Volltext Seite (XML)
dem lieben Geld zuliebe einen Teil der russischen Flotte durch den Kanal gelassen. Aber selbstverständlich würden sie, wenn etwa jetzt ein deutsches, österreichisches oder türkisches Schiff sich dort blicken Uetze, sei es Kriegsschiff, oder Handelsschiff, die Neutralität sofort vergessen selb^ >r«nn sie noch bestände. Es wird ihnen nun sehr un behaglich, wenn sie ihre Herrschaft an der Gurgel der alten Welt so energisch bedroht sehen, und das ist für uns hoch- erireulich.X. ^k. Ver Kriegs. Die deutschen Angriffe gegen die französisch-englischen Streitkräfte gehen auf der ganzen Westfront an allen ent scheidenden Punkten mit ersichtlichem Erfolg weiter vor wärts. Im Osten haben die gegen unsere Grenzen an rückenden russischen Heeresteile bereits empfindliche Schlappen erlitten. Deutsche Siege in Melt unä Ost. Südlich Upern 700 Franzosen gefangen. — Eine Hlauptstellunjg bei Bercy - au - Bac genommen. Starke Verluste der Franzosen in den Argonnen. 500 Russen ergeben sich bei Stallupönen. — Ein russisches Armeestorps bei Wloclawec geschlagen; l500 Gefangene, 12 Maschinengewehre erbeutet. Gr. Hauptquartier, 14. 11. norm. Die Kämpfe in Westflandern dauer» noch an, in den letzten Tage» behindert durch das regnerische und stür mische Wetter. Unsere Angriffe schritten weiter langsam vorwärts, südlich Hpern wnrde» 700 Franzosen gcsangcu- gcnomme». Englische Angriffe westlich Lille wurden abgcwiescn. Bei Berry-au-Bac mutzten die Franzosen eine beherrschende Stellung räumen. Im Argouner Walde nahm unser Angriff eine» guten Fortgang; die Franzosen erlitten starte Verluste und liessen auch gestern wieder über 150 Gefangene in unseren Händen. In Ostpreussen dauern die Kämpfe noch an. Bei Stallupönen wurden 500 Russen gefangcngeuommcn, bei Soldau fiel «och keine Entscheidung. In Gegend Wloclawec wurde ein russisches Armeekorps zurück- geworfcn; 1500 Gefangene und 1Ä Maschinengewehre fielen in unsere Hände. ^Oberste Heeresleitung. Amtlich durch das W-T B.) * Die l^age am 14. November. (Von unserem Mitarb eiter.) Die Nachrichten vom westlichen Kriegsschauplatz lauten von Tag zu Tag günstiger. Trotzdem die Operationen durch schlechtes Wetter, Regen und Sturm, erschwert wurden, schritten unsere Angriffe an allen zurzeit für uns wichtigen Punkten vorwärts. Auch in dem bei Regen güssen doppelt unwegsamen Terrain um Ypern, wo wieder 700 Franzosen kriegsgefangen in unsere Hände fielen. Die Zahl ist den lokalen Verhältnissen nach recht be trächtlich. Man mutz bedenken, daß in den durch Kanäle und unzähligen Gräben durchzogenen flandrischen Feldern, die durch sehr hohe Hecken in ganz kleine Räume geteilt sind, der Angriff nur auf kurze Strecken angesetzt und durchgesührt werden kann. Wenn auf einer solchen kurzen Gefechtssront 700 Gefangene aus den Schützen gräben herausgeholt werden, so läßt das einen Schluß auf die Erbitterung des Kampfes zu und zugleich auf die wahrscheinlich sehr hohe Zahl der Toten und Verwundeten auf gegnerischer Seite. Bei Lille haben sich die Herren Engländer, die sich in der letzten Zeit durch eine den Franzosen sehr unangenehm auffallende Zurückhaltung auszeichneten, einmal wieder zu einem Angriff aufgerafft. Die Bedrohung der Kanalküste stachelt die englische Generalität zu letzten verzweifelten Versuchen an. Diese sind aber im deut schen Feuer zusammengebrocheu. Nördlich von Reinis haben wir eine vielumstrittene Stellung der Franzosen bei dem wichtigen Punkt Berry-au-Bac an der kanalisierten Aisne besetzt, was für das Schicksal von Reinis mit den Aus schlag geben dürfte, da wir bereits westlich und östlich dieser von unserem