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WWWMM ^MO«O»«ft»i 0«IpU, «r. US«. Sonntag, den 7. August 1S27 Nr. 183. 80. Jahrg I Montag, den 8. August, vorm. 8 Uhr, sollen in PSHla 11 Harmonium (15 Register) meistbietend gegen sofortige Bar- Iw Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgericht» Schwarzenberg. a. Lauter, 1. August 1927. a Streiflichter k, a i« m Der Kirchenvorstand. Pfarrer Schmidt. IS so Jahrmarkt in Grünhain am 7. und V. August 1927. schaffen. Es ist ein beachtenswertes Zeichen, daß von dem neuen landesverrätischen Treiben selbst demokratische Zei tungen abrücken. Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben, daß das Nationale auch in Deutschland-Has Selbst verständliche wird. Den edlen Friedensbestrebungen, die von jedem vernünftigen Menschen gebilligt wer den, die aber nichts mit nationaler SelbstentSußerung zu tun haben, wird durch „Pazifisten" vom Schlage Försters nur ge-' schadet. Daraus sollten auch diejenigen die Folgerungen ziehen, welchen der Charakter dieses Mannes unantastbar er- scheint, weil er vor vielen Jahren einmal ein Christüsbuch geschrieben hat, das in vieler Hinsicht wertvoll ist. Heute ist Förster ein gefährlicher Eiferer, dem in keiner Weise mildernde Umstände zuzubilligen sind. Wir gönnen ihn den PoincarS und -Briand, deren unsaubere Hände auch durch den Hände- druck eines Förster nicht schmutziger werden können. zahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Bahnhofs- restauvant Pöhla. sQ 347/27 Nichts ist beständiger als der Wechsel! Die Weltpolitik der Nachkriegszeit bestätigt täglich dieses alte Philosophenwort. Leider hat der beständige Wechsel bisher keine Vorteile für Deutschland gebracht. Immer wieder kommt es auf die Schattenseite der politischen Gescheh nisse zu liegen. So schien uns noch vor kurzem die englische Sonne zu leuchten, und plötzlich müssen wir feststellen, daß sich die Gnadenstrahlen der Londoner Politik in schwarzes Wetter- gewölk verwandelt haben. Poincars ist wieder Trumpf im „Foreign Office" geworden, wahrscheinlich weil er nunmehr artig den Kurs im englischen Fahrwasser gegen Rußland auf nahm, und Albion erklärt amtlich die deutschen Räumungs ansprüche für indiskutabel und die deutsche Abrüstung für nicht genügend. Die Sehnsucht Frankreichs nach einem Ost locarno findet mit einem Schlage volles Verständnis in Eng land und ebenso der Wunsch Poincares nach einer Derewi- gung der Kontrolle. Der „treue Freund Deutschlands", Briand, auf dessen wahrhaftige Persönlichkeit im deutschen Auswärtigen Amt Häuser gebaut wurden, kann nicht umhin, den neuen Verhältnissen Rechnung zu tragen. Locarno ist ihm aus Lem Gedächtnis geschwunden, seine Friedensreden von Lazumals sind nur mehr leere Phrasen, er ist mit wehen den Fahnen in die PoincarSfront eingerückt, die sich zur Auf- gäbe stellt, Deutschlands Ohnmacht für immer festzulegen. Das Vertrauen auf die Person des französischen Außenministers, das uns so oft als das und O der deutschen Politik bezeichnet worden ist, war eine Täuschung. Wird man in der Berliner Wilhelmstraße das endlich zugeben und die notwendigen Folgerungen daraus ziehen? Vorläufig scheint dies nicht der Fall zu sein. Beschwichtigend wird vielmehr erklärt, es handle sich bei der Erklärung Briands, um eine Formsache, die völlig in Ordnung gehe. Man wird dieser Auffassung kein Ver ständnis entgegenbringen können. Denn