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Wchnblalt für WMff uncl <Imgegenci Amis 7r. Zskrg Dienstag, äen 26. Mai 19,4 Dr. 6, Umtlicker ^eil statt. 82 I. 3 4. 5. 6. den Regierungsamtmann Freiherrn von und zu Mannsbach vertreten. Meißen, am 23. Mai 1914. M die Königliche Amtshauptmannschast Meisten, zu Wilsdruff sowie für das König- Auf dem Schlachtviehhofe Dresden ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Dresden, am 20. Mai 1914. Ministerium des Innern. Nachprüfung der Angemessenheit der Jahresbeiträge nach 8 4 der Satzungen. Haftpflichtversicherung des Betriebes der Schuhmacherfachschule Siebenlehn. Ausscheiden der vormaligen Gemeinden Neudörfchen und Zscheila aus dem Verbände. Beschlußfassung über etwaige Anträge, die bis zum 9. Juni schriftlich einzureichen sind. Im Anschluß an die Hauptversammlung findet eine Sitzung des Ausschusses -LSI Der Worstaud. Der unterzeichnete Vorstand der Königlichen Amtshauptmannschaft Meißen ist vom 26. dieses bis mit 8. nächsten Monats beurlaubt und wird während dieser Zeit durch Lokalblatt für MUsärukk - Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Hartha bei Gauernitz, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Huhndorf, Kaufbach, Kesfelsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Miltitz-Roitzschen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Seeligstadt, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf Steinbach bei Mohorn, Spechtshausen, Tanneberg, Taubenheim, Ullendorf, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg, Zöllmen. Mit lauftnder Unterhaltungs-Goman-Beilage, wöchentlicher illustrierter Beilage „Welt im Bild" und monatlicher Beilage „Unsere Heimat". Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Oberlehrer Gärtner, Wilsdruff. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstag?, Donnerstags und Sonnabends. Inserate werden tags vorher bis mittags 11 Uhr angenommen. Bezugspreis in der Stadt vierteljährlich 1,40 Mk. frei inS Haus, abgeholt von der Expedition 1,30 Mk-, durch die Post und unsere Landausträger bezogen 1,54 Mk. Zeitraubender und tabellarischer Satz mit 50 Prozent Ausschlag. E Jeder Anspruch aus Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch I Klage eingezogen werden muß od. der Auitraggcber in Konkurs gerät. Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt WilSdruff. für das Königliche Amtsgericht und den Stadtral Forffrentamt zu Tharandt» Jnsertionspreis 15 Psg. pro fünfaespaltem Korpuszeile. Außerhalb des Amtsgerichtsbezirks Wilsdruff 20 Psg. MtpWtllklsMuG-MM MW. Dienstag, den 16. Juni 1914, nachmittags 3 V, Ahr, im großen Saale des Hamburger Hofs zu Meißen Kanptversammlnng. Tagesordnung: 1. Neu- und Ergänzungswahlen des Ausschusses 2. Entgegennahme des Geschäftsberichts auf die Geschäftsjahre 1912/1913und 1913/1914. «u» Kreiherr von Her. Venklpruck für Gemüt unck Verllanct. Wer über andere Schlechtes hört, Soll es nicht weiter noch verkünden; Gar leicht wird Menschenglück zerstört, Doch schwer ist Menschenglück zu gründen. Badenstedt. Neues aus aller Mell. Ter König nahm am Sonnabend in Gegenwart des Prinzen Eitel Friedrich und des Prinzen Johann Georg di« Königsparade aus dem Lindenthaler Exerzierplätze bei Leipzig ab. Der König ist gestern abend im Sonderzuge von Leipzig nach Dresden zurückgelehrt. Der Wechsel im sächsischen Kriegsministerium wird jetzt amtlich be kanntgegeben; Generaloberst Freiherr von Hausen wurde zum General- adjulantcn des Königs ernannt. Der Vorsitz im sächsischen Gesamtministenum ist dem Kultusminister D. Dr. Beck übertragen worden. 