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MWWWOM v«r ,«r,9»b>r-Nch« V»N»Ir«und» «U»«!»! II,»ch mll Nu«nadm« dir I»,« no<d Sonn- und Felttn,«n. D«r Pr«t» llr dl, 34 mm dr«»« Colon«!.4lnzelg,nz«U, Im S!ml«»lnlld,zlrd >l! »0 <FomI»«nanz«>,,n und klellengrin», Bidlrlllan 1»), «uowlr!» »5 Ilr dl« SV mm br«!I« <P«I». Nitlom,,«!!« »0, auowirl, 100, >Ir dl« 90 mm dr«N« «nll. Colon,!,«»« «» oumulrl, »» Ä«!»„!«nnl,. V»Asch,»«»»l» i v»p,!, Nr. 1992». »««N»I«-*Ir»-N»«I,> Nu«, Cr„«b. Nr. 98. - enlhallend die amMche« Bebanntmachnngen der Amishauplmannschaft und der Slaatsbedörden In Schwarzenberg, der Siaals- u. Itädiischen Behörden In Schneeberg, Lößnitz, Neustädlel, Grllnhaln, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es werden auberdem vervssenllicht: Die Bebannimachungen der Siadiräie zu 71«« und Schwarzenberg und der Amlsgerichl« zu Aue und Johanngeorgenstadt. Verlag L. M. Särlner, Aue, Srzgeb. S«m!dr,L«l Au, »< und »1, kltnltz lllmt «u») 440, SLn««»««, 40, Schwor,m»«r, rsse. Vra-Ions-rlst! LoNIfround Au«eri,,blr,e 4lnr,l-«n-Slnnaym« für dl, am Nachmittag ,rlch,ln,nd, Nummrr dl, oormttlag» s Uhr In d«n ÄauplaeschlsK« l!«ll«n. CIn« LrwShr sür dl« Aufnahm« d«r Nn,^,«u am vora,lchrl«b«n,n la,, low!« an b«lllmml«r Slrll« wird nlchl g«g«b«n, auch nlchl für dl, Rlchllskell d«r durch Frrnlpmtrr aufg«g,d«nm Nn,«lg«n. — Mr NIchgab, un- o«rlong! «lngrlandlrr SchrMück« Ib«rmmml dl, Schrift, kttung d«ln< Drranlworlung. — Unl«rbr«dunam d» ch* Ichlftobtiri«!«, b^rllndrn d«In« Ansprüche, B«i Zahlung- vrrzug und Nondur, g,ll«n Nada», al, nlchl »«ttlndart. -audl-,schaft»-«ll<« la« Nu«, LdZnltz, Schnr«d«rg und Schworz«nd«rg. Nr. 222 Donnerstag, den 22. September 1927. 80. Iahrg. Frankreichs Pliine. Der Abschluß des französisch.belgischenMili- tärbündnisses, von dem im „E. V." berichtet wurde, zeigt auch den Leuten, welche bisher nur an den Friedens willen unserer westlichen Nachbarn glauben wollten, wohin die Reise geht. Der Ausbau der belgischen Verteidigungs anlagen bedeutet eine Fortsetzung des in der Errichtung be- griffenen französischen Festungsgürtels an der deutschen West- grenze. Es soll ein Wall vom Meere bis zu den Schweizer Bergen geschaffen werden, um den bösen Deutschen die Mög lichkeit zu nehmen, die Grenze zu überschreiten. Zu diesem Zweck überläßt der französische Vasallenstaat Belgien die „Sicherung" seines Landes dem französischen Generalstab, der zugleich alle Anstrengungen macht, die geplante Herab- fetzung der belgischen Militärdienstzeit auf sechs Monate zu hintertreiben. Die neue M i l i t ä r a l l i a n z soll, so will man der Welt glauben machen, dem Ziel der Befriedung Europas dienen. Das ist natürlich Schwindel, denn das entwaffnete Deutschland kann den Herren in Paris und Brüssel nicht gefährlich werden. In Wirklichkeit bedeutet sie einen weiteren Schritt zur Aufrichtung der französischen Vorherr schaft über Europa. Ehrliche französische Nationa listen sprechen das ganz offen aus und betonen zugleich, daß sich der Völkerbundsgedanke, der angeblich an Stelle der Macht treten sollte, überlebt hat. Wir wissen das längst und noch mehr. Der Völkerbund war von vornherein als französisches Machtinstrument gedacht. Die Entwickelung wollte andere Wege gehen. Deshalb legt man den Bund bei seite un- läßt die Friedensmaske in -er Tat fallen, während Herr Briand in seinen Reden noch immer erzählt, Kanonen und Maschinengewehre gehörten ins alte Eisen. Auch die Ministerbesprechungen in Genf, auf die das offizielle Deutsch land so große Hoffnungen setzt, werden nichts an der Tat sache ändern, daß die Macht auch in Zukunft regieren wi d. Und