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N Statt I 7-Zabrg vr. 129. l Dienstag, äen z. vovembsr 19^4 Von clen europäischen Kriegsschauplätzen Türken zu Gefangenen hatte keine Verluste. befinden sich außer den deutschen beiden Linien- für das Königliche Amtsgericht und den SLadtrM lich" Forstrentamt zu Tharandt» 8 Offiziere wurden von den gemacht. Die türkische Flotte Bei der türkischen Flotte früher an die Türkei verkauften für die Königliche AmLshauptmannschafk Weihen, zu Wilsdruff sowie für das König- Ltege und Brücken überwunden und allerorten stürmten todesverachtend Unsere Infanteristen die feindlichen sehr starken Positionen. Auch um Upres gewinnt der deutsche schiffen nun auch unsere wackeren Kreuzer „Goeben" und „Breslau", die den Russen tüchtig einheizen werden. Sie haben bereits kühne Kreuzfahrten im Schwarzen Meer unternommen, die in Petersburg wie in London große Beunruhigung heroorgerufen haben. Poinearös Maßnahmen gegen die Türkei. Die Eröffnung der Feindseligkeiten gegen Rußland durch die Türkei hat in Frankreich große Aufregung hervorgerufen. Begleitet von den Ministern Ribot und Millerand in Paris eingetroffen, erfuhr Präsident Poincarö von dem Bombardement von Theodosia und von der Entschlossen heit der Pforte, die Aufforderung zur Öffnung der Dardanellen zurückzuweisen. Nach telephonischer Verständigung mit Bordeaux wurden die den Umstände» entsprechenden diplomatischen und militärischen Maßnahmen getroffen, die angeblich darauf abztelrn, Rumänien, Griechenland und Bulgarien zu Er klärungen für oder wider die Pforte zn nötigen. Was dieser Druck auf die Balkanstaaten für eine Wirkung haben wird, muß abgewartet werden. Nach allem, was man von Rumäniens Haltung hört, scheint auch der neue König Ferdinand fest entschlossen zu sein, in den Fußstapfen seines Vaters Karl weiter zu wandeln. Zeitraubender und tabellarischer Satz mit 50 Prozent Aufschlag. Jeder Anspruch aus Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß od. der Austraggeber in Konkurs gerät. Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. Angriff beträchtlich an Raum. Das Bajonett vertreibt die Gegner aus einem Stützpunkt nach dem andern. Aber nicht nur im Norden nach der See zu, sondern auch an der Aisne gehen die deutschen Armeen zu neuer scharfer Offensive über. Die Schlacht bei Bailly, in der der Feind sehr schwere Verluste hatte und 1000 Gefangene und zwei Maschinengewehre einbüßte, beweist, daß auch der deutsche Druck gegen Reims und Paris unbeschadet der Ereignisse bei Lille und in Belgien nick/ aufgehört hat. Auch im Argonner Wald geht es weiter vorwärts, und die verzweifelten Versuche der Franzosen, Verdun und Toul aus der immer enger werdenden Umklammerung zu reißen, haben auch jetzt ver sagt. Überall holten sich die Gegner bei ihren Entsatz oersuchen blutige Köpfe. Während sich auf dem westlichen Kriegsschauplatz die nahend: Entscheidung in diesen für die deutschen Waffen äußerst günstigen Einzelersolgen immer deutlicher anmeldet, sind di: an der Weichsellinie westlich von Warschau sich vollziehenden Operationen nur die Einleitung zu einer neuen groben Auseinandersetzung mit den Russen, die ihnen hoffentlich auch hier ähnliche vernichtende Schläge bringen wird wie an den masurischen Seen. vonivaräement von Sebastopol uncl Odessa. Die türkische Flotte hat sich mit dem ersten Erfolg gegen die russischen Schwarzmeerschiffe nicht begnügt, sondern sie verfolgt und ihr und den russischen Häfen Sebastopol und Odessa schweren Schaden zugefügt. Aus Loudon kommt