwohner und an ihren vaterländischen Sinn, da er unmöglich neben jeden Frühstückstisch einen Schutzmann, in jeden Schweine stall einen Gendarmen stellen kann. Wir haben ja alle ohne Zweifel den besten Willen, zu tun, was die Regierung von uns verlangt. Aber jeder von uns muß auch in seiner Umgebung dahin wirken, daß die gleiche Bereit schaft zur Abstreifung alteingewurzelter Gewohnheiten überall die Oberhand gewinnt, daß jede Gedankenlosigkeit verbannt wird und Opfer gebracht werden, um das Ziel zu sichern, das ja unser aller Herz erfüllt: daß die Hoffnungen unserer Feinde zuschanden werden, auch soweit sie die Volksernährung Deutschlands zerstören wollen. Wie der Soldat im Felde immer auf der Wacht stehen, immer bereit sein muß, den Feind zu schlagen und sich niemals in Friedensgedanken verlieren darf, ehe nicht der Gegner entwaffnet am Boden liegt, so dürfen auch wir, Männer und Frauen, alt und jung keinen Augenblick vergessen, daß wir im Kriege leben, und daß das Vater land auch unserer Mitwirkung bedarf, um den schweren Existenzkampf zu überstehen, den Haß und Neid ihm auf gezwungen haben. Wir haben gehört, welche Freude wir unseren Angehörigen in der Front mit den Liebesgaben aller Art bereitet haben, die sie aus der Heimat erhielten, wie ihre Lebensgeister wieder gestärkt, ihre Kampffrende erhöht, ihre Siegeszuversicht neu begründet wurde. Sie müssen aber auch wissen, die da draußen, daß wir auch, nachdem die Liebespakete zur Front abgegangen sind, un ausgesetzt an sie denken und an die große und hehre Sache, für die sie Kraft und Leben einsetzen. Nur so, wenn wir in jeder Stunde und in jeder Minute unseres Daseins mit unseren wackeren Kämpfern im Felde im Willen und in der Tat verbunden bleiben, nur so werden wir die zahllosen Gegner werfen können, die gegen uns auf gestanden sind. Der warmherzige Aufruf des Ministers des Innern wird allen Vaterlandsfreunden das Gewissen schärfen: er sollte in goldenen Lettern jede Küche und jeden Wirt schaftsraum zieren, in dem deutsche Männer und Frauen für des Landes Notdurft sorgen. Denn Ler Krieg tobt nicht nur draußen an und jenseits unserer Grenzen, er ist auch im Innern des Reiches, in Stadt und Land, in jedem Palast wie in jeder Bauernhütte auszutragen. Drum tue jeder seine Pflicht und Schuldigkeit! Polltilcke Kunälckau. Deutsches Leich. 4- Zu der Vermählung -es Würste» Wilhelm von Hoheuzollern mit der Prinzessin Adelgunde, Tochter des Königs von Bayern in München schreibt die Nordd. Allgem. Ztg.: Die Schließung dieses Ehebundes zwischen einem Mitglieds des Hohenzollernhauses und eine: Prinzessin aus Wittelsbacher Stanime fällt in die Tage gewaltiger Ereignisse von unabsehbarer Tragweite für die Zukunft unseres Vaterlandes. In herrlicher Weise hat sich die Einigkeit der deutschen Fürsten und Stämme in einer Zeit ernstester Prüfung bewährt. Denkwürdige Kundgebungen, die der Kaiser und König Ludwig von Bayern austauschten, haben sie erneut bekräftigt. Als weiteres Glied unmittelbarer Beziehungen der beiden erlauchten deutschen Fürstengeschlechter zueinander reiht sich die Verbindung der Fürstlich Hohenzollernschen Linie Mit dem bayerischen Königshause an und knüpft ein neues verwandtschaftliches Band zwischen Hoheuzollern und Wittelsback. 