45 Strafgefangenen wurde vom König aus Anlaß seines Geburts tages die Freiheit geschenkt. Bon den bei dem Brande in Konstantinopel verunglückten deutschen Matrosen sind drei gestorben. Bei einer Erplosion in der Echießbaumwollefabrik der Deutschen Sprengstoffabrik in Düren ^Rheinland) wurden drei Personen getötet Und 23 verletzt, davon mehrere schwer. Das Fürstenpaar von Albanien hat sich wieder ans Land begeben. Wetleransage der amtlichen sächsischen Landeswetterwarte: Südwest- UÜnde; wechselnde Bewölkung; warm. Aus Siaäl unä LanÄ. Merkblatt für den 24. und 25. Mat. Sonnenaufgang (3") !! Mondaufgang 2°^ (3^ V. Sonnenuntergang 7°° (8°°) !! Monduntergang 8°- (9») N. 24. Mai. 1543 Astronom Nikolaus Kopernikus (Coppernicus) kn Frauenburg gest. — 1699 Reitergeneral Hans Joachim v. Zjeten in Wustrau geb. — 1872 Historienmaler Julius Ritter Schnorr v. Carolsfeld in Dresden gest. - 1903 Dichter JuliuS Lohmener in Charlottenburg gest. 25. Mai. 1809 Ferdinand v. Schill besetzt Stralsund. — 1908 Bühnenschriftsteller Adolf LArronge in Konstanz gest. — 1811 Präsident Porfirio Diaz in Mexiko gestürzt. Merkblatt für den 26. Mai. Honnenaufgang 8°-s! Mondaufgang 8°'V. Sonnenuntergang 8°- ü Monduntergang 1g" N. - 1521 Luther wirb in die Reichsacht getan. — 1700 Nikolaus Ludwig Graf o. Zinzendorf, Stifter der Brüdergemeinde, in A"sden geb. — 1831 Die Russen unter Diebitsch schlagen die Polen unter Skrzyneckt bei Ostrolenka. — 1849 Maler Hubert Herkomer zu Waal in Bayern geb. — 1899 Französische Tier- walerin Rosa Bonheur in By gest. » - ^.^banStag. Der heilige Urban, dem der 28. Mai ge- Wiht ist, war ein römischer Bischof, der voll Eifer für die Ausbreitung des Christentums wirkte. Durch seine Bered- lamkett wußte er viele Heiden zu bekehren, und viele be- gongte Christen tröstete er in Not und Gefahr. Diese .Untaten" — nach der Meinung des römischen Herrschers — büßte er im Jahre 230 mit dem Tode durch das Schwert. "- Die Weinbauer erblicken in St. Urban ihren Schub- Utron und an seinem Tage gilt für sie die Regel: .An Sankt Urban Sonnenschein — Füllt das Faß mit gutem Wein, — Aber an Sankt Urban Regen — Bringt dem « n wenig Segen." — Die Witterung am Urbanstag w glaubt man im Volke, prophetisch die Witterung der nächsten Wochen verkünden. .Denn" — heißt eine Volks- ^6el .wie der Sankt Urbanstag sich hält, so ist der ganze llt- — Ln vielen Gegenden unseres Vaterlandes Urbanstage die Leinsaat in der Hoffnung, später recht lange Fäden ergeben werde, scklaaen^ diesem Tage: .Wenn die Wachteln Urban nÄW-' üe von Regentagen." An Sankt Kein- ^her unter die Kinder armer Leute liWk Urbsüsbrötchen nebst einem Krüglxin Wein. - lliicktamtlicker ^eil. — Was die Woche brachte. Das anhaltend schöne Wetter in voriger Woche entfesselte in unserer Stadt einen seltenen Trieb nach Naturgenuß. Viele Familien und auch verschiedene Vereine schwärmten aus und unternahmen kürzere und längere Frühjahrspartien. Der Turnverein wanderte nach der Lochmühle, dem Osterberg und Weistropp. Die Partie der Oekonomia führte nach Kreischa, der Kroatenschlucht, dem Finlenfang, Schloß Wesenstein und Dohna Am Himmelsahrtstage veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr einen Uebungsmarsch nach Höhndorf, Weis