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Sck»«<9,.« «. »ai vredlaefAMi V-Mkmmd et,«««»!,«» für dl, am DachmlUm „Ichilamd, Nummer dl, »ar-Ula-, 9 Uhr k dm Sauplailchllft«» ftUlm. «1» »«»dr für dl, «ufnadm, d«r am aara,lchrl»«,n La,, l°w!« -a b^Iimmln St»«» wird alchl gezedm, au- nt-1 für dl, Rl-ligkrU d« durch Jmalprrt« «if,m,Ixnm «azriaen. — Für Rückgat, im. »rlangt Uagrlandlrr SchrlsWck, üdermmmt dl, 8-iIsl- lettuna KUn« Drranlwarluna. — Unl«rdnchiu>am dm «»- I-SstÄUrlrt« begründen I»Ia,Unlorüch«. D«l Zahlang^ crzug and Noadur, g«1Im Radam al» nicht »««Inbart. Haupt,,schü>ldft«ll<» ln: Aua, Lüknltz, Schur« b«rg »ad Schwarjiabrri. Nr. 120. Amtliche Anzeigen. Infolge Herstellung von Kleinpflaster wird die Staats straße Eibenstock—Anerbach zwischen Km. 0,0 und 0,8 auf die Zeit vom 8. Juni bis mit 23. Juli 1927 für allen Fährverkehr gesperrt. Die Umleitung des Verkehrs erfolgt auf die Lange- und Bergstraße der Stadt Eibenstock. Zuwiderhandlungen werden nach 8 366 giff. 10 des Reichs- strafgesetzbuchs bestraft. Die Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, 19. Mai 1927. Dienstag, den 24. Mai 1927, vormittags ^9 Uhr, sollen in Grünhain 24 Exzenterpressen, 1 Ziehpresse, 1 Knrbelvresse, 1 Spindelpresse. 3 Gewindedrück-Maschinen, 1 Tafelschere, 2 Drehbänke, 2 Beschneideautomaten, 1 Revolverantomat, Dienstag, den 24. Mai 1927. s-s-sM---SS-SS--SS——s— 2 Slektro-Motor« je 4^ PS und 1 Elektromotor 20 PS meist bietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Sam melort der Meter: Restaurant Hecker. sQ 1161/25 Der Gerichtsvollzieher de« Amtsgericht« Schwarzenberg. Schneeberg. Wegeeinziehung. Die Stadtverordneten haben beschlossen, den vom Neu- städtler Stanaenberg nach der Langpass« führenden öffentlichen Wea, der zwischen den Flurstücken 630, 642 und 556 liegt, ein zuziehen. Dies wird mit der Aufforderung bekannt gemacht, Ein sprüche dagegen unter Angabe der Gründe binnen 4 Wochen bei dem unterzeichneten Stadtrat einzureichen. Vlanunter- lagen, worin der einzuziehende Weg zu ersehen ist, sind im Stadtbauamt täglich von 11—12 Uhr vorm. einzuziehen. Schneeberg, den 21. Mai 1927. Der Stadtrat. 80. Iahrg. Als Mitglieder bzw. als stellv. Mitglieder des Orts- schätzungsausschusses für die Staatl. Schlachtviehverstcherung sind gewählt und in Pflicht genommen worden die Herren:! Mitglieder: Gutsbesitzer Albert Beyreuther, Gutsbesitzer Emil Trommler^ Gutsbesitzer Ernst Wagner, Rittcrgutspächter Hugo Weißer,' Fleischermeister Hans Drechsler, Fleischermeister Arno Lein;! stellv. Mitglieder: Gutsbesitzer Oskar Dehnel, Gutsbesitzer Herbert Hempel, Guts besitzer Imanuel Gehlert, Gutsbesitzer Erhard Stieler, Guts- besitzer Albin Schneider. Gutsbesitzer Walter Tautenhahn, Fleischermeister Hermann Lein, Fleischermeister Oswald Körner, Fleischermeister Ludwig Günther, Fleifchermeister Oswald Ber- aer, Fleischermeister Iulius Reichel, Fleischermeister Guido Dörfel. Schwarzenberg, am 20. Mai 1927. Der Rat der Stadt. — Polizeiamt. — Die erste Aeberquerung öes Atlantischen Ozeans im Flugzeug. Lindbergh in Paris eingetroffen. Die „Begeisterung" der Pariser hat den Flugplatz Le Bourget, auf dem der amerikanische Meger Lindbergh nach seiner Ozeanüberquerung niederging, in ein Trünnnerfeld ver wandelt. Die Kultur, welche die ,Lichtstadt" und ihre Be wohner für sich gepachtet zu haben immer sich rühmen, ist dabei schlecht