Geschützfeuer schwer mitgenommenen Stadt beherrschende Positionen innehaben. Auch im Argonner Wald geht es trotz des schwierigen Wald kampfes jetzt ständig vorwärts, seitdem wir die Franzosen aus der hartnäckig verteidigten Seitenstellung von Vienne le Chateau vertrieben haben. Bald wird der ganze Wald geräumt und damit d e Ein schließung Verduns vollzogen sein. — Die Russen begegnen bei ihrem Vormarsch gegen die ostpreußischen und posenschen Grenzgebiete jetzt energischem Widerstand. Der Feind ist in die Gegenden vorgedrungen, wo es für unsere Heeresleitung möglich und erwünscht ist, größere Operationen durchzuführen. Die ersten einleitenden Schläge sind gefallen. Bei Stallupönen holten sich russische Truppen, die augenscheinlich auf der Straße von Kowno aus vorgestoben sind, eine blutige Abfuhr und ließen 500 Gefangene in unsern Händen. Mit einer zweiten russischen Heeresgruppe, die wohl von Lomcza kommt und ihren Angriff gegen Soldau (südlich der vielgenannten Seenkette) gerichtet hat, währt der Kampf noch an. Die Entscheidung dürfte auch hier bei der Gunst des Terrains für uns, für die deutsche Seite aus- schla^en. In Russisch-Polen haben die Russen in der Weichselniederung bereits starke Kräfte gegen uns vor geführt. Wloclawec, wo ein ganzes russisches Armeekorps, .also etwa 50 000 Mann, geschlagen wurde und unter Zurücklassung von 1500 Gefangenen und 12 Maschinen gewehren zurückgeyen mußte, liegt östlich von Hohensalza und südöstlich von Thorn. An dem starken Rückhalt, den unser Aufmarsch durch die Festungen Graudenz—Thorn- Bromberg—Posen hat, dürste auch die kräftigste russische Offensive zerschellen, selbst wenn sie mit vielfacher numerischer Überlegenheit rechnet. Der äeutfcke Angriff auf ^pern. Aus holländischen Quellen verlautet: Die Deutschen sehen ihre Angriffe unaufhörlich Tag und Nacht in der Richtung südlich von RoulerS fort. Sie sperrten die Hauptwege nach Blankenberghe, Zeebrügge und Lisseweghe, um eine Umgehung durch die ausgestreckten englischen Linien zu verhindern. Von Gent und von Süden kommen ständig Verstärkungen an. Pferde und Mannschaften haben unter gewaltigen Anstrengungen schweres Geschütz nach Ypern gebracht. Die Deutschen machen unaufhörlich Nachtangriffe, unter stützt durch schwere Artillerie. Schwerer Nebel hängt über dem Schlachtfeld. Seit dem Fall Dixmuiden nehmen die Deutschen ohne Zweifel eine viel bessere Stellung ein alS vorher. Die englisch-französischen Truppen haben unter Über schwemmungen zu leiden. Bier deutsche Taubenaeroplane seien am gestrigen Freitag über Ypern erschienen und A Lange neckt Ikr uns sckon, stock immer - » keimlick unst tückisck, » * Krieg verlangtet Ikr ja; kükrt ikn G L nun offen, sten Krieg. A Schiller: Xenien zz (1797). » hatten Bomben niedergeworfen. Zwei französische und zwei englische Flieger hätten die Tauben entdeckt und ver folgt. Dabei sei es zu einem heftigen Kampf in der Luft gekommen. Das Ziel der jetzt wieder kräftig aufgenommenen Offensive scheint nach der Auffassung der holländischen Sachverständigen vor allem zu sein, die Engländer aus ibren Stellungen zu vertreiben und gleichzeitig die Belgier abzuschneiden. Minen an der Scheldemündung. Das holländische Kriegsschiff „Zeehond", das mit dem Aufspüren und Vernichten treibender Minen in der Nordsee betraut ist, brachte vor der Ostmündung der Westerscheide eine Mine durch Gewehrschüsse zum Sinken. Die Kom mandanten der niederländischen Kriegsschiffe, Torpedoboote und andere Marinefahrzeuge haben Auftrag, treibende Minen, denen sie begegnen, durch Gewehr- oder Geschütz- feuer in den Grund zu bohren. Belgier plünderten in