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ist. Die beiden Gehöfte Vauxroi und Berrerie, von denen der deutsche Siegesbericht sprach, liegen nur etwa eineinhalb Kilometer nördlich vor den Toren der bereits durch das deutsche Feuer hart mitgenommenen Stadt. Das Tal der Aisne ist oberhalb von Soissons mehrere Kilometer breit und liegt im Feuerbereich der Uferberge an beiden Seiten. Die Franzosen stützen sich, nachdem sie das nördliche Ufer der Aisne haben räumen müssen, vorläufig aus die bewaldeten Hänge südöstlich von Soissons. Die Kämpfe im Schlamm. Die Londoner »Daily Mail" berichtet von einem ver unglückten Nachtangriff zweier belgischer Regimenter aus die deutschen Stellungen hinter Lombartzyde. Die belgischen Regimenter, die erst vor kurzem zur Ablösung französischer Marineinfanterie in die Schützen gräben eingerückt waren, versuchten die Deutschen nach Anbruch der Dunkelheit aus den vordersten Schützen gräben zu vertreiben, mußten jedoch auf halbem Wege umkehren, da die Soldaten buchstäblich bis an den Hals im Schlamm versanken. Die »Daily Mail" fügt hinzu, daß es nach den Aus sagen aller Beteiligten absolut unmöglich sei, auf diesem Gelände Kanonen oder Munition vorwärts zu bringen. Es erübrige sich also, durch Offensivbewegungen weitere Opfer an Menschenleben zu bringen. Es sei zwecklos, Sturmangriffe auf einem Terrain machen zu wollen, wo die Leute sich gegenseitig unterstützen müssen, um einen Schritt vorwärts zu machen, da sie sonst rettungslos im Schlamm versinken. Das ganze Schlachtfeld in Belgien «leicht aufS Haar dem Überschwemmungsgebiet der oberen Themse in England. Erfunäene englische Gefechtsberichte. Aus dem Großen Hauptquartier durch W.T.B. Berlin, 16. Januar. Der englische Kriegsminister äußerte sich am 6. d. Mts Lem englischen Oberhause gegenüber folgendermaßen: »Die einzigen bedeutsamen Kämpfe zwischen englischen und deutschen Truppen fanden am 20. Dezember statt, als die Laufgräben bei Givenchy, die von Indern besetzt waren, von den Deutschen heftig angegriffen wurden. Die Inder wurden bis zu einem ge wissen Grade überrascht; einige Schützengräben wurden genommen, jedoch am folgenden Tage durch das erste Armeekorps, das sich in Reserve befunden hatte, mit erheblichen Verlusten für den Feind zurückgewonnen. Die so wiedergewonnene Linie ist seitdem behauptet worden." Der englische Kriegsminister scheint diese Angaben auf Grund unrichtiger Meldungen, die er von der Front erhielt, gemacht zu haben. Im Interesse unserer tapferen Truppen kann diese falsche Darstellung der damaligen Ereignisse nicht unwidersprochen bleiben. In fünf tägigem schweren Ringen vom 19. bis 24. Dezember ge lang es uns, die Stellung der Engländer in ihrer ganzen Ausdehnung zwischen dem Gehöft ein Kilometer nördlich La Ouinque Rue und Givenchy in Besitz zu nehmen und an einzelnen Stellen sogar noch darüber hinaus Gelände zu gewinnen. Alle Versuche des Gegners, seine verlorene Stellung zurückzunehmen, waren vergeblich; noch heute sind wir in ihrem Besitz. Es ist demnach unrichtig, wenn der englische Kriegs minister sagt, die englischen Truppen Hütten ihre ver lorenen Schützengräben wieder zurückerobert. Die Beute, welche uns in diesen Kämpfen in die Hände fiel, ist am 26. Dezember 1914 amtlich bekannt gegeben worden. (Diese damals gemeldete Beute betrug 19 Offiziere, 819 Farbige und Engländer, 14 Maschinengewehre, 12 Minenwerfer, Scheinwerfer und sonstiges Kriegs material.) Englische tzcheinki'iegssckiffe. Berlin, 16. Januar. über Amerika