Volltext Seite (XML)
-schossen, aber vergebens. Ich will es Euch nicht weiter aus- malen, sondern werde froh sein, die Bilder vergessen zu können, die ich sah Persönlich kann ich Euch mehr berichten. Unsere Verluste waren beim 1. Bataillon 103 groß. Diese kamen von Maschinengewehren, deren Aufbau noch unbe- schädigt war. Ein Volltreffer hatte gleich im Anfang den Beobachtungsposten mit Insassen zerstört, so daß die Batterie, die das vorliegende Wäldchen unter Feuer nehmen sollte, keine Beobachtung mehr hatte. Aber sie haben auch da alles geschmissen. Bei uns krabbelten dir Franzosen erst vor aus ihren Unterständen, als wir bei ihnen waren. Mein Trupp hat ja auch bei zwei Maschinengewehren die Bedienung un möglich gemacht und diese erobert. Wir hatten darnach »och einige Tage dort zu tun und wurden am 27. Januar in der Höhle abgelöst. Verlustliste Nr. 108 cier Uöniglick SLcksiscken Armee, ausgegeben am 12. Februar 1915. Dieselbe enthält aus der Stadt Wilsdruff und deren näheren Umgegend folgende Namen: Reserve-Infanterie-Regiment Ar. 102. Hamann, Arthur Max, Wehrmann aus Grund, leicht verwundet. Hetmauk, Franz Reinhard, Reservist aus Wildberg, leicht verwundet 16. Infanterie Regiment Ar. 182. Meiler, Alois Bruno, Reservist aus Schmiedewalde, leicht verwundet. Bienert, Friedrich Albin, Ersatz-Reservist aus Seelig stadt, leicht verwundet. Dnsi KWMe Mt Mo; stil! Inten falschen flagge. (Gereimtes Zeitbild.) . Von der Säule am Trafalgar Square*) Schaut Lord Nelson übers weite Meer, Mustert mit des Seemanns scharfen Blicken . Das Gewimmel auf dem Wellenrücken, Wundert sich und denkt: Na das ist stark, " Alles Holland, Schweden, Dänemark! Und er sucht Alt-Englands Flaggenzeichen, Späht umher und sieht doch nichts dergleichen; Siam findet er, Peru und Spanien, Vortoriko, China, selbst Albanien, , Aber unter allen Schiffen kann er . Nirgends finden Großbritanniens Banner. Traurig wird sein Herz, ihn drückt ein schwk-< . Mitleid mit der Königin des Meeres, ' Und im Schmerze will er eben einen Sterbesang an Englands Bahre weinen, Da erblickt er, was ihm Lust gewährt: . Wenn ein Fahrzeug in den Hafen fährh Fällt die Fahne, und aus dem Versteck Steigt am Mast empor der Union Jack. Auf der hohen Säule lacht der Lord, . Sieht er seine Briten doch an Bord, Wenn sie auch trotz guter Seemannsregelt. - Unter einer falschen Flagge segeln. Macht nichts, denkt er, das ist Landesbrauch, Uns're Politik die tut's ja auch. *) Platz in London mit der Nelsonsäule. Die Rümpfe im Araonner Wald. ir.' FS^Z-^i N-rsH szzrsz- azzr. -Äs 4AZ^ZrZSZr ösLÄrrzn/ezr -Äs ÄLZ-^W s-^szrzrszrFÄ?. zns^sZszr. ^z/o^ -Äs llÄZEszTr^szI-sz- szr FAZsz-zrznFszr ÄrZezr. rzzrZwes ezzwsz'ö FüsÄ-zr-zsw ezzrcZ Aus dem Großen Hauptquartier wird uns ergänzend Sber die Kämpfe im Argonnerwalde das Folgende geschrieben: Vl. Als das ll. französische Armeekorps, erschüttert durch die bisherigen Kämpfe, aus dem Walde herausgezogen werden mutzte, wurde es durch das XXXll. Armeekorps ersetzt. Gegen diese »frische" Truppe richtete sich am 29. Januar ein größerer deutscher Angriff, der von württembergischen Re gimentern durchgeführt wurde. Ruhig lag der Wald am Morgen des für den Angriff susersehenen Tages Nur einzelne Schüsse hallten da und dort durch die Nacht und entfachten ein örtliches sogleich wieder einschlafendes