Belgien! Brüssel, 14. November. Aus einem von dem belgischen Kriegsminister bei seiner Flucht aus Antwerpen zurückgelassenen Brief des Gymnasialdirektors A. von Mecheln geht hervor, daß sich dieser wegen einer Plünderung beklagt, die seitens der im Schullokal untergebrachten Soldaten des 3. belgischen Linienregiments in seiner Wohnung vorgenommen wurde. Er klagt die Soldaten an, 350 Flaschen Wein und allen Mundvorrat gestohlen und verschlossene Behälter und Sparbüchsen seiner Kinder erbrochen zu haben. Außerdem seien Stiefel und Wäsche entwendet worden. Der Direktor sagte sogar in seinem Brief vom 26. September, die Plünderung habe unter Aufsicht der verantwortlichen militärischen Führer stattgefunden. * Die l.Lnäungsmann5ckaft sten „bmäen". Die „Emden" hatte vor ihrem letzten Kanpf mit dem australischen Kreuzer „Sydney" vor den Kokosinseln in einer Panzerbarkasse und zwei Schaluppen einen Offizier, 40 Mann und ein Maschinengewehr gelandet. Ein Augen zeuge erzählt: „Die Deutschen gingen eilig nach der Kabelstation, entfernten die Telegraphisten, zerstörten die Apparate und stellten Posten aus. Alle Waffen des Personals wurden beschlagnahmt. Obwohl draußen große Erregung herrschte, wurde in der Station bis zum Augen blick, wo die Deutschen eintraten, alles Nötige getan. Als die Deutschen den Radio-Apparat in die Luft sprengten, waren eben nach allen Seiten Radio-Deveschen abgeschickt worden." Diese hatten den Erfolg, daß der Kreuzer „Sydney" erschien und die „Emden" unter Zurücklassung ihrer Boote abfuhr. Der Ausgang des Kampfes ist ja bekannt. Der Augenzeuge erzählt nun weiter: Da das Gefecht außer Gesichtskreis gelangte, konnten wir unsere Aufmerksamkeit den Hinterbliebenen Mann schaften zuwenden. Diese Leute waren schon zum Meer gegangen, aber als ihr Kreuzer abgedampft war, mußten sie zurückkehren und auf der Lagunenküste landen. Dort bereiteten sie sich nun zum äußersten Widerstand vor, falls vielleicht die „Sydney" eine Abteilung landen sollte. Aber die kämpfenden Kreuzer blieben ver schwunden und abends 6 Uhr schifften sich die Deutschen auf den alten Schoner „Ayesha", Eigentum des Herrn Roß, ein. Sie nahmen Kleidungsstücke und Vorräte mit und sind seitdem nicht wiedergesehen worden. Am folgenden Morgen 8 Uhr 45 Minuten warf die „Sydney" die Anker vor der Insel aus und fuhr am Dienstag morgen ab, um die elf Überlebenden der „Buresk", eines gesenkten Kohlenschiffs der „Emden", aufzusuchen. Aber weder von „Buresk" noch von „Ayesha" wurde eine Spur aufgefunden. Wie die Leute von der „Sydney" erzählten, hatte diese den Vorteil der größeren Schnelligkeit und konnte dadurch außer Schußweite der „Emden" bleiben und die „Emden" mit dem eigenen schweren Geschütz beschießen. Der Kampf dauerte 80 Minuten. Schließlich war die „Emden" auf der nördlichen Keelinginsel aufgelaufen und von ihr blieben nur Trümmer übrig. Die „Emden" hatte zwei Treffer gehabt. Der erste hatte den Entfernungs schätzer der „Sydney" und einen weiteren Mann getötet, war aber nicht geplatzt. Der zweite hatte 3 Mann getötet und 14 verwundet. Die Kreuzer versuchten vergebens, sich gegenseitig zu torpedieren. Die „Sydney" hatte während des Gefechts 26, die „Emden" 24 Knoten gefahren. Diese zwei Knoten gröbere Fahrgeschwindigkeit setzten die „Sydney" in den Stand, die Entfernung des Gefechtes nach eigenem Gutdünken zu regulieren. Dadurch errang sie das volle Übergewicht, ihre schweren Kanonen zur Geltung zu bringen. Verluste der Japaner durch Tfingtauer Minen. Aus Tokio wird über London telegraphiert: Als man im Tsingtaugebiet damit beschäftigt war, eine unterirdische Mine zu entfernen, explodierte