dies gründlicher als je zuvor. * Immer wieder Gegenleistungen. Berlin, 20. Sevt. Nach Meldungen aus Genf sollen bei dem gestrigen Frühstück Stresemann und Briands Sekretär die R ä u m u n g s f r a g e eingehend miteinander besprochen haben. Dabei soll Briands Sekretär die Näumungs- froge wieder mit Ler Erfüllung des Dawesplanes verquickt ha ben. In gleichem Maße, wie Deutschland die Daweszah- lungen beschleunigen werde, würde Frankreich mit einer Räumung bereits vor Ablauf der Fristen verfahren. Paris, 20. Sept. Der Unterredung zwischen den Außen ministern von Frankreich und Deutschland wird von -er Pariser Presse großes Interesse entgegengebracht. Petit Parisien meint, es verstehe sich von selbst, -aß, wenn auch über diese freundschaftliche Unterhaltung nichts durchgesickert fei, man ihre Bedeutung nicht übertreiben könne. Journal glaubt, daß Briand und Stresemann bei ihrer Zusammenkunft die ganze Rheinlandfrage erörtert hätten. Paris Soir gibt aus durchsichtigen Gründen der Anschauung Ausdruck, daß Dr. Stresemann für die nächste Unterredung ernsthafte Vor schläge als Gegenleistung für eine etwaige vorzeitige Nheinlandräumung mitbringen müßte. v * Kein gutes Jahr für den Völkerbund. Lannes, 20. Sept. Chamberlain ist, von Genf kom mend, heute hier eingetroffen. Er hat sich an Bord der Jacht eines Freundes begeben, die zu einer etwa dreiwöchigen Krcu- zcrfahrt im Mittelmeer ausgelaufen ist. — Times melden aus Genf: Chamberlain kann Genf nun verlassen, wo er dies mal wenig Freude gehabt und wenige Freunde er worben hat. Er hat im wesentlichen das englische Veto durch setzen können. Mit Dandervelde und Benesch verliert der ver armende Rat seine stärksten Persönlichkeiten. 1927 ist in keiner Hinsicht ein gutes Jahr für den Völkerbund. * Millerand ist ehrlich. Rotterdam, 20. Sept. Der Courant meldet aus Paris: Millerands zweite Wahlrede vom Sonntag verlangt Frankreichs Abkehrvom Völkerbund. Lin Bund gleichwertiger Mächte sei Utopie. Es werde immer starke und schwache Völker geben und immer würden sich die schwächeren an die stärkeren anlehnen müssen. Frankre^ -lePflich t, für die durch den Kriegsausgang erreich! rmachtstcl- lung auf dem Kontinent Kanonen und Fluggeschwader zu ' bauen. Pilfu-M fackelt nicht. Warschau, 20. Sept. Der Sejm wurde heute unmittelbar nach Beginn der Sitzung - u r ch c i n D e k re t - e s S taa t s - Präsidenten auf 30 Tage vertagt. Nachdem die Re gierung seit langem ostentativ allen Sejmsitzungen ferngcblie- ben war, waren zu der heutigen Sitzung fast sämtliche Minister erschienen. Sofort nach Eröffnung der Sitzung verlos Vize premier Bartel das Vcrtagungsdekret des Staatspräsidenten, das vom Plenum mit Lärm und dem Ruf: „Feiglinge, Ihr fürchtet Euch!" ausgenommen wurde. Größte Er bitterung erregte ein Ausspruch Pilsudskis, den die Epoca mitteilt, -aß er mit dem Sejm „nichtlange fak- kein werde." Die außerordentliche Session des Sejm war nicht auf Ini tiative der Negierung berufen worden, sondern das verfassungs mäßig erforderliche Drittel der Abgeordneten und Senatoren erzwang die Berufung durch ein Ersuchen an den Staatsprä sidenten. Schon seit Tagen stand alles im Zeichen, eines her aufziehenden Konfliktes. Zwischen Regierung und Parlament hatte sich neuer Zündstoff in Menge angehäuft. Die Budget überschreitung, die unaufgeklärten Terrorakte, das Verschwin den des Generals Zagoriki, die Sabotieruna der Parlamenls- arbeit und die parteipolitischen Beamtenschübe. Sowjielrukland und Frankreich. Moskau, 20. Sept. Die Presse meint, in Paris sei man sich ohne Zweifel klar darüber, daß ein Bruch mit der Sowjet union die Stellung Deutschlands in Osteuropa ge festigt hätte, wenn er die politischen Beziehungen zur Sowjet union auffechterhalten hätte. In den Vereinigten Staaten würde dieser Bruch als Annäherung zwischen Frankreich und England aufgefaßt werden, und zwar als Annäherung in dem Augenblick der besonderen Zuspitzung der englisch-amerika nischen Gegensätze. Es würde kaum in der Absicht der fran zösischen Politiker lieaen, in den Aauptffaaen der Weltpolitik ihre Solidarität mit London gegenüber Washington besonders zu betonen. * London. 