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«SKSSSB-SSSM-SSSSSSNSSSSSKSSSSSSNS-rSSSSS qirH Uls «SM SSSSSLSSSKSHSSLS^SSHchch'S^SSSKESSGS^H^Hd, »SLSSSSASSSSKS»Ä»SSLSS^SSSSSSSSSSSSSS Welt «m Bild »exs-LeeLS-SL-b^LL^?LLLL«LLL«««««««L««» Nach arr csüer Zchrecken. Roman von K. V a t t m a n n. . (Fortsetzung.) 8 sM^rci Tage später >var Graf Heinz ^k-Wtl- Horst wiederum ans dem Horst- stein und da» neue Leben begann. V Nicht von heule auf morgen wurde alles anders! Es ging vielmehr unendlich langsam! Aber es ging doch. Der Graf ritt selbst aus das Feld, ließ sich von dem -Oberinspektor Vortrag halten, gab selbst zu manchen schon längst notwendigen Verbesserungen in Ställen und Lcutehäusern die Anregung, machte Vorschläge und arbei tete sich langsam in alles hinein. Dazu kanr, daß der tätige, überaus tüch tige Oberinspektor einen schmerzhaften Rheu matismus zu überstehen hatte, der ihn wochenlang lahm legte, die Kraft des neuen Herrn ausprobte und voll in Anspruch nahm. Da fühlte Heinz Horst Frankcntal zuerst das, was seine Hilde von der Süßig keit und Unentbehrlichkeit der Arbeit ge schrieben und zuweilen, in der allerersten Zeit ihrer Ehe, auch zu ihm gesprochen hatte, und je mehr er davon erfüllt wurde, desto tiefer lernte er sie verstehen. Langsam zuerst schlichen die Monate ins Land, schließlich wurden sie behender, zuletzt flogen sie dahin und wurden nur durch die Sehnsucht, die tief im Herzen saß, verdun kelt. Der Gras verlangte oft mit heißen Schmerzen nach seiner Gemahlin, malte sich die Seligkeiten aus, die sie jetzt, in gemein samer Arbeit, empfinden würden, und mußte oft die Zähne zusammenbeißen, um seinen Schmerz nicht laut heraus zu schreien. Die beiden Alten, die sein junges Weib so sehr geliebt hatten, lagen unter den still sten und stärksten Tannen des Parkes, die dicht ihre Zweige zueinander neigten, als wären sie zusammen verwachsen. Nur ein Kreuz stand in der Mitte der beiden Hügel. Ein Spruch flammte in goldener Schrift zu der Sonne empor: „Ihr wäret treu." Es ging alles seinen alten Gang, nur daß das Auge des Herrn jetzt wachte und sorgte. Die Ernten gediehen, die Wälder prang ten in neuer Kraft. Nur einmal trat der See über seine Ufer und floß in das alte Erbbegräbnis hinein, fchwemmte einige der Särge los, und trieb auch den mächtigen, kostbaren Eichensarg, der auf einem Kata falk in der Gruft stand, den Sarg, den die Gräfin Hilde vor sechs Jahren erhalten hatte, weit sort. Er kam wieder an seinen alten Platz. Der Graf stand selbst bis an die Knie im Wasser und erteilte seine Befehle. Die Flut, die aus verborgenen Quellen gekommen war und mächtig gewütet hatte, lockerte seine Klammern. Kaum war der Graf ins Schloß gegangen, stürmte ein Ar beiter, schreckensbleich und an allen Gliedern zitternd, zu dem Grafen herein. Er konnte lange kein Wort hervorbringen. Aber endlich verstand und begriff der Graf ihn doch. Seine Hand fuhr an die Stirn, sein Blut begann zu kochen. Es wat doch nicht möglich. Der Sarg, in welchen die schöne Gräfin Hilde gebettet war, enthielt nicht die Reste ihrer Leiche. Nur ein zerrissenes und ver staubtes Schlcieriuch kauerte in einem Winkel. Lange Wochen schwebte der Gras nach dieser Entdeckung zwischen Tod und Leben. Der Arzt kam täglich mehrmals auf das Schloß. Endlich aber war die Macht des Fiebers