die folgende Reutermeldung: Türkische Kriegsschiffe drangen in den Hafen von Odessa ein und beschaffen die Stadt. Lloyds erhielte« die Meldung, daß türkische Torpedoboote vor Tages anbruch in dem Hafen von Odessa das russische Kanonen boot „Douctz" in den Grund bohrten. Drei russische, ein französischer Dampfer wurden beschädigt, mehrere Odessaer Bürger getötet oder verwundet. Der türkische Kreuzer „Sultan JawnS Selim" hat Sebastopol erfolgreich beschosscnLund die Stadt in Brand gesteckt. Man sieht, daß die türkische Marine eine ganz be deutende Unternehmungslust betätigt. Wir gehen wohl nicht fehl, wenn wir diese auf den Einfluß deutscher See offiziere zurückführen, die nach Verabschiedung der ver räterischen englischen Marinekommission die Reorganisation der türkischen Flotte mit Erfolg durchgeführt haben dürften. Daß bei den Kämpfen im Schwarzen Meer auch die Kanonen unserer braven „Goeben" und „Breslau" mitgesprochen haben werden, darf man wohl gleichfalls annehmen. Sollte der türkische Kreuzer „Sultan JawuS Selim", der bisher gänzlich unbekannt war, nicht einer von ihnen im neuen türkischen Gewände sein? Wie übrigens aus Konstantinopel gemeldet wird, soll in Odessa außer dem Kanonenboot „Donetz" noch ein russischer Kreuzer in den Grund gebohrt oder wenigstens schwer beschädigt worden sein. Fünf Petroleumreservoire gingen in Odessa in Flammen auf. Bei der voraufgehenden Be schießung von Noworossijsk wurden 50 Petroleumreservoire in Brand geschaffen, 14 Militärtransportschiffe in Grund gebohrt sowie mehrere Getreidespeicher und die radio telegraphische Station zerstört. Der vereitelte russische Plan. Nach Aussagen gefangener Matrosen sowie aus der Anwesenheit eines in Grund geschaffenen Minenlegers bei der russischen Flotte vor dem Bosporus geht hervor, daß die russische Flotte beabsichtigte, den Eingang des Bosporus durch Minen zu sperren und die türkische Flotte zu zersprengen, indem man die im Schwarzen Meer befindlichen türkischen Schiffe von den Flottenleilci im Marmarameer abtrennte. Gegenüber diesen unev warteten Angriffen, nach welchen anzunehmen war, das die Ruffen die Feindseligkeiten ohne vorhergehende Kriegs erklärung eröffnen würden, nahm die türkische Rotte dk Verfolgung der russischen auf und zersprengte sie. Das Seegefecht im Schwarze» Meer. ,, Die türkische Regierung hat folgende Einzelheiter über den Kampf der türkischen und russischen Flotte in Schwarzen Meer bekanntgegeben: Die russische Flotte eröffnete, nachdem sie länger« Zeit den Übungen der türkischen Schiffe gefolgt wcn und sie zu stören versucht hatte, die Feindseligkeiten Lokalblatt kür MUsckrukf . Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Hartha bei Gauernitz, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Huynvsrsi Lkaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Miltitz-Roitzschen, Mohorn, Munzig, Mukirchen, Niederwartha, Oberhermvdors, Pohrsdorf, Nohrs bei Wilsdruff, Roitzsch, Nothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Seeligstadt, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf Sternbach ber Mohorn, Specht.Hausen, ^anneverg, Taubenheim, Ullendorf, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg, Zöllmen. Mit taufender Unterhaltungs-Goman Beilage, wöchentlicher illustrierter Beilage „Welt im Bild" uud monatlicher Beilage „Unsere Heimat". Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaknon verantwortlich: Oberlehrer Gärtner, Wilsdruff. Der ITrieg. Die deutschen Erfolge im Westen mehren sich vm Tag zu Tag. Während die französische Heeresleitung siä darauf beschränken muß, die ungeduldigen Pariser mt allgemeinen Redensarten von günstiger Lage und nich schwindender Zuversicht zu trösten und hinzuhalten, er fahren wir durch unsern Generalstab von ständigen Fort schritten und beachtenswerten Teilfiegen unserer Trupver auf der ganzen Front. Veutscber im Meisten. Erstürmung mehrerer Plätze zwischen Vvres uni Nieuport. — Sieg bei Bailly; 1000 Gefangene Schwere Verluste der Franzosen in den Argonnen, bei Verdun und Toul. Die von der obersten deutschen Heeresleitung aus den Großen Hauptquartier am 31. Oktober vormittags heraus gegebene und durch W. T. B. der deutschen Presse über mittelte Meldung lautet: Unsere Armee in Belgien „ahm gestern RamScapell« und Btxschote. — Der Angriff auf Dpres schreitet gleich, falls fort. Zandvoorde, Schloß Hollebeke und Wambek, wurden gestürmt. Auch weiter südlich gewannen wii Boden. — Östlich Soissons wurde der Gegner gleichfallt angegriffen und im Laufe des Tages aus mehrerer starkverschauzten Stellungen nördlich von Bailly vcr trieben. Am Nachmittag wurde dann Bailly gestürmi und der Feind unter schweren Verlusten über die Aisn, zurückgcworfen. Wir machten LOO« Gefangene und er, beuteten zwei Maschinengewehre. — Im Argonner Walk sowie westlich Hon Verdun und nördlich von Toni brachen wiederholte feindliche Angriffe unter schwere» Verlusten für die Franzosen zusammen. Der Kampf auf dem nordöstlichen Kriegsschaupla», hat noch nicht zu einer Entscheidung geführt. Westlich von Warschau folge« die Russen langsam unsern sich «engruppicrenden Kräften. r. Der Angriff an der Vserlinie steht nach dem vor stehenden Telegramm vor einer entscheidenden Wendung. Trotz der ungemeinen Schwierigkeiten des von Kanälen und Graben dicht durchzogenen und sumpfigen Geländes ist es der unermüdlichen Tapferkeit und der glänzenden Führung unserer Truppen gelungen, die im Zentrum der feindlichen Stellung zwischen Dixmuiden und Nieuport gelegenen Otte Ramscapelle und Bixschote zu nehmen. Die Wasserhindernisse wurden von unsern Pionieren durch Vie Türkei greift an! Spät kommt ihr — doch ihr kommt! Dafür sind es such gleich zwei, die Buren und die Türken, die auf den Plan gegen unsere Feinde treten. Den Emir von Afghanistan rechnen wir da noch gar nicht mit. Die Völker des Islams sehen ein, daß ihr größter Feind England ist, ihr zweitgrößter Rußland und der dritte Frankreich. England besitzt Ägypten, Cypern, den Sudan, das Somaliland, Südarabien, Südpersien, Beludschistan, außerdem Millionen muselmanischer Untertanen in Indien. Es tut dabei nichts zur Sache, daß die hier aufgeführten Länder noch nicht sämtlich als englische Kolonien bezeichnet werden, die tatsächliche Herrschaft genügt. Alle diese Völker sehen in dem Kalifen von Stambul ihren eigent lichen Oberherrn. Die Gesandtschaften, die in letzter Zeit aus Persien und Afghanistan in Konstantinopel eingetroffen sind, hatten ihren Zweck. Ebenso wie England, so nagte Rußland an dem Islam. Khiwa, Buchara, Samarkand waren nur Zwischm- stationen, jetzt sollte Nordpersien an die Reihe kommen, und schließlich war das Streben Rußlands wie überall das offene Meer. Was Frankreich betrifft, so brauchen wir nur an Algier und Tunis und letzten Endes an Marokko zu erinnern. Vor allem aber ist das Streben Rußlands nach Konstantinopel eine starke Bedrohung der Türkei. Die Türkei hat also viel zu verteidigen und viel wlederzugewinnen. Das ist der tiefere Grund. Anlaß zum Losschlagen gab es genug, die Verrätereien der in türkischen Diensten stehenden