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tümer des Hauses entsetzt „die Haare zu Berge" standen. Alle Oefen wurden untersucht,(bei Einbrüchen ist das jetzt unvermeidlich), ob etwa der nächtliche Besuch dort zu finden sei — alles vergebens. Da wurden die Einbrecherwerkzeuge als corpu8 äelicti in Verwahrung genommen und damit machte des Rätsels Lösung ungeheurer Heiterkeit Platz Das Beil, welches die Aufschrift „Vorsicht, ich beiße" lrug, war aus Holz, die Stemmeisen waren abgebrochen, also völlig unbrauchbar, und das ganze nächtliche Abenteuer stellte sich als Schützenscherz heraus, der eigentlich als recht gut gelungen zu bezeichnen ist. Die Hygiene des Auges. Auf dem Gebiete der Hygiene sind in den letzten Jahr zehnten gewaltige Fortschritte gemacht worden. Während man früher den Arzt nur heranwg, um Augenkrankheiten behandeln zu lassen, greift der Ophtalmologe jetzt immer häufiger ein, um sie zu verhüten. Jedermann interessiert sich mehr oder weniger für sein körperliches Wohlbefinden, darum ist es um so merkwürdiger, daß man der Hygiene des Auges vielfach immer noch so wenig Beachtung schenkt. Wir sind uns wohl der Tatsache bewußt, daß unser Auge ein überaus kostbares Organ ist, und wenn wir'unsere besondere Zuneigung für ein Ding ausdrücken wollen, sagen wir, daß wir es lieben wie unseren Augapfel Trotzdem erweist man in der Regel dem Auge nicht die genügende Aufmerksamkeit, außer — wenn es krank wird, oder wenn man eine Minderung der Sehkraft entdeckt hat. Wir dürfen nie vergessen, daß unser Auge ein optisches Instrument ist, d h. ein photographischer Apparat, durch den die Gegenstände der Außenwelt auf der Netzhaut fest gehalten werden, die durchaus der lichtempfindlichen Platte der Kamera entspricht. Aber während die künstlichen Apparate im allgemeinen fehlerlos sind, hat die Natur lange nicht so solide gearbeitet. Die ungeheure Mehrheit der menschlichen Augen weist mehr oder minder schwere „Konstruktionsfehler" auf. So konnte Helmholtz einmal mit Recht sagen: „Wären die Instrumente, die mir die Optiker liefern, ebenso konstruiert wie die menschlichen Augen, so würde ich sie ihnen nicht abnehmen!" Aber trotz dieser Mängel bleibt das Auge einer der kostbarsten und wertvollsten Teile der menschlichen Maschine, der die großmögliche Schonung verdient. Da sind zunächst die Beleuchtungsverhältnisse von Wichtigkeit. Das Licht darf ebensowenig zu stark oder zu schwach sein. Wenn das Auge kleine Objekte uach kurzer Entfernung zu prüfen hat, wie im Schreiben und Lesen oder bei feiner Handarbeit, so ist ihm Zwielicht gerade so schädlich wie starkes Sonnen licht. Dasselbe gilt von künstlicher Beleuchtung. Bei dem zerstreuten Licht, das Lampen an der Decke und an den Wänden, oder das Kronleuchter aussenden, und überhaupt bei Lichtquellen, die in einer gewissen Höhe liegen, sollte man möglichst wenig arbeiten. Da ist eine Lampe, die auf dem Arbeitstische selbst steht, und die das Buch oder das Papier klar beleuchtet, während ein undurchsichtiger Schirm das Auge vor den direkten Wirkungen des Lichts schützt, bei weitem vorzuziehen. Denn es ist allgemein anerkannt, daß eine Lichtstärke von 15 oder 16 Kerzen für das Schreiben oder Lesen völlig ausreicht. Aber neben der Intensität ves Lichts muß auch seine Qualität beachtet werden. Das weiße Sonnenlicht setzt sich bekanntlich aus den Spektralfarben, aus Violett, Indigo-Blau, Grün, Gelb, Orange und Rot zusammen Außerdem enthält es aber auch Strahlen, die nicht direkt wahrnehmbar sind, sondern die sich nur durch chemische Prozesse seststellen lassen. Die einen von ihnen liegen außerhalb des roten, die anderen außerhalb des violetten Endes des Spektrums. Die ersteren sind die infra-roten oder Wärme-Strahlen, die st tzteren die chemischen oder ultra-violetten Für die künstliche Beleuch- tung unserer Wohnungen, Schulen und Werkstätten muß nun darauf geachtet werden, daß die zur Verwendung ge langenden Lichtquellen so wenig ultra-violette Strahlen wie möglich enthalten. In dieser Beziehung rangieren die Raps-Oel-Lampen unserer Großeltern an erster