diese, wodurch 2 Offiziere, 8 Soldaten getötet und 1 Offizier und 56 Soldatm ver wundet wurden. Im Krankenhaus in Tsingtau liegen 436 verwundete Deutsche. Aus Tokio verlautet nach einem Telegramm der Franks. Ztg., daß der japanische Kreuzer „Jtaro" (?) bei den Karolinen auf ein Riff gelaufen sei. Das Schiff soll verloren sein. — Ein japanisches Kriegsschiff dieses Namens findet sich nicht in den Flottenlisten. — Die „Exchange Telegraph Companie" meldet: Die Japaner haben zwei Kanonmboote, einm Zerstörer und fünf Transportschiffe erbeutet. Man glaubt, daß eS leicht sein wird, den ge sunkenen österreichischen Kreuzer „Kaiserin Elisabeth" durch ein Schwimmdock zu heben. fluckt sten Kutten im Kaukasus. Der russische Angriff gegen die türkische Grenze tm Kaukasus ist völlig gescheitert. Eine russische Armee in Stärke von ein und einem halben Armeekorps, darunter das erste kaukasische, und zahlreiche Reserveiruppenteile, die aus einer zweihundert Kilometer breiten Front vor rückten, find geschlagen worden und gingen, fluchtartig zurück. Eine Mitteilung des türkischen groben Haupt» quartiers besagt: Beim Rückzug der Russen von Köpriköi unweit de» russischen Grenze auf Kutck ließe» sie 1O OOO Gewehre und viel Munition zurück. Sie verlöre» 4000 Tote und ebensoviel Verwundete. Ferner wurden 500 Russen ge» fangengenominc». I» dem Sandschak von Lasistan über schritten die türkischen Trnppen die russische Grenze au verschiedenen Punkte». Die Russen flüchteten i» großer Unordnung. Ihre Verfolgung wurde fortgesetzt. Lasistan ist der an der Küste des Schwarzen Meeres gelegene nordöstlichste Teil des Vilajets Trapezunt, aus dem der türkische Vormarsch an der Küste auf Batum er folgte. Diese Kämpfe haben unabhängig von der Schlacht bei Köpriköi stattgefunden. Deutschfreundliche persische Kundgebung. Eine von den Persern in Konstantinopel veranstaltete Kundgebung für den Krieg gegen die Feinde des Islams war vor allem ein Beweis für die endgültige völlige Ver söhnung der Schiiten mit den Suniten gegenüber den gemeinsamen Feinden. Namentlich die russischen Greueltaten in Urmia und Aserbeidschan haben große Erregung unter den Persern hervorgerufen, die in der Versammlung stür mischen Ausdruck fand. Ein Zug von vielen Tausenden zog dann mit türkischen und persischen Fahnen vor die deutsche Botschaft. In Vertretung des in Therapia weilenden. Botschafters empfing Botschaftsrat v. Kühlmann mit den Herren der Botschaft die Abordnung, die ihn bat, den Protest gegen die Greuel und die Wünsche für den Sieg der mit der Türkei verbündeten Waffen Kaiser Wilhelm zu übermitteln. Dann sprach ein Imam das Gebet vor der Botschaft, in das die Menge mit einstimmte. Darauf fand eine ähnliche Kundgebung vor der österreichisch ungarischen Botschaft statt. Am Tage darauf veranstalteten die Vertreter aller islamitischen Völker eine große Kund gebung für den heiligen Krieg. Kleine Kricgspoft. Paris, 14. Nor. Der frühere Minister Caillaux, der jetzt Oberzahlineister in der Armee ist, wurde wegen un erlaubter Entfernung von der Front zu vierzehn Tagen Arrest verurteilt. Caillaux batte sich ohne Urlaub nach Paris begeben. , Konstantinopel, 14. Nov. Der kommandierende General des 8. Armeekorps von Damaskus, Djelal. hat aus die Nach richt von dem Bombardement der offenen Hafenstadt Akaba durch ein englisches Kriegsschiff alle im Vilajet Damaskus wohnhaften Engländer und Franzosen festnehmen und in ein Konzentrationslager abführen lasten. Politische Kunäschau. Veulkckes Krick. 