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Vas „Militarismus" in — Süäafrika. WaS in England immer noch ein Gegenstand des Nbscheues ist, wenngleich sich heimlich mancher danach sehnt, das scheint der ehemalige Burengeneral und jetzige Ministerpräsident von Großbritanniens Gnaden für seinen Machtbereich mit einem Federstrich einführen zu wollen. Dewet und Beyers sind mit einer Anzahl ihrer Unter führer zwar bereits unschädlich gemacht, aber "an der südwestafrikanischen Grenze rumort noch ein nicht un beträchtliches Kommando, wie es scheint, unter der Ober leitung von Oberst Marib, herum und hat sich kürzlich sogar herausgenommen, in einem erfolgreichen Gefecht gegen eine nur halb so starke Regierungsabteilung gegen 100 Mann mit einiger Kriegsbeute gefangen zu nehmen. Jetzt ist dem General Botha die Geduld gerissen, imd er will von der bisher besolgten Verwendung von Freiwilligen zum Zwangsaufgebot der Burenkommandos übergehen. Er beruft sich dabei auf ein Gesetz über die Landesverteidigung, indem er darauf hinweist, daß Deutsch- Südwest als Basis für Angriffe auf die Union benutzt werden könnte. Das klingt gerade so glaubhaft wie die Begründung, die Japan für sein unvergeßliches Ultimatum an Deutschland gewählt hatte: der Frieden in Ostasien werde durch kriegerische Vorbereitungen, die von Kiautschou aus unternommen werden könnten, bedroht. Auf gleicher Höhe steht auch der Vorwand, mit dem Portugal oder wenigstens seine Regierung in den europäischen Krieg einzugreifen sucht: Angola, der portugiesische Besitz in Westafrika, werde vom deutschen Schutzgebiet sehr beun ruhigt. Man sieht: überall die gleiche Art. Man kann a so wohl auch überall den nämlichen großen Anstifter hinter den kleinen vermuten. In Südafrika soll also nun mit der allgemeinen Wehrpflicht ein Versuch gemacht werden, mit der be wegenden Kraft des Militarismus also, um dessentwillen man auf Deutschland den Zorn und die Verachtung der ganzen Welt Herabrust. Die Regierung hat die zweite Klasse der nationalen Reserve einberufen, weil sie der An sicht ist, daß die Last des von ihr geplanten Unternehmens nicht ausschließlich von Freiwilligen getragen werden kann. Ein anderer Grund wird dahin angegeben, daß em großer Teil der holländisch sprechenden Bevölkerung die ausgezeichnetsten militärischen Fähigkeiten besitze und bereit sei, Dienst zu tun, sich aber weigere, es freiwillig zu tun. Ihr Standpunkt sei, daß, wenn die Regierung ii re Dienste brauche, sie befehlen müsse. Ein Amsterdamer Blatt weist bereits darauf hin, daß hiermit der Nieder bruch der Politik Bothas zugestanden werde, der keine Freiwilligen aufbringen könnte, und daß es unbillig sei, d>e Buren zu zwingen, gegen Deutsch-Südwest zu ziehen. Eine Dienstpflicht bestehe in keiner englischen Kolonie, so daß die Buren die einzigen britischen Untertanen seien, die unfreiwillig in den Krieg ziehen. Nun, der ehemalige Freiheitskämpfer für Transvaal und den Oranjestaat scheint sich bereits so sehr auf den britischen Herrenstandpunkt hinaufgearbeitet zu haben, daß Erwägungen der Gerechtigkeit keinen Eindruck mehr auf ihn machen. Aber es wird sich doch wohl erst zeigen müssen, ob die Masse der Buren diese Ent wicklung mitgemacht hat. Ihr Volkscharakter zeichnet sich chnrch eine gewisse Schwerfälligkeit, durch ein bewußtes Festhalten an überlieferten und bewährten Anschauungen und Gewohnheiten aus. Sie haben wohl jahrelang mit unglaublicher Zähigkeit und Begeisterung gekämpft, als es sich darum