4- Generalseldmarschall Freiherr v. b. Goltz, der jetzt in Konstantinopel weilt, äußerte sich in einem Schreiben über die Zukunft des Jnngdeutschlandsbundes. Das Schreiben war an den Vorsitzenden -er Stuttgarter Orts gruppe des Bundes gerichtet und eS heißt u. a. darin: „Deutschland wird einer kräftigen Jugenderziehung für die Zukunft in erhöhtem Maße bedürfen. Es muß in unseren Gauen ein stolzes, heldenhaftes Geschlecht empor wachsen, wenn Deutschlands Fahnen für alle Zeiten hoch gehalten werden sollen. Wenn auch der gewaltige große Krieg glücklich für uns beendet sein wird, so bleibt doch in der Welt noch viel Feindschaft und Haß gegen uns übrig, die der schmähliche Neid auf Deutschlands Gedeihen gesät hat. Wir werden das alte Soldatensprichwort be herzigen müssen: Nach dem Siege binde den Helm fester! Wie sich die Organisation nach dem Friedensschluß ge stalten wird, ist heute schwer zu übersehen. Ich würde es jedoch für segensreich halten, wenn die bisherige freie und freiwillige Tätigkeit nicht beeinträchtigt würde. Eine vollständige Verstaatlichung könnte leicht verderblich wirken." Aus dem weiteren Inhalt des Schreibens er fährt man, daß der Generalfeldmarschall im Felde auch eine kleine Verletzung, einen leichten Streifschuß unter dem linken Auge, davongetragen hat. * Aus Gmunden wird über Sicherungen des Herzogs von Cumberland über den Krieg berichtet. Der Herzog, Vater des jetzt in Braunschweig regierenden Herzogs Ernst August und Schwiegervater der Kaisertochtec Viktoria Luise, sagte u. a.: „In dem gegenwärtigen Krieg fühle ich mich selbstverständlich als Deutscher, der ich ja von Geburt bin, und ich kann nur hoffen, daß der Krieg der verbündeten Armeen, der wahrlich keine leichte Aufgabe stellt, bald mit dem Sieg für diese enden wird. In Deutschland wie in Österreich herrscht seit Beginn eine Begeisterung, die höchste Bewunderung verdient." — Der Herzog hat mit seiner Gemahlin in seinem Schloß zu Gniunden ein Lazarett für Verwundete eingerichtet. Auch der dem Herzogspaar gehörige Palast zu Penzing bei Wien ist zu einem Verwundetenspital umgewandelt. Lulllsnä. x Eine rücksichtslose, bis zur vollständigen Unter drückung gehende Verfolgung der Deutsche» hat in Ruß land eingesetzt. So erließ der Gouverneur Kolobow von Jekaterinoslar eine Verordnung, nach der eine Ansammlung von mehr als zwei erwachsenen Deutschen männlichen Geschlechtes, sei es in deren Wohnungen, sei es außerhalb, selbst für den Fall untersagt ist, daß die Betreffenden russische Untertanen sind. Außerhalb der Wohnungen ist es nicht gestattet, deutsch zu sprechen. Es ist verboten Geschäfts- und Türtafeln sowie Visitenkarten in deutscher Sprache zu benutzen und Briefe in dieser Sprache ab zusenden. Den Druckereien ist es untersagt, Zeitungen, Broschüren, Bücher, Inserate, Plakate und Visitenkarten in deutscher Sprache herzustellen. Das Übertreten dieser Verordnung wird mit Gefängnis oder Festungshaft bis zu drei Monaten beziehungsweise mit Geidstraf.n bis zu gOOO Rubeln geahndet. In besonders wichtigen Fällen kann auch die Verbannung in die entferntesten Gegenden des Reiches verfügt werden. Die Gouverneure in Russisch- Polen wurden vom Ministerium des Innern beauftragt, die deutschen Kolonisten in den Dorfgemeinden alle* öffentlichen Stellungen zu entheben und die deutschen Namen der Ansiedelungen durch russische zu ersetzen. — Das nennt man russische Zivilisation. unä fern. o Reichstvollwoche. Es erscheint dringend