weggekommen. Ebenso auch das Nationalgefühl, dessen bevorzugte Träger die Franzosen sein wollen. Denn sie haben durch die Tollheit ihres Verhaltens das Gedächtnis ihres Nationalhelden Nungesser geschändet, der feinen Wagemut bei demselben Ueberquerungsunternehmen in entgegengesetzter Richtung eben mit seinem Leben büßte. Seine Leiche treibt irgendwo auf dem Weltmeere — und in Paris „feiert" der Kulturpöbel in den wüsteten Orgien die glücklichere amerika- Nische Konkurrenz. Der amerikanische Sieger hatte als einziger den Takt, des Nungesser zu gedenken. In Neu York hat man den Erfolg Lindberghs ebenso mit größtem Radau gefeiert. Es scheint da eine Art Karneval mit Papierschlangen und Konfettis stattgefunden zu haben. Während das offizielle Frankreich mit einigen nationalen Be schwerden den Flug politisch auszumünzen versucht, indem es ihn als Wendepunkt der etwas gestörten französisch-amerika nischen Freundschaft feiert, überwiegt in Amerika die Freude darüber, daß es ein Amerikaner war, dem das Wagnis geglückt ist, und nicht ein Franzose. In Deutschland blickt man mit einigem Erstaunen auf den Rummel diesseits und jenseits des Ozeans und ge denkt dabei des Werkes des Grafen Zeppelin, dessen Schüler bereits vor Jahren den Atlantik in der Luft beringen. Man denkt aber auch an den Konkurrenzneid der Feinde, der Jahre hindurch das gesamte deutsche Flugwesen niederhielt und zum Teil noch niederhält. Die Frage, ob in der Ozeanüberquerung im Flugzeug unter anderen Dc.s;"lt- nissen nicht längst ein Deutscher dem Amerikaner mit ger manischem Namen den Rang abgeflogen hätte, bleibt offen. Vermutlich ist sie zu bejahen. Der amerikanische Flieger Lindbergh ist Sonnabend abend 10,22 Uhr aus dem Pariser Flug- platzLeBonrgetgelandet. Er hat die Strecke Reu - York—Paris in 33 Stunden 27 Minuten zurück gelegt. Großer Rummel bei der Landung. Ueber die Landung Lindberghs waren in Paris, Einzel- heiten erst in den Morgenstunden des Sonntags zu erfahren, weil die Menge jeden Verkehr zwischen dem Flugplatz und Paris lahmgelegt hatte. Ein ohrenbetäubender Lärm der Tausende von Automobilen wurde vernommen, da die Dolks- mrugc wie eine Mauer stand und ihnen den Weg versperrte. Telegraphen st angen wurden umgerissen, so daß die Leitungen qestört waren. Angeblich sollen verschiedene Autos in Flammen aufgegangen und mehrere Opfer an Menschenleben zu beklagen sein. Havas gibt folgende Schilderung über die Lan dung. Im Augenblick der Landung durchbrach die auf 100 000 Personen geschätzte Menge die Polizeikette und suchte nach dem Flugzeug zu gelangen. Nach dem „Matin" wurde Lindbergh von der Menschenmenge umdrängt. In dem Gedränge kam er zu Fall und wäre von der Menschenmenge zertreten wor den, wenn ihn nicht zwei Soldaten im letzten Augenblick wieder aufgegriffen hatten. Die Begeisterten stürzten sich auf das Du«eug und bearbeiteten es mit Turchenmessey >. uv sich ein Andenken zu verschaffen. Erst dem Eingreifen des Militärs gelang es, den Apparat vor weiteren Zerstörungen zu schützen. Lindbergh erklärte, er habe den Wunsch, der Mut ter des vermißten französischen Ozeanfliegers Nungesser einen Besuch Mustatten. Trotzdem die Menge ungestüm ver langte, Lindbergh solle sich auf dem Balkon zeigen, geschah das nicht. Der amerikanische Botschafter Herrick erschien, um die Menge zu beruhigen. Lindbergh war übermüdet, und ein amerikanischer Arzt brachte ihn auf