handelte, die Freiheit des Vaterlandes gegen einen brutalen Eroberer zu verteidigen. Jetzt aber für d esen gleichen Eroberer Haus und Hof und Leben aufs Epiel zu setzen gegen einen .Feind", dessen Absichten höchstens dahin gehen, ihnen wieder zu ihrer früheren Freiheit und Unabhängigkeit zurückzuverhelfen, das hieße 'd e Leichtgläubigkeit der Buren vielleicht doch zu hoch eiu schätzen. Es ist möglich, daß gerade der Zwang, den Botha fetzt zur Anwendung bringen will, die schwierige Lage verschärft, in der sein Regiment sich befindet, daß der Durengeneral Hertzog vielleicht nachher die Zeit für ge kommen hält, aus seiner bisherigen Zurückhaltung heraus zutreten und offen gegen das Haupt der Regierung Stellung zu nehmen. In jedem Falle kann Herr Botha aber davon überzeugt sein, daß uns re Südwestafrikaner ibm das Leben nicht leicht machen werden. Sie sind zum Widerstande gerüstet und werden sich ihrer Haut zu wehren wissen, auch gegen Feinde, die militaristischer Zwang gegen sic ins Feld stellen sollte. Der Krieg. DaS neue Jahr hat uns im Westen wie im Osten weitere erfreuliche Fortschritte gebracht. Neben den immer deutlicher zutage tretenden Erfolgen unserer Waffen östlich des Bzura- und Rawka-Abschnitts in Polen ist die günstige Lage in den Argonnen äußerst bemerkenswert. f§eue fortkckritte in Mekt unä Oft. Großes Hauptquartier, 2. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz. Feindliche Angriffe gegen «ufere Stellungen in und an den Dünen nördlich Nieuport wurden abgewtesen. — Ju den Argonnen machten unsere Truppen auf der ganzen Front weitere Fortschritte. Heftige französische Angriffe nördlich Verdun sowie gegen die Front Atlly- Apremont nördlich Commercy wurden unter schweren Verlusten für die Franzosen abgeschlagen, drei Offiziere und LOOFranzosen gefangengeuommen. ES gelang unseren Truppen, hierbei das heißumstrittcne Bois Brul« ganz zu nehmen. — Kleinere Gefechte südwestlich Saarburg hatten den von uns gewünschten Erfolg. — Die Frauzosen beschießen in letzter Zeit systematisch die Orte hinter unserer Front: im Unterkunftsraum einer unserer Divisionen gelang eS ihnen, fünfzig Einwohner zu töten. — Die französischen amtlichen Berichte meldeten, daß die Franzosen im Dorfe Steinbach Schritt für Schritt vor wärts kämen. Von Steinbach ist nnserersetts kein Haus verloren; sämtliche französische» Angriffe auf den Ort sind zurückgewiesen. Östlicher Kriegsschauplatz. An der ostpreußischen Grenze ist die Lage unver ändert. — Östlich Bzura- und Rawka-Abschuitt gingen unsere Angriffe bei einigermaßen günstiger Witterung vorwärts. — Ju Polen, östlich der Pilica, keine Ver änderung. Oberste Heeresleitung. Amtlich durch das W.T.B. Vie Oage am r. Januar. Von unserem ^.-Mitarbeiter.) .. Der heutige deutsche Generalstabsbericht weiß von groKe Völkerringen. 2 Nie war gegen äas Ausland A » ein anäeres Land gerecht wie äu. 2 Sei nicht allzu gerecht! Sie äenken nicht edel genug, A K zu sehen, wie schön äein fehler ist! A Mopstock in der Säe Wein Vaterland. » *»—««*««««« ««««»— «««««» einem neuen Angriff gegen unsere Stellungen an der Küste bei Nieuport zu melden. Der Feind macht dort den lebten verzweifelten Versuch, dem immer fühlbarer werdenden deutschen Übergewicht am Merkanal ein Paroli zu bieten. Man hat auf französisch-englischer Seite an genommen, daß die große Machtentfaltung, die Hinden burg zu seiner glänzenden Offensive in Polen befähigte, nur auf Kosten der deutschen Widerstandskraft im Westen vor sich gegangen