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Erzgebirgischer Volksfreund : 09.07.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192707095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19270709
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19270709
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-07
- Tag 1927-07-09
-
Monat
1927-07
-
Jahr
1927
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 09.07.1927
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L««Le-r t» 0«»lä-. Zu bei jen bei ten di« elle er- der der rntung- te Za. ividale, Musso age Hai ire bei- nd der Atten- cars t«i «k» aus - ls einen ret und cattons- .oincar^ nde der kündet« tral - mMock Wahlen as wird i Bol sen, auf er Ne- ird be» äe offi- re amt- Völker- r Seite «it, ge» -tei ver- ä. Ein- 70 081 rnd die and des >rd noch en ein« rer Be- kommu» ersonen en Re chtes, tirmnen gegen der Ge- wurde federal- chlands, rtrafen, zen wie lten. tatt, an der der rtement )ier der en Be- ute ein md für m, um- fragen, mg der :«n ge» nien :n, für reund» aniens nach der Tschechostl nach Düsseldorf zi hatte keinerlei Bedi D Neues aus aller Wett. M «Llhe «»llw«», « gehre al«. Die gefeierte Künstlerin, deren Radierungen mit dem immer wiederkehrenben Motto der „Elenden* in den neun« »iger Jahren jähe» Aufschen erregten und nach langem Kampfe die Anerkennung der Kritiker fanden, feiert am heutigen 8. Juli chren 60. Geburtstag. Als Tochter eine» Maurers in Königsberg geboren, wandte sie sich nach kurzem Irrweg ins Gebiet Ler Oelmalere der Radierung zu, und das Gebiet der Schwarz-weiß-Kunst ist ja ihre ureigenste Domäne geworden. Die Blätter der Kollwitz klopfen mit unwiderstehlichem Knöchel an das Gewissen de» 20. Jahrhunderts. Doch wäre es falsch, wollte nian in den Radierungen der Künstlerin lediglich Propagandamittel soziali stischer Tendenzen zu erblicken. Wer in die Abgründe des Lebens geschaut hat, dem bleibt das heilige Recht, zu sagen, was er leidet. —i— Aus den Kinos. Aue, 8. Juli. In den Tarolatheater-Licht, spielen gelangt seit gestern der deutsche Großfilm „Ein Mordsmädel" zur Aufführung. Der Film zeigt in Ler Hauptrolle den längst bekannten jugendlichen Filmstar Lilly Feindt. Lilly Feindt ist wirklich ein Mordsmädel. Nichts ,Kbt es, was sie nicht kann. Sie dressiert Bären und Ele fanten, füttert Kamele und kleine Ttger, spielt mit Leoparden, fährt Motorrad, ist artistisch gewandt, und der einzige Sport, den sie nicht zu treiben imstande ist, ist derjenige, der bis Lato noch nicht erfunden ist. Lilly hat in diesem Film Gelegenheit, -sich in allen oben angeführten Situationen trefflich und sieges gewiß zu zeigen. Eie spielt hier ein kleines, verwaistes, ehe- mals sehr reiches Mädchen, das das Leben nun in die Stube eines armen, aber ehrlichen Schusters verschlägt. Dieser hat einen forschen, schmucken Sohn, der eine Stellung im zoolo- gischen Garten hat und sich nach Feierabend gern mit der Malerei beschäftigt. Er verliebt sich in die Tochter Les reichen Tiergarten-Besitzers, wird aber das Opfer eines Intriganten, und Tilly, das Mordsmädel, ist es, Lie Lie Liebenden Loch zu sammenführt und somit au» einem armen Schuster und einem Direktor zwei Schwiegerväter