die Hauptsache an dem Schritt des französischen Außenministers ist seine Ueber- zeugung von der Notwendigkeit der Fortsetzung Ler Kontrolle überhaupt, wodurch er den Geist von Locarno von neuem ver- -ewalligt. Ein schwarzer Dackelhund zugelaufen. Der Eigentümer hat sich bis 9. August im Gemeindeamt-Erla zu melden, andern- falls wird über den Hund verfügt. Die Gemeindebehörde. Don der Beständigkeit des Wechsels hat das Scheitern der Genfer Seeabrüstungskonferenz einen neuen Beweis gegeben. Sie war von vornherein ein Wrack, worauf hier oft hingewiesen wurde. Der Urheber der Besprechungen, Präsident Coolidge, hat die Konsequenzen aus seinem Miß erfolg gezogen und wird sich nicht mehr zur Wahl stellen lassen. Es ist dies ein in heutiger Zeit seltenes Beispiel. Sonst ist es längst nicht mehr Uebung, daß Verantwortliche zurück- treten, wenn sie politischen Schiffbruch erlitten haben. Cs wäre gut, wenn diese Sitte wieder zu Ehren kommen würde. Heute kann man es erlehen, wie das Wiener Beispiel zeigt, daß sogar Verbrechen von Politikern mit dem Mantel des Vergeffens bedeckt werden. Im Zeitalter der Demokratie, der Volksherrschaft, ist das Volk viel mehr der Spielball der Re gierenden, als es früher der Fall war. Auch dieser Umstand sollte zum Nachdenken darüber anregen, ob die demokratisch- parlamentarische Staatsform die allein richtige ist. v» IS. UI It« u. M, n !N v«k ^r»«»lr,ilch« w^Mft«»,»» a»a« «II d«r r«,, «O eo». ft» MU*«. Pr«u ftr ft« »« mm bkftl« L1«xI-«l«tiI»«*II« Im »«»»Ilwqirli Ist »» <g-mII!«n<m,«I,«, Md ««»IWlM II), aiiMdrl» »I, ft' dl« « MW PM. ««U<mm*H« »0, MMk1> ftr ft« SO mm dm«, Räumung beseitigt sein sollte. Heute werden neue kindische Vorbehalte, erhoben und die Erledigung, der Entwaffnungs frage von einer Generalquittung abhängig gemacht. Die Bot schafterkonferenz, eine der Geißeln über Deutschland, soll am Leben erhalten bleiben, und es ist nur eine widerliche Mache Briands, wenn er jetzt die von ihm als notwendig erklärte weitere Kontrolle Deutschlands der zuständigen Kommission deß Völkerbundes übertragen wissen will. Er weiß ganz ge- nau, daß nach der französisch-englischen Einigung die Rolle Deutschlands im Völkerbund ausgespielt ist, und daß eine Kontrolle durch dieses Instrument mindestens ebenso schikanös gehandhabt werden wird, wie durch die Botschafterkonferenz. Heut« hat eine Drohung Deutschlands, aus dem Völkerbund auszutreten, keine Wirkung mehr. Die Falle, die uns gestellt wurde, ist zugeklappt, alle Hoffnungen, die an den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund geknüpft wurden, sind ver nichtet und in das'Gegenteil umgeschlagen. Das Zaudern der deutschen auswärtigen Politik, die sich nicht für eine klare Stellungnahme in den Streitfragen der Weltpolitik entscheiden konnte, hat uns auf den Stand von 1919 zurückgeworfen. Es hat sich wieder gezeigt, daß «in Unterlassen verhängnis voller ist, als ein Fehlgreifen in Ler Wahl der Mittel. Nichts ist beständiger als -er Wechsel Der Umschwung in -er europäischen Politik. Die Ursache -er -rutschen Mißerfolge. Der Landesverrat -er „Pazifisten". Das Nationale isk -as Selhfivetslän-Nche. MrKung polififcher Mißerfolge -etzsun- einst d) Antonsthaler Teil. 1927, vorm. xs Uhr «m Gasthof „zur Eisenhütte- ,« Erla. 10 rm h. Brennäste, 160 rm w. Brennaste. Abtlg. 