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UMWkrAWNW M «»haltend hie amfttche« Be»a»>tt«ach«a,«» der Amlrhauplmannschast und der d Waa,zb,yArtz,„ in Schwarzenberg, der Slaals- u. Itüdlischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, NeustSdlel, SrUnhaln. sowie der Finanziimier In Aue und Schwarzenberg. Mittwoch, den 6. Juli 1927 80. Jahrg Nr. 188. v« ^r»»«»U,tlch« »»»»Ire««». «r^«I»I I3,»ft m« vorn--»« »«r T«,« na» Sonn, in» galNa^n. Der Drei» ft, die 34 mm dr«U« Lalanel.UnzUsenzeU« Im » mleblaNbezlr» Ist 30 IFamMmanzeften nud Slellmgeft»« Bedürfte« er), ou«»lrl» 35, ftr die oo mm brelli P«Nl- «ftlomyM« 55, auewirt, 155, ftr dl, « mm dreU, «»II. LalnnelzNle 55, -umodrla 55 B»ftch,5.«»M»> VUx,Ig Nr. IL2L5. *«»el»d»^>r»-a,»«, i II»», «»„«». Br. ». Ss werden außerdem oervssenllicht: Di« Bedannlmachungen der StadirSt« zu Au« und Schwarz«nb«rg und d«r Amlsgerichie zu Au« und Johanngeorgenstadt. Verlag L. M. SSrlner» Aue» «rzgeb. üernftre«»,: B»e 51 uft 01, ksftiitz «ml ««) 440, Schve^r« 1», Sch,«»«,»», 3551. VradiaEM: w»WN»«id Vae«r»g«dlr^. «»»«1»«» - «»nah»« ftr dl, am Nachmtttm «schUnmt« Namm« dl, oannlllag, S Uhr la dm »inipftischftft« Il,ll,a. Uln« «mildr ftr dl« «laftahm, dn iln^,,n am »oraeschrledenen Lag, ftwl, aa b,ft»ml,r S>,5» wlrd nicht gegedm, auch ntchl ftr dl, Rlchllgd^I d« darch gmmlpmch« aafg«g,d«,»n UmUgm. — Für Rück,ad, oerlangt «lng^andl« Schrlslstück« lldmalmmt dl, Schrlsl- lellang Kela, Ä«anIw»Nun-. — WUerdrmhiwam dm S» Ichdftioelrled« degründen >>An,UnIprdch«. Bel gahlun,^ o,rgag and Noallar» gellen Bado« »l» nicht »«U»dart. -a»»lg^<S4st>ft«rk«, U«, Ldhnlft Sch»«d«, »ft Schwarz«, d«g. Amtliche Anzeigen. Das im Grundbuche für Alberoda Blatt 137 auf den Namen des Schneidermeisters Ernst Max Nagel in Lauter eingetragene Grundstück soll am 16. September 1927, vormittags 9 Uhr, an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung ver steigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 8,7 Ar groß und nach dem Verkehrswert auf 15 000 RM geschätzt. Die Brand versicherungssumme beträgt 16 200 RM; sie entspricht dem Friedensbaupreis vom Jahre 1914 (8 1 des Grs. v. 18. 3. 1921, GVBl. S. 72). — Das Grundstück ist ein villenartig gebautes Fünf-Familien-Wohnhaus mit Balkon-Anbau und angrenzen, dem Kleingarten. Es liegt in Alberoda an der Dorfstraße, ist auch zu Geschäftszwccken geeignet. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts und der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbe sondere der Schätzungen, ist jedem gestattet (Zimmer Nr. 3). Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 9. Mai 1927 verlaut barten Dersteigerungsvermerks aus dem Grundbuche nicht er- sichtlich waren, spätestens im Dersteigerungstermie vor der Auf- forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen. Die Reckte sind sonst Lei der Feststellung des geringsten Gebots nicht zu be rücksichtigen und bei der Verteilung des Dersteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nach- zusetzen. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigen falls für das Recht der Dersteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Lößnitz, den 14. Juni 1927. Das Amtsgericht. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Seifen-, Schokoladen, und Spielwarenhändlers Otto Paul Taubert in Aue wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch auf gehoben. Aue, den 2. Juli 1927. Das Amtsgericht. In dem Konkursverfahren über das Vermögen bei Musterzeichners Paul Rich. Fischer in Schneeberg wird «inS Versammlung der Gläubiger auf den 29. Juli, vor«. 