macht. — Da» Publikum liebt heute Sensationen und Spannungen. Und mit Recht. S» wird auf seine Kosten kommen, wenn es den Großfilm „Lln Mordsmädel* ansteht, welcher, wie kaum ein anderer, eine Fülle spannender Augenblicke und sensationeller Geschehnisse enthält und sich einer meisterhaften Darstellung rühmen darf. Im Beiprogramm laufen eine Reihe prächtiger Lustspiele, die mit köstlichem Humor gewürzt find und schallend« Lachsalven km Auschau er vaum Hervorrufen. bin. Dr. Stresemann ist kein Materialist. Er hat niemals seine eigenen Interessen wahrgenommen. Ich habe ost gesagt, wenn er sein Geld für Lie Partei hergab, daß er sich finanziell ruiniere. Vorsitzender: Von feiten der Verteidigung ist ihre Wahrheitsliebe angezweifelt worden. Sie sollen in erster In stanz angegeben haben, daß Konto S. Gustav sei von ihnen, für die Deutsche Volks Partei errichtet worden. Sie hätten mit Dr. Stresemann aber darüber nicht gesprochen, sondern mit anderen Parteiführern. — Zeuge: Nein. Ich habe nur aus- gesagt, daß ich mit maßgebenden Herren der Deutschen Volks- Partei in einer Sitzung darüber gesprochen hab«. Das Konto S. Gustav war für die Partei bestimmt. Das ist nichts abson- derliches, anderen Parteien ist auch von finanzkräftigen Leuten Geld gegeben worden. Wenn ich es Konto S. Gustav nannte, dann nur deshalb, weil ich mit meinem Namen nicht hervor- treten wollte. Ich habe das immer so gehalten, auch bei den großen Kinderspeisungen in Berlin, bei der Errichtung eine» KindertUberkulosenheims und bei allen anderen wohltätigen Sachen, die in die Hunderttausende und Millionen gingen. — Vors.: Das Konto S, Gustav soll Dr. Stresemann gehört haben. — Zeuge: Das ist unwahr. — Dors.: Zu welchem Zwecke haben Sie das Konto aufgemacht? — Zeuge: Ich habe das Darlehn für politische Zwecke gegeben. Ich schäme mich nicht, daß ich die Partei, der ich innerlich nahestehe, unterstützt habe. Das werde ich auch immer wieder tun. Augenblicklich bin ich aber dazu nicht in Ler Lage, weil man mich durch Lie Hetze um mein ganzes Vermögen gebracht hat. Dors.: Welche Vorschriften existierten für die Delo- borierung? — Zeuge: Die Zünder und der Führungs ring mußten herunter, die Granate selbst mußte geleert wer den, was übrig blieb war Schrott. Ich weiß das heute alle» nicht mehr so genau, um es auf meinen Eid nehmen zu können. Es waren zwar Differenzen vorhanden, die aber ausgeglichen worden sind. Direktor Hellwig war mir ja von der Reichstteu- ;andgesellschaft während des Brelowgeschäftes aufgehängt wor den. Litwin ruft Hellwig zu: „Sie sind der reiche Mann dabei geworden, und ich habe noch hepte daran zu kauen.* — Zeuge Hellwig: Hr. Litwin hat mehrfach erzählt, daß zwei Millionen an Sklarz in der Firma Schweitzer L Oppler und die übrigen 200 000 Mark an die Nationalbank oder an Dr. Schacht gezahlt worden seien. Ich habe nachher zufällig fest- gestellt, daß die 2 Millionen Mark auf das persönliche Konto des Hrn. Litwin gekommen sind. Das war ein glatter De- trugsversuch mir gegenüber. — Zeuge Litwin: Ich kann mich auf die Einzelheiten nicht mehr genau entsinnen. Wir haben ja auch wegen der Angelegenheit mehrfach mit Hell- wig prozessiert. Das konnten wir unterlassen, wenn alles in Ordnung gewesen