geboten, darauf hinzuweisen, daß noch gut erhaltene Oberkleidung nicht zerschnitten werden darf. Alle noch guten Sachen müssen, sofern sie nicht für ostpreußische Flüchtlinge her gegeben werden, für die durch den Krieg in Not geratene Bevölkerung aufbewahrt werden. Aus beschädigten, wenn auch noch nicht ganz zermürbten Kleidern brauchbare Jacken, Hosen und in der Hauptsache Decken zu schaffen, wird unter Benutzung der dafür herausgegebenen Schnittmuster, wie sie die örtlichen Kommissionen besitzen, nicht schwer fallen. Die noch guten Sachen aber können, insoweit sie nicht unmittelbar Verwendung finden, von den Kommunen oder Vereinen leicht in der Weise aufbewahrt werden, daß Stangen oder Drahtseile durch einen größeren Raum ge spannt und die Anzüge, Überzieher usw. auf Bügel gehängt in großer Anzahl daran befestigt werden. In dieser Weise lassen sie sich so lange aufbewahren, bis unsere Heim gekehrten Krieger davon Gebrauch machen können. Durch solches Verfahren wird jeder Vergeudung von National vermögen durch Verschneiden von noch brauchbaren Kleidungsstücken vermieden. s General Stoessel -j-. In Petersburg ist General Stoessel, der einst Port Arthur gegen die Japaner ver teidigte, gestorben. Anatol Michajlowitsch Stoessel wurde 1848 als Sohn einer aus Deutschland stammenden Offiziers familie in Rußland geboren. 1903 erhielt er ein Kommando als stellvertretender Festungskommandant nach Port Arthur. Diese Festung verteidigte er als Ober befehlshaber im russisch-javanischen Kriege gegen die Japaner unter Nogi monatelang. Später aber wurde in der Heimat ein Prozeß gegen Stoessel angestrengt: er wurde beschuldigt, Port Arthur übergeben zu haben, obwohl die Festung fick noch hätte halten können. Die Richter sprachen den General schuldig, er wurde zum Tode verurteilt, aber zu zehn Jahren Festungshaft be gnadigt, von der er indessen infolge eines Gnadenaktes des Zaren nur etwa 14 Monate in der Peter- und Pauls festung zu verbüßen hatte. T Maschinelle Herstellung von Schützengräben? Das französische Kriegsministerium gedenkt angeblich einen bei dem Panamakanal sowie im Bergbau bereits trefflich er probten, mit Dampf getriebenen Apparat zum Herstellen von Schützengräben, die sogenannte „Dampfschaufel", bei der Armee einzuführen. Der Apparat wird beispiels weise von der Portland-Company bei allerhärtestem Fels mit großem Erfolge augewendet. Aus Staät unä Lanä — Hs. I. Mahnung an Zettungslefer! Wohl noch nie find die Zeitungen von allen Kreisen der Bevölkerung mit solchem Eifer studiert worden, wie gerade in dieser großen Zeit. Man kann diesen Eifer nur gutheißen, denn heute ist es ja wohl für jeden Deutschen selbstverständlich, daß er über die Vorgänge, in deren Mittelpunkt das Deutsche Reich steht, unterrichtet sein und die schicksalsschwere Zeit wirklich miterleben will, statt im Strome der Ereignisse nur ge dankenlos mitzuschwimmen. Aber wenn heute die gesamte Presse — wie allseitig anerkannt wird — sich bemüht, ihren Lesern durch geschicktes und anschauliches Gegenüberstellcn von Für und Wider, von Wahrheit und Dichtung, ein möglichst klares Bild der Kriegslage zu geben, so tritt auch an den Leser die Forderung heran, nicht kritiklos und Wahl- los alle Nachrichten hinzunehmen, sondern sich zu überlegen, welche Mitteilungen als aus sicherer Quelle stammend un bedingt Glauben verdienen, und bei welchen