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MMWWWÄ Sonnabend, den 11. Juni 1S27. Nr. 134. 80. Jahrg ^,»»«»»r,llch« «,l»lr«»»»' «N»»» >XN» »« »»«ad», d«r 2«,« «a» La»»- u»d ^«fit»»«». »« Vr,» s»r dl, »4 mm brUi« i« *»«»««w«,u« tu ro »»d eiui«>,qu», ««»M», 1«), -»«>»<» N>r d>, V0 mm drUI, PM. »0, am»in» 100, für dl, eo mm bi«u« «« mmveu,»» «,i»»»!m»«» v»ftsch,«.»»»t»l 0^9 irre«. K«»^»d^»Ir»-»»»t» > «»,, Sru«». Nr. ». «»»»tg«»-«»»»-«« I»r dl« am NachmlN« ml»Unmd« Aumm« dl, vormlUag, S Uhr In dm »aLp>a«I»ed<- sl«ll,n. Sln, ««w«dr für dl, «ufaahm, d« «ndilam am vora,I»rl^m,ll Tag, I„l« aa b«Mm»I«r Sud« wird »lchl 9^dm, «4 »lchl sllr dl« Nlchllalmll d«r d»«ch 8«nl»rmd« aak^ldram NmUam. — Für «Ickgaj« im» mrlangl Un9«Ia»dl,r SchUsi-ü», üdmnimml dl« Schrift» I-Uang deln, Deranlwarlang. — u»l«rdr«4»»a« d« s«. l»Ssl»,lrl,b« txgrUndla d«ln,Unlprüch«. 2m gadlimg^ oerjug und Nandur, gklleu Nadoti« al, nicht »rrUndail. -a«dt,«sch«1t»ft«««, In; Uu«. v-d-ttz. Schnöd«, «» Schwär,«nd«,. "^'7 ' - 7 « «nlhaltend bi« amtltchen »edannlmachun-e« der Slmlshauplmannschafl UN- der Elaalsbehvrden in Schwarzenberg, der Staals» u. städtischen Behörden in Schneeberg, vdbnth, Neustädtel, «rünhaln, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es werden auherdem veröffentlicht: Di« Bekanntmachungen der Stadlrät« zu Au« und Schwarzenberg , und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Verlag E. M. Gürtner, Aue, Srzgeb. »wni»r,»«r, »m « «Id »1, «ml »u«) «eo, 1». «chwar«n»ma aa«. vradlauschrift! w,N9Nmmd «I«rw*»«r,e Amtliche Anzeigen. Auf Blatt 30 Les Handelsregisters, die offene Handels gesellschaft in Firma Gebrüder Wilisch in Oberschlema betr., ist heute eingetragen worden, daß Paulus Alfred Gilbert Israel ausgeschieden ist. Amtsgericht Schneeberg, den 8. Juni 1927. MeWlWMiMsMM W t«l SAmMch. Am Freitag, dem 17. d. M., findet nachm. K6 Uhr im Ratrckeller zu Schneeberg Genoflenschastsversammlung statt mit nachstehender Tagesordnung: 1. Dichtigsprechung der Iahresrechnung 1925. 2. Vorlegung der Iahresrechnung 1926. S. Wahl der Rechnungsprüfer. 4. Sachliche Leistungen der Genossenschaft (86 der Satzung). 5. Genehmigung des Haushaltplanes und Beitragssatzes auf 1927. 6. Event. Sonstiges. Die Genossen werden hiermit eingeladen. Radlumbad Oberschlema, am 8. Juni 1927. Der Vorstand. Slockholzversleigerung auf Raschauer Staatsforstrevier. Sonnabend, de« 11. Juni 1927 ab nachm. 3K Ahr sollen im Gasthof ,Lum Schweizerhof" in Mittweida die an» stehenden Stöcke der Wtlg. 52, 55, 64 zum Selbstroden und statt Montag in der „Grünen Wiese" Dienstag, de« 14. Juni 1927 ab nachm. 6 Uhr in Keller's Restaurant in Grünstäd - tel die anstehenden Stöcke in Abtlg. 36, 60, 62 zum Selbst roden meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Forstamt Raschau. Forsttaffe Schwarzenberg. Auftakt sür Gens. Eine Kabinellssitzung über Genf. Die Delegierten. Das Programm ber Tagung. Man schreibt dem „E. D.": Wenn der Völkerbundsrat am 13. Juni in Genf zu seiner Sommertagung zusammentritt, so findet er eine poli tische Lage vor, von Ler nicht behauptet werden kann, daß sie ein Beweis für die günstigen Wirkungen Les Völkerbunds- gedankens sei. Selbst die Tante Voß, die aus Anlaß des Ein tritts Deutschlands in den Völkerbund in eine förmliche Extase geriet, muß heute zugeben, daß niemals, seitdem es einen Völkerbund gibt, es in Ler internationalen, der Weltpolitik so trübe ausgesehen, so viele Konfliktmöglichkeiten gegeben habe, wie jetzt. Erinnert sei nur an den Konflikt zwischen England und Rußland, den Zwischenfall zwischen Rußland und Polen, an die italienisch-jugoslawische Spannung, die