gebrochen. Graf Horst Heinz ließ nichts unversucht, um das düstere, unselige Geheimnis zu er gründen. Das Rätsel ließ sich indes nicht lösen. Er wußte sich längst keinen Rat mehr. Seine Augen schauten einzig zur Höhe auf, als erwarteten sie von dort die Erlösung von allen Qualen des Zweifels. In den gutbestandenen, unabsehbaren Maisfeldern von Henri Smiths Musterfarm tuschelte der Frühlingswind. Die breiten jungen Blätter biegen sich leise unter ihm, und ihre grüne, steife Seide wispert ein sehn süchtiges Lied. Eigentlich hatte auf dem Platz, wo sie stehen, in diesem Jahre, Weizen rauschen sollen. Es war Frau Metas Traum gewesen, und der Ehehcrr hatte ihm nicht widersprochen. Es wäre eine gute und schöne Sache, wenn es hier auf der Ohiofarm mög lich gewesen wäre, deutsches Korn anzu bauen. Der Schwiegervater hatte, ohne erst zuvor mit langen Vorschlägen und Beden ken zu kommen, von seiner allerbesten Aus saat zu ihnen geschickt. Das hatte genug Kosten gemacht. Hundertmal dafür wären sie imstande gewesen, die gelben, dicken Kör ner in der Nähe zu bestellen. Auf den um liegenden Farmen freilich gab es kein Win terkorn. Aber weiter, tiefer in die Wildnis hinein, lag die Schatzkammer Nordamerikas, die Begthon-Company, die war eigens für Roggen-, Hafer- und Weizenbau hergerichtet. Aber cs sollte deutsche Aussaat fein. Vor Jahren würde Henri Smith dies noch mit einem breiten, spöttischen Lächeln abgetan haben. Jetzt nicht mehr. Mehr als alles Bitten und Betteln hatte es die Art und das Wesen seiner Frau vermocht, das Fünk chen deutschen Heimwehs, Has tief versteckt unter den neuen Gefühlen, zu erlöschen drohte, als er sie kennen gelernt hatte, auf- zuweckcn und zu einer lebensfähigen Flamme zu machen. Jetzt brannte sie seit Jahren glänzend und emsig. Und wenn trotzdem Mr. Henri Smith immer noch Far menbesitzer von Ohio war, so lag es daran, weil der geforderte und auch völlig gerecht fertigte Preis für diese beste und fruchtbarste Farm noch so recht von keinem sicheren Käu fer zu bekommen gewesen war. — Erst in diesem Frühjahr war einer, ohne zuvor viel davon zu sagen, auf seine Farm gekommen, hatte treu und fleißig in Reih und Glied mitgeschasft und war dann erst neulich — beim Diner Sonntags, wo fast regelmäßig ein guter, knusperiger Truthahn unter dem Messer des Hausherrn zerlegt wurde, damit herausgerückt, was ihn eigentlich herge trieben hatte. Er wollte die Ohiofarm nämlich kaufen. Aber — die Katze im Sack hätte er niemals erstehen mögen und der kurze Augenschein täuscht nirgends mehr als in Amerika. Denn er war doch kein Deutscher. Er war ein geborener Amerikaner und hielt nicht sehr viel von den Greenhorns. !Aes alles hatte er in seiner kurzen unverbindlichen Art Henri Smith gestern eröffnet — hatte ihm auch auf die Schulter getippt und gemeint: „Sie haben fast wie ein Amerikaner hier gewirtschaftet, Smith, nur mit dem Weizen aus Deutschland, das war noch mal echt greenhornig." (Greenhorn: Unerfahrene, Fremde). „Well, Sic haben's ja auch ein gesehen. Mais macht allein Geld. Wie sollten wir Wohl unsere feisten Schweine niästen, wenn wir Weizen bauen sollten. — Wir haben da einen guten Spruch, Smith. Er lautet: to rob Löter rm pa/ Laut (ein Loch aufmachen, um ein altes zuzustopfen). Dieser Spruch kommt von Euch Deutschen her. Wir richtigen