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W Im vei-twuen W Nu5 dem NatuNeden^D Hier und dort poesie-flldum e mand ein sprung des Tätowierens in England wird zurückgeführt auf eine alte Siti Vie Entwicklung 6es brädeben». In dem unterirdischen Beobachtungs raum des Observatoriums in Messina hat der darin aufgestellte Seismograph eine interessante Auszeichnung des groben Einige iLl»brkeiten über die Ehe und über das Heiraten wurden von einer Frauenrechtlerin kürzlich in einem Vortrage erwähnt, die interessant genug sind, um wiedergegeben zu werden. Die Männer, sagte sie, heulen allgemein, das Heiraten sei ein schlechtes Geschäft; dabei ist die Welt voll von guten Frauen, die ihren Mann glücklich machen würden, wenn man ihnen die Gelegenheit dazu gäbe. Schuld an allen unglücklichen Heiraten ist nur die Inkonsequenz der Männer, die sie dadurch beweisen, daß sie die Frau niemals um diejenigen Eigenschaften heiraten, die sie am meisten am Weibe preisen. Jeder Mann singt das Lob der Sparsamkeit und Häuslichkeit. Aber er heiratet nicht das Mädchen, das harte dehnen. Die See mit ihrem Salzgehalt gestattet eine längere Badezeit. Nach dem Bade empfiehlt sich schnelles und kräftiges Abtrocknen, und es ist nicht rötlich, mit nassem Körper lange außer halb des Wassers zu verweilen, wie es Kinder gern tun. Menge fortwährend neue Wärme; aller über zwanzig Minuten sollte doch nie- Schwimmbad im Jnlande aus- r,re<t UN» Slore. Der Wind am weißen Blütenbaum Reißt von der Schwester Seite Die Blüte, die geboren kaum, Und trägt sie hinaus in die Weite. Und gebt der Geist durch mein Gemüt, Da flattert mit Kosen und Scherzen Das Lied, das eben erst aufgebläht, Das jüngste Lied aus dem Herzen. Die Blüte fliegt und schwebt um dich, Darf sehen dich und begrüßen: Das Lied, o Herrin, lagert sich Demütig zu deinen Füßen. Erdbebens, baS vor einigen Jahren Messina zerstörte, hinterlassen. Hier durch ist die Möglichkeit gegeben, mit Hilfe dieses Instruments vor den ver derbenbringenden Erdstößen schon einige Minuten vorher zu warnen. Nach jener Aufzeichnung begann das schreckliche Er eignis mit wiederholten, ganz leichten Stößen. Zehn Sekunden lang nahmen diese an Stärke zu und ebenso lange wieder ab. Nachher vergingen zehn Minuten ohne weitere Störung. Dann kam ein zweiter Stob von großer In tensität, der von lautem, unterirdischem Rollen begleitet wurde, und das war der Stob, der die entsetzliche Katastrophe herbeiführte. werden die Frauen, welche ihre« Männern die feste Überzeugung bell bringen, daß sie die Herren im Haus« find. Der Herr in seinem Hause zu sein, das ist die Leidenschaft, welche jeden Mann von der Wi«ae bis zum Grabe beherrscht. Der Lasier kükerlanL. Dieser Tanz hat, wie alle andere» festlichen Veranstaltungen der Gewerke, seine Wurzeln in dem reich entwickelten Zunftwesen des Mittelalters. Während heute sich die Zünfte nach außen hin kaum mehr sichtbar betätigen, lieben sie es sich in früherer Zeit nicht nehmen, bei festlichen Gelegenheiten mit ihren Fähnlein und Emblemen unter Trommel schlag durch die Gasten zu ziehen und den von ihren Haustürbänklein behaglich zuschauenden Bürgern eine bunte Schau stellung zu bieten. In den meisten Fällen erschienen dabei die Zunftgenoflen in festlich aufgeputzter Berufstracht, ähn lich etwa, wie es die Sennen beim Alp auszug oder die deutschen Bergwerks- leute bei ihren Festen tun: hie und do begleitete den Zug irgendein Symbol der Zunft, damit gar kern Zweifel bliebe über den Charakter des Gewerbes; noch jetzt führen die Kleinbasler Gesellschaften ihre Schildhalter, den Greifen, Löwen und Wilden Mann mit sich. Und sc hielten es auch die Küfer: ihre Festtracht waren rote Kniehosen, weiße Hemden mit roten Schärpen und rote Käppchens als Emblem folgte ihrem Zuge ein Wagen mit Fässern, auf deren größten ein wetnlaubbekränzter