4- Zwischen den Parteiführern haben Verhandlungen über die am 2. Dezember beginnende Tagung des Deutschen Reichstags stattgcfunden. Diese Verhandlungen haben zu dem Ergebnis geführt, daß es voraussichtlich bei den Verhandlungen zu Auseinandersetzungen, bei denen Gegensätze hervortreten können, nicht kommen wird, und daß sowohl die wirtschaftlichen Gesetze, die auf Grund des Gesetzes vom 4. August erlassen worden sind, wie auch die Vorlagen, durch welche die Regierung ermächtigt wird, den späteren Kriegsbedarf durch Reichskaffenscheine zu decken, debattelos in einer Form erledigt werden, die der gesamten Lage des Reiches entspricht. -i- Die deutsche Regierung hat den neutralen Mächten eine Erwiderung auf den Protest der britischen Re gierung gegen das Legen deutscher Minen i» der Nordsee zugehen lassen. Die deutsche Erwiderung wider legt die britischen Behauptungen von Völkerrechtsver letzungen und Sperrung neutraler Schiffahrtsstraßen in einwandfreier Weise. Von deutscher Seite ist nichts Rechtswidriges geschehen, dagegen hat England sich durch vom Völkerrecht nicht erlaubte Gefährdung der neutralen Seewege und durch die ebenfalls allen Rechtsbegriffen Hohn sprechende Vergewaltigung des neutralen Handels außerhalb aller bisher als maßgebend anerkannten Moral begriffe gestellt. Bulgarien. X Bei seinem Bestreben, Bulgarien auf seine Seite zu ziehen, hat Rutzland abermals eine Abfuhr erlitten. Es wird darüber gemeldet: Nachdem Rußland mit dem Verlangen des Durchtransports seiner Truppen durch Bulgarien in Sofia keinen Erfolg gehabt hat, fragte es nunmehr in Sofia an, ob Bulgarien gegebenenfalls seinen Kriegsschiffen in den Schwarzmeerhäfen von Burgas und Warna Schutz und Aufenthalt zu gewähren bereit sei. Auch dieses russische Verlangen hat Bulgarien abgelehnt. Okina. X Die Japaner gehen bekanntlich ohne jede Rücksicht nahme und ohne Beachtung der Proteste gegen die japanische Handlungsweise auf chinesischem Gebiete vor, angeblich um die deutschen Gebiete in Besitz zu nehmen, wahrscheinlich in Wirklichkeit aber, um bei der Gelegenheit so viel wie möglich von dem chinesischen Kuchen abzu- beißen. China muß sich mit Protestnoten einstweilen be gnügen. Die Note Chinas an Japan wegen Besetzung der Stadt Tsinanfu wird soeben bekannt. Sie lautet: „Da die japanische Armee gegen den Willen Chinas nach Tsinanfu beordert wurde, ist jetzt die freundschaftliche Zu stimmung zum Betrieb der Schantung-Bahn durch Japan hinfällig. China muß die japanische Besetzung dulden, protestiert aber entschieden und /ordert, daß Japan seine Truppen zurückzieht und Antwort auf die früheren Protest noten gibt." Ein interessanter Ritter des Eisernen Kreuzes. Der frühere Reichstagsabgeordnete Graf Matthias Miel- zynski, der im Februar dieses Jahres vom Schwurgericht Meseritz von der Anklage des Mordes an seiner Frau und deren Neffen freigesprochen wurde, befindet sich auf dem östlichen Kriegsschauplatz und hat bei den Kämpfen um Augustow das Eiserne Kreuz 1. Klasse erhalten. D Zeitungsfreiheit in Antwerpen. Das „Handelsblad van Antwerpen , das jetzt wieder erschienen ist, und dessen erste Nummer seit der Einnahme durch die Deutschen am 3. November herausgekommen ist, teilt darin über die Handhabung der Preßzensur mit, daß die Kommandantur des deutschen Besatzungsheeres den Antwerpener Blättern keine Beschränkung auferlegt. Das Blatt veröffentlicht Reuter- und Wolff-Berichte, daneben die deutschen, eng- lischen, französischen und belgischen Berichte ohne Unter- fchred. Auch eine amtliche Mitteilung der belgischen Regierung aus dem „Moniteur", Dekorationen für belgische Offiziere usw. werden ausgenommen. Über ungebührliche Beschränkung kann sich also die Antwerpener Presse offen bar nicht beschweren.