Amerikaner leben bloß für die Gegenwart und lassen die Vergan genheit, mag sie auch hundert Löcher haben, außer acht". Früher wäre Henri Smith aufgefahrcn, hätte den weisen Mann mit einem tüchtigen Fußtritt vor seine Tür befördert und hätte dreimal ausgespuckt. Heute nickte er. „Haben vielleicht recht, Both. Jeder, wie er kann und mag — Aber warum sagen Sie mir das alles? — Seh nicht recht den Grund ein. Sind doch kein Volksredner." Da hatte der andere ruhig geantwortet: „No, aber der zukünftige Besitzer der Ohiofarm, Freund." Das war dem starken Smith in die Glieder gefahren — Sollte es diesmal nach all den Enttäuschungen wirklich Ernst wer den? — Sollte ein Geschäft zum Abschluß kommen, das ein vorzügliches zu nennen war. - Er wollte seine Gedanken gewaltsam von dem Zukunftsbilde, das sich vor ihm aufrollte, abbringcn, dachte daran, wie er den gesäten Weizen wieder hatte umpflügen müssen, weil er einfach nicht fortgegangen war und dafür — später wie sonst — wieder- um das alte, ausprobierte Futter des Viehs hastig und überstürzt in den amerikanischen Boden versenkte. Weder er, noch Frau Meta, hatten sich etwas Rechtes davon ver- sprocken. Die Bestellung war lange nicht so gut, wie sie sonst gewesen war. Es konnte also nicht Wunder nehmen, blieb diesmal der Ertrag weit hinter dem früheren zurück. Aber es war anders ge- kommen. Es hatte den Anschein, als wollte auch hier die erprobte Heimatsart über das Neue, Fremde siegen. Der Mais gedieh wundervoll. So gut wie noch kaum zuvor ließ er sich an. Smith sah über das Feld fort, nickte ein paarmal und wollte dann an den festgefügten, mit Dächern versehenen Unterkunftsställen des Viehs, in denen sie während des Frühlings, Sommers und Herbstes standen, vorüber, zu dem Spiel platz der Kinder, wo er die Frauen zu wissen glaubte. Er blieb aber auf halbem Wege stehen. Nein, er mußte vorläufig noch den Mund halten. Diesmal sollte seine Frau nicht eher von den schwebenden Verhand lungen Wissei», bis sie greifbare Form an nehmen würden. Er mutzte sich erst erkun digen, ob Both wirklich das Kapital besatz, was er angab — mutzte genau und sorgsam nach ihm forschen. Man hatte hier zu viel gehört. Es war rein unglaublich, auf was die Leute alles kamen — was sie änstellten, wenn es um eine Farm ging. Und er be- schloß morgen gleich zu seinem Freunde und Nachbarn, den er als zuverlässig, ehrlich und schlau durch lange Jahre erprobt hatte, zu reiten, um die Sache mal erst mit ihm durchzusprechen und seine Hilfe bei den Er- kundigungen zu erbitten. Frau Meta durste nicht wieder in Hoffnungen gestoßen werden, die sich hinterher als kindische Träume dar stellten. Sie war nicht mehr ganz so frisch und kraftvoll wie damals, als sie zum erstenmal ihren Arm Mais über die Bauken den Borstentieren geworfen hatte. Sie klagte niemals, im Gegenteil, sie hatte ost so etwas unendlich Weiches, Dankbares im «»SSSTSSSSSSSSSSSSSSKKSSSSSSKSSSSSSSS» Welt im Bild schließlich ihre Ersparnisse nur für die Ver wandten aus." Mir war's, als würde wieder der unsicht bare Thron vorgerückt, auf dem das alte Erbpaar Platz nahm, um selbstgefällig lächelnd die schuldige Verehrung der Ver wandten entgcgenzunehmen. Von diesem unsichtbaren Thron aus regierten sie nicht nur ihr Haus, sondern sorgten auch dafür, daß ihr Ansehen in der übrigen Familie