sein könne. Man hat sich geirrt. Die Engländer und Inder haben bei Nieuport diesen Irrtum mit Hekatomben von Leichen büßen müssen. Ihre schwere unter größten Schwierigkeiten, da ein furchtbarer Orkan herrschte. Vom Fischdampfer wurde das Boot auf haus hohen Wellen erblickt: es verschwand dann immer wieder. Ein Matrose hielt eine Ruderstange aufrecht, woran ein Taschentuch befestigt war. Nach wiederholten vergeblichen Anstrengungen gelang es dem Fischdamvfer, dem Kutter ein Tau zuzuwsrfen, worauf die Matrosen unter den größten Schwierigkeiten an Bord des Fischdampfers ge bracht wurden. Der Kutter hatte ein Leck erhalten, daS mit den Kleidern der Matrosen verstopft wurde. Französische Furcht vor deutschen Fliegern. Paris, 2. Januar. Im Einverständnis mit den Militärbehörden und offenbar veranlaßt durch die letzten Zeppelin-Angriffe auf Nancy, hat die städtische Verwaltung von Lyon, laut einer Bekanntgabe des dortigen Bürgermeisters im Progrös de Lyon beschlossen, von jetzt an die Beleuchtung auf allen Brücken sowie den Kais von 9 Uhr abends an abzu schaffen. Diese Maßnahme wurde zur Sicherheit für den Platz Lyon getroffen, der von großer militärischer Be deutung ist. der in Zen Kämpfen um Deutschlands Kusim unci Fortbestehen gefallenen Helden aus V^ilsdruff und cien Orten cier Umgebung. Walte»' Keisslek- su8 Oekreiter im 1. sield-^rtisierie-Kegiment blr. 12 Dresden, im Hammett ru l^issy bei I_son an P^pbus gestorben. Lkre ckem lapksrear >Ver für sein Vaterland den Tod erlitten, Drwirbt den Kukm sick der Dnsterblicklcelt.- Schiffsartillerie läßt jetzt die Wut über das Mißlingen aller Durchbruchsversuche an unseren Stellungen in den Dünen aus und vernichtet mit Seelenruhe die flandrischen Hafenorte. Lombartzyde ist em Trümmerhaufen, das vielbesuchte Bad Westende wird gleichfalls jämmerlich zusammengeschossen. Auf die arme belgische Bevölkerung wird nicht die geringste Rücksicht genommen. Es sind ja keine Engländer, also schadet es nichts, wenn ihr Besitz und sie selbst vernichtet werden. Militärisch haben diese Bombardements der Küste gar keine Wirkung gehabt. Auch die Franzosen üben sich, wenn sie sonst nichts ausrichten können, in ähnlicher Mordbrennerei. Wirt Bitterkeit über das nutzlos vergossene Blut meldet unser Hauptäucirtier ironisch, daß es der feindlichen Artillerie bei der Beschießung der Orte hinter unserer Front ge lungen sei, 50 Einwohner zu töten. Die Franzosen wüten grausam gegen ihr eigenes Fleisch und Blut, ebenfalls ohne rechten militärischen Zweck. Auf der ganzen Front haben sie wieder einmal trotz aller Anstrengungen nichts erreichen können. Bei Chalons erhielten sie Schläge, im Elsaß westlich Sennheim erlitten sie starke Verluste und in den Argonnen geht ihnen Graben auf Graben verloren. Unaufhaltsam geht in diesem schwierigen Gelände, das uns so unendlich viel zu schaffen gemacht hat, jetzt unser Angriff vor. Die Italiener, die man gegen uns dort vorschickte, haben gleich zu Anfang eine solche derbe Lektion erhalten, daß den garibaldinischen Freischärlern, die leichte Lorbeeren zu pflücken hofften, der Appetit am Schützengraben- und Minenkampf gründlich vergangen sein dürfte. Wenn irgendwo, so zeigt die moderne Kriegführung gerade in den Argonnen, wo im dichten Unterholz die Schützengräben nur wenige Meter voneinander liegen, wo Minenwerfer und Handgranaten ihr zerstörendes Wesen treiben, ihr allergrausigstes Gesicht. Nur eiserne Nerven, nur ein unbezwingbarer Wille zum Siege vermögen diesen