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Der „Pester Lloyd" meldet aus Men: Die Gesamtverluste der österreichischen Ar- beiter durch den dreitägigen Streik werden von industriel len Seiten mit rund 600 Millionen Schilling be ziffert. Es wird nicht möglich sein, vor 3 Wochen sämtliche Arbeiter wieder einzustellen, da der größte Teil der Auslands aufträge verloren ist. d » * Die Einberufung -es Nationalrakes. Wien, 19. Juli. Amtlich wird mitgeteilt: Ueber den Zeit- punkt der Einberufung des Nationalrates ist noch keine Entscheidung getroffen. Der Bundeskanzler hat mit dem Präsidenten des Nationalrates vereinbart, daß nach der tatsächlichen Wiederaufnahme des Derkehrsdienstes mit den Partei«: Fühlung genommen werden soll, um den Tag für den Zusammentritt des Nationalrates festzusetzen. In politischen Kreisen wird von den bereits heute gemel deten Pressestimmen vor allem der Leitartikel der der Regie rung nahestehenden „Reichspost" stark beachtet. Das Matt schreibt sehr beruhigend und hoffnungsvoll über die Aussich ten der parlamentarischen Verhandlungen. Ls heißt dort nach Mitteilung parlamentarischer Kreise, daß nun die jüngsten schweren Auseinandersetzungen auf den ordentlichen Weg der parlamentarischen Verhandlungen gezogen worden seien. Es wird auch ausgesprochen, daß trotz allem, was vorgefallen ist, die Mehvheitsparteien und die Opposition im wieder zusam mentretenden Nationalrat ohne Erbitterung miteinander sprechen können. Wien, 19. Juli. Die Permanenz der Tagung des Ministerrates ist aufgehoben worden. — Mit Rücksicht darauf, daß die Besetzung des Parlaments gebäud es durch Abteilungen des Bundesheeres nicht mehr nötig erscheint, wurde deren Zurückziehung veranlaßt. Die politischen Verbände. Wien, 19. Juli. In den Mittagsblättern steht die Mel dung, daß der republikanische Schutzbund und die Frontkämp fervereinigung in der nächsten Zeit aufgehoben werden sollen. An amtlicher Stelle liegt eine Bestätigung nicht vor. Die Gifenbahnen in Betrieb. Berlin, 19. Juli. Der Personenverkehr von und nach Oesterreich ist wieder in vollem Betrieb. Der Güterverkehr wird ebenfalls in Gang gebracht. * Um 12,32 Uhr nachts wurde die erste Fernverbindung Berlin — Wien wieder hergestellt. Die bedingungs lose Beendigung des Derkehrsstreiks in Men ist auch dort ganz überraschend gekommen, und zwar wie jetzt zuver lässig verlautet, erst auf die Ankündigung des Bun deskanzlers, daß er die Nachbarstaaten um mili tärische Wiederinbetriebsetzung der österreichischen Verkehrs- mittel ersuchen werde. Por allem scheint aber die Einstellung des Verkehrsstreiks durch eine Reihe von Ereignissen hervor- gerufen worden zu sein, die sich in den westlichen Län dern Tirol und Voralbcrg abgespielt haben. Die Derkehrsaufnahme, die dort selbständig durch plötzliche Besetzung der Bahnhöfe durch Wehrmacht und Heimwehr und Einsatz der Technischen Nothilfe erfolgte, hat eine große Wir kung auf die Sozialdemokraten ausgeübt. Innsbruck, 19. Juli. Die Tiroler Landesregie rung teilt mit: Die Landesregierung wird die aus Anlaß des Gisenbahnerstreiks getroffenen außerordentlichen Sicherheits- vorkehrungen in dem Augenblick auf das normale Maß zurück- führen, in dem bas Personal der einzelnen Stationen den Streik für beendet erklärt und den Verkehr tatsächlich wieder ausgenommen hat. Die Untersuchung. Wie«, 19. Juli. Der Polizeipräsident hat ange- ordnet, daß alle zur Anzeige gelangten Fälle von Beschuldi- gungen gegen Mitglieder berBun d e s v ol ize i strengstens v« «verletzte. untersucht werden. Auf Grund der Anzeigen der Polizei hat die Staatsanwaltschaft nach der gleichen Quelle die Unter suchung gegen zahlreiche Personen, die des Aufruhrs beschul digt sind, eingeleitet. Bisher befinden sich mehr als 300 Personen rn Untersuchungshaft. Don den wäh rend der Straßenunruhen verhafteten Personen, die bis gestern abend