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vom ordni Mom info! wem ange Aus herg Aus herg ausg Znlr aus find Meh dasel Ausl Auf und verti Meh steht weni Misc Hunt uuge verw 473 zu e Anze Nisse, ten r «ntho bestel und Erzei Stof für! an e Lohr Lkre üem iLpkerea! niemals gedacht worden, geschweige, in diesem Sinne von Deutschland Eine elsaß-lothringische Frage gibt nicht. Über Belgiens Zukunft schon daß eine Bemühung ausgegangen wäre, es für Deutschland seht zu entscheiden, V^er kür 8ein Vsterlanü cien Toci erlitten, Erwirbt cien Rustm sick cler On8terblickkelt. überlassen mir den Politikern und Strategen, die keme Verantwortung zu tragen haben. 4- Zwischen dem Kaiser und König Lndwig von Bauern und Gemahlin fand zum Neujahr ein Depeschen wechsel statt. König Ludwig sagt u. a.: „An der Wende des Jahres, in dem Deutschland gegen eine Welt von Feinden zum Schwerte greisen mußte, beseelt uns alle nur ein Gedanke: Möge es unserer tapferen Armee und unserer heldenmütigen Marine gelingen, die Gegner niederzuringen, und möge dem deutschen Volke im neuen Jahre ein Frieden gesichert werden, der wert ist der schweren Opfer, die es zum Schutze des Vaterlandes freudig auf sich genommen!" Und Kaiser Wilhelm ant wortete: „Ihr sprecht mir aus der Seele, wenn Ihr sagt, wir alle hätten nur den einen Gedanken, daß dem ge liebten Vaterlande im neuen Jahre ein Friede gesichert werde, würdig der gebrachten und noch zu bringenden schweren Opfer. Wie herrlich ist dabei die Gewißheit, daß die deutschen Fürsten und Stämme in unerschütter licher Treue zusammenstehen, um mit Gottes Hilfe durch unsere heldenhaften Truppen den Sieg zu erkämpfen, den wir für die gerechte Sache mit felsenfester Zuversicht er hoffen." hüte. Bei mir zu Hause würde eine Bauerntochter aus gelacht, wenn sie in Pelz und Hut ausrückte. Was ich bis jetzt in Frankreich sah, kamt sich mit unserer Heimat nicht vergleichen, und ich sah schon ziemlich viel: von St. Dw bis Arras. Das einzige Gute waren bis jetzt die Straßen. Das Leben ist hier ziemlich einförmig. Geknallt wird auf ^r anderem Seite viel, jedoch gut in Deckung, so daß w. - Artilleristen gefährdeter sind als unsere Infanterie. Macht es die Gesellschaft zu toll, so schicken wir durch unsere Haubitzen ein paar Grüße; dann ist's wieder ruhig. Hindenburg macht, wie es scheint, gute Fortschritte. Erst wurde gemeldet „28000 Gefangene" und heute morgen „Wieder drei Armeekorps geschlagen". Wenn uns nur auch mal so eine Überrumpelung gelingen würde! Aber nicht einmal zum Trinken. Heute haben wir Eis von deck Pfützen gesammelt und gekocht; das Wasser wird gesiebt! Zu Mittag will einer für sich und mich Kakao machen. Er hat welchen von zu Hause geschickt bekommen. Zu .muhen haben wir genug. Aber es mangelt uns an anderen Sachen, an die keiner sonst gedacht hätte, z. B. Kerzen, Streichhölzer, Bouillonwürfel, Butter, Schmalz und ähnlichen Kostbarkeiten. Die Post erreicht uns jeden Ta, ebenso sicher, wie die Feldküchen; beide weichen ebenso gespannt erwartet. (Zensiert: Köln.) Zer in cien Kämpfen um Oeut8csil3ncl8 Rusim uncl fortbe8teken gefallenen lckeicten 3U8 V^i^cimsk uncl den Orten 6er Umgebung. ttei'mann Oska»' Vel-gen au8 KIsinsokönbki'g Oekreiter cler Ke8. im ffu88arllllerie-Regiment 1y im ffelälarmett 8t. jflarie ä geworben. Kunte Teilung. o Liebesbriefe an Kriegsgefangene. Das stellver tretende Generalkommando Stettin gibt folgendes bekannt: „Ein Fräulein Marie Sinsawa aus Stowen, Kreis .Bandow, und ein Fräulein Käthe Hertel aus Zicker bei Zudar haben Liebesbriefe an einen im Gefangenenlager befindlichen Kriegsgefangenen