Stelle. Auch Petroleum gewährt ein angenehmes gelbes Licht, das aber, ganz abgesehen von dem üblen Geruch, mit der Zeit eine peinliche Hitze verbreitet Danach kommen die elekt rischen Glühlampen, die hinsichtlich der ultra-violetten Strahlen dem Gas, dem Acetylen- und vor allem dem Bogenlicht vorzuziehen sind, ebenso auch den Quecksilber- Dampf-Lampen mit ihrem violettblauen Licht. Beim Schreiben soll das Licht von links kommen, da mit die Hand und der Federhalter keinen Schatten auf das Papier werfen. Schlecht bedruckte Bücher soll man meiden, ebenso schlechte oder zu kleine Notenschrift. Die Neigung vieler Frauen für feine Handarbeit ist gleichfalls den Augen oft schädlich. Bei flackerndem Licht soll man nicht lesen, und auch die Lektüre im Wagen oder in der Straßenbahn ist in den meisten Fällen nicht zu empfehlen. Dagegen ist das Lesen im Bett ohne Gefahr, wofern man nur darauf achtet, daß sich das Buch niedriger als das Auge befindet. Man soll also nicht ganz ausgestreckt liegen und dabei die Zeitung oder das Buch in der Luft halten. Viele Leute können es endlich nicht ertragen, ohne Be schäftigung zu sein; da greifen sie in ihren Mußestunden stets zum Buch oder zur Handarbeit. Damit zerstreut man sich ohne Zweifel, aber man ermüdet auch die Augen, die ohne Unterbrechung arbeiten müssen. Man bedenke aber, daß auch die Augen zeitweise der Ruhe bedürfen, genau so wie die Muskeln nach einem ermüdeten Marsch. Dof- unä personLlnacdricdken. * Der Kaiser wird Anfang August in Wilheimshöhe ein treffen. Von dort wird er der Einweihung der Waldecker Talsperre beiwohnen sowie den Truppenübungsplatz Ohrdruff besichtigen. Am 20. August wird der Kaiser sich von Wilhelmshöhe nach Mainz zur Parade über das 18. Armee korps begeben. Am Nachmittag des 21. August trifft der Kaiser zur mehrtägigem Besuch des Prinzen Friedrich Karl von Hessen auf Schloß Friedrichshof ein, wohin sich auch die Kaiserin von Schloß Wilhelmshöhe begeben wird. Der Kaiser und die Kaiserin werden in dieser Zeit Bad Homburg und die Saalburg besuchen, der Kaiser auch das Militär- genesungsheim für das 18. Armeekorps in Kloster Eberbach. Von Friedrichshof begibt sich das Kaiserpaar wieder nach Wilhelmshöhe, wo es bis Anfang September bleibt, bis der Kaiser zu den groben Paraden nach Münster und Koblenz reist. * Der Kaiser hat sich am Montag von Berlin nach Kiel begeben, um von dort aus auf der „Hohenzollern" die Nord landsreise anzutreten. * Die Kaiserin hat sich am Montag nach der Abreise des Kaisers zu längerem Aufenthalt nach Wilhelmshöhe begeben. In ihrer Begleitung befinden sich Prinz und Prinzessin Eitel Friedrich, die einige Tage in Wilhelmshöhe Aufenthalt nehmen werden. * Das braunschweigische Derzogspaar wird am 12. Juli zum Besuch der Kaiserin in Wilheimshöhe er wartet. * Der Prinzgemahl Heinrich der Niederlande ist zum Besuch des dänischen Königspaares in Kopenhagen ein- getroffen. Letzte Nackrichten. Dresden, 7. Juli. Aus der Klingenberger Talsperre soll Wasser für Dresden bezogen werden. Ueber die Wasser- lieferung ist jetzt vom Rat mit der Weißeritztalsperrenge- nossenschast ein Vertrag abgeschlossen worden, zu dem noch die Zustimmung der Stadtverordneten erforderlich ist. Ein andrer Vertrag ist mit der Genossenschaft und der Felsen- kellerbrauerei vereinbart worden. Für die Ausführung des Vertrages mit der Genossenschaft hat der Rat 291000 Mk. bewilligt. — Leipzig, 8. Juli. Ein gewisser Lüderich aus Magde burg hat gestern in einem Vorstadthotel seine Geliebte, eine Kontoristin aus Magdeburg, erdrosselt und dann ver sucht, sich zu erschießen. Als man gegen Mittag die Tür des Hotelzimmers gewaltsam öffnete, fand man das Mädchen tot vor. während der Mann noch lebte. Er hatte eine Wunde in der rechten Schläfe und eine Schnur um den Hals geschlungen. Er erklärte, er habe das Mädchen am seinen ausdrücklichen Wunsch mit seiner Krawatte erdrosselt. Sosen, 8. Juli Im Gouvernement Witebsk (West rußland) stehen infolge Blitzschlags Staatsforsten unk Privatwälder in Brand. Militär und Bevölkerung be kämpfen das Feuer vergebens, das sich