Schrecknissen zu widerstehen. Die Franzosen versagen allmählich, das zeigt unser ständiges Vorrücken auf diesem Boden, wo bisher um jeden Fußbreit wochenlang gerungen wurde. Und sind wir durch die Argonnen durch, dann werden Verdun und Toul eines starken Schutzes beraubt. Das weiß man auch auf fran zösischer Seite und suchte durch heftige Angriffe, die aber sämtlich unter schweren Verlusten zusammenbrachen, das drohende Verhängnis abzuwenden, das immer näher auf Verdun heranrückt. Nimmt man hinzu, daß auch im Osten die Lage für uns sich immer günstiger gestaltet, so kann man sich vor- stellen, mit welch trüben Blicken man im Lager unserer Feinde in die nächste Zukunft blickt. Die Österreicher halten der russischen Offensive überall stand. Am Biala- Abschnitt, südlich Tarnow, hatten die Russen schwere Ver luste und ließen 2000 Gefangene und sechs Maschinen gewehre in österreichischen Händen. Auch in den Karpathen können die Russen trotz lebhaftester Tätigkeit nichts Rechtes ausrichten. Sie haben auf den Paßhöhen, um die hart näckig gekämpft wurde, viele Tote liegen lassen und können die eiserne Mauer, die sich ihnen entgegenstemmt, nicht zerbrechen. Bald dürfte hier den Österreichern durch die stetig gröber werdenden Erfolge unserer Truppen an Bzura und Rawka eine große Er leichterung geschaffen werden. Die Entscheidung für den ganzen östlichen Kriegsschauplatz von der Bukowina bis zur Ostsee liegt im Weichselabschnitt vor Warschau. Und diese Entscheidung rückt immer näher und Hindenburg hält für den endgültigen Sieg alle Trümpfe io der Hand. M Gefährliches RettungStverk. Die von einem Fischdampfer geretteten 80 Mann von der Besatzung der .Formidable" hatten zwölf Stunden in einem offenen Kutter zugebracht, als sie von dem Fisch dampfer..ausgenommen , wurden. Kie Rettung gelang kleine kricgspokt. Berlin, 2. Jan. Die im Monat Dezember von dem deutschen kämpfenden Truppen in den Argonnen gemachte Kriegsbeute beträgt insgesamt: 2950 unoerwundete Ge fangene, 21 Maschinengewehre, 14 Minenwerfer, 2 Revolver kanonen, 1 Bronzemörser. Berlin, 2. Jan. Der älteste Sohn des Reichs kanzlers ist auf einem Patrouillenritt im Osten gefallen» nicht, wie es anfangs hieß, verwundet worden. Bmnidcn, 2. Jan. Ein Fischerdampfer landete hier den englischen Flieger Hamnett, den Kommandanten des Luftgeschwaders, das kürzlich Cuxhaven überfiel. Hawnett wurde in der Nähe Helgolands gerettet und blieb sieben Tage an Bord des Dampfers, der ihn wegen des Wetters nicht an Land setzen konnte. London, 2. Jan. Angeblich sind sechs neue englische Armeen zu je drei Armeekorps gebildet worden unter dem Befehl der Generale Haig, Smith Dornen, Hunter, Jan Hamilton, Leslie Rundle und Bruce Hamilton. Konstantinopel, 2. Jan. Gerüchtweise verlautet, daß die Türken am 31. Dezember in Ardahan eingezogen sind. Ardahan liegt 80 Kilometer nördlich der russisch türkischen . Grenze im Innern des Kaukasus am Kura- Flusse. Konstantinopel, 2. Jan. Ein Telegramm aus Damaskus meldet, daß der Drusenches Emir Said an der Spitze von 300 Reitern in Damaskus eingetroffen sei. Er habe dem Wali angekündigt, daß 20 000 freiwillige Drusen bereit seien, nach dem Kriegsschauplatz abzugehen. Semli», 2. Jan. Vier serbische Infanterie- Regimenter und eine Artillerieabteilung, die gegen Semlin vorgedrungen waren, wurden in die Flucht ge schlagen und lieben 1100 Gefangene und 'mehrere hundert Tote zurück. Auf der Flucht fanden viele Serben den Tod in der Donau. Petersburg, 2. Jan. Ein