Bacchus thronte Über das Alter des Basler Küfertanzei läßt sich ebensowenig sagen wie übe: das Datum seines Erlöschens. Dei früheste Tanz, den man in Basel nach weisen kann, wird in der Handschrift lichen Chronik des Samuel von Bruni (1660 bis 1726) unter dem Jahr 168t erwähnt. Das Schlubdatum könnte ILttt ' gewesen sein. der Kelten, der Ureinwohner der bri tischen Inseln; diese Kelten pflegten sich, bevor sie gegen den Feind zogen, die Glieder mit dem Saft gewisser Blätter zu färben. Die besten Tätowierkünstler aber sind ohne Zweifel die Japaner. Wenn sie sich tätowieren wollen, ent werfen sie zuerst auf der glatt rasierten Haut mit der Feder die Zeichnung, worauf sie mit verschiedenen Gruppen von Nadeln, die in Bambusgriffen stecken, ldie auf der Haut gezogenen Linien „steppen", so daß zahllose kleine Löchel chen entstehen; in diese Löchelchen bläst man schließlich ein gefärbtes Pulver, und die Tätowierung ist fertig; wenn die Zeichnungen verschiedene Farben aufweisen sollen, muß die Tätowierungs operation für jede einzelne Farbe be sonders vorgenommen werden. Die weit berühmten Tätowierer von Birma be sitzen nicht das künstlerische Talent der Japaner, übertreffen die letzteren aber in der Zeichnung von Drachen und Pagoden: ihre Tätowierungsmethode gleicht aber durchaus einer raffinierten Tortur und ist mit nicht geringen Ge fahren verbunden. Segen Veräsuungsbesckvl'eräen. Arzneimittel gegen die Beschwerden der Verdauung helfen gewöhnlich nur einmal, wenn regelmäßig genommen, ver lieren sie ihre Wirkung, so daß das Übel ärger als zuvor ist. — Dagegen gibt es ein gutes Hausmittel, das sogar in schweren Fällen hilft und selbst von Kranken genommen werden kann. Gute Backpflaumen werden zunächst gründlich gewaschen, noch einmal abgespült und dann mit reichlich kaltem Wasser zum Einweichen über Nacht hingestellt. Einige zerschnittene Feigen fügt man hinzu. Am anderen Tage stellt man die Pflaumen mit dem Master auf ein ganz langsames Feuer und läßt sie drei Stunden ziehen. Nach dieser Zeit werden sie zu Brei zer kocht sein, und diesen Brei schlägt man durch ein Haarsieb, wobei beachtet werden muß, daß die kleinen Körner der Feigen nicht mit durchgehen. Von dem Durch geschlagenen nimmt man nun jede Stunde einen Eßlöffel voll und trinkt etwas kaltes Wasser nach. Die Diät dabet muß leicht sein. Es dürfen keine mehlhaltigen Speisen genosten werden, sondern Gemüse, leichtes Fleisch, Eier speisen und gekochtes Obst. Meist tritt schon nach dem zweiten Tage die Wirkung ein, und wenn man die Kur acht Tage durchsetzt, so wird man erstaunt über den Effekt sein und nicht begreifen können, daß der Körper solche Mengen van Rückständen birgt. Das Allgemein befinden bessert sich nach einer solchen Kur ganz auffallend, und eine Menge unangenehmer Beschwerden, von denen man oft selbst nicht wußte, woher sie stammten, verschwindet, wenn sich der Körver erst einmal aller schädlichen Rück stände entledigt hat. Vas Eckrvimmen. Eine der besten Betätigungen für den Körper ist das Schwimmen, weil alle Gelenke hierbei bewegt werden und die Lunge zu ausgiebigen und tiefen Atem zügen gezwungen wird. Wo die Gelegen heit sich dazu bietet, soll daher möglichst täglich ein Schwimmbad genommen werden, und das gilt nicht nur für den Knaben und den Mann, sondern auch für das Mädchen und die Frau. Freilich muß man darauf achten,daß die Schwimm bewegungen stets langsam und gleich mäßig geschehen, und man darf sich beim Schwimmen nicht außer Atem hasten, weil sonst leicht Herz und Lunge in dieser oder jener Weise gefährdet werden können. Auch ein zu langes Verweilen im Bade ist wegen des damit ver bundenen Wärmeverlustes nicht von Vorteil: man braucht keineswegs sich mit wenigen Minuten zu begnügen; denn da der Körper beim Schwimmen in Bewegung bleibt, erzeugt er in reicher Vas Oa«o«>!eren