hochgehalten und ihre in bescheidenem Wunschton ausgesprochenen Anweisungen, denen sich niemand entziehen konnte, ausgeführt wurden. Sie sahen mfch beide so heiter und sorg los und so selbstsicher und selbstzufrieden aus, daß man schließlich gern bei ihnen ver weilte, obwohl es, wie man sich Wohl im geheimen versicherte, „mörderlich lang weilig" war. Als ihnen ein reicher Mann eine enorme Summe für das in höchster Kultur stehende Gut bot, besannen sie sich nicht lange und verkauften es, um sich in die nächste kleine Stadt zurückzuziehen, wo eine eben fertig gewordene große Villa zu vermieten stand. Wir hofften nun endlich — wir waren schon fast vier Jahre verheiratet — unsere Biedermeiergarnitur zu erhalten, und Lotting erinnerte bescheidentlich an „ihre Truhe", aber Tante Bertin erklärte, nein, sie müsse sich nun schon von Külpendorf tren nen, da möchte sie die bekannten Sachen zunächst noch mitnehmen, und sie würde sie gelegentlich senden. Den tüchtigen Inspektor wollte der neue, noch junge Besitzer nicht behalten, Mamsell hatte mittlerweile in zehnjahrelangem Dienst aus Külpendorf auch nicht an Schönheit ge wonnen, und beide sehnten sich nach einer eigenen kleinen Landwirtschaft. Er faßte sich ein Herz und bat Onkel Jurgen um ein kleines Kapital, das er gern verzinsen würde. Aber der alte Herr lächelte nur: „Min lev Enspektör — loaten Se dat man noch 'nen beten achter. Dat mit son egen Wirtschaft, dat bringt Sorgen, geihn Ss man ruhig as verheiraten Enspektör — dat's beter! Se weiten jo, wenn wi mal starven, dann habb'n wi Sie ook bedacht." Er legte ihm väterlich wohlwollend dabei die Hand auf die Schulter, und Tante Ber- ting sagte das Gleiche, nur ins Weibliche übersetzt, zu Mamsell. Da taten sie beide ihr Erspartes zusam men und Pachteten eine kleine Gastwirtschaft im Vertrauen auf ihre Tüchtigkeit, und der neugebackene Gastwirt Pflegte im Laufe der Zeit zu seiner Frau zu sagen: „Wenn's so weiter geht, dann schaffen wir's auch ohne Erbschaft, aber nett wär's doch." Der Traum seiner jetzt schon überreifen Jahre war ja doch noch eine solche kleine Blldnerei mit drei Pferden und zehn Kühen. So gingen die Jahre hin, die Nichten wurden zwar nicht mehr zu den Arbeits festen befohlen, aber als Tante und Onkel „klapprig" wurden, mußten sie „umschichtig" immer mehrere Monate dort sein, um- mit ihnen Patience zu legen, die alte Köchin in der Wirtschaft zu unterstützen, vorzulesen, Geschäftsbriefe zu schreiben. — und die wachsenden Launen des Paares zu tragen, das mit den Jahren an Vortrefflichkeit immer mehr zunahm. „Wir danken's euch, na, Ihr werdet ja sehen," das war das Wort, das den Dank für spätere Zeit aufsparte. Und dann — nach langen Leiden, in denen doch eine bezahlte Pflegerin eintreten mutzte, starb Tante Berting. In ihrem Testament war nur ihr „lieber Ehemann Jürgen" zu ihrem Erben ernannt — aber er war so großmütig, jedem Verwandten ein Andenken zu senden. Ich erhielt zwar nicht die schon lange fällige Kamingarnitur, aber eine Unmenge Blech dosen mit eingemachten Tomaten, weil Onkel kein Freund dieser Früchte war, und Lotte, die merkwürdigerweise nicht geheiratet hatte, bekam eine große Gemmenbrosche. Der unsichtbare Thron kam ins Wanken; Onkel Jürgen schien ihn allein nicht behaup ten zu können, außerdem waren meine Schwiegereltern, die ihn