wäre. — Iustizrat Hahn: Warum haben Sie das Konto „S. Gustav* genannt? — Zeuge: Dieser Name ist gewählt worden auf Vorschlag von Dr. Müller, also eines Zeugen der Gegenseite, der damals mein Angestellter war. Hätte er einen anderen Namen genannt, wäre das Konto wahr scheinlich anders genannt worden. Irgend einen Sinn hatte es nicht. Rechtsanwalt Dr. Rietzsch: Ist es richtig, daß Dr. Stresemann bei Ihnen einmal in der Schweiz gewohnt hat? — Zeuge: Ja, -as stimmt. Da von Rechtsanwalt Kunz gegen Fragestellungen in einer Steuerangelegenheit Einspruch erhoben wird, beantragt der Angeklagte, auch hierüber die Herbeiführung eines Ge richtsbeschlusses. Er bchaupkt in diesem Zusammenhangs, Dr. Stresemann und Dr. Schacht hätten ihre Beziehungen zur Evaporator in ihren früheren Aussagen geflissentlich zu ver- schleiern versucht. Das Gericht beschloß, die von der Verteidigung gestellten Beweisanträge, Lie bi« nach der Vernehmung Litwins zurückgestellt worden waren, al« unerheblich abzulehnen, ebenso die nochmalige Vernehmung Dr. Schachts und Dr. Stresemanns und ihre von der Verteidigung verlangte Gegen überstellung mit Litwin. Nachdem der Zeug« Litwin nachträglich vereidigt worden war, wurde die Verhandlung auf Freitag vertagt. v gegen hatttn, m fort- Sar- chließlich heAbg. unge- en nach itt«, be- Tribüne, er am s Präsi» ewiesen, vernahm Innen. LM ver- I wurde lreform, stür- oz. Ab- Mand- alafrika rst al» rde die r Ruh« — Schwere Gewitter. In der Nacht zum Donnerstag gingen schwere Gewitter, die von starkem Sturm begleitet waren, über dem Rheintal, dem Westerwald und der Eifel nieder. Der Sturm hat an den Obstbäumen viel Schaden ongerichtet. An mehreren Stellen schlug der Blitz ein. — Durch schweren Gewittersturm über der Umgebung von Paris sind die Telephonverbindungen zum Teil unter- krochen. Von Ler Störung werden 4500 Abonnenten betroffen. Außerdem sind die telegraphischen Verbindungen mit Ost- frankreich, sowie nach Deutschland unterbrochen. E» funktio niert lediglich -as Telephonkabel Paris—^Straßburg. — Das Unglück auf der Harzquerbahu. Wie zu dem Un- glück auf der Harzquerbahn von amtlicher Stelle in Werni - gerade mitgeteilt wird, wurden bis 10 Uhr an der Unfall- stelle sieben Leichen gefunden, und zwar die von vier Dahn, beamten und drei Reisenden. Man vermißt noch weitere Reisende, deren Leichen wahrscheinlich abgeschwemmt worden sind. — Die Direktion der Harzquerbahn meldet, daß der De- trieb von Wernigerode nach Drei-Annen-Hohne auf mehrere Tage eingestellt werden müsse. Die Beschädigungen an den Bahnanlagen sind sehr groß. Die Instandsetzungsarbeiten dürften lange dauern. Auch die Bahn von Schierke nach dem Brocken kann nicht fahren, da auch von dort Unter- spülungen der Bahnanlagen gemeldet werden. — Schwerer Autounfall. In Putbus auf Rügen über- fuhr ein Auto infolge Reifenbruches zwei Insassen des Siechenhauses. Einer wurde getötet,-«: andere schwer ver letzt. Der Wagen prallt« alsdann gegen «inen Chausseestein. Die drei Insassen wurden herausgeschleudert. Auch von diesen wurde einer schwer verletzt. — Auch eine Folge der Hitze. Bei der Insel Lesin kn der Adria ging das Motorsegelschiff „Zorad* mit einer Ladung Zement unter. Wegen der Riesenhitze hatten