127—130, 117, 132. (Einzelhölzer.) F-rstamt Lauter. Forstkaffe Schwärzend«,«. Brennholz - Versteigerungen. Staatsforstrevier Lauter. ») Lauterer Teil. Montag, den 15. August 1927, vorm. ^9 Uhr in „Fischers" Gasthaus in Lauter. 3 rin w. Brennscheite, 10 rm w. Brenn knüppel, 10 rm w. Zacken, 250 rm w. Brennäste. Abtlg. 4, 6—8, 14—16, 25, 101—108. (Einzelhölzer). Anh- un- Drennholzversleigerung Hartmannsdorfer Gtaatsforstrevier. Freitag, den 19. August 1927, von vorn». X11 Uhr an im Gasthof „Sächsischer Hof" in Hartmannsdorf. 7992 w. Klötze 7—15 cm - 300 fm, 617 dergl. 16—22 cm - 67,5 fm, 125 dergl. 23—29 cm -- 24,5 fm, 22 dergl. 80 bis 46 cm -- 7F fm, 3H und 4,0 m lg. 2 h. Klötz« 24—27 cm — 0,5 fm, 5 m lg. 567 fi. Derbstangen 8—9 cm — 12,5 fm, 133 dergl. 10—15 cm - 7,00 fm, 10—15 m lg. 5100 fi. Neisstangen 3 cm, 9240 dergl. 4 em, 1920 dergl. 5—7 em. . Sonnabend, den 2V. August 1927, von vorm. N11 Ahr an, daselbst: 21,5 rm w. Brennscheite, 14 rm h. und 359H rm w. Brennknüppel, und 386 rm w. Aest«. Abteilungen 30 u. 41 (Durchforstungen), 1—7, 10—30, 32—38, 43—47, 49—52, 52 l, 53—60, 63, 64, 66, lit. g (Einzelhölzer). Forstamt Hartmannsdorf. Forstkaffe Schwarzenberg. Auf Blatt 473 des Handelsregisters, die Firma Wäsche fabriken Gebrüder Simon, Aktiengesellschaft, in Aue betr., ist am 19. Juli 1927 eingetragen worden: Zum Vorstandsmitglied ist bestellt der Direktor Ernst Anton Sommer in Aue. Gr darf die Gesellschaft nur gemeinschaftlich mit einem anderen, ordentlichen oder stellvertretenden, Vorstandsmitglied oder mit einem Prokuristen vertreten. Amtsgericht Aue, den 4. August 1927. Gottesacker Lauler. Gräberverfall. Die Reihegräber Les Friedhofsquartiers Nr. 1 oberhalb des Gotteshauses nach dem oberen Friedhofstore zu sind mit Ab lauf der Liogefrist von 20 Jahren verfallen und für die Neu- belegung fr«i zu machen. Die Angehörigen werden hierdurch erinnert, mit einer Frist von 4 Wochen di« Einfassungen und Gedenksteine hinweg zu nehmen. Im Unterlassungsfälle gehen diese in das Eigentum der Kirche über. Wir haben an dieser Stelle oft genug auf Lie Lücken hin- gewiesen, die in Len schriftlichen und mündlichen Abmachungen mit unseren Gegnern bestehen, und vor verfrühtem Jubel ge warnt. Der neuerliche Umschwung in Ler euro päischen Politik Abt uns Recht und denjenigen Un recht, die vertrauensselig die Hintertüren nicht sehen wollten, welche die perfide franko-englische Politik für sich offen ließ. Das letzte Schulbeispiel ist die Militärkontrolle, Lie, wie man dem deutschen Volke erzählte, endgültig vor- stier, »md mit der gleichzettig -a» letzte Hindernis gegen die l- i.» i». r» »r m I. TüaaßltlU * mlholltnd die amtliche« BeUannUnachnn,,« der Amtshauvtmannichatt und der -S-UUVvru» Slaalrdehvrden in Schwarzenberg, der Slaais- u. städltschen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Neustädtel, Grünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. * Ls hat keinen Zweck, über das Geschehene zu Heulmeiern. Gerade die Beständigkeit des Wechsels läßt uns hoffen, daß wir Gelegenheit haben werden, gemachte Fehler zu verbessern. Denn auch die neue politische Konstellation wird nicht ewig dauern, und Deutschland wird aus der Reihe der Mächte nicht ausgemerzt werden können. Nur würden Erfolge eher zu er- zielen seien, wenn sich Las deutsche Volk dazu versteh^ könnte, aus der eigentlichen Ursache aller Mißerfolge die Folgerungen zu ziehen. Sie ist allen bekannt, und doch ist es nötig, tagtäglich auf sie hinzuweisen: nämlich