unschwer zu erkennen ist, wie der Wunsch der Vater des Gedankens war. Der gedankenlose Zeitungsleser aber würfelt gern alle Meldungen bunt durcheinander und gibt dann das so ge wonnene Bild als Wahrheit wieder von sich, wodurch leicht andere beunruhigt und in ihrer Zuversicht erschüttert werden. Stellt sich dann hinterher die Unwahrheit einzelner solcher Erzählungen heraus, so wird die Zeitung dafür ver antwortlich gemacht. Dabei wird aber vergessen, daß eine gut unterrichtete Zeitung niemals einseitig sein kann und ihren Lesern auch solche politische Nachrichten nicht vor- enthalten darf, die aus neutraler oder feindlicher Quelle stammen und deren Glaubwürdigkeit nicht ohne weiteres nachzuprüfen ist Solche Meldungen müssen aber vom Leser mit prüfendem Verstand und mit Vorsicht ausgenommen werden, denn gerade in Zeiten wie der gegenwärtigen richtet sich die Presse an denkende Menschen und nicht an oberflächliche Nachschwätzer. — Der Landesausschuß der Vereine vom Roten Kreuz im Königreich Sachsen teilt uns folgendes mit: Bekanntlich war in den Vereinigten Staaten von Nordamerika ein Schiff mit Weihnachtsgaöen für die Witwen «nd Waisen von Kriegern in Europa ausgerüstet worden, welches Mitte De zember in Genua eingetroffen ist. Der auf Deutschland entfallende Anteil von zwölf Eisenbahnwaggons wurde von Vertretern des bayrischen Roten Kreuzes in Empfang ge nommen und nach München überführt. Bei der weiteret Verteilung, die im Einverständnis mit den Vertretern der amerikanischen Spender nach Maßgabe der Bevölterungs» anzahl auf die einzelnen Länder und Provinzen stattgefunden hat, sind dem Königreich Sachsen 25 Kisten überwiesen worden und am 9. Januar hier eingetroffen. Der Landes ausschuß der Vereine vom Roten Kreuz im Königreiche Sachsen spricht den freundlichen Spendern jenseits des Ozeans auch hierdurch herzlichsten Dank aus in der Uebe» zeugung, daß die erhaltenen Gaben manche Not lindern und viele Freude erwecken werden. Die gespendeten Sachen sind nun nach vorgenommener weiterer Verteilung an die Kriegs organisation und die Amtshauptmannschaften zu Dresden sowie an diejenigen Zweigvereine des Roten Kreuzes, die sich am Sitze der Amtshauptmannschaften befinden, abg» schickt worden mit dem Ersuchen, sie im Sinne der Geber den dieser Hilfe Bedürftigen zukommen zu lassen — Die Maut- «nd Klauenseuche ist am 15 d. M. im Königreich Sachsen insgesamt in 253 Gemeinden und 443 Gehöften amtlich festgestellt worden Der Stand am 31. Dezember 1914 war 281 Gemeinden und 454 Gehöfte. — Weröefferung des sächsische« Aahrptans. Der gegenwärtig geltende sächsische Fahrplan soll von Mittwoch, den 20. Januar, ab verschiedene Verbesserungen und Er gänzungen erhalten. Hauptsächlich werden auf den Linien in den Kreishauptmannschaften Leipzig, Dresden und Chemnitz neue Züge eingestellt und die Fahrzeiten der jetzt laufenden Züge zum Teil günstiger gelegt werden. Die umfassendsten Veränderungen werden im Leipziger Bezirk statt finden. — Wagentadungsweiser Wersa«d gestifteter MilitLr- Mnterzsuge- Am vorigen Sonnabend gelangte der vierte komplette Eisenbahnwagen und mit ihm die 356. Kiste der von Herrn Kommerzienrat Zietz, Dresden, gestifteten 40000 Stück Militär-Unterzacken und -Hemden zur Absendung an die Front. Weitere etwa vier Eisenbahnwagen folgen vor aussichtlich noch im Laufe des Monates Januar. — Dis