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«k. 141. IS. Juni 1S27. Erzgebirgischer Dolksfreund. - ,-,L w «m« «u. lleber dem Alltag. Kchmlle»« M «ImW. Gustav Werner, einer von den Pionieren des sozialen Ge dankens in der Kirch«, machte bekanntlich im vorigen Jahrhun dert den Versuch, Fabrikbetriebe nach völlig-christlichen Grundsätzen einzurichten. Am 7. Mai 1851 wurde in Reut lingen di« erst« „christliche" Fabrik eröffnet. Werner, damals Pfarrvikar, hatte zum festlichen Tage ein Weihelied gedichtet, von dem zwei Verse also lauteten: Nimm, Herr, diese Opfergabe, Dir gehöret Werk und Haus. Du bist Herr hier, darum labe, Wen Du willst, und teile aus Vom Erwerbe deinen Armen, Schaffe jedem die Gebühr! Für dein Lieben und Erbarmen Leihn wir gern die Hände Dir! Rolle, rüstige Turbine! Hauch dem Werke Leben ein, Daß sich rege die Maschine Und die Räder groß und klein! Schaff dem Armen seine Speise Und dem Nackenden sein Kleid! Herrschen nÄg in unserm Kreise Liebe und Gerechtigkeit! Ist das nicht «in schöner Choral — zu singen noch der Me- lodie ,L) Durchbrecher aller Bande. . ."? Man sieht also: man kann auch die' Angelegenheiten des industriellen Lebens im geistlichen Liede würdig und fromm zum Ausdruck bringen. Wir haben im Gesangbuch Lieder für Menschen des ländlichen Lebens, auch Lieder für Bergleute. Warum nicht auch Lieder für die in Fabriken Schafsenden? Viele von Gedanken, die uns heute bewegen, hat Gustav Werner, der treue Arbeiterpastor, bereits vor 80 Jahren in seinem „Fabrik- choral" ausgesprochen. Gott der wahre Eigentümer alles Gutes, der Mensch nur Haushalter — alle rechtschaffen« Arbeit Dienst und Mitarbeit in Gottes Weltwerkstatt — Gott der Hüter und Wächter über soziale Gerechtigkeit („Schaffe jedem die Ge bühr!") — die Fabrik eine Arbeitsgemeinschaft, in der christ lich« Sittlichkeit verwirklicht werden soll (herrschen mög in unserm Kreis« Liebe und Gerechtigkeit") — all das und noch mehr ist in Len zwei Versen gesagt. Wo sind die gottbegnadeten Dichter, die uns zu unseren köstlichen alten Ehorälen neue, unsere heutigen Freuden, Sorgen und Nöte aussprechende Lie der schenken? Freilich müßten es Dichter sein mit dem opfer bereiten, demütigen, ehrlichen Herzen Gustav Werners. Truckenbrodt, Loßnitz. Willkomms« in Ane zum Verban-stag -er Älempnermeisler! Dom 18. bis 20. Junk kommen in Aue die Klempnermeister Sachsens zusammen, um ihren Derbandstag abzuhalten. Fester Zusammenschluß in einer starken Organisation ist das einzig« Mittel, das dem hart ringenden Handwerks- und Mittelstand in seinem Kampf um seine Lebensrechte Hilst. Die schlagfertigen Verbände der einzelnen Derufsgruppen, vereint im Reichsverband des deutschen Handwerks, haben schon manch« Gesetzvorlage zu Fall gebracht, die die Existenz Les gan zen Gewerbezweiges bedrohten, und haben vom Lebenswillen und von der Stärke des deutschen Handwerks beredtes Zeugnis abgelegt. Trotz Nachkriegsnot und Jnflationsverlusten will und wird sich der deutsche Mittelstand, dessen einen Grund- Pfeiler das Handwerk bildet, behaupten und durchsetzen und sein« hohe Aufgabe erfüllen: Wirtschaftlich und sozial der Der- mittler und der Ausgleich zu sein zwischen dem Großkapital und der Arbeitnehmerschaft und kulturell die Volksschicht zu sein, di« Ideals pflegt und der Wissenschaft und Kunst um ihrer selbst willen eine Stätte in ihren