Feuergefecht. Lautlos traf die deutsche Infanterie ihre letzten Vorbereitungen. Um 7 Uhr 30 Mi nuten morgens, zu einer Stunde, da es im Walde anfina, hell zu werden, sprangen die ersten Minen und die Nah- rampfgeschütze traten in Tätigkeit. Noch hatte sich der durch Lie Sprengungen erzeugte Rauch nicht verzogen, als sich auf einer Linie von drei Kilometern gleichzeitig die Angreifer aus ihren Deckungen erhoben und gegen die vorderste Reihe der französischen Schützengräben losstürzten, die in dreifacher Linie im Walde angelegt waren Der rechte Flügel des Angriffs hatte sumpfiges Gelände vor sich, man war daher hier auf Schwierigkeiten gefaßt Aber ohne einen Schuß zu tun kamen hier die Angreifer in die -feindlichen Stellungen, in deren zweiter Linie ein fran- zöstscher Batatllonskommandeur überrascht und gefangen genonimen wurde, als er gerade aus seinem Unterstände heraustreten wollte In der Mitte stürmte die Infanterie nn Handumdrehen die drei feindlichen Linien. Eine halbe Stunde lang trafen Teile der deutschen Sturmkolonnen keinen einzigen Franzosen mehr; sie waren weggelaufen und fetzten sich erst wieder in einer weit zurückgelegenen wohlausgebauten Ausnahmestellung. An einer anderen Stelle, wo der Feind sich weniger erschüttert zeigte, ballten sich die Angreifer um einen Stützpunkt zusammen, der erst nach mehrstündigem Kampf genommen wurde Am linken Flügel endlich warfen die württembergischen Grenadiere den Feind aus seinen Gräben, dem sie mit Handgranaten ordent lich zusetzten Die sämtlichen drei Linien waren bereits genommen, als die Franzosen mit ihren inzwischen herangekommenen Re- serven zu heftigen Gegenstößen ansetzten, um das verlorene Gelände wieder zu gewinnen. In Front und Flanke aufs heftigste beschaffen, brachen diese Angriffe, die zudem aus einem benachbarten deutschen Abschnitte unter Maschinenge- wehrfeuer genommen wurden, völlig zusammen. Nirgends war der Angriff näher als auf 50 Meter an die deutschen Linien herangekommen. Massen toter Franzosen bedeckten das Waldtal, über das hinweg die Gegenangriffe erfolgt waren. Die Franzosen waren nicht einmal im stände, einen deutschen Leutnant, der mit 80 Mann weit über die erober- ten Stellungen hinausgestürmt und bis zur erwähnten Aus nahmestellung vorgedrungen war, abzuschneiden Von zwei Seiten angegriffen, brach sich Leutnant Prommel durch energischen Bajonettangriff Bahn und schlug sich unter Ver lust von nur zehn Leuten zu seiner Truppe durch. Das Ergebnis des Tages war, daß die feindliche Stel- lung mit allen drei Linien erstürmt und 1000 Meter Ge, lände gewonnen war. Zwölf Offiziere und 740 Mann wurden gefangen genommen, überlOOOtoteFranzosen bedeckten das Schlachtfeld. Die Kriegsbeute setzt sich aus elf Ma schinengewehre, zehn Minenwerfern, einem Bronzemörser, einer Revolverkanone und aus zwei Pionierparks zusammen, die neben dem verschiedensten Gerät, allein mehrere Tausend Handgranaten, enthielten. Außerdem fiel eine große Menge von Infanterie-Munition in die Hand des Siegers. Die französischen Truvpen gehörten der 40. Division an. Von dem Regiment 155 und einem Bataillon des Regiments 161, die in vorderer Linie gestanden hatten, dürften nur schwache Reste übrig geblieben sein. Beteiligt waren ferner die Re- gimenter 94, 150 und 360. Die deutschen Verluste be trugen 500 Mann. Unsere