geschrieben. Wegen dieses bedauerlichen Zeichens von mangelndem Stolz und Naiional- bewußtsein werden die Namen der Briefschreiberinnen hierdurch zur allgemeinen Kenntnis gebracht." Der gefahrvolle Sturm. Daß unsere Truppen trotz aller Mühseligkeiten und Gefahren vom besten Humor be seelt sind, zeigt folgender „halbamtlicher Kriegsbericht", den das Jenaer Volksblatt aus einem Schützengraben im Westen erhalten hat: „Gestern (17. Dezember) nachmittags 4 Uhr erfolgte ein mit großer Wucht angesetzter Sturm von Weihnachtspaketen auf unseren Schützengraben. Kein Mann blieb verschont. Indessen fiel den Franzosen nicht ein einziges in die Hände. In der Verwirrung erhielt ein Mann einen Stich einer fünf Zentimeter dicken Cervelatwurst direkt in den Magen. Ein operativer Ein; Orollbrttannieri. X Die augenblicklichen Verhandlungen des Ober hauses drehen sich natürlich ausschließlich um die Kriegs lage. So sagte u. a. Lord Curzon: Obwohl die Deutschen auf dem Kontinent ihr Kriegsziel nicht erreichten, sind sie doch im Besitze fast ganz Belgiens und eines großen Teils von Frankreich. Es ist gegenwärtig kein Anzeichen dafür vorhanden, daß ihre Mittel erschöpft sind. Die kolossalen deutschen Streitkräfte besitzen einen Mut, der dem der englischen Soldaten gleichkommt. Dieser, uns unerklärliche Mut wird durch den Haß gegen uns gestärkt, dessen wir mit unserm phlegmatischeren Temperamente un fähig sind (!). Der Krieg dürfte durch Khlen entschieden werden. — Bemerkenswert war auch eine Rede des Lord kanzlers Haldane, der behauptete, der Aufruf zum Militärdienst habe sich glänzend bewährt, und es bestehe kein Grund, das Freiwilligensystem abzuschaffen. Wenn jemals die Notwendigkeit eintreten sollte, die Dienstpflicht einzuführen, würde die Regierung der Notwendigkeit nach geben. Die Angst vor einem deutschen Einbruch be schäftigte die edlen Lords vielfach und ziemlich heftig wurde auch die englische Flotte getadelt, die doch nicht nur zum Patrouillendienst, sondern zur Vernichtung der deutschen Flotte da wäre. — Ja, wenn's so leicht ginge wie ;m Oberhause zu schwatzen. Dollanck. Aiewlich niedergeschlagen ist man in den leitenden Kreisen wegen oes Fhl-chteu Erfolges der aus geschriebenen Staatsanleihe. Die Zclchmmgen auf die Staatsanleihe von 275 Millionen Gulden berrugen bis zum 8. Januar nur 85 Millionen. Wenn die letzten Tage der Zeichnungsfrist keine befielen Ergebnisse bringen sollten, werden unter Umständen Anordnungen über eine Zwangs anleihe in Kraft treten müssen. Man hat den Eindruck, daß die kleinen Kapitalisten in weitem Umfange der Auf forderung zur Beteiligung entsprochen haben, daß aber die Zeichnungen Wohlhabenderer weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind. Über eine Beteiligung des Auslandes ist nichts bekannt. Zus In- uncl Zuslanck. Tokio, 9. Jan. Japan hat einige neue Minister be kommen. Viscomte Oura wurde zum Minister des Innern» Kano zum Minister für Ackerbau und Handel ernannt. Washington, S. Jan. Staatssekretär Bryan erklärte, daß er die englische Note in Beantwortung der amerika nischen Note vom 26. Dezember erhalten habe. Die Note werde infolge eines Übereinkommens zwischen dem amerika nischen Ministerium des Äußern und dem englischen Ministerium des Äußern Montag veröffentlicht werden. Politische KunsschAn. Deutsches Reick. 