21. Sept. Der Minister des Innern sagte gestern in einer Rede, russische Spione und politische Agenten würden in England nicht mehr geduldet. Aber zahlreiche Russen, gegen die keine Verdachtsgründe vor- läaen, seien noch auf kommerziellem Gebiete in Enaland tätig, und der Handel zwischen England und Rußland aehe vollkom men befriedigend weiter. Der Minister teilte noch mit, daß er einem Ersuchen des Generalrates des Gewerkschaftskongresses um Zulassung russischer Delegierter zu dem Konareß in Edin burgh, auf dem der Abbruch der Beziehungen zu den russischen Gewerkschaften beschlossen worden ist, nicht stattgegeben habe. Der amerikanisch-französische 3ol!larisssreis. Line neue Note Amerikas an Frankreich. Walhington, 20. Sept. Im Weißen Hause wurde bekannt- gegeben, daß das Staatsdepartement in dem ameriknisch - französischen Zolltrifstreit eine neue Note an Frankreich gerichtet hat in der die amerikanische Zollgesetzgebung ausführlich erläutert und die Hoffnung ausgesprochen wird, Frankreich werde einschen, daß die Vereinigten Staaten keine Tarifkonzessionen machen können. Die Vereinigten Staaten wendeten sich nicht gegen die französischen Zollsätze, sondern gegen die Tatsache der Diskriminierung. Frankreich habe auf der Genfer Wirtschaftskonferenz dem Prinzip der Meist begünstigung zugestimmt, jetzt aber sei es das einzige Land Europas, das die Meistbegünstigung ablehne. Im Staatsdepartement wurde erneut betont, daß die Vereinigten Staaten eine Schlechterstellung der amerikanischen Einfuhr nach Frankreich nicht dulden würden, da es sich um eine Prinzipien- und Prestigefrage handele, in der ein Nachgeben uuangezcigt sei. Man hoffe, daß Frankreich dies einschen werde. Kommunisten gegen Polizei. Paris, 21. Sept. In Besancon kam es anläßlich eines Versuches -er Kommunisten, eine Kundgebung gegen die amerikanische Legion zu veranstalten, zu Zusammenstößen. Die Kundgebung war vorher von der Polizei verboten worden. Die Kommunisten ver- suchten, nachdem die Polizei einen ihrer Führer verhaftet hatte, das Polizeikommissariat zu stürmen. Es mußte be- rkttene Gendarmerie und Militär aufgeboten werden. 17 Personen, darunter einige Ausländer, wurden verhaftet. Einige Polizeibeamte sind durch Steinwürfe verletzt worden. Paris. 20. Sept. Innenminister Sarraut erlitt heute einen Unfall. Als er vor dem Ministerium in sein Auto gestiegen amr, schlug der Diener die Tür des Autos zu früh zu. Dem Minister wurden drei Finger der rechten Hand zer- quetscht. Amtliche Anzeigen. Das Geschäftsaufsichtsverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Armin Grüning in Schneeberg als alleinigen In- Habers der Firma Nöckler L Tittel in Schneeberg ist nach rechts kräftiger Bestätigung des von dem Aufsichtsschuldner gemachten Zwangsvevgleichsvorschlags beendet. Schneeberg, den 19. September 1927. Das Amtsgericht. LiitznIH. Geschlossen bleiben alle Geschäftsräume des Rathauses einschl. Standes amt, Stadtkasse, Steueramt und Betriebsamt, Montag und Dienstag, den 26. und 27. September 1927, wegen Reinigungsarbeiten. Das Standesamt nimmt Sterbe- fallsanmeldungen am Montag