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Welt lm Bild ss Kriegsallerlei Ein erobertes belgisches Maschinengewehr mit Hundcbespannung. Dum-Dum-Geschoye und ihre Packung. wurde. Ganz rechts zeigt unser nicht mehr giatt den Körper, sondern der Bleikern tritt heraus, zerreißt den Mantel und verur sacht dadurch zerrissene und zer fetzte Wunden. Das wollte man in echt englischer Humanität er reichen. Noch schlimmer ist übri gens die Wirkung, wenn die Spitze nicht nur abgeplattet sondern gleichzeitig ausgehöhlt wird. Dadurch ivird eine explo sionsartige Wirkung herbeige führt. Unsere Abbildung zeigt die verschiedenen Arten der Dum- Dum-Geschosse und das Aussehen derselben nach dem Aufschlagen. Unser drittes Bild bringt Feld postbriefkästen. Zuerst einen derirn Kriege 1870/71 von der deutschen Post verwendeten. An 2. Stelle sehenwireinen französischen Tor nister, der aus Mangel an üblichen Kästen schnell als Briefsamiuler Wo man zimmert, fallen Späne, und wo man Krieg führt, gibt es Beute. Wirzeigen diesmal ein bei den Kämpfen in Belgien er beutetes belgisches Maschinengewehr mit dem dort üblichen Zugtier ... einem Hund. Das trotz seiner Kleinheit doch ziemlich gefährliche Vehikel nimmt sich auf unserm Bilde wie ein niedliches Spielzeug aus. Mit ähnlichen Gefühlen scheinen es auch die Soldaten zu betrachten, die dem 5. Garderegiment in Spandau angehören. Recht gefährliche Beute stücke zeigt uns auch das zweite Bild. Dum- Dum-Geschosse uud ihre Packung. Die Nach richt, daß unsere Feinde Dum-Dum-Geschosse verwenden, hat einen Sturm der Entrüstung im ganzen Lande hervorgernfen. Amtliche Untersuchungen haben ergeben, daß die Her stellung der Dum-Dum-Geschosse systematisch vor sich ging, uud von der Heeresleitung von langer Hand vorbereitet war. Die Franzosen unü Engländer haben vor dem Kriege Dum- Dum-Geschosse auf maschinellem Wege in großem Umfange hergestellt und an die Truppen ansgegebeu. Diese fürchterliche Er- Völker. Diese üblichen Spitzgeschosse bestehen ! und heilen schnell. Wird dagegen an einer aus einem Kern von Blei und einem Stahl- j S " - - - - - - - - - ,l- Stelle, besonders an der Spitze, der Stahl- vder Nickelmantel. Trifft ein solches regu- mantel entfernt, so durchschlägt das Geschoß findung verdanken wir den britischen Kolo- läres Geschoß auf einen menschlichen Körper, hergerichtet nialkriegen. Die kleinkalibrigen Geschosse so durchschlägt es in der Regel glatt, und Bild einen Feldpostbriefkasten, wie" sie die versagen in der Wirkung gegen die wilden die Wunden sind im allgemeinen gutartig heutige Reichspost im Felde anbringen läßt. Feldpost-Briefkästen. <-rSSSSSSSSSSSSSSSTSSSSSSS>SSSSSSSSSSSS0 Wc't tm Bild Ein Bild aus der zerstörten Stadt Löwen. Hut Spuren aer Krieger, i Das erste Bild zeigt uns, daß die von böswilliger Seite verlauteten Nachrichten, demsche Soldaten hätten das Rathaus in Löwen zerstört, nicht wahr sind. Allerdings hat die meuchelmörderische Haltung der Bevölkerung Löwens immerhin noch sehr viel verschuldet, denn ohne diesen Anlaß hätten die deutschen Truppen auch wohl die Verheerungen vermieden, die sonst noch aus unserm Bilde erkennbar sind. Wir sehen im Vmdergrunde die letzten winzigen Reste — die unteren Umfassungsmauern — der herr lichen Kathedrale. Ganz so unversehrt, wie aus der Ansicht des zweiten Bildes geschlossen wird, ist die ebenfalls historische merkwürdige Stadt Meckeln auch nicht geblieben. Der Turm der Kathedrale St. Romuald, der deutlich sichtbar, ist zerslöct worden von belgischen Geschossen, gelegentlich eines Aus falles der Antwerpener Besatzung. Als St. Romuald gebaut wurde, erlebte Mecheln seine große Zeit. Philipp der Schöne und Margarete von Oesterreich, Karls des Fünften Erzieherin und Statthalterin, wuchsen hier auft Margarete von Dork, Karls des Kuhnen dritte Gatlin, hatte hier ihren Wohnsitz. Der große Rat, das höchste Gericht der Niederlande, ragte in Mecheln: so durste die Stadt wohl den Entschluß fassen, ihrer Kathedrale den höchsten Turm der Christenzeit zu geben. 168 Meter sollte er messen; bis auf 98 ist er gekommen. Trotzdem hatte man den Eindruck, vor einem der höchsten Türme der Welt zu stehen. In einer ungeheuren Vertikale stieg die riesige Masse em por, alles Horizontale auf hebend, vernichtend, empor- reißend. Dw Wandflächen sind in mächtige Streben aufgelöst, in die horizon tale Bewegung hineinge- zwungen; jede Geschoßein- lellung ist dem Auge ver loren gegangen, alles Ruhende, Schwere ivird nach oben gedrängt, ohne sein Lastendes, Dumpf- Massiges zu verlieren. Trotz Fialen, Fenstern und Galerien nirgends Leichtig keit oder golhisches Spiel: eine schwere Riesenmasse drängt unaufhaltsam in den Himmel. Und man war fast dankbar, daß das Geschick den Turm, wie so viele andere, nicht hat zur Vollendung kommen lassen. Gerade' weil das Fertige, der Ab ¬ schluß fehlt, weil die hinaufstürzende Bewegt heit plötzlich abbricht und im Unendlichen ver klingt, wird der Eindruck des Ungeheuren noch verstärkt. Mecheln besitzt ein paar berühmte Rubensbilder. Man geht gewöhnlich um dich Bilder willen nach Meo ei > und nahm die Stadt -mr so nebenbei mit: daß eigent liche Erlebnis war und blieb der Turm von Romuald. Melanchollsch berührte sein berühmtes Glockenspiel, das berühm teste neben dem von Brügge, über die tote Stadt, deren Dasein in dem Scheinleben dieser Musik sich seltsain spiegelte. Das ist nun dahin, zerstört, wie der Traum der es trug. Diesen beiden Ansichten belgischer Städte lassen wir eine aus Frankreich folgen: den Place Stanislas in Nancy. Diese Stadt ist jetzt keine Festung mehr Sie hat aber in ihrer Nähe eine Anzahl Forts, welche mit der großen Festung Toul noch in Verbindung stehen. Die altberühmte Kathedrale zu Melcheln, die gelegentlich des Ausfalles der Belgier aus Antwerpen von belgischen Granaten in Trümmer geschossen wurde. Die Place Stanislas in Nancy.