Reihen schafft. Söhn« und Angehörige des Mittelstandes waren in Deutschland immer die Träger großer Bewegungen und sollen und müssen es auch in der Zukunft bleiben. Zu ernster Beratung und Arbeit kommen nun die sächsi- schen Klempnermeister in Aue zusammen. Doch auch der Ge- selligkeit und dem Frohsinn dienen die Veranstaltungen, um die Teilnehmer einander menschlich näher zu bringen und eine Abwechslung in die Reihe verantwortungsvoller Beratungen zu schaffen. Wir rufen ollen ein herzliches erzgebirgischss Glück auf zu! Die Gäste sind unserer alten Dergstadt herzlich will- kommen und nehmen hoffentlich die besten Eindrücke von dem reizvollen Aue mit. OerMche Angelegenheiten. * Der Berbaud der -anbwerker-Baug««ossenschaste« km Freistaat Sachsen, dem auch die Gemeinnützige Baugenossen, schäft des Westerzgebirgischen Handwerks in Aue angehört, hielt seinen 2. Derbandstag in Chemnitz ab. Diese Tagung hat Anspruch auf ein reges Interesse der Oeffentlich- keit, denn die in dem Verband vereinigten 38 Handwer ker-Baugenossenschaften warten km laufenden Jahre mit einem Bauprogramm von etwa 3500 Wohnungen auf und geben dem festen Willen Ausdruck, der Wohnungsnot zu steuern und das Bauhandwerk als tradi tionellen Träger des Baumarktes der Vorkriegszeit zum wesentlichen Teile wieder kn diesen einzuschalten. Diese Ge- nossenschaften verfolgen den Grundsatz, nur solide, gesunde und eine normale Lebensdauer gewährleistende Wohnungen mit Zuschuß aus öffentlichen Mitteln (Mietzinssteuer) herzu stellen. Die Tagung wurde durch die Anwesenheit namhafter Ehrengäste ausgezeichnet. U. a. begrüßte Finan-minister Weber die Versammlung im Namen der Regierung. Di« Wohnungsnot werde wohl noch einige Jahre bestehen, es könnten sich gar nicht genug Kreise zusammenschließen mit dem Zwecke, diese Not zu mildern. Der im Landtag erhobene Vor wurf, daß die Regierung in dieser Beziehung nicht alles tue, was ihr möglich sei, sei ungerecht. Heute ständen 100 Mil lionen Mark zur Verfügung. Diese reichten freilich noch nicht aus, den Bedarf zu decken und deshalb sei es nötig, pri vates Kapital zum Wohnungsbau heranzu- ziehen. Die Mithilfe der Handwerker-Baugenossenschaften bei der Lösung der trennenden Frage sei aufrichtig zu be- grüßen. Dann behandelte Verbandssyndikus Dr. Kunze- Dresden das Thema: „Der Anteil der Handwerker-Bau genossenschaften an dem diesjährigen Wohnungsbaupro gramm". Den interessanten Ausführungen sei folgendes ent nommen: Die Träger der Bauwirtschaft waren von jeher di« Gemeinden, die gemeinnützigen Bauvereinigungen und die Privaten. Letztere entfalteten die weitaus größte Bautätigkeit, kkoto -Apparat« krojetettoiu - Apparate Kino -Apparate kelcktecker tür 5port, Keis« un<1 Theater Lrler D Co. i. L. 7-leion 14. Inhaber: ILarl Soouner. n»rkt s. — külAmAnniettiv keäienung. — ! - > > — . iS----—-— Eener kHnkister . ^«OO. "" ' ItMKNlkNkkr . . . b»8OO>— Der Kleins Lecksr^Iinäer mit xermASm ketrisbsstofk- unä Reiksn-Verbrouok, mit 6er Ossokmeiäißskeit unä I^eistunx des Aroüen ^VsA6N8. Lu8kakrUcke LesckreibunZ unä VorkükrunA äurck »suvsIIffHlT» KrsMskrrsuse, poslslrave 1S. — fernruf 8S9. kmll steriler Lus ! ssernrul 2Z8 Läkllsrttraüs 1—3 r»n1r»Il>«iruntz»ii aller Lästerns lkmg - üeirungön MrmvsllarbmH ! llolirlAtunoMu in Kupier unä Liren kür alle mäustrieUen ^nlszen. 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