vorm. 11—12 Uhr entgegen. Lößnitz, am 20. September 1927. Der Rat der Stadt. Besserung -er Auhenhandelsbilanz. Die Außenhandelsbilanz für den Monat August 1927 meist gegenüber den Vormonaten eine Besserung aus. Während sich im Monat Juli 1927 der Einfuhrüberschuß noch auf 430 Millionen Mark belief, ist der Passivsaldo für den Monat August auf 292 Millionen Mark, und zwar haupt sächlich infolge Verminderung der Einfuhr und Steigerung der 'Ausfuhr, z u rü ckg ega nge n. Die Besoldungsresorm. Berlin, 21. Sept. Der Tägl. Rund s chau zufolge wird sich das Reich stab inett voraussichtlich am Donnerstag noch einmal mit der Vorlage über dieErhöhungderBe- amtende soldung beschäftigen, und zwar vor allem m't der Einbeziehung der W a rte - und Ruhestands- beamten. Der Beratung des Kabinettes geht heute eine Tagung des Interfraktionellen Ausschusses der Regierungs parteien voraus, der sich gleichfalls mit den noch ungelösten Fragen der Besoldungsresorm befassen wird. Für die Warte- und Nuhestandsbeamten ist in dem Entwurf ein allgemeiner, für alle gleicher Zuschlag vorgesehen, der etwa dem Durchschnitt der Gehaltserhöhungen entspricht. Im Kabinett sowohl als auch in den Kreisen der Regierungsparteien hat man jedoch die Notwendigkeit betont, auch den Warte- und Ruhestandsbeamten die Gehaltserhöhung prozentual im vollen Umfange zugute kommen zu lassen. Wie verlautet, soll Reichsfinanzminister Dr. Köhler geneigt sein, dieser Regelung zuzustimmen. Ur- sprünglich war beabsichtigt, die entscheidende Kabinettsbera- tung Lis zur Rückkehr des Reichsaußenministers aus Genf zu verschieben. ' Da Dr. Stresemann aber frühestens Ende dieser Woche in Berlin zuriickerwartet wird, und Lie Behand lung der Besoldungsfrage auf raschen Abschluß drängt, so wird das Kabinett bereits am Donnerstag sich entscheiden. Die Kolels «zur Flaggenfrage. Keinem zu Liebe und keinem zu Leibe. Berlin, 20. Sept. Der Reichsverband der deutschen Hotels, Restaurants und verwandter Betriebe, der heute in Magdeburg versammelt ist, hat nach eingehender Beratung eine Entschließung gefaßt, in der es heißt. Der Reichsverband lehnt als rein wirtschaftliche Organisation jede politische Stel lungnahme ab. Der Reichsverband billigt die Entschließung des Berliner Vereins und ruft im Sinne dieser Stellung nahme seine Mitglieder im Reiche auf, die Häufer am 2. Ok tober zu Ehren des Reichsoberhauptes festlich zu beflaggen." Der Verein Berliner Hotels und verwandter Betriebe richtet an seine Mitglieder die Bitte, den Geburtstag des Reichspräsidenten unter keinen Umständen unter dem Flaggcnzwist oder dem Boykott leiden zu lassen. „Wir rufen daher unsere Mitglieder auf, am 2. Oktober die Häuser festlich zu schmücken und zu beflaggen. Keinem zu Liebe und keinem zu Leide wollen wir in dem großen Deutschen die rühm- und ehrenvolle Vergangenheit und die schicksalsschwere Gegenwart des Deutschen Reiches ehren." — Dieser Beschluß der Hotel besitzer wird derart ausgeführt werden, daß am 2. Oktober Schwarz-weiß-rotund Schwarz-rot-gold gehißt Berlin, 20. Sept. Der Gauvorstand Berlin des Reichs- banners Schwarz-Rot-Gold hat den Beschluß gefaßt, sich an dem Sp alirr, das am 2. Oktober vom Reichspräsidenten- palais bis zum Stadion gebildet wird, nicht zu be teiligen. Forderungen der KriegsgeschSdigten. Berlin, 20. Sept. In einer demnächst erscheinenden Denkschrift machen die Verbände der Liquidations - geschädigten dem Reichsfinanzministerium Vorschläge darüber, wie hoch die Gesamtsumme der Entschädi - gung sein soll. Es werden 2,8 Milliarden Mark gefordert, was eine Belastung des Reichsetats mit 100 Mil- lionen Mark bedeuten würde.