eingeliefert wurden, gehen 75 der Aburteilung ent gegen. Die Anklage lautet auf die verschiedensten Delikte, auf Verbrechen der öffentlichen Gewalttätigkeit gegen die Polizei, Aufruhr, Aufreizung gegen die Staatsgewalt, Hausfriedens bruch und Brandstiftung. Weitere Verhaftungen. Wien, 19. Juli. Gestern wurden von der Wiener Polizei wieder zahlreiche Leute verhaftet, die mit den Ausschrei tungen am Freitag und Samstag im Zusammenhang stehen. Darunter befinden sich auch bulgarische Studenten, die sich als Anhänger der Kommunistischen Partei bekennen, ferner italie nische, ungarische, jugoslawische und russische Kommunisten. Die Schul- -er Svzial-emokralie. Men, 19. Juli. Die Großdeutsche Volkspartei hat gestern zu den Ereignissen Stellung genommen. Der Par teivorstand spricht der Bundesregierung das voll« Vertrauen aus und dankt der Sicherheitswache für ihre heldenmütige Pflichterfüllung. Weiter heißt es: Die volle Verantwortung für die so viele Menschenopfer fordernden Ereignisse trifft ausschließlich jene politischen Kreise, die bisher eine hem mungslose Verhetzung weiter Bevölkerungs- schichten gegen die Regierung und ihre Organe betrieben haben, sie trifft insbesondere den soz.'Bürgermeister von Wien als Landeshauptmann, dör durch sein Versagen in entscheidender Stunde es verhindert hat. daß durch ein rechtzeitiges Einsetzen ausreichender Kräfte dem Blutbad vor gebeugt wurde. Sin verspüteker Ketz-Aufruf. Moskau, 19. Juli. Die Komintern veröffentlicht einen Aufruf, in dem sie das österreichische Proletariat auffordert, den Generalstreik bis zum Sturz der Regierung Seipel fortzusetzen. Der Aufruf fordert ferner Entwaffnung der faschistischen Organisationen und der Polizei, Bewaffnung der Arbeiter, Schaffung von Arbeiterräten im ganzen Lande und Bildung einer Arbeiter- und Bauernregierung. Die Möchte beraten weiter. Folgen für Deutschland? Basel, 19. Juli. Der „Baseler Anzeiger" meldet aus Paris: Der Meinungsaustausch der Großmächte über die Loge in Oesterreich wird durch den Abbruch des Wiener Streiks nicht unterbrochen. Die Erörterungen gehen weiter, um Sicherheiten gegen eine Wiederholung der Dor gan ge zu schaffen, in denen man in Paris und London wie- der Einstimmig eine Gefährdung des Friedensvertrages erblickt. Die Folgerungen für Oesterreich können unter Umständen sehr schwere sein. * Berlin, 19. Juli. Beunruhigung erweckt an der Berliner Börse der Alarmartikel der Londoner „Financial Ti- m e s", der (sicher auf Grund der Solidarität der deutschen So- zialdemokratie mit den Mener Unruhestiftern) vor weiteren amerikanischen Kapitalanlagen in Deutschland warnt. Das führende englische Finanzblatt schreibt, die Amerikaner hätten nach Deutschland schon viel zu viel Geld verliehen. Sie müß- ten sich die Hergabe weiterer Kapitalien aus bestimmten Grün- den sehr überlegen. Es werde sehr schwer sein, eine Ver wicklung Deutschlands in größere politische Störungen zu ver meiden. Berlin, 19. Juli. Der Reichspräsident weilt seit Montag in Iustin in Pommern, wo er Gast seines Schwie- gersohnes, des Rittergutsbesitzers Landrats a. D. v. Brock husen, ist. - Köln, 19. Juli. Dem preußischen Ministerpräsidenten Broun ist von der wirtschafts-und sozialwlssenschaftlichen Fakultät der Universität die Würde eines Doktors der Staatswissenschaften ehrenhalber verliehen worden. t Amtliche Anzeigen. Auf Blatt 225 des hiesigen Handelsregister», die Firma Wetzel » So., Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Lößnitz betr., ist heute eingetragen worden: Der Sitz der Firma ist nach Aue verlegt worden. Die Firma ist hier erloschen. Amtsgericht Lößnitz, am 15. Juli 1927. Pflichtfeuerwehrübung Sonnabend, den 23. Inli 1927, abends 7 Uhr, auf dem Schul turnplatz. Jahrgänge 1897—1906. Auf die Bekanntmachung an den Anschlagsäulen wird verwiesen. Radiumbad Oberschlema, den 19. Juli 1927. Der Semeinderar MEe