ist in England etwas ganz Alltägliches und findet sogar in den Kreisen der Aristokratie begeisterte Freunde und Fürsprecher. Es ist auch bekannt, daß selbst König Georg tätowiert ist. Er trägt auf der Brust eine unzerstörbare symbolische Zeichnung zur Erinnerung an seine Seemannslaufbahn. Der Ur- Hände bat, weil es seit Jahren für die ganze Familie kocht, sondern dasjenige, welches ihre Fingerchen weiß und zart erhalten hat, so daß man sie mit Wonne drückt. Er geht nicht mit dem Mädchen spazieren oder aufs Eis, die sich ihre Kleider selbst macht und ihrem Vater zeitlebens viel erspart hat, sondern mit der, die jeden Taler, dessen sie habhaft werden konnte, auf Putz ausgibt. Die Frauen, welche die Theorien der Männer in die Praxis umsetzen, sind gerade die, welche am meisten sitzen bleiben. Die Männer glauben fest, sie können eine Modedame heiraten und sie eine Stunde nach der Trauung in eine nützliche Hausfrau verwandeln. Glaubt der Mann, daß die schöne Kleiderpuppe, so bald sie seinen Namen angenommen hat, ihre bisherigen Götter verachten und eine Leidenschaft für Kochen und Rein halten entwickeln wird? Hat der Witwer mit sechs kleinen Kindern je die Frau geheiratet, von der er weiß, daß sie das beste Herr für Arme und für Tiere hat? Immer wählt er ein Mädchen, das dann mit seinen Kindern streitet und sie schlecht behandelt, obgleich ihm jeder Fern- stehende dieses Schicksal hätte voraus sagen können. Alte Junggesellen, die von einer Häuslichkeit träumen, heiraten Mädchen, welchen ein Ball und Theater > das Höchste sind. Am treuesten ««liebt ZsWW MMM für MW unü AmgegenÄ. JaserttoaSprelS 18 Psa. PW sunsqefpaltenk AonmSjellk Außerhalb des AmtSj^rlcht-bezirkS WilSdruft so Psg. Zeitraubender und tabellarische? Say mit 50 Pnyent Ausschlag» 8 Jeder Anspruch aus Rabatt erlischt, joenn der Betrag durch „ Klage eingczogcn werden muß od. der Auttraggeber in Lollkurs guäu Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. für das Königliche Amtsgericht und den Stadkrst Uche Forstrentamt zu Tharandt. Bezugspreis in der Stadl vierteljährlich 1.40 Mk. frei tnS Haus, abgeholt von der Expedition 1,30 Ml., durch die Post und L unsere LandauSträger bezogen l,54 Mk. Mr die Königliche Nmtstzauptmannfchaft Weihen, zu Wilsdruff sowie für das König- 72 I Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion vernnlworllich: Oberlehrer Gärtner, Wilsdruff. I 1014 Mr. Gordons seltsame fahrt Eine Wildwest-Geschichte von p. L. Ford. (Nachdruck verboten.) Madge lachte wieder lustig und erwiderte: „Sie sind der offenherzigste Mensch, der mir jemals vorgekommen ist. Was wollen Sie denn mit Ihrer letzten Bemerkung sagen?" (9. Fortsetzung.) „Hm, Fräulein Cullen, ich wollte nur darum nicht gern von seiner Drohung sprechen, weil ich ... ich irre mich vielleicht . . . aber ich dachte ... es könnte so aus sehen, wie ein Versuch von mir, mich bei Ihnen ... Ah, zum Kuckuck, ich kann mich nicht so ausdrücken, wie ich gern möchte . . ." „Dann sagen Sie mir kurz und bündig, womit er drohte!" bat Madge. „Er drohte, er würde mich fortjagen lassen!" Madge machte ein sehr ernstes Gesicht, und einen Augenblick schwiegen wir beide. Dann sagte sie: „Ich hatte nie daran gedacht, in welche Wagnisse Sie sich stürzten, um uns zu helfen, Herr Gordon. Und ich fürchte, jetzt ist es zu spät, um . . ." „Machen Sie sich um mich keine Sorgen", unterbrach ich sie hastig. „Ich bin noch lange nicht entlassen, und sollte es auch wirklich dazu kommen — ich verstehe mein Fach und würde bald eine andere Stellung bekommen." „Wer es ist schmerzlich für mich, daran zu denken, welchen Schaden wir Ihnen vielleicht zufügen", seufzte Madge. „Der bloße Gedanke an Geld ist mir jetzt zuwider!" „Geld ist gar nicht so unangenehm", erwiderte ich scherzend, „ausgenommen, wenn man keins hat." „Liegt Ihnen wirklich so viel