gehen der Deutschen Kriegszeitung Nachrichten zu, nach denen in der letzten Zeit von der englischen Admiralität über hundert ältere Passagierdampfer aufgekauft worden sind, die in aller Heimlichkeit mit Zement und Steinen beladen werden und zum großen Teil durch Holzausbauten in Scheinkriegsschiffe umgewandelt werden. Die Dampfer sind wie die richtigen Kriegsschiffe angestrichen, haben hölzerne Geschütze und sogar Aufbauten, wie sie sonst nur Kriegsschiffe besitzen. Sie sollen Kriegsschiffen täuschend ähnlich sehen. Einige dieser Scheinkriegsschiffe sind in Belfast hergerichtet worden und schon fertiggestellt. Der frühere Kapitän der „Olympic", H. I. Haddock, ist im Auftrage der Admiralität in Belfast mit diesen geheimnisvollen Vorberei tungen beschäftigt. Von bedeutenderen Schiffen sind für diesen Zweck angekauft worden: von der White-Star-Linie die „Cevic", von der Dominion-Linie die »Merion", von der Royal-Mail-Steam-Paket-Linie die „Oruba" und die »Orotava" und von der Cunard-Linie die „Campania". Die Attrappen auf den Schiffen sind von sehr leichter Konstruktion, und es muß sehr sorgsam mit ihnen um gegangen werden, damit sie nicht entzweibrechen. Auf einigen von den kleineren Schiffen geht die Arbeit sehr schnell vor sich. Man erzählte, daß ein Fahrzeug, das um 6 Uhr nachmittags ein schmieriger alter Frachtdampfer war, um 8 Uhr abends am Tage darauf sich in einen eleganten kleinen Kreuzer mit acht dem Anschein nach dräuenden sechszölligen Kanonen und Schnellfeuer geschützen umgewandelt hatte. Der Zweck dieser Bauten ist natürlich Geheimnis. Die wahrscheinlichste Annahme ist die, daß die Schiffe in ähnlicher Weise, wie daS im spanisch-amerikanischen Kriege Leutnant Hopson mit dem Hafen von Santiago de Cuba tat, dazu dienen sollen, versenkt zu werden, um für uns wichtige Häfen und Seewege zu blockieren. Es wird be hauptet, daß die Schiffe an der belgischen Küste verwendet werden und weiter durch die dänischen Gewässer gegen Kiel vorgehen sollen. Vermutlich aber ist mindestens in gleichem Maße ihr Zweck, die Angriffe von Unterseebooten und deutschen Kriegsschiffen auf sich zu ziehen und dadurch von den echten Kriegsschiffen abzulenken. Bei der außer ordentlichen Gefährdung, der diese durch nichts verteidigten und vom ersten Volltreffer in Splitter verwandelten ScheinkriegSschiffe ausgesetzt sind, ist eS etwas unwahr scheinlich, daß die Freiwilligen zu ihrer Besetzung so stark herbeiströmen, wie daS in England unter der Hand ver sichert wird. bin ckeutsckes Flugzeug über IZancy. Die deutschen Flieger üben ihren schweren Dienst mit einem todesverachtenden Mut, der selbst den Feinden Be wunderung abringt. Der Pariser »Petit Parisien meld-t über den kühnen Vorstoß eines deutschen Fliegers gegen Nancy: . — Nnler cken Oausencksn, ckie zürn Scklackt- I « kelci ;ieken unck willenlos ckeni Millen ckes s § Ganzen geborgen, weiß jecker, wie bettelkaft D A wenig sein Leben gilt neben ckeni kukni ckes » Staals, er fükll um sirb cken Millen unerkorsck- « § lickier Wachte. Daker ckie Innigkeit ckes reli- G A gissen 6e?ükls in jeckem ernsten Rriege. 