4- Unter der Überschrift Hirngespinste wendet sich die Nordd. Allg. Ztg. gegen das „Journal de Gensve", das auf Grund von besonderen Informationen aus Paris wissen will, Deutschland habe sich um einen Sonderfrieden mit Frankreich bemüht. Der Pariser Gewährsmann des „Journal de Geneve" vermutet, Deutschland denke viel leicht daran, Elsaß-Lothringen an Frankreich zurückzugeben und dafür Belgien zu behalten, möglicherweise unter Ab tretung des wallonischen Stückes an Frankreich. Diese Pariser Mitteilung, sagt das halbamtliche Berliner Blatt, sind ein neues Beispiel dafür, was fran zösische Politiker der neutralen Presse aufzubinden wagen. Seitdem Frankreich für englische und russische Interessen den Krieg mit Deutschland begonnen hat, ist an die Bewilligung eines Sonderfriedens für den französischen Gegner von uns Aus feläpoktbriefen. Ein vor dem Feind in Frankreich stehender Württem berger schreibt an einen Kölner Freund: „Für Ihre Karte meinen herzlichsten Dank. Ist es doch ein Gruß von der Heimat, der zeigt, daß man Verträum auf uns setzt. Wir werden es, soviel in unsern Kräften liegt, rechtfertigen; sind auch Württemberg und Köln weit voneinander, so fühlt in dieser Zeit jeder, was in einem württembergischen Lied so schön steht: „Ganz Deutschland ist mein Heimat land". Jetzt, wo jeder fühlt, was Deutschland für ihn ist, setzt jeder seine ganze Kraft ein, um es zu erhalten und zu befestigen. Französische Verwahrlosung. Ich habe schon ein gut Teil von Deutschland gesehen, aber so verwahrloste Ortschaften wie hier noch nirgend. Hier kennt man kein anderes Wasser als Regenwasser, das in Zisternen gesammelt wird. Wo trifft man in Deutschland noch solche Verhältnisse? Ist eine Ge meinde bei uns zu arm zur Anlage einer Wasser leitung, so hilft der Staat. Die meisten Häuser hier sind so, daß man sich bei uns schämen würde, sie als Armenhäuser zu benutzen (Lehmgemäuer und Lehm böden)., Dabei trifft man in jedem SauS prächtige Damen- Lauler als bei ancleren recket bei Oermanen A ckie Stimme ckes Gewissens, uncl wenn längst A bei Melscken ckie letzten Reckenken über eine « illebeltat weggelackt ocker unterürückt sinck, so A regt sick bei einem verlorenen Rincke unseres « Volkes ckie brinnerung an ein Mutterwort « aus cker Jugenckzeit, ocker ein Rest frommen A Glaubens aus besseren Lebenslagen sckützt * es vor ckem auKersten frevel. Luäwig Weniger. aus die Beine gebracht werden kann, die grob genug wäre, die Deutschen wieder in ihr Land zurückzujagen? Sollte es nicht auch der Zweck von Kitcheners übertrieben günstiger Auffassung gewesen sein, den Mut der Bevölkerung auf rechtzuerhalten?" kleine kriegspskt. Berlin, S. Jan. Prinz Wilhelm zu Wied, der frühere Fürst von Albanien, ist auf der Durchreise nach Waldburg zu seiner Familie hier eingetroffen. Er kommt von der Front der deutschen Armee, in deren Reihen er den Feldzug mitmacht. Basel, 9. Jan. Den „Basler Nachrichten" zufolge bat Japan die gesamte Geschützbeute von Tsingtau an England verkauft. Basel, 9. Jan. Unter den in den Kämpfen mit den Türken bei Mianduab Gefallenen befindet sich auch Groß fürst Alexander Michailowitich, Schwager und General- odjutant des Zaren, und der russische Konsul von Saudschbulak. Basel, 9. Jan. In den Kämpfen bei Lodz und Lowicz sind acht russische Generale schwer verwundet worden, darunter Graf Keller und General Orlow. Paris, 9. Jan. Der französische Ministerpräsident Viviani erhielt die amtliche Mitteilung, daß sein jüngster Sohn, welcher als Soldat bei der Infanterie diente, bei Cussigny gefallen sei. London, 9. Jan. Die Admiralität veröffentlicht die Liste der mit dem Linienschiff „Formidable" unter gegangenen Seeleute, Die Liste enthält über 600 Namen. Bordeaux, 9. Jan. Der General der Kolonialinfanterie Raymond ist gefallen. London, 9. Jan. „Daily Chronicle" meldet: Deutsche Flugzeuge erschienen neuerdings über Dünkirchen und