11 Uhr, zwecks Anhörung über die Einstellung des Verfahrens gemäß 8 204 K. O. einberufen. Schneeberg, den 29. Juni 1927. Das Amtsgericht. Wegen Neubeschotterung wird die Dorfstraße von Unterjugel bis Oberjugel vom 6.—15. Juli für sämtlichen Fährverkehr gesperrt. Der Vorkehr wird auf die Lehmer Grundstraße verlegt. Jugel, den 4. Juli 1927. Der Gemeinderat. WeMe MftenrdMMlilW W Sweeden. Donnerstag, den 7. Juli, abends 7 Ahr. Jahrmarkt in Aeusla-kel. Sonntag und Montag, den 24. und 25. Juli 1927. Die amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden können in den Geschäftsstellen des „Erzgebirgischen Bollsfreund»* in Aue, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg «lngeft^n werde». Morgendämmerung? In diesen Sommertagen hat derjenige, der sich mit Politik ernstlich beschäftigt, aus den verschiedensten Anzeichen heraus das Gefühl, als ob mit dem Eintreten des Sonnenwetters auch die Wolken am politischen Himmel sich zu zerteilen begönnen. Die Differenzen im Rcichskabinett, die zweifellos bestehen — dafür handelt es sich um eine Koalitionsregierung —, die aber nicht so tiefgehend sind, wie es die Oppositionsprosse dar stellt, sind bis auf weiteres beigelegt. Selbst die divergierenden Ansichten der Minister Eurtius und Schiele über die Zölle sind ausgeglichen, ^as ergibt sich aus der Rede des Reichsernährungsministers, die an anderer Stelle des „E. V." wiedergegeben ist. Die anderen schwierigen innerpolitischen Fragen sind bis nach den Reichstagsfericn hinausgcschoben, und es besteht Aussicht, als ob sich die Regierungsparteien auch hier einigen werden. Die Koalition scheint jedenfalls bis auf weiteres — trotz der orakelhaften Entziehung der Zentrums- Partei — nicht gefährdet. * In außenpolitischer Beziehung liegen neuer- olngs eine Anzahl Nachrichten vor, die den Eindruck machen, als ob eine Aenderung zu Gunsten Deutschlands eingetreten sei. Man geht nicht fehl, wenn man dies in engsten Zusammen hang bringt mit einer gewissen Entfremdung zwischen den Berliner und den Pariser verantwortlichen Stellen. Es i^ von nationaler Seite ost genug darauf hingewiesen worden, daß Deutschlands Lage sich bessern würde, wenn den Franzosen endlich einmal die Zähne gezeigt würden. Das scheint nun ein getreten zu sein, und die Stärkung des Einflusses der Rechts parteien in der Regierung scheint Früchte zu tragen. Der deutsche Verstündigungsbotschafter in Paris, Herr von Hoesch, ist nicht nur körperlich krank. Trotz der üblichen Dementis sind sicher bei seiner Entfernung aus Paris politische Gründe mit maßgebend gewesen. Wir sehen ihn jedenfalls noch nicht wieder an seinem Plaß in her dortigen deutschen Botschaft. Zugleich kommt die sensationelle Mitteilung von dem englischen und italienischen Wunsche, wieder deutsche Militär attaches in London und Rom zu sehen. Das ist ein Schritt vorwärts, dessen Zusammenhang mit einer deutsch französischen Entfremdung auf der Hand liegt. Der neueste italienisch, französische Zwischenfall ist dem entsprechend zu bewerten. Kleine Nadelstiche sind oft Anzeichen größeren Geschehens. Wobei natürlich nicht an einen Krieg zwischen den lateinischen Schwestern gedacht zu werden braucht. Dazu ist di« Zeit noch nicht reif. Ob der Generalo berstvon Seeckt wirklich in Italien wirkt, wissen wir nicht. Aber daß diese Nachricht mit den sonstigen Geschehnissen in irgendwelchen