sich jetzt sogar verschärft hat, an die Drohungen Englands gegenüber Aegypten und schließlich an Lie fortdauernde Gärung kn China. In der Tat muß auch der verbohrteste Pazifist zugeben, Laß das alles nicht gerade nach einem großen Erfolg Ler Genfer Völkerversöhnungsbestrebungen aussieht. Im übrigen muß die Vossische indirekt auch Las gänzliche Fiasko der Thoirypolitik zugeben, indem sie sagt, daß ein offi- zieller deutscher Schritt betreffend die Rheinland-Räumung während der Ratstagung in Genf nicht zu erwarten sei. Das einzige, was sie für Deutschland noch erhofft, ist die Herab setzung Ler Besatzungsstärke um 10 000 Mann, die aber nach ihrer Ansicht nur durch deutsche Nachgiebigkeit in der Frage Ler Ostfestungen zu erreichen ist. Selbstverständlich handelt es sich für das Ullsteinblatt bei diesem Nachgeben nur um eine formelle Angelegenheit ohne größere Bedeutung. Berlin, 9. Juni. Das Reichskabinett beschäftigte sich in seiner heutigen Sitzung mit Ler außenpolitischen Lage und mit Ler bevorstehenden Tagung des Dölkerbundsrates in Genf. Berlin, 9. Juni. Heute nachmittag hat der Reichskanzler zu einer Ministerbesprechung eingeladen, in der auf Wunsch des Reichsaußenministers Dr. Stresemann die letzten Vorbereitungen für die Genfer Tagung getroffen werden soen. Nach der „B. Z." hat der Minister mit Rücksicht auf Lie politische Gesamtlage davon abgesehen, das Reichs kabinett um besondere Instruktionen für Genf zu ersuchen. Falls solche Instruktionen notwendig werden sollten, soll das Kabinett während der Genfer Tage sich damit beschäftigen und entsprechende Entschlüsse fassen. Genf, 9. Juni. Zu der am Montag, dem 13. Juni, begin- nenden Tagung des Völkerbundsrates werden, wie bereits feststeht, Chamberlain, Dr. Sresemann, Briand, Vandervelde, Zaleski in Genf etntreffen. Holland wird auf der Ratstagung durch den Außenminister, die Tschechoslowakei durch Benesch, Italien, wie stets bisher, durch Len Senator Scjaloja, Japan durch den Grafen Ishii vertreten sein, der jetzt als Botschafter in Paris weilt. China wird durch den chinesischen Gesandten in Rom, Chu, vertreten. Ob Rumänien sich, wie bisher auf der Ratstagung, durch den rumänischen Botschafter in London, Titulescu, ver- treten lassen wird, dürfte noch nicht feststehen, La dieser vor einigen Tagen nach Bukarest abberufen worden ist, wie ver- lautet, um in der neuen rumänischen Regierung den Posten des Außenministers zu übernehmen. Den Vorsitz auf der kommenden Ratstagung führt diesmal der alphabetischen Reihenfolge nach der englische Außenminister CHamb er- lain. Genf, 9. Juni. Die bisher 35 Punkte umfassende vor läufige Tagesordnung für die Iunitagung des Völkerbunds rats umfaßt neben den regelmäßigen Berichten der verschie denen ständigen Dölkerbundskommissionen u. a. den Bericht über die Durchführung der Beschlüsse der Weltwirt schaftskonferenz sowie Len Bericht der vorbereitenden Abrüstungskommission über die erste Lesung des Konventionsentwurfs. Von Danziger Fragen gelangt diesmal Lie Aufhebung der Beschränkung des Flugzeugbaues, dis Danziger Kommunalanleihen, sostie.