Verwendung des Spül- «nd Waschwassers im Kaushalte. Das zumeist in die Goffe wandernde Wasser ist eins der besten flüssigen Düngemittel und sollte deshalb durchweg zur Düngung im Haus- oder Obstgarten verwendet werden. Man kann es immer vorrätig halten und zum Gebrauch fertig haben, wenn man es in einem gebrauchten, im Garten in die Erde etngearabenen Petro leumfaß aufbewahrt. Der paffende Deckel schützt vor Ver dunstung und hält Ungliicksfälle fern. DaS bei der „gro- ßen Wäsche" gewordene, auch beim Wischen der Fußböden ausgediente Wasser ist besonders reich an Dungstoffen. — Winterlandschaft. Durch den plötzlich eintretenden Schneefall seit Montag abend ist ein köstliches Winterbild hervorgezaubert worden Es war auch notwendig, daß nach dem so gesundheitsschädlichen Matschwetter endlich beständiges, der Jahreszeit entsprechendes Wetter eintrat. Hoffentlich läßt es diesmal länger an als sonst und bringt noch mehr Schnee, damit eine gute Schlittenbahn geschaffen werde. Gestern morgen zeigte das Thermometer 10° k unter Null. Auch anderwärts im deutschen Reiche ist Schneefall zu ver zeichnen. Aus allen Teilen Württembergs werden starke Schneefälle berichtet, aber auch auf der schwäbischen Alb und im Schwarzwald sind starke Schneemaffen niederge gangen. — Wiederöeginv der Kriegsöetstunde« Unsere Stadtbewohner werden es mit Freuden begrüßen, daß die Kriegsbetstunden nächsten Freitag, am 22. Januar, wieder ihren Anfang nehmen. Möchten dieselben fortan wiederum allen blutenden Herzen lindernden Balsam bringen, Kraft zur Ertragung schwerer Schicksalsschläge verleihen und den Mut erstarken helfen! - Hinweisen möchten wir auch an dieser Stelle, daß die anläßlich der Fteichswollwoche bereitgelegten Pakete in hiesiger Stadt im Laufe des kommenden Freitag durch Boten abgeholt werden. — Anfere verehrt. Abonnenten im Bezirke der Post ämter bez -orte Burkhardtswalde, Deutschenbora und Weis- tropp, die am Sonnabend nicht in den Besitz des Wochen blattes Nr. 5 gelangten, dasselbe vielmehr teils erst einige Tage später erhielten, benachrichtigen wir davon, daß der späte Empfang am Fehlleiten der Zeitungspakete durch die Post lag. Wie uns von der Postvcrwaltung inzwischen mitgeteilt wurde, sind die Pakete wieder zum Vorschein ge kommen; eine Schuld an dem späteren Eintreffen ist unserer Geschäftsstelle also nicht beizumessen, hier wurden die Pakete vielmehr rechtzeitig der Post übergeben. — Dresden. Zur Entlastung der hiesigen Bürgerschaft bei Einquartierung und im Interesse bester Ausbildung der Ersatztruppen hat der Rat zu Dresden in seiner letzten Sitzung beschlossen, die Errichtung von Einquartierungs baracken für 3000 Mann nach einem vorgelegten Plane auf dem Areal des Jägerparks zu errichten. Diese Ein quartierungsbaracken sollen neben sämtlichen vorhandenen Massen quartieren belegt werden. Der hierüber mit dem Militärfiskus aufgestellte Vertrag wurde genehmigt und der über die bereits bewilligten 400000 Mark hinausgehende Kostenbeitrag von 252000 Mark zu Lasten der Anleihe bewilligt. — ßhemniü. Eine 45 Jahre alte, im Stadtteil Berns dorf wohnhafte Ehefrau aus Böhmen wurde deshalb fest genommen, weil sie ihre 75 Jahre alte Mutter, die bei ihr wohnte, fortgesetzt derart mißhandelte, daß die beklagens werte alte Frau von einen, Arzte in das Krankenhaus ein-
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