8 Heinrich v. Oreitschke, hist. u. pol. Aufsätze. L Ein deutsches Flugzeug-überflog am 14. d. Mts. Nancy und warf eine Bombe ab, die jedoch keinen Schaden anrichtete. DaS Flugzeng wurde von der französischen Artillerie heftig beschossen. Unbekümmert nm die ringsherum platzende« und pfeifenden Geschosse stieß der Flieger bis Jarville vor, wo er eine Brand granate abwarf, ohne daß Schaden entstand. Das Flug zeug erschien noch dreimal, immer heftig beschossen, bis es schließlich durch eiu französisches Flngzcuggeschwadrr endgültig zum Rückzug gezwungen wurde. Nur durch die Furchtlosigkeit, mit der sich unsere Flieger im feindlichen Schrapnell- und Granatenfeuer tummeln, ist es ihnen möglich gewesen, die wertvollen Berichte über die Stellungen des Feindes zu erlangen, die so oft im Westen wie im Osten für die Maßnahmen unserer Heeresleitung von der größten Bedeutung gewesen cker in cken Kümpfen um Oeutscklancts Kukm unct Lortbestesien gefallenen Llelcken aus V^ilsckmff unck clen Orten cker Omgebung. ttsnmann ^aul WLtrig su8 V^ekrmann im Keserve-Inkanterie-Kegiment klr.242. Ldre üem iLpkerea! Lin lffaufen Lrscklagener ckeclcen ckas Lelck. O, Oeutscklanck, wieviel kleiner Sösine tffat nun ckes Kriegsgottes Sense gefällt, Dass Kusim ckeine 8tirne umkröne. Ls malmet vor Qott ckiesi ikr blasses Oesicbt. O, Oeutscklanck, vergiss ckeine Toten nickt. sind. Mit berechtigtem Stolz tragen fast alle deutschen Fliegeroffiziere das Eiserne Kreuz, das sie sich in steter Todesgefahr errungen haben. Die von Kugeln durch siebten Tragflächen ihrer Maschinen legen dafür das ehren vollste und bündigste Zeugnis ab. * Oie österreickifcken Kriegsgefangenen in Japan. Die Wiener Stahlfirma Boehler erfährt vom Leiter ihrer Niederlassung in Tokio, daß die ganze Bemannung des österreichisch-ungarischen Kriegsschiffes „Kaiserin Elisa beth" nach dem Fall von Tsingtau kriegsgefangen nach Japan gebracht worden ist. 290 Mann und folgende Offiziere sind nach Himoji bei Kobe übergeführt worden: Korvettenkapitän Pauspertl, Fregattenleutnants Baron Khun und Froehlich sowie Maschinenleiter Hinner. Der Kommandant Marcovic und Schiffsleutnant Klobmar sind mit dem Exgouverneur v. Waldeck im Gefangenenlager zu Fukuoka in Eyushu. Der verwundete Leutnant Ivo Baierle ist noch in Tsingtau. Von der Mannschaft sind zehn gefallen und zehn verwundet. Vierzig Mann sind nicht ermittelt. Boehlers Vertreter besuchte am 26. Oktober das Ge fangenenlager und fand alle Herren wohl. Von der japanischen Regierung werden sie zuvorkommend be handelt. Die Offiziere bekommen Gehalt nach japanischem Maßstab; sie müssen sich selbst beköstigen. Die Mann schaft wird auf Regierungskosten erhalten; sie bekommt keine Löhnung. Die Mannschaft war damals ganz zu frieden. Die Offiziere, zur Zeit des Berichtes, am 30. November, noch interniert, sollten zu Anfang De zember gegen Parole mehr Bewegungsfreiheit erhalten. Vernichtung eines französischen Unterseebootes. Konstantinopel, 16. Januar. Das Große Hauptquartier teilt mit: Das französische Unterseeboot »Saphir" versuchte sich dem Eingang in die Dardanellen-Straße zu nähern, wurde aber sofort durch unsere Artillerie zum Sinken gebracht; ein Teil der Be satzung konnte gerettet werden. Die „Curie" gehoben? Wie Mailänder Blätter melden, ist es den Öster reichern gelungen, das von ihnen in Grund geschossene französische Unterseeboot »Curie" wieder zu heben. Es wurde in Pola gedockt, da sich herausgestellt hatte, daß die Beschädigungen, die es durch die österreichischen Ge schosse erlitten, durchaus reparaturfähig seien. Sobald es repariert sein wird, wird es in die Dienste der öster reichisch-ungarischen Kriegsmarine gestellt werden. Altin« Aviegspolt. London,. 