-die Durchfuhr von Munition im Transitverkehr zur Beratung. Die Beschwerde der Danziger Eisenbahner gegen die Entscheidung des Völker- bundskommissars van Hamel wird erst auf Ler September- tagung des Rates behandelt werden. Don besonderem Interesse für Deutschland ist die Behand lung der M em e lb e s ch w er d e, die auf Antrag der deut schen Regierung auf die Tagesordnung gesetzt worden ist. Da die litauische Regierung eine offizielle-Aufforderung zur Ent sendung eines Vertreters zu der Ratstagung erhalten hat, wird eine sachliche Behandlung dieser Frage auch im Falle des Ausbleibens eines litauischen Vertreters möglich. Gegen wärtig wird in maßgebenden Völkerbundskreisen die Ueber- weisung -er Beschwerde an den Haager internatio nalen Gerichtshof erwogen, da es sich hierbei in erster Linie um eine Rechtsfrage handelt. Oberschlesien- und Saar fragen stehen bisher nicht auf Ler Tagesordnung. Von Min derheitsfragen wird sich der Völkerbundsrat innerhalb des Minderheitskomitees voraussichtlich mit der Klage Ler Leut- schen Grundbesitzer Estlands gegen ihre Enteignung befassen In vier Punkten wird sich der Völkerbundsrat ferner mit der Mobilisierung des Nates im Falle der Kriegsgefahr zu befassen haben. Was Deutschland vom Völkerbund erwartet. Colwy« Bay, 9. Juni. Auf der 6. Jahreskonferenz der Völkerbunds-Union von Wales sprach Staatssekretär z. D. Freiherr von Rheinbaben, M. d. R., über Deutschland und den Völkerbund. Er führte u. a. aus: Wenn die Entwick lung zu dem jetzt in Deutschland allgemein vertretenen Stand- punkt loyaler Mitarbeit im Völkerbunds sich langsam voll zogen habe, so sei das nicht auf Mangel an gutem Willen oder auf Revanchegelüste zurückzuführen, sondern darauf, daß große Teile des deutschen Volkes von dem Gefühl erfüllt gewesen seien, daß man dem deutschen Volk gegenüber kein aufrichtiges Spiel getrieben und ihm eine gerechte Behandlung verweigert habe. Die neue Entwicklung verlange gewisse Berichtigungen, und der Vertrag von Versailles sehe im Artikel 19 Ler Dölkerbundssatzung ausdrücklich die Mög lichkeit solcher Berichtigungen vor. Deutschland müsse die Hoffnung haben können, auf Grund seiner großen Opfer wie der zur Unabhängigkeit und Freiheit zu gelangen. Deutsch, land sei überzeugt, daß es mit der Annah me desDawes- Plans und des Locarnopakts sowie seinem Eintritt in den Völkerbund für seinen Teil alles was mög- lich gewesen sei, getan habe. Deshalb erwarte es, daß in nächster Zukunft dies durch völlige Mederherstellung der deutschen Souveränität seine Anerkennung finde, wenn Las Vertrauen in den Völkerbund und die auf ihn gesetzten Hoff- nungen nicht ernstlich erschüttert werden sollten. Die Dawesproblem« müßten weiterhin geprüft werden, und zwar mit dem Ziel, endgültig den Gesamt betrag der von Deutschland zu zahlenden Reparationen f e st z usetzen und ebenso das Problem der interalliierten Kriegsschulden zu lösen. Eine Lösung all dieser Fragen sek unmöglich ohne die Mitarbeit der Vereinig ten Staaten, die leider dem Völkerbund nicht angehören. Der Völkerbund könne seine Aufgabe, Len Frieden zu fördern, nicht erfüllen, wenn er nicht mutig die Lösung der wirtschaft lichen undfinanztellen Problem« in Angriff nehme- In bezug auf die Lage ini Osten müsse er offen bekennen, Laß die Be ziehungen zwischen Deutschland und Polen alles andere eher als erfreulich seien. Deutschland habe alles in seinen Kräften Stehende getan und tue es noch, um einen Handelsvertrag miß Polen zustande zu bringen. Aber Polens Haltung sei derart/ daß der Tag, wo dieses Ziel erreicht werden würde, noch in' weiter Ferne gelegen sei. Trotzdem gebe man in Deutschland die Hoffnung nicht auf, daß diese unerfreuliche Lage sich bessern werde, und daß auch die Grenzfragen in der Zukunft einmal zufriedenstellend gelöst werden könnten. Die Enttäuschung über das Ergebnis der vor läufigen Abrüstungskonferenz in Genf sei in Deutschland außerordentlich groß gewesen. Er glaube nicht, daß Ler derzeitige Stand der Dinge unbegrenzte Zeit aufrecht, erhalten werden könne. Deutschland habe abgerüstet bis seine militärischen Kräfte zum Schuß seiner Grenzen unzureichend geworden seien, obwohln