Umwegen unbeachtet in einem Auto nach Paris, wo /n am Grabe des Unbekannten Soldaten einige Minuten vechvellts^In der nmeeikäNischski'Böt" schäft, wo Lindberah zwischen 2 und 3 Uhr nachts einige ameri kanische Journalisten empfing, verbrachte er den Rest der Nacht. Nach „Neuyork Herold" sagte Lindbergh, er hätte noch 500 oder 1000 Meilen weiter fliegen können. Ueber dem Ozean sei er in einen Nebel geraten, den er durch Tiefer- oder Höher fliegen nicht vermeiden konnte. Daraufhin sei er 1000 Meilen durch dichten Nebel geflogen. Im übrigen habe er ost die Höhe gewechselt. Bisweilen sei er in 10 Fuß Höhe über dem Meeres spiegel geflogen, und dann habe er sich wieder in einer Höhe von 10 000 Fuß gehalten. Ein einziges Mal habe er in der Nacht die Lichter eines Schiffes auf hoher See gesichtet. Am Tage habe er kein Schiff bemerkt. 80 Kilometer vor Paris hätten ihn, die Scheinwerfer des Mont Valerien begrüßt, so daß er ohne jede Mühe den Flugplatz gefunden hätte. Während des ganzen Fluges hätte ihn die Zuversicht zu seinem Motor und auch zu dem glücklichen Gelingen nicht verlassen. Er habe währens), bet ganzen Fahrt keine Lust zum Schlafen verspürt und auch von den mitgenommenen Anregungsmitteln keinen Gebrauch gemacht. Havas schreibt: Am Sonntag Morgen zeigte der Flug- plaßplaßplotz ein wüstes Durcheinander. Kleidungs stücke, Stöcke, Hüte lagen überall zerstreut. Die Fensterscheiben der verschiedenen Pavillons und die Türen waren zertrüm mert. Es wurde bekannt, daß zehn Personen Der- Ietzungen erlitten haben und ins Hospital geschafft werden mußten. Der Zustand von zwei Verletzten soll ernst sein. Glückwunschtelegramme in ungeheurer Zahl sind bereits eingetroffen. Bald nach der Landung stiegen Flugzeugge schwader nach den verschiedensten Richtungen auf, insbesondere nach London, wohin photographische Aufnahmen von der Lan dung Lindberghs zur drahtlosen Uebermittlung nach den Ver einigten Staaten gebracht wurden. Sofort nach Eintreffen der Nachricht von der Landung Lindberghs hat der Präsident der Republik an den Präsidenten der Vereinigten Staaten ein Glückwunsch telegramm gesandt, in dem er zum Ausdruck bringt, -aß Lindbergh den Traum Nungessers und Eolis verwirklicht habe. Präsident Eoolidge gibt in seinem Antwortteleqramm an den Präsidenten Doumergue seiner Genugtuung Ausdruck über den Erfolg des jungen Mannes, der so mutig seinen einsamen Flug unternommen habe. Aber weder er, Tollidge, noch das amerikanische Volk vergäßen, an der Trauer um den Verlust der beiden tapferen französischen Flieger teilzunehmen. Briand hat angeordnet, daß auf dem Quai d'Orsay das Sternenbanner aus Anlaß der Ankunft Lindberghs gehißt werde, während sonst nur beim Eintreffen von Staats- Oberhäuptern in Frankreich deren Nationalflagge gehißt wird. Der amerikanische Botschafter Herrick will veranlassen, daß Lindbergh, sobald sein Flugzeug überholt sein wird, über Parts und UvPÄimg einen SchrÄlug ausführen sÄL Ansinnige Begeisterung anch in Neuyork Neuyork, 22. Mai. Ungeheure Menschenmengen auf dem Broadway tanzten, sangen und jauchzten vor Freude und vollführten auf Pfeifen und Blasinstrumenten einen ohren- betäubenden Lärm, als die Meldungen über die An-i kunft Lindberghs eintrafen. Massen von Konfetti wurden von den Wolkenkratzern geworfen. An den Fenstern wurden Fah- nen ausgehängt. Tausende sammelten sich vor den Nachrichten büros, um die neuesten