SlMenMeiMW I» S-mtm Freitag, den 22. Juli, abends 7 Uhr. AnverankworlNchkeilen Verantwortlicher. Der Parteivorstand der deutschen Sozialdemokratie hat, wie der „E. V." mitteilte, „der prächtigen Wiener Druder- organisation" — deren Führer beiläufig die 100 Toten und 1000 Verwundeten und die Zerstörung unersetzlicher Werte auf dem Gewissen haben — seine herzlichsten Wünsche aus- sprechen lassen. Wie die sozialistische „Dresdner Volkszeitung" mitteilt, wird ferner die Sozialistische Partei in Ostsachsen in der nächsten Woche „ihre Verbundenheit mit der österreichischen Bruderpartei und ihren Kampfwillen gegen das Wüten der Reaktion durch Massenversammlungen zum Ausdruck bringen". Ueber den Geschmack läßt sich nicht streiten, insbesondere nicht über den Partekgeschmack. Die volksparteiliche „Tägl. Rösch." schreibt zu solchen Solidaritätskundgebungen: Da heißt es: gleiche Brüder, gleiche Koppen.' Die Wiener Vorgänge zeigen wieder einmal auf das deutlichste: wie unwahrhaftig und gedankenlos diese Redensart ist, wonach ohne die Sozialdemokratie nicht regiert werben kann. Nein! Mit ihr kann nicht regiert werben, weil sie jederzeit bereit ist, gegen jede Regierung, sogar gegen ein« solche, in der sie selber sitzt, mit Gewalt vorzugehen, sobald sie sich nicht restlos der sozialdemokratischen Anmaßung fügt. Das hat hoffentlich nunmchr der österreichische Bundeskanzler erkannt und ent- sprechend dieser Erkenntnis wird er wohl auch zu den demo- kratisch-sozialdemokratischen Fuchspredigten Stellung nehmen, die ihn für eine Umformung der Regierung im Sinne einer Einbeziehung der Sozialdemokratie gewinnen wollen. Das ist gewiß richtig. Nur möchten wir wünschen, daß auch in Deutschland allseitig die Konsequenzen gezogen wür den, die zu ziehen man von der Negierung des österreichischen Bruderstaates verlangt, und daß nicht über kurz oder lang das politische Gedächtnis bei deutschen bürgerlichen Parteiführern schwach wirb. Den Vogel hat, wie der „E. V." gleichfalls bereits berich- tete, der Reichsbannergeneral Hör sing, im Nebenamte Oberhaupt einer der wichtigsten preußischen Provinzen, abge- schossen. Wir geben den Wortlaut seines Aufrufs an den öfter- reichischen Schutzbund, der den Wiener Ausstand vorbereitete und durchführte, nochmals wieder. Es heißt da: Ein österreichisches Gericht in Wien (!) hat faschistische Mörder sreigesprochen. Eine Explosion des Bolkszornes war die Folge- Unerhörte Maßnahmen der Polizei gaben diszip linlosen und verbrecherischen Elementen die Möglichkeit, durch Brandstiftung und ähnliche Untaten das Ansehen der österrei chischen Republikaner zu gefährden. Die Hilflosigkeit d e r österreichischen Regierung hat das Unmögliche zu einer Katastrophe werben lassen und dann unsere Kameraden vom österreichischen Schptzbund zu Hilf« gerufen, die in heroischen Kämpfen das Chaos verhüteten, die Unruhen lokalisierten und das Blutvergießen beendet haben. Hr. Hörsing spricht, wie so oft, die Unwahrheit. Er darf das ungehindert, denn er ist der mächtigste Mann im größten deutschen Fresstaate. Er darf Reichsminister beleidigen, den Reichspräsidenten schmähen, niemand findet sich, der ihm sein Mundwerk stopft. Er darf also auch verleumderische Beschul- digungen gegen die Regierung eines befreundeten Landes aus. sprechen, deren Oberhaupt — nebenbei bemerkt — einer Parte angehört, welcher der deutschen Zentrumspartei besonders nah« steht. Der deutsche Reichskanzler ist MtgliÄ) der Organisation, deren Führer Hörsing ist, zahlreiche gentrumsmänner be kennen sich zum Reichsbanner des Hrn. Hörsing, das sich durH seinen Aufruf wiedereinmal dreist als das erweist, als was ei längst erkannt ist, nämlich als Schutztruppe der internationaler Sozialdemokratie. Was wird das Zentrum, was wird Hr. Dr Wirch, , der eifrige Anwalt des Reichsbanners, tun- Auf di« Beantwortung" dieser Fragen find wir neutzierig .