tropp, Prinzenmühle, Kleinschönberg, Neudcckmühle und Klipphausen. Lebhaft war die Beteiligung an den beiden größeren Veranstaltungen in unserer Stadt, der Weihe des Lust- und Sonnenbades und der Tierschau. Beide brachten zahlreichen auswärtigen Besuch, besonders die Tierschau. Ein Kommers als Vorfeier des Geburtstages Sr. Maj. des Königs Friedrich August beschloß die Woche. — Kirchlicher Erlaß. Durch Verordnung des Kaisers vom 31. März d. I. erhält, nachdem der Generalsynodal vorstand sowohl die Unaufschiebbarkeit anerkannt als auch dem Inhalte dieses Erlasses zugestimmt hat, das allgemeine Kirchengebet in den altpreußischen Provinzen folgende Fassung: „Beschütze das königliche Kriegsheer und die ge samte deutsche Kriegsmacht zu Lande und zu Wasser, In- sonderheil die Schiffe und die Luftfahrzeuge, welche auf der Fahrt sind" — Anläßlich des vierten allgemeinen sächsischen Ar tillerie-Gages vom 13. bis 15. Juni d. I. zu Bautzen be- abstchtigt der Königlich Sächsische Militärverein „Feld- artillerie" in Dresden am 13. Juni 3 Uhr nachmittags einen Sonderzug nach dort abgehen zu lassen An dieser Fahrt können sich auch Kameraden, die einem Militärverein nicht angebören, mit ihren Angehörigen beteiligen Der Fahrpreis dritter Klasse ab Dresden Hauptbahnhof beträgt statt 1,85 Mark nur 1,25 Mark Anmeldungen zu dieser Sonderfahrt nimmt bis zum 1. Juni d. I. Kamerad Schuster, Dresden-Neustadt, Kaiser Wilhelm-Platz 3 ent gegen. Die Ausgabe der Fahrkarten erfolgt vom 4. bis 10. Juni ebenfalls bei Kamerad Schuster gegen Vorein sendung des Betrages oder gegen Nachnahme. — Aeamtenveteidigung. Schon mancher hat sich in einem unbedachten Momente zu einer Beamtenbeleidigung hinreißen lassen und nur der Nachsicht des beleidigten Be- amten, der von seinem Rechtsschutz keinen Gebrauch gemacht hat, verdankt er es, von den Folgen verschont geblieben zu sein. Vielfach wird angenommen, daß nur eine Beschimp fung des Beamten strafbar sei. Dem ist aber nicht so, denn nach Paragraph 164 des Strafgesetzbuches für das Deutsche Reich wird auch derjenige, der bei einer Behörde jemanden wider besseres Wissen der Begehung einer straf baren Handlung oder der Verletzung einer Amtspflicht be schuldigt, mit Gefängnis nicht unter einem Monat bestraft. Auch Drohungen gegenüber dem Beamten auf seine Amts- Handlungen, z. B. „Ich beschwere mich über Sie", sind nach den Strafgesetzen eine Nötigung und werden nur mit Gefängnis, nicht mit Geldstrafe geahndet. — 3. L. K. Afrikanische Iranenuamen. Es ist be kannt, in welcher gedrückten und unwürdigen Lage sich im allgemeinen die afrikanische Frauenwelt befindet. Weich' eine laute Sprache redet doch davon das nachstehende Ver zeichnis von Frauennamcn, welche eine deutsche Missionarin bei den Dschagga am Kilimandscharo in Deutsch-Ostafrika fand: Ndewuliso, ick wurde mit Unglück geweidet; — Nde- kutsia, ich habe geschwiegen; — Ndejawukiva, ich habe Un- glück gegessen; — Ndekjarniso, ich wurde hin und her ge- stoßen; -- Mamsue, die Gehaßte; — Ndepiro, ich wurde verachtet; — Wadivamoko, mein Unglück; — Mraische, die Umhergetriebene; — Ndefingo, ich wurde in Sklaverei ver kauft; — Ndeljawefi, ich aß Ungemach; — Ngaljanawui, mit wem esse ich? — Ngapfiaki, warum sterbe ich? - Msa- mire, die zur Auswanderung veranlaßte; — Ndesoko, ich wurde beraubt. — Diese Namen aber sind nicht zufällig gewählt, es sind auch nicht Namen von Verwandten oder Freunden, die