Einklang zu bringen ist, kann niemand leugnen. In Paris soll die „nationale Front* gestärkt werden. Just in diesem Augenblick bemüht sich Tardieu, die Widerstandskraft Frankreichs zu stärken. Sollte es sich hier nicht Um eine Gegenmaßregel gegen eine Isolierung Frankreichs, die man kommen sieht, handeln? * Noch sind alle Zusammenhänge nur in Konturen sichtbar. Werden sie in einer deutschen Morgendämmerung deutlicher in Erscheinung treten? Wird der Silberstreif Wirklichkeit, wenn auch nicht der, der nach Locarno schimmerte? Militärattaches -er Mittelmächte in Eng land und Italien. London, 5. Juli. „Daily Telegraph* schreibt: Die britische Regierung hat beschlossen, dievormalsfeindlichenRe- gierungen einzuladen, Militärattaches bei ihren Botschaften und Gesandtschaften zu ernennen. Man ist der Ansicht, daß GegeHeillAeitzch^rchlung-in einer sohhe^ Sache das einzig mögliche Verfahren ist, und britische Militärattaches 'sind bereits in den betreffenden Hauptstädten ernannt worden. Die britische Regierung hat sich niemals die französische An sicht zu eigen gemacht, daß der Versailler Vertrag Deutschland verbietet, Militärattaches ins Ausland zu entsenden, und sie hat dies bereits 1920^21 klar und deutlich zu verstehen gegeben. Deshalb hat auch London, als kürzlich von einer Militärkom mission zur Erhaltung des Friedens an der serbisch-albanischen Grenze gesprochen wurde, die Anregung gemacht, daß ein deut scher Offizier an -er Kommission teilnehmen solle. Nächste Woche wird in London Oberstleutnant Hohenlohe als Militärattache -er ungarischen Gesan-tschastin London eintreffen. Ungarische und deutsch eOffiziere sind gegenwärtig hier, entweder als Besucher oder zu Studienzwecken. Italien nimmt die gleiche Haltung ein wie Großbritannien. Berlin, 4. Juli. Am Mittwoch trifft der Leiter des ita lienischen Flugzeugwesens, Unterstaatssekretär Italo Balbo, hier ein. Er will die Organisation -es deutschen Derkchrsflugzeugwesens kennen lernen. Ein Dementi. Berlin, 4. Juli. Zu den Gerüchten im Zusammenhang mit der Erkrankung des Pariser Botschafters». Hoesch wird festgestellt, daß im Berliner Auswärtigen Amt nicht daran ge dacht wird, Herrn v. Hoesch Lauernd oder auch nur vorüber gehend in Paris zu ersetzen. Vor einem großen nationalen Block in Frankreich. Pari», 4. Juli. Der Minister für öffentliche Arbeiten, Tar - ieu, hat am Sonntag in Belfort eine groß« Rede ge- halten, die als Auftakt der Wahlkampagne der gemäßigten republikanischen Parteien in Frankreich angesehen werden darf. Er redet« dabei der Gründung einer großen republika- nischen'K onzentrationsparteifürdie nächsten Wah- len das Wort. Die republikanischen Parteien hatten alles In teresse, sich mit den nationalen Parteien zu einer großen Kon. zentration gegen die Internationale zusammenzu- schließen. An dem Tage, an dem sich Liese neu« Zentralpartei aus Republikanern und Demokraten aller Nuancen gebildet haben werd«, wird die Annäherung zwischen vielen Vertretern -er Linken und der Rechten erleichtert. Tardieu schloß mit einem Appell an die Republikaner, die Politik Po in- cares weiter mit allen Kräften zu unterstützen, um eine Fortsetzung seines Restaurationswerkes möglich zu machen. Die Besichtigung der Ost-Anterstönde. Berlin, 5, Juli. Laut „Germania* ist vorgesehen, Laß General von Pawelß, Ler französische und der belgische Mli- tärsachverstandige nach ihrer Rückkehr ein gemeinsames Protokoll unterfertigen, das der deutschen Regierung und Ler