auf die inner- politische Zwietracht, die unsere Bewegungsfreiheit nach außen lähmt und uns die Handlungsfreiheit nimmt. Sie artet noch immer in ein«, unverständliche Verblendung aus, wie die landesverräterischen Beröffent- lichungen der pazifistischen „Menschheit", die unter der Verantwortung des Professors Friedrich Wilhelm Förster er scheint, erneut zeigen. Die „Enthüllungen^, so albern sie sind, schaden der deutschen Sache ungeheuer, da die Gegner mit ihr bet den Leichtgläubigen in der Welt — und diese sind bekanntlich. in >r Mehrzahl-- krebsen gehen. ' Ls ist bedauerlich, baß den Herren Förster und Genossen Las Hand werk nicht gefegt werden kann. Die geschriebenen Gesetze versagen ihrer lichtscheuer Tätigkeit gegenüber. Nur die un- geschriebenen Normen, die für all« anständigen deutschen Volksgenossen Geltung haben sollten, können hier Wandel Amtliche Anzeigen. Am hiesigen Handelsregister ist heute eingetragen worden: 1.aus Blatt 162, die Firma E. Rich. Müller, Gesellschaft mit Geschränkter Haftung, in Aue, Zweigniederlassung der in Zwickau betriebenen Hauptniederlassung, betr.: Die Zweig niederlassung ist aufgehoben worden. 2. auf Blatt 362, die Firma Günther L Richter, Zweignieder lassung in Bockau, betr: Der Kaufmann Erdman« Hugo Richter in Schneeberg und der Arzt Dr. med. Rudolf Richter in Dresden sind seit dem 1. 1. 26 nicht mehr Komman ditisten, sondern persönlich haftende Gesellschafter. Sie dürfen-die Geselschaft nur in Gemeinschaft miteinander oder mit einem Prokuristen vertreten. 3. auf Blatt 462, die Firma Erzgeb. Reformhaus, Paul Winter in Aue betr.: Der Kaufmann Hermann Paul Winter in Aue ist ausgeschieden. Die Kaufmannscheftau Hedwig Winter geb. Richter in Aue ist Inhaberin. - Amtsgericht Aue, den 5. August 1927. Berliner Beschwichtigungsversuch. Berlin, 5. Aug. Die Veröffentlichung des Schreibens Briands an den Völkerbund wegen der Militärkontrolle in Deutschland hatgroßesAufsehen erregt. Hierfür liegt, wie den Blattern mitgeteilt wird, kein Grund vor. (!) Briand hat als Vorsitzender der Botschafterkonferenz dem Völkerbund da von Mitteilung gemacht, daß die Tätigkeit der Kontrollkoni. Mission aufgchört hat und ihre Befugnisse auf den Völkerbund übergegangen sind; denn durch die Dezemberabmach ungen vom Jahre 1926 war das End« der Militärkontrolle auf den 81. Ja nuar 1927 festgeregt und damit hat die imDersaillerVertrag vorgesehene Kontrolltätigkeit ihr ErGe erreicht. Der französische Außenminister fügt seinem Brief ein« Inhaltsangabe des Schlußberjchter der Kontrollkommission bei und ebenso ein Der- zeichnis der noch nicht völlig erledigten Fwgen. Don einem freuen Vorstoß Briands" wnn dcher nicht die Rch» sein, weif La» Ganze nur ein geschäftsordnungsmäßiger Vor gang ist. (!) Zn politischen Kreisen ist man wesentlich anderer Ansicht. Man weist darauf , hin, daß das Vorgehen des französischen Außenministers gerade im jetzigen Augenblick be fremdet, wo die Welt von Verleumdungen För- stet» widerhallt. Wie weiter betont wird, war Briayb» Gin- gab« v«h« nicht in Berlin bSnmt gegeben ftr ft, »^ftitt« «rsOft,«». «.Ui KSMÄSDLL- l»' ««. LG»», SOnftdft, m» E, werden außerdem verdff«ntlicht: Dl« B«tzanntmachung«n der Siadiräie zu Au« und Schwarzenberg und der Amtsgericht« zu Au« und Sohanngeorg«nstadt. Verlag S. M. Sörluer, Aue, «rzged. »«ruft-O«,, «ft »e Mb »1, Uft-ft «Ml n«) «eo, SO«««»«, «, SO»<rft«»ft« 2»«. «Emi»