16. Jan. Vorgestern wurden die als Prisen erklärten deutschen Segler „Fritz", „Orlanda", „Orlona" und „Helgoland" versteigert. Die Preise schwankten zwischen 1670 und 1800 Pfund Sterling. Casablanca, 16. Jan. Das französische Kriegsgericht verurteilte die Deutschen Ficke und Gründler wegen „Spionage" zum Tode. Der Deutsche Ncrkorn wurde zu lcbeuSläuglichcr Zwangsarbeit verurteilt. Priitoria, 16. Jan. Die Besetzung Swakopmunds durch südafrikanische Truppen wird amtlich Igemeldet. Zwei Mann wurden getötet, einer verwundet. (Die längst er wartete Besetzung der offenen Hafenstadt Swakopmund ist für den Fortgang des Krieges in Südwestafrika ohne Be deutung.) . — . dnsere femäe unct wir. Eine physiologische Betrachtung von Dr. Karl Mischke. Sollte man es für möglich halten, daß die meisten Engländer heute noch nichts von der großen Schlacht von Tannenberg wissen? Der deutsche Geograph Penck, d r bei Ausbruch des Kriegs sich auf einer Studienreise befand und von den Engländern widerrechtlich und un sinnig zurückgehalten wurde, ist vor kurzem endlich frei gegeben worden; als er im Vaterland anlam und von dem unvergleich!ichen Sieg Hindenburgs über die Russen erfuhr, war er aufs höchste erstaunt; in keiner englischen Zeitung hatte er so etwas bisher gelesen! Diese merk würdige Leistung der englischen KriegsberichterstaLtung teilte dieser Tage Dr. Hennig in der Berliner Physio logischen Gesellschaft mit. Die Engländer haben eine rasende Angst vor der Wahrheit bekommen. Ihre Be rechnung, daß etwa 300 Millionen Verbündete gegen 120 Millionen Deutsche und Österreicher den sicheren Sieg verbürgen müßten, hat sich als unsinnig heransgestellt; die Zahl ist nicht das allein Entscheidende im Kriege. Von diesem Standpunkte aus gewinnt die Beschießung der drei „harmlosen Badeorte mit Küstenbatterien" durch deutsche Kreuzer ein neues Gesicht. Es konnte auch bet uns Leute geben, die in dieser Fahrt eine zwecklose Demonstration sahen. Jedenfalls war es eine De monstration, die man nicht totschweigen konnte, ebenso wie ja auch der Untergang des „Audacious" sich nicht dauernd verheimlichen ließ. In der Tat sind diese Dinge den Engländern böse in die Knochen gefahren, sie sind äußerst nervös geworden, die Zeppelinsurcht, die Unterseeboot- furcht, die Minenfurcht zeugten zusammen eine Gemüts verfassung, die dem kühlen Engländer bisher ganz fremd war. Und das äußert sich zunächst in wüstem Schimpfereien, wie der Depesche des Herrn Churchill an den einen Bürgermeister, und ferner in schlechter Behandlung deutscher Gefangener. Das Volk in seiner Enttäuschung wegen der verlorenen Seeherrschaft und Un- angreifbarteit ist m einen Zustand geraten, den die Eng länder selbst mit dem Worte „moralischer Irrsinn" be zeichnen. Dieselbe Nervosität zeigt sich in Frankreich in den wahnsinnigen Urteilen gegen deutsche Gefangene und Arzte, gegen die eine internationale Vermittlung ein schreiten mußte. Am wenigsten nervös sind die Russen, d. h. das russische Volk, das den Krieg überhaupt nicht versteht, desto nervöser aber die russischen Generale. Aus Warschau erfahren wir auf Umwegen, daß man dort schon jetzt eine höllische Angst hat vor den 42-Zentimeter- Brummern, obwohl noch kein Mensch weiß, ob Liese Kanonen überhaupt schon im Osten angelangt sind. Die vor Przemqsl lagernden russischen Truppen aber, Offiziere sowohl wie Soldaten, sind der einstimmigen Ansicht, dass alle Anstrengungen fruchtlos sind. Nichts Schlimmeres aber kann einem kriegführenden Volke zustoßen, als die Überzeugung, daß es doch ge schlagen wird. Die Russen kennen das aus dem Japaner- kriege vor zehn Jahren: sie glaubten vor jeder Schlacht, daß sie verlieren würden, und sie verloren denn auch wirklich. Der Krieg ist heutzutage