Botschafterkonferenz überreicht wird. Die Presse soll an der Besichtigungsreise nicht teilnehmen. Daher wird auch der Termin der Abreise der Kommission nicht bekannt gegeben. „Probemobilmachung". Geschrei in Paris. Pari«, 3. Juli. „Matin" bringt „mit einigem Befrem den" die Nachricht, daß sichGeneralvonSeeckt mit fünf Offizieren inItalien befinde. Bei der besonderen Lebhaftig keit, mit der Italien an der Aufrüstung seiner Marin« und Armee arbeite, habe die Anwesenheit einer Studienkommission deutscher Generalstabsoffiziere in Italien erhöhte Bedeutung. Die deutschen Offizier« interessierten sich für jede Einzelheit der italienischen Militärverwaltung. Sie würden auch von MüssoliMech" * Der gegenwärtig in Paris weilende französische Botschafter in Wien, Ehambrun, hat mit dem Generalsekretär des Aus- wärtigen Amtes, Berthelot, und dem früheren Botschafter in Wien, Beaumarchais, Besprechungen über die deutsch- öfter r e i ch i s ch e Anschlußfrage gehabt. „Temps" hat die deutschen Reichswehrmanöver als eine Art von Probemobilmachung hingestellt. Dem gegenüber ist festzustellen, daß die diesjährigen Hebungen der Reichswehr gegenüber dem Vorjahre weder eine Vermehrung noch eine Erweiterung bringen. Im Gegenteil, im Vorjahre fanden zwei Manöver statt, in diesem Jahre nur eins. Zwei Divisionen der Reichswehr werden in diesem Jahre aus Er sparnisrücksichten überhaupt keine Manöver haben. Don Mo- bilisationsabsichten kann gar keine Rede sein. Die Manöver dienen lediglich der taktischen Ausbildung von Führern und Truppen. Wenn der „Temps" behauptet, daß auch Flugzeuge und schwere Geschütze bei den Manövern in Aktion traten, so ist darauf hinzuweisen, daß Deutschland überhaupt weder mili- tärische Flugzeuge noch schwere Geschütze besitzt. Russische Vorbereitungen. Moskau, 4. Juli. Im Kreml fand die Feier zur Ein- stellung von 230rotenKommandeureninLie Armee statt. Don ihnen sind etwa 95 Prozent Mitglieder der Kom munistischen Partei. Rykow hob hervor, Laß die diesmalige Einstellung in einer Periode nahender Kriegsgefahr er folge. Wenn auch Lie Negierung der Sowjet-Union bemüht sei, den Krieg zu vermeiden, so sei doch die Verstärkung der Verteidigungskräfte des Landes gegenwärtig Lie Hauptauf gabe, La seit dem Abschluß des Bürgerkrieges die Kriegsgefahr niemals so drohend gewesen sei wie jetzt. Woroschilow betont, -aß Lie rote Armee und Lie rot« Flotte schon jetzt eine Kampf- kraft darstelle, mit der die Feinde zu rechnen beginnen. Die roten Kommandeure würden alle Kräfte anspannen können im Falle eines Krieges die Grenzen zu schützen und den Sieg zu erringen. Berlin, 5. Juli. Wie die „Doss. Ztg." hört, hat der O b er. schlesische Bergbau seinen Antrag auf Erhöhung der Kohlenpreisebeim Reichsrat zurückgezogen. Berlin, 4. Juli. Die Reise des Neichsbankpräsidenter Dr. Schacht nach New York hat zu verschiedenen Kom binationen in Bezug auf die Revision des Dawes planes Veranlassung gegeben. Diese Kombinationen ent behren jeder Grundlage. Landa«, 5. Juli. Der aus dem Rouzier-Prozeß bekannte Rechtsanwalt Dr. F ü h r aus Frankfurt a. M., der seit Jahren vor den französischen Kriegs- und Militärpolizei-Gerichten Les besetzten Gebietes als Verteidiger deutscher Angeklagter fun- giert, ist zum Senatsprasidenten beim Oberlandesgericht in Düsseldorf ernannt worden. Dr. Führ wird vorläufig dieses Amt nicht antreten, sondern weiterhin als Verteidiger vor den französischen Kriegsgerichten Les besetzten Gebietes tätia sein.