warfen mehrere Bomben ab; niemand wurde getötet. Zwei deutsche Flugzeuge erschienen über Furnes. London, 9. Jan. Aus Grimsby wird amtlich gemeldet, daß seit Ausbruch des Krieges 32 Fischdampfer aus Grimsby verloren gegangen find Me es in äeutlcken ^araretten ausliekt. Nach Schweizer Berichten. In der lebten Woche vor Weihnachten besuchten etwa 80 Schweizer Professoren der Medizin und Arzte die Lazarette in Freiburg im Breisgau. „Nicht nur durften mir", berichtet einer der Herren in einem Berner Blatte, „in aller Muße die größten Lazarette und Kliniken unter Leitung der Direktoren be sichtigen, sondern es wurden uns auch in Vorlesungen und Vorträgen die neuesten Forschungsresultate bekannt gegeben und zum Teil an Präparaten oder auch an den Patienten demonstriert . . . Was uns zuerst auffiel, war die geringe Zahl der Patienten. Wir erfuhren, daß feit dem 3. Dezember kein Sanitätszug mehr nach Freiburg gelangt sei, und ähnlich soll es in allen rechts rheinischen Lazaretten sein. Natürlich kommen die ganz schwer Verwundeten in die der Front zunächst gelegenen Lazarette. Weiter sei die geringe Sterblichkeits ziffer hervorgehoben. In einem Lazarett mit über 600 Betten sind insgesamt bis heute nur vier Todesfälle zu verzeichnen; in einem anderen mit etwa 450 Betten ist bis jetzt kein einziger Todesfall vorgckommen. Natürlich darf daraus nickt auf die Gesamtverhältnisse geschlossen werden. Immerhin scheint die Todesziffer infolge der trefflichen sanitären Maßregeln niedriger zu sein als in allen bis herigen Kriegen (wohl zwischen 2,5 bis 3 v. H. der dem Lode auf dem Schlachtfeld entronnenen Verwundeten). Für die Schwerverwundeten wird alles Erdenkliche getan. Es wird außerordentlich wenig amputiert; man entschließt sich nur dann zur Amputation, wenn ein anderer Ausweg zur Rettung des Patienten nicht mehr möglich ist. Ich sprach in Freiburg einen Franzosen mit einer schwerinfizierten Schußwunde im Bein, der mir ungefragt erzählte, wie sich die Arzte alle erdenkliche Mühe gäben, sein Bein zu retten, obwohl er sich schon seit zwei Monaten mit der Amputation einverstanden erklärt habe. Wir sahen eine Reihe von verwundeten Franzosen. Sie liegen, ohne daß irgendein Unterschied gemacht wird, zwischen den deutschen Soldaten, und es hat sich zum Täl kamerad schaftlicher Verkehr entwickelt. Alle, die ich befragte, er klärten, sie seien »tres bien soiAnes" (sehr gut versorgt). Die kranken französischen Offiziere haben wie die deutschen ein Einzelzimmer und bekommen wie diese Bedienung, Verpflegung und Löhnung, überraschend sind die guten Heilungserfolge. Ein abschließendes Urteil ist noch nicht möglich, dock durften mehr als . . . Prozent der Verwundeten wieder als felddienst fähig entlassen, während sehr viele wenigstens garnison- dienstfähig bleiben werden und nur ein verhältnismäßig geringer Prozentsatz als untauglich entlassen wird. Für diese letzteren wird schon heute auf jede erdenkliche Weise gesorgt, so für die Blinden durch Unterricht im Lesen der Blindenschrift und durck Erlernung eines geeigneten Handwerks; für die, die ein Glied verloren haben, schafft man durch künstliche Glieder Ersatz; dann bestehen ent sprechende Kommissionen, die die Krüppel beraten und be lehren, wie sie auch ferner noch brauchbare Arbeiter im deutschen Wirtschafts- und Geistesleben bleiben können. Zur Illustration der verschiedenen Geschoßwirkungen sahen wir eine große Zahl von Patienten und der dazu gehörenden Röntgenphotographien: Explosionswirkungen, Knochensplitterung, Umdrehung deS Geschosses im Körper, sekundäre Geschosse u. a. Wir sahen auch eine Anzahl