schwäbischen Truppen waren wunderbar „drauf"- gegangen, trotz des vorangegangenen langen Liegens und Harrens in den Schützengräben. Welcher Geist diese Truppe beseelte, das wird am besten durch das Verhalten des Ober leutnants Fischinger vom Regiment Kaiser Wilhelm Nr. 120 bewiesen. Dieser Offizier war bereits zweimal verwundet worden. Nach einem Lungenschuß im Dezember zur Truppe zurückgekehrt, traf ihn ein Granatsplitter in den Rücken. Diese leichtere Verletzung wollte er im Schützengraben .auskurieren". Als sich Rippenfellentzündung einstellte, kam er ins Lazarett Dort erfuhr er am Abend des 28, daß am nächsten Tage gestürmt werden sollte. Nun hielt es ihn nicht länger in der Krankenstube. Er setzte sich auf das Pserd einer im Lazarettorte befindlichen Fuhrpark kolonne, ritt nächtlicherweile los, traf 4 Uhr morgens, nach dem er 20 Kilometer zu Pferde zurückgelegt hatte, im Schützengraben ein und übernahm hier seine Kompagnie. Nachdem er diese mit hervorragendem Schneid und Erfolg geführt und zum Gelingen des Sturmes nicht wenig bei- getragen hatte, kehrte er wieder ins Lazarett zurück, wo er jetzt (4. Februar) noch krank liegt. Verlustliste Nr. 109 cter Röniglick Säcksiscken Armee, ausgegeben am 13. Februar 1915. Dieselbe enthält aus der Stadt Wilsdruff und deren näheren Umgegend folgende Namen: 4. Infanterie-Regiment Ar. 103. Wüstner Franz Kurt, Soldat, Mohorn, leicht verwundet. Thronicke, Max Arno, Reservist, Wilsdruff, gesallen. Junghanß, Oswin Theodor, Soldat, Helbigsdorf, ge fallen. Winkler, Bruno Max, Soldat, Keffelsdorf, schwer ver- wundet, Schulze Ol, Max, Wehrmann, Munzig, leicht verwundet. Winter, Paul Arthur, Reservist, Limbach, gefallen. Lachmann, Heinrich Hermann, Reservist, Seeligstadt, gefallen. Aus cier Geschäftswelt. Krbitterte Krinde des Menschen find die in ihrer verderblichen Wirksamkeit von der Wissenschaft immer mehr beleuchteten Bakterien, die in unermeßlichen Scharen jeden Augenblick unser Dasein umlauern. Ihnen gegenüber ist der Mensch fast nur auf die Abwehr dadurch angewiesen, daß er ihnen möglichst wenig Angriffspunkte bietet, und das sind vorzüglich offene Wunden usw. Oft bringt es jedoch der Beruf mit sich, daß man sich bei aller Vorsicht eine Verletzung zuzieht und da ist es dann ein Gebot der Selbsterhaltung, für schleunige Beseitigung der Wunde zu sorgen. Hierbei ist es von Wert, sofort ein geeignetes Heilmittel an der Hand zu haben und als solches ist wegen ihrer vorzüglichen Eigenschaften die allbewährte Rino-Salbe sehr zu empfehlen Rino-Salbe heilt Ge schwüre und Abzesse mitderselben überraschenden Leichtigkeit und Schnelle wie Wunden und Hautverletzungen aller Art, und hat dabei, weil völlig frei von schädlichen Bestandteilen, keinerlei schädliche Nebenwirkungen Man erhält Rino- Salbe in Dosen za 1,40 Mark und 2,50 in den Apotheken, achte aber auf die Originalpackung weiß-grün-rot und Firma Rich Schubert L- Co, Cyem. Fabrik, Weinböhla- Dresden. Dieses so ausgezeichnete Hausmittel sollte des halb in keinen: Haushalte fehlen >» Mockenspietplan cker vresäener Opernhaus: Dienstag Generalprobe znm Aschermitt- wochskonzert, Mittwoch V. Sinfonie-(Aschermittwochs-)Kon- zert Reihe I, Donnerstag Carmen, Sonnabend „Violetta", Sonntag „Die Walküre". Anfang Dienstag und Sonnabend 8 Uhr, 'Mittwoch und Donnerstag Vz8 Uhr und Sonntag 6 