daran, reich zu werden?" „Erst in der allerletzten Zeit; früher nicht." „Und was hat Ihre Sinnesäußerung bewirkt?" fragte sie weiter. „Hm", sagte ich, eine Ausflucht suchend, „vielleicht bin ich ruhebedürftig." „Wissen Sie", lachte sie, „im Flunkern sind Sie wirklich einzig!" Ich fühlte, wie ich rot wurde, und rief aus: „Wahr haftig, Fräulein Cullen, ich glaube nicht, daß ich ein schlimmerer Lügner bin, als neun Männer unter . . ." „O", rief sie, mich unterbrechend, „so meinte ich's durchaus nicht. Ich wollte nur sagen, wenn Sie mal zu flunkern versuchen, so machen Sie es so ungeschickt, daß man's sofort merkt. Geben Sie zu, daß Sie Ihre Stellung nicht aufgeben würden, wenn's nicht nötig wäre?" „Nein, allerdings nicht. Um die Wahrheit zu ge stehen, Fräulein Cullen: ich möchte reich sein, weil ich . . . na, zum Kuckuck, ich weiß nicht, wie ich's recht fein ausdrücken soll — also kurz und gut — weil ich ver liebt bin!" Madge lachte über meine Verwirrung und fragte: „In Geld?" „Nein! Aber in das allerhübscheste, süßeste, reizendste Mädchen auf der ganzen Welt." Madge sah mich von der Seite an und bemerkte: „Es muß gerade Frühstückszeit sein." Es war ungefähr halb sieben! Ich hätte sie gerne gefragt, ob sie nicht ein bißchen Unsinn redete; aber ich widerstand der Versuchung und antwortete: „Nein! Und ich verspreche Ihnen, mit meinen Privatangelegenheiten Ihnen niemals wies« lästig zu fallen." „Ich dachte, Sie sprächen vom Frühstück bloß, weil Ihnen der Gegenstand unserer Unterhaltung nicht paßte." „Ja, das tat ich auch!" gestand Madge. „Erzählen Sie mir etwas von dem Mädchen, mit dem Sie ver lobt sind." Diese Bemerkung verblüffte mich dermaßen, daß ich stehen blieb und sie sprachlos anstarrte. „Zum Beispiel", fuhr sie ganz ruhig fort, „sagen Sie mir: wie sieht sie aus?" „Wie sie aussieht?" stotterte ich, noch immer ganz verlegen über diesen kühnen Versuch, mich in meinem eigenen Lager anzugreifen: „Sie sieht aus wie . . . wie ein Engel." Sie wollte sich über meinen Eifer ausschütten vor Lachen, was mich nun doch verletzte. Ich fuhr daher fort: „Das kommt Ihnen komisch vor; wahrscheinlich sind bereits so viele Männer in Sie verliebt gewesen, daß in Ihren Äugen eines Mannes Liebe zu einem Mädchen etwas recht Geringes ist. Wer wir hier im Westen treiben keinen Spott mit Liebe; und wenn wir ein Weib lieb haben, so haben wir's lieb — nun, in Worten läßt es sich ni<N gut ausdrücken, Fräulein Cullen." „Ich wollte wirklich nicht Ihre Gefühle verletzen, Herr Gordon", sagte Madge freundlich und jetzt gan- ernst geworden. „Ich hätte nicht versuchen sollen, Sie zu necken." „Wer gar!" rief ich — und mein Arger war spurlos verschwunden. „Ich hatte kein Recht, mich aufzuregen, und es tut mir leid, daß ich so unfreundliche Worte ge braucht habe. Um Ihnen die Wahrheit zu gestehen, Fräulein Cullen: das Mädchen, das ich gern habe, liebt einen andern, und deshalb bin ich in diesen Tagen ver stimmt und ungesellig." Wir waren bei unserm Spaziergang gerade bei der Plattform von Nr. 218 angelangt. Meine Begleiterin blieb stehen und fragte: „Hat sie's Ihnen selbst gesagt?" „Nein", antwortete ich, „aber daS ist so klar, wie sie selber hübsch ist." Madge eilte die Stufen hinauf und öffnete die Tür des Salonwagens. Als sie sich umdrehte, um die Tür wieder zu schließen, sah sie auf mich nieder und sagte mit einem überaus sonderbaren Ausdruck: „Was für ein greuliches Frauenzimmer muß sie sein!" 10. Kapitel. Wenn je ein junger Mann durch einen einzigen Sa- verblüfft wurde, so war es meine Wenigkeit durch diese seltsame Äußerung Madges. Ich ging den Bahnsteig auf und ab, bis ich zum Frühstück gerufen wurde, und -erbrach mir den Kopf darüber, in welcher Absicht sie wohl ihre Worte gesprochen habm könnte. Äm liebsten hätte ich an- genvinmen. sie wolle mir zu verstehen geben, ich täuscht«