sich der Kapitän und Lie Bemannung in das Schiff begeben und waren dort eingeschlafen. Als bald auch der Matrose am Steuer von -er Müdigkeit übermannt wurde, irrt« Las Schiff plan- los umher un- strandete an einem Felsen. — Auf dem Neu köllner Güterbahnhof in Berlin geriet ein Waggon Preßkohlen infolge der großen Hitze durch Selbstentzündung in Brand. Lin Löschzug Ler Feuerwehr hatte eine Stunde lang mit den Löscharbeiten zu tun. — Weitere Eisenbahnunfäll«. Nahe bei BielefelL wurde in der Nacht -um Donnerstag ein Personenauto an der Bahnüberführung in Steinhagen vom Güterzug er- faßt und mit fortgerissen. Der Führer des Kraftwagens wurde schwer verletzt, während sein Schwiegervater seinen Verletzungen bereits erlegen ist. — Bei einem Zusam menstoß zweier Züge bei Mendoza (Argentinien) wurden 24 Personen getötet, 16 schwer und 25 leich ter verletzt. Das Unglück ist durch Nebel herbeigeführt worden. — Schweres Schiffsunglück auf dem Uuronsee. Auf einem Motorboot in der Georgianbai auf dem Huronsee brach Feuer aus. Dabei ertranken der Millionär W. Hodgkins, der Vorsitzende der Brownell Improvement Company in Thicago, sowie zwei Mitglieder der Schiffsbesatzung. Dier andere Ver» sonen retteten sich durch Schwimmen. — Flugzeugabsturz. Wie aus Seattle gemeldet wird, ist ein Verkehrsflugzeug in den Washingtonsee aus 500 Fuß Höhe abgestürzt. Die vier Insassen kamen ums Leben. — Jugendlicher Mörder. Vom Jugendgericht Hirsch- berg wurde ein 17jähriger Kutscher wegenMordesund Notzucht zu zehn Jahren und drei Wochen Gefängnis ver- urteilt. Er hatte eine 50 Jahre alte Arbeiterin Überfällen, vergewaltigt und ihr dann auf bestialische Weise den Unterleib ausgeschnitten, so daß die Verletzte am nächsten Tage starb. — Krebitschwindler. Die Berliner Kriminalpolizei fahndet auf einen eleganten jungen Mann, -er sich Joachim vonReichel nennt und viele Berliner und auswärtige Fir men durch Kreditschwindeleien schwer geschädigt hat. Er leistete jedesmal eine kleine Anzahlung und gab für den Rest Wechsel oder vereinbarte Ratenzahlungen. So kaufte er z. B. zwei Motorboote im Werte von je 3000 Mk., um sie innerhalb 24 Stunden für den halben Preis weiter zu verkaufen. Auf die gleiche Weise setzte er sich in tkn Besitz ein»r i.Zmmerein- richtung. Der Schwindler ist aus seiner Berliner Woh- nung mit drei großen Koffern verschwunden. Der Plauener Prozeß. Plauen, 7. Juli. In der Donnerstagsitzung wird zunächst Ler Zeuge Hellwig vernommen. Er ist gegenwärtig Hilfs arbeiter bei der Marineverwaltung, während er 1920 Direktor bei der Reichstreuhandgesellschaft war. Hellwig war km Kriege aktiver Oberleutnant. — Vorsitzender: Wie wurden die Granaten Lelaboriert? — Zeuge: Gewöhnliche Granaten wurden ausgespült. Bek Gasgranaten war Las Verfahren viel schwieriger. — Vorsitzender: Waren Granaten, wenn sie Lelaboriert waren, eventuell wieder zu verwenden? — Zeuge: Wenn die Granaten sonst unbeschädigt waren, war es durchaus möglich, sie wieder mit neuen Ringen und neuen ZünLern zu versehen. Angeklagter Müller: Sie sollen sich am 7. Dezember 1920 an Kommerzienrat Friedrich als Aufstchtsratsvorfltzenden Ler Evaporator und am 8. Dezember 1920 an Dr. Schacht gewandt haben mit Beschwerden über Litwin, weil