Kopfschüsse und konnten in einigen Fällen merkwürdige Heilungsprozesse, die man für unmöglich halten sollte, feststellen. Auch schwierigere chirurgische Verfahren kommen -ur Anwendung." wir haben keine Russen vor uns. Dennoch wollen wir mit den Franzosen schon fertig werden. Und dann England! Dort soll diesmal das Konto nicht stimmen; da müssen wir mit deutscher Gründlichkeit beim Rechnen nachhelfen. Ans Horchposten. . . . Meine Finger sind zwar steif vor Kälte, und mein Knie ist die Unterlage, aber bei unserer Schreib fertigkeit gehts schon. Tag und Nacht sind wir fast immer auf den Beinen, nachts besonders. Mit Einbruch der Dunkelheit bezieht unsere Kompagnie eine vorgerückte Nachtstellung, unser Zug noch weiter vorne eine selbst- geschanzte Feldbefestigung, um einen möglichen Durck- bruchsversuch der Franzosen abschlagen zu helfen. Nachts steh ich zwei bis drei Stunden auf Beobachtungsposten, oder liege noch weiter vorne etwa 200 bis 150 Meter vor dem Feind in einem Loch als Horchposten. Die Franzosen schießen meist vereinzelt in 10 bis 20 Sekunden Abstand fortgesetzt die ganze Nacht aufs Geratewohl, während von deutscher Seite kein Schuß erwidert wird. Ebenso leuchten sie mit Leuchtkugeln dauernd das Gelände ab, was uns beim Schanzen hilft; das geht sonst schwer bei stockdüsterer Nacht. Die Kugeln umsausen und -pfeifen uns; aber in der Dunkelheit ist kein Ziel für die Gegner, und wir heben uns auf zehn Schritt kaum vom Boden ab. Vor drei Tagen kamen wir aus Nachlässigkeit in den lichten Morgen hinein, als wir abzogen; noch 800 Meter von einer Sichtdeckung im freien Schußfeld der Franzosen bis zur Schußdeckung. Wir bummeln gemütlich, unbe kümmert um die Geschosse, vorwärts in einzelnen Gruppen. Die Franzosen bemerken uns und eröffnen zuerst auf 700 bis 800 Meter Entfernung ein rasendes Feuer. Der Kompagnieführer steht oben am Waldrand in einer Granatgrube; er sieht nur mit dem Kopf raus. Er brüllt „Marsch, marsch!" Und wir laufen den Weg zurück. Ss. . . Ss . . . saust es links, rechts unten, oben; endlich erreichen wir einzeln (im ganzen 60 Mann) einen ange fangenen Laufgraben, der aber zu früh endet. Keiner wird getroffen; es ist ein Wunder, oder die Franzosen im Laufgraben schießen schleckt. Es hat uns eigentlich Spaß gemacht, jeder guckte sich lachend um, dem Hintermann etwas zuzurufen und zu sehen, ob's für diesen gut abging. Im Argonner Wald. Das Leben sonst ist recht entbehrungsreich. Am Morgen nach der durchwachten Nacht ein halber Becher kalten Kaffee, ein halb Kommißbrot aus Weizenmehl und abends vor dem Abrücken aus unserer Tagesstellung einen Kochgeschirrdeckel Reissuppe mit einigen Fleischbrocken. Das ist alles. Kaufen kann man nichts, weil keine Gelegenheit da ist, besonders nicht in den Wäldern der westlichen Argonnen, wo wir Hausen. Die Kälte setzt uns arg zu; aber es läßt sich aushalten. Wir wohnen wegen der Artillerie und der Flieger in Höhlen, dumpfen, feuchten Löchern, deren Boden kaum etwas Stroh bedeckt. Auf allen Vieren kriechen wir hinein und die andern, wenn sie reinwollen, über uns hinüber. Zeltbahn und dünnes Wolltuch sind Unterlage oder Decke. Seit ich aus Köln fort bin — und das sind einige Wochen her — habe ich natürlich Stiefel und Kleider nicht vom Leibe gebracht. Wahrscheinlich wird jeder ein bißchen Rheumatismus mit nach Hause bringen; Regen und Wind, Kälte, Frost und tagsüber grundlose Wald- und Wiesenflächen machen uns das Leben sauer, aber können uns den frohen Mut, heiteren Sinn und die feste Zuversicht nicht verderben. Gewaschen haben wir uns seit 14 Tagen nicht mM SS gibt kein Wasser,