Uhr Schauspielhaus: Dienstag „Wennderjunge Wein blüht", Mittwoch und Montag „Die Erziehung zur Ehe, Die sitt liche Forderung", Donnerstag „Weh dem der lügt", Freitag „Florian Gcyer", Sonnabend „Die Rabensteinerin". An fang täglich abends V28 Uhr Außerdem Sonntag nach mittags 4 Khr „Wilhelm Tell". Residenz-Theater: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend „Wenn der Frühling kommt!", Freitag Sonntag und Montag „Des Kaisers Rock". Anfang abends 8 Uhr, außer Freitag und Montag Vr8 Uhr Außerdem Mittwoch, Sonnabend und Sonntag nachmittags V-4 Uhr „Kriegers Weihnacht". Albert-Theater: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend und Montag „Der verlorene Sohn", Mitiwoch „Der Störenfried", Freitag und Sonntag „Die erste Geige". Anfang abends '^9 Uhr, außer Sonntag V,8 Uhr. Central-Theater: Täglich „Gold gab ich für Eisen". Anfang abends 8 Uhr Nossener Produktenbörse am 12. Februar 1915. 1000 ks M.Pf. M.Pf. M.Pf. bis M.Pf. l, 214 — 1070 4 M. 3 50 per neu 7 75 14 50 7 75 2 50 2 — 350 230 1 — 3 25 50 Kilo 50 „ 50 „ 50 „ 50 . Weizen neu 7b ><8, neu 68, 72 „ 85 - 85 - 80 - 50 — 50 — 50 — 50 - 50 — 50 — 50 — Roggen, neu 70 Hafer, neu Futtermehl ll Roggenkleie, inld. „ russische Weizenkleie, grob Maiskörner, grob Maisschrot Heu, neu Heu, alt Schüttstroh Gebundstroh Speise-Kartoffeln Meitzner Marktbericht am 13. Februar 1915. Butter, ein Kilo 2,90-3,00 Mk., Landeier, ein Stück 12-13 Pfg., Gänse, ein Pfund 95 Pfg., altes Huhn, ein Stück 2,50—3,00 Mk., junge Hühner, ein Stück — bis — Mk, Enten, ein Stück 3,60—3,80 Mk, Tauben, ein Stück 60-65 Pfg. Dresdner Arodnktenvörse am 8 Februar 1915. Wetter: Schön. Stimmung: Geschäftslos. Um 2 Uhr wur: e amtlich notiert. Weizen, pro 1000 Kilo netto, inländischer, 75 Mo 269,50 Ware beschlagnahmt Roggen, Pro lOOO Kilo netto, inländischer, 70 Kilo 229,50 Ware beschlagnahmt Gerste, pro 1000 Kilo netto, in ländische 68 Kilo —, iäcbsische229,50 schlesische und Posener 229.50 gesetzt. Höchstpreise. (Klein-Handelspreis bis 3000 lex-, Angebot sehlt, Hafer, pro 1c 00, Kilo netto, inländischer 214, gesetzlicher Höchst preis, (II. Handelspreis bis 3000 lex netto, Angebot sehlt). Winterraps, —,—.Leinsaal,feine—mittlere—,— La Plata —,— Bombay(100°/») —. Rüböl, rafsliiertes —. Rapskuchen (Dresdner Marken), pro 100 leg lange 30,00, runde —,— Llinkuchen (Dresdner Marken), pro 100 kz —,— M., andere Marken pro 1000 kA —,— M. Malz pro 100 lc^ netto ohne Sack —, ,— M., Weizenmehl pro 100 Kilo netto ohne Sack, Kaiserauszug aus fremden und inländischen Weizen, 80"/o mit Roggenmehlzusatz 48,50—49,50, Bäckeimundmehl aus fremden und inlän dischen Weizen, 80"/„ mit Roggenmehlzusatz 42,50—43,00. Kaiserauszug 45,00—46,00, Kriegsmehl aus inländischen Weizen, 80°/» mit Roggen mehlzusatz 40,00—40,50, Roggenmehl pro 100 Kilo netto ohne Sack, durchgemahlenes (82°/») 35,50—36,00. Futtermehl —,—. Weizen kleie pro 100 kq netto ohne Sack, gesetzliche Höchstpreise für den Her- s.eller 13,00, Roggenkleie pro IM netto ohne Sack, Grotzhandelsprets für inländische Kleie 15,00, do Kleinhandelspreis bis 1000 kg 15,50 (ausländische Kleie —. Dresden, 12. Februar. (Marktpreise.) Kartoffeln a 50 Kilogramm 5,20—5,50 Mk Heu, im Gebund a 50 Kilogramm 4,50 Mk., zum Berkaus standen 1 Fuhre mit zirka 35 Zentner Heu. Roggenstroh Flegeldrusch) a Schoa 30 bis 32 Mk.