Sie sich betrogen fühlten. — Zeuge: Dr. Schacht habe ich darauf hingewiesen, daß Litwin versuchte, mich zu betrügen. Insbesondere habe ich Dr. Schach t gefragt, ob e» richtia ist, da- ein Posten von 2L Millionen Ma« Le« Bveww» Geschäft imr zwek Millionen an Direktor Vttvv« vem-Lwk" ** Rodewisch. In der seichten Nichtschwimmerabteilung des Stndtbades ertrank infolge Herzschlages der Gewerbe schüler Florian aus Auerbach-Mühlgrttn. Der junge Mann hatte sich beim Radeln übermäßig erhitzt und ist sofort ins- Wasser gegangen. Der Arzt stellte Herzschlag fest. ** Limmritz. Am Wehr -er Papierfabrik Limmritz-Steina wurde Lie Leiche eines älteren Mannes aufgefunden, die schwere Wunden aufwies. Wahrscheinlich liegt ein Ver brechen vor. ** Döbeln. Ein Arbeiter aus Waldheim ging aus Schwermut ins Wasser. Die Leiche wurde aus der Zschopau geborgen. Auf der Strecke Roßwein—Hainichen ließ sich ein Händler vom Zuge überfahren. " Leimbach. Aus einer Höhe von sechs Metern stürzte der Invalid Neander beim Herunt«rgeben von Stroh so un glücklich mit dem Rücken auf ein Wasserfaß, daß er sich schwere Verletzungen der Wirbelsäule und Rippenquet schungen zuzog. Er liegt hoffnungslos darnieder. E Konzerte, Theater etc. D Witterungvaussichlen Md« 7. S»N adeud» «» 8. Zull ab«»» mitgetellt vo» der sächsisch«» Landemvettenmwtt Sertliche Gewitter und damit km Zusammenhang stehend«, vorübergehende Niederschläge und Temperaturschwankwogen. Im allgemeinen aber weitevhin sommerliches Wetter. Verantwortlich für dn Schrtstttttung: Friedrich M,n »n, r in Au«; sär den elnzeigentril: Albert Georgi in Zschorlau. Rotationsdruck und Verlag: L. M. Gärtner i» Aü». VtT HMVgE VNtMMUL »MfQAr Lv VEvUM, «UiWA» Dre»Le», 7. Zull. Der Landtag hielt heute sein« letzt« Sitzung vor der großen Sommerpause ab. Bek Kapitel 11, Einnahmen Ler allgemeinen Kassenver- waltung, wird beschlossen, in Titel 7 di« Einstellung von 25 600000 RM um 1600000 RM auf 27 200 000 RM zu er höhen. Ferner beschließt da« Haus, in Kapitel 17, Titel 2 — Rücklagen — 4 070 200 RM einzustellen, und zwar S 050 000 RM Mehrbedarf infolge Erhöhung des örtlichen Zuschlages (Wohnungageldzuschutz), 557 880 RM Mehrbedarf an Besoldungen infolge Herabsetzung der Pflichtstundenzahl der Lehrkräfte und für den Ausbau des Schulwesen», und 462 620 RM Mehr- bedarf für sonstige persönliche und technisch« Mehraufwen- düngen bei verschiedenen Haushaltskapiteln. Nach kurzer Schlußberatung wird dann Ler Staats haushalt auf das Rechnungsjahr 1927 mit folgenden Abänderungen angenommen: Li« gesamten Einnahmen und Ausgaben des ordentlichen Vkaaishaushaltes werden statt mit 367898260 RM auf 881 099 460 RM festgestellt, und zu ordentlichen Staatszwecken wird überdies ein Gesamtbetrag von 37 670 334 RM statt 37 400 334 RM ausgesetzt. Weiter wird Las Finanz ministerium ermächtigt, zur vorübergehenden Verstärkung -er Betriebsmittel der Landeshauptkass« nach Bedarf, jedoch nicht Über 30 Millionen RM hinaus, verzinsliche oder unverzins liche Schatzanweisungen in inländischer oder auslän- bischer Währung auszugebsn oder Darlehen aufzunehmen. Wird die Verpflichtung nicht in Reichsmark, sondern in aus ländischer Währung ausgedrückt, so gilt der vorgesehene Be- trag