nicht nur ein Krieg der Waffen, sondem auch ein Krieg der Nerven. Der Nervöse ist schon halb besiegt, und je mehr er sich in wilden Drohungen, Schimpfereien, albernen Redensarten ergeht, je mehr er gar Verbrechen gegen das Völkerrecht auf sein Haupt lädt, desto mehr verrät er seine Nervosität, desto mehr zeigt er, daß er selbst nicht mehr an seine Sache glaubt. Die Siegeszuversicht dagegen, mag man sie nun als Be geisterung auffassen oder als .Selbstsuggestion", ist der halbe Sieg. So schlecht es damit bei unseren Feinden sieht, so vorzüglich sind wir selbst damit versehen. Man braucht nur die verwundet aus dem Felde zurückkommenden Soldaten zu fragen: von schweren Kämpfen und allerlei Mühsal erzählen sie wohl, aber keiner ist darunter, der nicht von dem Siege unserer Waffen überzeugt wäre. Die Nerven sind gut imstande. Politische Aunäschau. Veutkckes Ketek. * W.T.B. verbreitet amtlich folgende Mitteilung: Das „Journal officiel" verbreitet einen amtlichen französischen Bericht über deutsche Grausamkeiten. Der Bericht bildet den Gipfel i» dem Lügenfeldzng, der seit Kriegsbeginn gegen Deutschland geführt wird. Er strotzt von den un erhörtesten Greuelgeschichten. Die lediglich von den Franzosen behaupteten Fälle werden als bewiesen dar gestellt, ohne daß irgendeine Möglichkeit bestände, sie un parteiisch zu untersuchen. Das deutsche Heer steht zu hoch, als daß es von diesem Schmutz erreicht werden könnte. Es nimnit aber davon Kenntnis, zu welchen vergifteten Waffen ohnmächtiger Haß einen Gegner getrieben hat, der einst für ritterlich galt. Groübrltannlen. X Die amerikanische Botschaft in London gibt bekannt, baß deutsche und österreichische Frauen jeden Alters und deutsche Männer unter 17 und über 55, Österreicher und Ungarn unter 18 und über 50, die für den Waffen dienst untauglich sind, ferner deutsche, österreichische und ungarische Ärzte und Geistliche die Möglichkeit haben, nach Hause zurückzukehren, wenn sie Gesuche an das Home Office richten. Blus In- unck Zuslanck. Berlin, 16. Jan. Das W.T.B. teilt amtlich mit: In der „Tribune de Gensve" wird behauptet, die deutschen Konsulate hätten die in Italien ansässigen Deutschen angewiesen, sich auf das erste Zeichen zum Verlassen Italiens bereitzuhalten. Diese Behauptung ist völlig erfunden. Berlin, 17. Jan. Wegen des Krieges finden die Voll versammlungen des Deutschen Landwirtschaftsrates und des Preußischen Landesökonomiekollegiums in diesem Jahre nicht statt. Es werden nur die Ausschüsse zusammen treten, um den Jahresetat festzustellen. Berlin, 16. Jan. Die amerikanische Botschaft ersucht alle javanischen Untertanen, die sich noch in Deutsch land befinden, Namen und Adressen an die Botschaft (Wilhelmplatz 7) sobald wie möglich einzusenden und sie von dem Grunde ihres Hierbleibens zu benachrichtigen. Basel, 17. Jan. Den Basler Nachrichten zufolge steht in Italien ein Zuckerausfuhrverbot wegen Zuckermangels bevor. Kopenhagen, 17. Jan. Der Gouverneur von Riga hat das Verbot des öffentlichen „demonstrativen" Deutschsprechens, sowie der deutschen Schilder und Auf schriften unter Androhung von 3000 Rubel Strafe oder drei Monat Gefängnis erneut eingeschärft. Newyork, 17. Jan. Nach dem „Journal of Commerce" haben sich amerikanische Interessenten das Vorkaufsrecht auf drei weitere Dampfer der Hamburg-Amerika- Linie gesichert: nämlich „Nassovia" und "Georgia", welche in New Orleans liegen, und „Constantia", die in Cienfuegos liegt. Es wird beabsichtigt, sie für den Baumwollhandel j nach Bremen zu benutze»