englischen Offiziere, die jetzt nach Rußland übergetreten sind, Lie fortgesetzten Drangsalierungen um die Meerengen, durch die das russische Geschwader aus dem Schwarzen Meer in das Mittelmeer gehen und sich den Engländern und Franzosen anschließen sollte u. a. m., vor allem aber die fast un glaubliche Frechheit, mit der die englische Regierung zwei in England gebaute und bereits bezahlte türkische Kriegs schiffe einfach wegstahl und dann sich noch beschwerte, als A* Türkei sich dafür Ersatz verschaffte. Es scheint, daß A^-Goeben" und die „Breslau" in letzter Zeit sich im AA^Men Meer ziemlich hoch an die russische Küste protestiert^" ^en, denn England hat schon wieder lange kein Geheimnis mehr, daß die Ette „Breslau", nachdem sie im Mittelmeer gebrannte Herzeleid angetan haben, ^Türkei überlassen worden sind. Die Türkei rüstete An den letzten Tagen haben die Botschafter Rußlands und Englands der Pforte er- klätt, daß sie lenen Eigentumsübergang der beiden deutschen Schiffe Nicht anerkennen und sie in den Grund schießen würden, wenn sie nördlich oder südlich der Meerenge mit der russischen oder englischen Flotte zusammenstießen, sei es unter welcher Flagge auch_ immer. Diese Erklärungen sind lächerlich genug: vorläufig sind nicht die beiden Schiffe abgeschoffen worden, sondern zwei russische Torpedoboote bezahlten am Bosporus die Zeche. Gleich- zeitig aber hat die türkische Flotte an der Nord küste des Schwarzen Meeres angegriffen. Zunächst richten sich die türkischen Angriffe also gegen Rußland, ganz richtig, denn das ist offenbar der schwächere Gegner. Die Schwarze-Meer-Flotte ist nicht viel wert, und die russische Südküste von Truppen entblotzt. Feodosia und Nowo- rossijak, das eine an der Straße, die das Schwarze und Las Asowsche Meer verbindet, das andere weiter östlich in der Kaukasusgegend, das zeigt, daß die Türkei sich in erster Linie die Aufstandsstimmung der Kaukasusvölker zunutze macht. Ersichtlich rechnet die Türkei damit, daß England demnächst anderes dringender zu tun haben wird, als Ägypten zu verteidigen. Sie haben noch in diesen Tagen versucht, die Bewegung zurückzudämmen, in dem sie die üblichen Pilgerfahrten nach Mekka verboten. Die Straßen waren mit einem Male zu unsicher für die Puger. Aber die Moslim sind für diese zarte Sorge gar UM dankbar. Durch das Verbot, dem gezwungenermaßen die Muftis m Agygten, in Südarabien und Indien zu- stimmen mußten, sollte nur verhindert werden, daß die Pilger aus den verschiedenen Ländern sich an ihrem religiösen Zentralpunkte treffen und die Meinungen aus- , tauschen konnten. Nun ist das schließlich auch nicht mehr nötig. Die Schilderhebung des Kalifen wird wie ein Lauffeuer durch die Lande dringen, und es gibt dann überall auch Mr die Moslim mehr SN tun als nach Mekka zu wallfahren. Es lebe der Nächste! Die Feinde unserer Feinde sind unsere Freunde. Noch mancher ist zu zaghaft, dem die Beute vor der Nase sitzt. Seegefecht am Bosporus. Auch die türkische Flotte hat sich bereits mit der russischen gemessen. Aus Konstantinopel wird amtlich gemeldet: Einige russische Torpedoboote versuchten die Aus fahrt der türkischen Flotte aus dem Bosporus ins Schwarze Meer zu verhindern. Tie türkischen Schiffe eröffneten das Feuer und brachten zwei russische Fahrzeuge zum Sinken. 83 russische Seeleute und WchMt für WM unckNmg-g-nä. bis mittags 11 Uhr angenommen. Bezugspreis in der Stadt vierteljährlich 1,40 Mk. frei in? Haus, abgeholt von der Expedition 1,30 Mk-, durch die Post und III unsere Landausträger bezogen 1,54 Ml.