Einzelheiten zu erfahren, und lasen die Telegramme aus den anderen Städten, wo eine gleiche ungebändigte Freuds in ähnlicher Weise zum Aus druck kam. Die Kirchenglocken läuteten, und die Fabriken, Lokomstivsn un^GchiffssirSken pfiffen und heulten: Seit dein Waffenstillstandstag waren ähnliche Kundgebungen nicht mehr erfolgt. Präsident Coolidge hat an Lindbergh ein Glück- w u n s chte l e g ra mm gesandt, in dem es heißt: Das ameri kanische Volk vereinigt sich mit mir in. der Freude über den glänzenden Abschluß Ihres heldenhaften Fluges. Der erste un-' unterbrochene Flug eines einzelnen Fliegers über den Ozean ist ein Rekord der amerikanischen Luftfahrt. Indem Sie Frankreich die Grüße des amerikanischen Volkes überbringen, übermitteln Sie ihm gleichzeitig die Versicherung unserer Bewunderung für die unerschrockenen Franzosen Nun gesser und Coli, deren Kühnheit zum erstenmal das wagte, was Ihnen gelungen ist, und bringen auch unsere andauernde Be fürchtung wegen ihres Schicksals zum Ausdruck. Französische Presse-Begeisterung. Paris, 22. Mai. Die französische Presse widmet der Ankunft Lindberghs ausführliche Betrachtungen. „Petit Parisien" veröffentlicht eine Würdigung aus der Feder des Krieasministers Painleve unter der Ueberschrift „Lindbergh zur Ehre", in der es heißt, der Sieg Lindberghs sei ein pracht voller menschlicher Triumph. Das Gelingen seines Fluges be weise die immer größere Herrschaft, die der Mensch Uber die Materie, über die Zeit und über den Raum gewinnt. — „Journal" schreibt: Wenn wir Lindberghs Erfolg feiern, dann denken wir auch ein wenig an Nungesser und Coli und zollen auch ihnen gleichzeitig Beifall, ob sie sich im Jenseits befinden oder an irgend einer abgelegenen Stelle im Eismeer. Cs bleibt uns dank Nungesser und Coli das stolze Gefühl, daß Franzosen zuerst das versucht haben, was eben noch unmöglich und wahnsinnig erschien. — „Oeuvre" äußert: Beglückwün schen wir uns zu deni wunderbaren Ausgang des großen Unternehmens, das für die, die an der Menschheit niD ver zweifeln wollen, eine beträchtliche Stärkung bedeutet. Wir wollen in dem Siege Lindberghs nicht einen rein amerikanischen Sieg erblicken, es ist ein menschlicher Sieg. „Ere no uv ell e" betont: Lindbergh tut mehr für die Annäherung der Mlkev als alle Diplomaten. — „Gaulois" sagt: Der hervorrWWzdoj Empfang, den das französische Volk Lindbergh bereitet HWbc-' zeugt in beredter Weise, daß das französische Volk für alle Be spielt des Heldentums empfänglich ist, ebenso wie für olle Taten des Fortschritts. — „Dietoire" schreibt: In einer so titanenhaften Dat liegt ein Ruhm für die ganze Menschheit? Der Mut der Flieger aller Länder, den sie seit 20 Jahrein ruhmreich und im Verborgenen, im Kriege wie im Frieden» bewiesen haben, ist gestern in der Person Lindberghs gekrönt» worden. — Die kommunistische „Humanite" hebt hervor:' Zwei Kontinente nähern sich. Millionen von Menschen werden auf beiden Seiten des Ozeans sich einander näher gebracht,! also stärker brüderlich vereinigt führen. Das ist eine revo-^ lutionäre Tat. Berlin, 23. Mai. Lindberghs glückliche Landung in Park» hat auch in d eutschenFliegerkreisen freudigen Wider-* hall gefunden. Die Vereinigung der ehemaligen deutschen; Kricgüflivaer sandte dem erfolgreichen Piloten folgenden Gruß: In aufrichtiger Freude über das Gelingen ihrer kühnen Tat» beglückwünscht Me der Ring deutsch«: Flieger.