al» Höchstbettag. Auf Grund des Rechenschaftsberichtes über den Staats haushalt für den Freistaat Sachsen auf das Rechnungsjahr 1925 und des Berichtes des Staatsrechnungshofes über die Ausführung des Staatshaushaltplanes auf das Rechnungsjahr 1925 vom 12. Januar 1927 unter Genehmigung der im Rech nungbericht nachgewiesenen Ueberschreitungen und außerplan mäßigen Ausgaben mit den sich aus den Vorbemerkungen er gebenden Aenderungen wir- der Regierung die ver- fassungsmäßige Entlastung erteilt. , Das Hous geht dann in die Ferien. H Oertliche Angelegenheiten. Die neue Illustrierte -es „E. V." Mit der heutigen Auflage überraschen wir unsere Leser Mit einer neuen Bildbeilage. Die neue „Illustrierte" mit dem erzgebirgischen Bergmann und den bekannten Warten vom Auersberg und Fichtelberg an der Stirn bietet auf 8 Seiten Aktuelles und Wissenswertes in prachtrvllen Kupfertiefdrücken. Unsere neue Bildbeilage zeigt insofern einen erfreulichen Fort schritt zu der früheren Illustrierter?, als nunmehr die anschau lichen Bilder durch erläuternden und vertiefenden Text unter- strichen sind. Gewiß wird die „Illustrierte des E. V." in ihrem neuen Gewand« auch den verwöhntesten Ansprüchen gerecht werden und dem „E. V.* weitere Freunde zusühren. «ovden sind. Al» nächster Zeuge erscheint Paul Litwin. Er ist SO Jahr« alt, Vorsitzender de» Aussichtsrate» Ler Evaporator- A.-G. und in Rußland geboren. — B ors.: ist -«hauptet worden, daß di« Evaporator-A.-G. Munition nach Polen ver- schieben wollte. Die Sendung ist seinerzeit in Dresden an-/ gehalten worden. In ein etngelettete» Strafverfahren soll Dr. Stresemann eingegrtffen haben. — Zeuge Litwin: „Mr haben niemals Geschäfte dieser Art mit Lem Ausland« gemacht. Die 29 Waggon» sollten auf Grund «in« Vertrag« mit Ler italienischen Regierung nicht nach Polen, sondern Tschechoslowakei gehen. Wir haben e neu Vertreter sseldorf zum Ausfuhr-Kommissar geschickt. Dieser , JI . senken, daß wir wegen günstig««» Tran», portlage italienisch« und deutsche Schrottmunttton au»tausch- ten. E» wurde lediglich zur Bedingung gemacht, daß di« gleichen Mengen und Qualitäten italienischen Beuteschrotte« bei Ausfuhr deutschen Schrotte» in Deutschland verbleiben müßten. Es handelt sich um ein« große Anzahl von Trans porten, die unbehelligt nach -er Tschechoslowakei gekommen sind. Nur der letzte Transport wurde in Dresden angehalten und beschlagnahmt, weil auf der Ausfuhrgenehmigung al» Inhalt anstatt „Deutscher Schrott* italienischer angegeben war. Die ganz« Sendung wurde durch Li« Reichstreuhandels gesellschaft verkauft. 440 000 Mark 'war der Erlös Les Reiches, der verfallen ist. Die Firma hat dadurch einen großen Schaden gehabt. Ich hätte mich wegen meiner berechtigten Beschwerde in Lieser Angelegenheit genau so gut an Dr. Schacht wenden können, wie an Dr. Stresemann. Mr haben Dr. Stresemann niemals zu aeschästlichen Zwecken in An spruch genommen. Wenn ich Unterstützung brauchte, hatte ich ganz ander« Stellen, die nicht politischer Art waren. Ich hab« Dr. Stresemann nur politischin Anspruch genommen und er mich auch. Das war aber nur zum Wohle des deutschen Vaterlandes, das ich liebe und in dem ich naturalisiert
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