infolge der Trocken heit der letzten Wochen rasend schnell ausbreitet. Stuttgart, 7. Juli Der morgige Geburtstag des Grafen Zeppelin wurde hier heute abend von dem Jung- Deutschland-Bund durch eine Kundgebung am Bismarck denkmal feierlich begangen. Graf Zeppelin wird seinen Geburtstag im Kreise seiner Familie auswärts verbringen München Hladöach, 8. Juli In einer hier ausge stellten Menagerie brach gestern die Tür eines Käfigs und es gelang einem Wolf, auszubrechen. Er wurde von Wärtern und Passanten verfolgt und raste durch die Straßen der Stadt. Plötzlich stürzte sich das geängstigte Tier auf das dreijährige Töchterchen eines Hauptmanns, das in einer Ladentür stand, und brachte dem armen Kinde so schwere Bißwunden bei, daß es kurze Zeit später starb. Der Wolf wurde schließlich erschossen. Wie«, 7. Juli. Unter dem Vorsitz des Ministers des Aeußern Grafen Berchtold und unter Teilnahme der Minister Ritter v. Bilinski, des Kriegsministers Krobatin und des Ministerpräsidenten Grafen Stürgkh fand heute ein gemein samer Ministerrat statt. Es wurden alle Maßnahmen ziviler und militärischer Natur, die sich aus dem Attentat in Sera- jewo ergeben, durchberaten. Der Ministerrat betonte die absolute Friedensliebe der Moarchie. Aus allem, was über den Inhalt der Beratung verlautet, gewinnt man den. Eindruck, daß eine diplomatische Aktion gegen Serbicn zur Zeit noch nicht geplant ist. Die Monarchie wird jedoch in einer Weise gegen die Sprache der serbischen Presse Stellung nehmen, in welcher Art, wurde jedoch noch nicht sesigelegt — Wom, 8. Juli. Aus Durazzo wird gemeldet: Die Gemahlin des Fürsten Wilhelm von Albanien, Fürstin Sophie, ist mit ihren beiden Kindern an Bord eines Dampfers des Oesterreichischen Lloyd aus Durazzo abgcretsst wie es heißt, nach Rumänien. Man glaubt, daß sie nicht wieder zurückkehren wird. — Auch der Miriditenführer Marko Dschoni hat Durazzo verlassen. Er will in seinen heimatlichen Bergen eine neue Freischar anwerbcn, doch nimmt man an, daß er nicht wiederkommt. — Di. Unter handlungen des englischen Admirals mit den Aufständischen haben einen kleinenErfolg gehabt insofern, als die Insurgenten nunmehr der Verlängerung des Waffenstillstandes zugestimmt haben. Kom, 7. Juli. Der „Tribuna" wird aus Konstanti nopel gemeldet daß Buran Eddin, der fünfte Sohn des Exsultans Abdul Hamids, dem die albanische Mi'sion den Thron antrug, sich bereit erklärte, das ihm angebotene Mandat zu erfüllen, falls die Mächte seine Kandidatur für gut heißen, Jzzed Pascha Ministerpräsident werde und das Kriegsportefeuille übernehme, die Zivilliste mit 1'^ Milli onen Lire festgesetzt werde und wenn ferner die Kontroll kommission nach der Abreise des Fürsten zu Wied eine relative Ordnung herstelle und die Organisation eines albanischen Heeres türkischen Offizieren anvertrauen würde. — Die rumänische Regierung soll die Entsendung von Truppen abgeschlagen haben mit Rücksicht auf ihre Be ziehungen zu Serbien und Griechenland. Belgrad, 8. Juli. Die Kaufmannschaft in Serbien hat den Beschluß gefaßt, die österreichisch-ungarischen Waren zu boykottieren. Die heutige Wummer umfaßt 10 Seiten im k. Nomar- veilage. Das echte Dr. Oetkers Backpulver ist gesetzlich geschützt unter dem Namen Lsellili Wer dies benutzt, wird stets guten Erfolg und Freude beim Kuchenbacken haben. Man versuche: vr. Oelke?'; Schokoladen-Huchen. Zutaten: 250 x Butter, 500 g Zucker, 6 Eier, das iß zu Schnee geschlagen, 500 8 Mehl, 1 Päckchen von Dr Oelkers Vanillin-Zucker, 1 Päckchen von Dr. Oetker's „Backtn , 3 Eß löffel voll Kakao, 1 kleine Tasse Milch oder Rahm. Zubereitung: Die Butter rühre zu Sahne, gib Zucker. Eigelb, Vanillin-Zucker, Milch, Mehl, dieses mit dem Backin gewiss t daran und zuletzt den Schnee der 6 Eiweiß. Teile die Masse, menge unter die eine Hälfte den Kakao -eilst den Teig abwechselnd in die gefettete Form und backe den Kacke 1 bi 1V, Stunden. «cs? * Oliven-Oel * garantiert reinen LrsiZrprit ÜLusdsllersiz empfiehlt Otto Ksudi8ck, Krumdaek. - - lln livr Kii-vbs, kutsvörkLuk. 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