man seinen Kindern beilegt. Vielmehr ist es Dschaggasitte, die Namen der Kinder nach den Ereig nissen zu bilden, die bei ihrer Geburt die Eltern betrafen. Da ist es wahrhaft erschreckend, wieviel häufiger man diesen Elendsnamen begegnet als Namen, die von einem freudigen Ereignis berichten. Von wieviel Not und Jammer erzählen sie! Die leibliche Not ist, wenn man näher zusteht, ost un trennbar verbunden mit großer Seelennot. Umso verständ licher wird es für jeden Unbefangenen sein, daß hier die christliche Mission eine Licht- und Freudenbringerin, von ent scheidender Bedeutung sein muß. — Die Irühjahrsmode«. vor denen man noch vor acht Wochen, als die ersten Modelle im Schaufenster erschienen, kopfschüttelnd stehen blieb, sind jetzt „heraus", das heißt, sie werden von kouragierten Vertreterinnen des schönen Ge schlechts recht ostentativ zur Schau getragen, damit sich das Männerauge eher daran gewöhnt. Not tuts allerdings, denn die diesjährige Mode bevorzugt Farben, die direkt giftig aussehen. Grüne, rote, violette Blusen von stechendem Farbenton, den der Konfektionär natürlich Tangogrün, Tangorot usw. nennt, sind besonders beliebt. Es ist übrigens kaum daran zu zweifeln, daß sich auch das unge wohnte Auge bald in diese neuen Farben finden wird; und ist erst die erste Abneigung überwunden, so wirkt das blendende Farbengewirr einer Schar junger Mädchen vielleicht ganz malerisch und ästhetisch. Es ist halt wie bei jeder Mode: zuerst schimpft man darüber, und später kann man sich etwas anderes garnicht gut vorstellen. — Der Heilige Aröan, auch der Weinheilige genannt, hat seinen Festtag am 25. Mai. In den überwiegend wein bauenden Gegenden wird dieser Tag noch heute festlich be gangen. Nach voraufgegangener kirchlicher Feier pflegt man in allerlei sinnigen Gebräuchen, die vornehmlich in Süd deutschland besonders zahlreich und originell sind, der Be- deutung des Tages entsprechend zu gedenken. Und da der Winzer, genau wie der Landmann, gern seine Erntehoffnungen und -aussichten mit bestimmten Kalendertagen zu verknüpfen pflegt, so hat der Urbanstag für beide auch noch eine weitere Bedeutung. Ist das Wetter an diesem Tage sonnig und schön, so soll mit Bestimmtheit ein warmer, sonniger Sommer und Herbst, vor allem aber eine gute Weinernte in Aussicht stehen. Letztere, Prophezeiung würde sich allerdings besser in soweit einschränken lassen, daß eine gute Weinernte wahrscheinlich ist, wenn am Urbanstage, also gegen Ende Mai, die Reben bereits eine dunkelgrüne Farbe angenommen haben. Denn bei Halbwegs normal verlaufendem Sommer kann dann mit Fug und Recht auf ein richtiges und recht zeitiges Ausreisen des Weines gerechnet werden. — Der Heöurtstag unseres gelickten Königs ist auch in unserer Stadt von verschiedener Seite würdig gefeiert worden. Der Königlich Sächsische Militärverein für Wils druff und Umgegend veranstaltete am vorigen Sonnabend abend als Vorfeier im Saale des Hotels „Weißer Adler" einen Kommers. Den Geburtstag selbst zeigte in den Morgen stunden unsere Stadtkapelle durch einen Weckruf an. Bald wehten Flaggen von öffentlichen und Privatgebäuden. Die Schule hielt vormittags 10 Uhr eine öffentliche Feier ab. In beredten Worten brachte zu derselben Herr Bürgerschul lehrer Leuschner als Festredner dem hohen Geburtstags kinde herzliche Wünsche dar und gedachte sodann in seinen weiteren Ausführungen der Ereignisse vor fünfzig Jahren in