Stiefelerlaß des Chefs des Petersburger Militärbezirks führt Klage über die' manchen russischen Neservebataillonen gelieferten Stiefel, die so schlecht sind, daß die Truppen damit nicht ins Feld rücken können. Prätoria, 2. Jan. Bei einem Gefecht mit dem Burenobersten Marib verloren Regierungstruppen einen Toten, zwei Verwundete, 92 Gefangene, ein Maximgeschütz und 80 000 Patronen. Kapstadt, 2. Jan. Die Walfischbai wurde Weihnachten von einer starken Abteilung südafrikanischer Soldaten besetzt. Die Landungen fanden gleichzeitig bei der Niederlassung und dem Ausladeort statt. Widerstand wurde nicht ge leistet. .„Melbourne, 2. Jan. Die Australier haben Bougain ville, die größte der Salomonsinseln, besetzt und dort die britische Flagge gehißt. unck fern. o Postpaketverkehr nach dem Ausland. Von jetzt ab können Postpakete nach Columbien, Costa Rica, Panama (Republik) und Venezuela zur Beförderung über die Schweiz und Italien (Genua) wieder eingeliefert werden. Ferner sind nach Durazzo und Valona in Albanien (italienische Postanstalten) Postpakete zulässig. Der Paketverkehr nach Argentinien, Paraguay, Portugal und Uruguay muß einstweilen noch gesperrt bleiben: nach Spanien sind bis auf weiteres nur Postfrachtstücke zulässig. Nähere Auskunft erteilen die Postanstalteu. o Eine französische Zeitung im Neichsland erlaubt. Der Kommandant von Diedenhofen, Generalmajor v. Lochow, gibt bekannt: „Die in Metz erscheinende, einen deutschnationalen Standpunkt vertretende „Lothringer Zeitung" erscheint auch in französischer Sprache. Hiermit wird bezweckt, demjenigen Teil der elsaß-lothringischen Bevölkerung, der trotz seiner 43jährigen Zugehörigkeit zum Deutschen Reich leider immer noch nicht der deutschen Sprache mächtig ist, und der Bevölkerung des Okku pationsgebietes wahrheitsgemäße Berichte über den Gang der Kriegs- und Weltereignisse zuzuführen. Unter diesem Gesichtspunkt ordne ich an, daß diese eine Zeitung für die Kreise Diedenhofen-Ost und Diedenhofen-West auch in französischer Sprache allgemein zugelassen ist." o Unsere sparsamen Feldgrauen. In kleinen Beträgen von meist 2 bis 10 Mark haben unsere Soldaten aus dem Felde im Monat Oktober 100 Millionen Mark an ihre Familien nach Hause geschickt. Ununterbrochen kommt ein starker Geldstrom von den Schlachtfeldern in Ost und West noch Deutschland zurück. Diese vielen tausend kleinen Beträge ersparter Löhnung des einzelnen Mannes schwellen zu mächtigen Summen an, die in der Heimat einen neuen, Handel und Wandel befruchtenden Kreislauf beginnen. Unter den Lorbeeren, die sich unsere Truppen vor dem Feinde erwerben, darf man als ein schönes Ruhmesblatt auch ihr sparsames Haushalten mit ihrem bescheidenen Sold und ihre Sorge für Familie und Friedenszeit nicht vergessen. 0 Die „Ausstellung deutscher Waren unter fremder Flagge", die in Dresden stattfinden sollte, wird erst nach Beendigung deS Krieges eröffnet werden können, da zahl reiche Fabrikanten gegenwärtig durch ihre Teilnahme am Feldzuge oder durch die gegenwärtigen Umstände ver hindert find, die Ausstellung zu beschicken. Es hat sich aber das lebhafteste Interesse aller in Bettacht kommenden Kreise für diese Ausstellung gezeigt und auch die Reichs und Staatsbehörden haben dieser Ausstellung, die be kanntlich eine Wanderausstellung sein und zeigen soll, daß die deutschen Waren keiner fremden Flagge bedürfen, ihre Unterstützung zugesichert, ebenso setzt sich die ständige Aus- stellungskommisfion für daS geplante Unternehmen ein.,