seine Lage innerhalb Zentraleuropas mehr Gefahren für seine Sicherheit enthalte, als bei irgend- einem anderen Land der Welt. In Deutschland seien trotz ernster Befürchtungen alle politischen Parteien immer noch be reit, die Locarnopolitik weiterhin durchzuführen, so lange wir feststellen könnten, daß Lie anderen Vertragspartner eine ähn liche Haltung «innehmen. Vom deutschen Standpunkt aus sei die Förderung der Frage der Abrüstung ein wesentlicher Teil dieser Politik. ' * * * Einigung in der Frage der deutschen Zivilluftfahrt. Berlin, 9. Juni. Die auf der Tagung des Völkerbunds rates stehende Vorlegung der Liste der deutschen Zivilluft - fa hr t ist laut „Tägl. Rundschau" von der Tagesordnung ab- gesetzt worden, da zwischen -er deutschen Regierung und der Botschafterkonferenz inzwischen eine Einigung über dieses Punkte erzielt worden ist. Berlin und die Wellwirlschaslskonserenz. Berlin, 9. Juni. Das Reichskabinett hat nach Entgegen- nähme eines Berichtes Uber das Ergebnis der Weltw-irtschasts- konferenz in seiner heutigen Sitzung folgenden Beschluß gefaßt:' Die Reichsregierung billigt den Gesamtbericht Ler Weltwirtschaftskonferenz und stimmt ihren Beschlüssen zu. Sie ist bereit, an der Verwirklichung -er Empfehlungen und Anregungen -er Weltwirtschaftskonserenz tatkräftig mitzuwir- ken. Die Reichsregierung erblickt in den von der Weltwirt schaftskonferenz sür die Zoll- und Handelspolitik gegebenen Richtlinien einen praktischen Weg zu einer freieren Ge- staltung der internationalen und insbesondere der europäischen Wirtschaftsbeziehungen und ist mit Ler Konferenz der Ansicht, daß hierin eine wesentliche Voraussetzung für die wirtschaftliche Gesundung Europas, für den Fortschritt der Zivilisation und die Erhaltung des Friedens liegt. Sie hält es daher für dri n- gend erwünscht, -aß Lie zur Verwirklichung der Konfe- rcnzbeschlüsse erforderlichen Arbeiten desVölkerbun- des in Angriff genommen und durchgeführt werden. Die Räumung des Saargebietes. Saarbrücken, 9. Juni. Die Räumung des Saargebietes durch die französischen Truppen, die bis zum 12. Juni beendet sein soll, ist im Gange. Ein Bataillon und eine Kompagnie sind gestern nach Forbach bezw. Saargemünd abtransportiert worden) Der Abzug Ler noch vorhandenen Truppen ist in der Vorbereitung begriffen. Die Kullurschande im besetzten Gebiet. Koblenz, 9. Juni. Vom hiesigen französischen Kriegs gericht wurden zwei französische Soldaten wegen Ueberfalles und versuchter Vergewaltigung eines jun- gen Mädchens zu fünf Jahren Zuchthaus, Ausschluß aus -em Heere und Aberkennung -er bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren verurteilt. Zur Ratifizierung des Achtstundenabkommen«. Genf, 9. Juni. In der heutigen Vollsitzung der internatio nalen Arbeitskonferenz erklärte der deutsche Regierungsvertre ter F e i g, daß die deutsche Regierung alles getan habe, um die Ratifizierung des Washingtoner Achtstundenabkommens zu -fördern. Sie wolle jedoch das Abkommen nicht ratifizieren, ehe das inländisch e Re ch t mit dein zu ratifizierenden Ab kommen in Einklang gebracht sei. Der Entwurf Les Arbeits zeitschutzgesetzes werde Lem Reichstag zugehen, sobald er Len Reichsrat passiert habe. Wichtiger sei jedoch, daß schon jetzt eine, immer, strengere Anwendung des Grundsatzes des Acht- stundentaqes auf dem Wege der Gesetzgebung, der Verordnung, und des Kollektivvertrages herbeigeführt werde, wie das bereits' im Deutschen Reiche geschehe. Berlin, 9. Juni. Der Entwurf des KriegsgerSte- gesetzes ist jetzt dem Reichstag zugegangen, nachdem ihm Reichwoirtschastsrat und Reichsrat ihre Zustimmung erteilt hüben. - - '