beide immer auf recht erhalten und gestützt hatten, auch heim- ' gegangen. Erst die Nachricht von Onkel Jürgens Tod, der ganz plötzlich kam, ließ uns wieder an die „reiche Erbschaft" denken. Helmuth begann schon Vorschläge zur Anlage des Kapitals zu machen, Lotte wollte eine große Reise, möglichst nach Aegypten, von einem Teil der Erbschaft unternehmen, fern in Holstein hoffte ein alterndes Paar end lich auf die kleine Landwirtschaft. Und dann kam der Tag, an dem der un sichtbare Thron wirklich krachend einstürzte: Zwar hatte Lotte schon mit einem Spedi teur Rücksprache genommen, der „ihre" Truhe endlich in ihre Obhut schaffen sollte; Walter kam, strahlend vor Freude, endlich sich ein schönes Reitpferd kaufen und sich zur Kavallerie versetzen lassen zu können, — niemand erbte etwas, Universalerbe des ge samten Vermögens., über das laut gegen seitigen Testaments der überlebende Teil allein seine Bestimmung trefsen konnte, war ein wildfremder junger Mann, der irgend wo „Volontär^ war, ein „lieber Neffe", wie Onkel Jürgen ihn bezeichnete, der Sohn einer „Cousine im zweiten Grade". Lotte sagte dem Spediteur ab, denn all ihr Leinenzeug mußte dem Erben verbleiben, und meine Kamingarnitur habe ich natür lich auch nicht bekommen. Inspektor Mädig mußte Gastwirt bleiben und Walter Infan terist. Mit stolzer Selbstverständlichkeit nahm der „liebe Neffe" von allein Besitz, und wenn wir zum „liebevollen Andenken" ein Stück des Hausrats haben wollten, durften wir es zum Taxwert — kaufen. Eins aber hatten mir die alten Leuts hinterlassen: ich denke ihrer in wirklicher Bewunderung, wie sie es mit Leichtigkeit verstanden haben, sich auf den unsichtbaren Familienthron zu schwingen, und welche dienstbereiten, freundlichen Helfer und Hel ferinnen sie von diesem Thron aus beriefen und sich sicherten. Sie waren also wirkliche Lebcnskünstler gewesen. llerunglückles kedwiia. Von C. T. O^s ist eine Tatsache, daß Rehe, diese Zierde unserer Wälder, zuweilen auf recht merkwürdige Weise verunglücken. Im Spessart wurde ein Gabelbock verendet ge funden, der von einem Rivalen zu Tode geforkelt worden war. Die Lunge war durchbohrt und in der Gehirnschale stak eine abgebrochene, dolchscharfe Endenspitze. Oester war man aus Treibjagden Zeuge, wie sich Kitzchen — also junge Rehe — aber auch Schmalrehe auf der Flucht durch An rennen an Baumstämme die Hirnschalen einschlugen oder- die Genicke brachen. Ein Kitzchen wurde von einem wildernden Hund verfolgt, es rannte gegen einen Drahtzaun an und brach das Genick. Ein anderes Kitz- chen wurde von einem Jäger befreit, das sich derartig im hohen Heidekraut verwickelt hatte, daß es sich nicht mehr losmachen konnte. Dieses heftig klagende Kitzchen wäre elendiglich zugrunde gegangen, wenn ihm nicht geholfen worden wäre, da das lange Heidekraut sich an dem einen Hinter laufe derartig fcstgewickelt hatte, daß nur mit Hilfe des Knickers die Befreiung er möglicht wurde. Sehr häufig kommt es auch vor, daß Rehwild zur Nachtzeit von der Eisenbahn überfahren wird. Die großen Lichter der Lokomotiven scheinen den Rehen, welche auf oder neben dem Gleise stehen, die Orientierungsmöglichkeit zu benehmen. Dieselbe Erscheinung trifft auch bei Hirschen zu. Viele Opfer unter den Rehkitzen for dert auch die Mähmaschine, die auch für andere Wildgattungen, die sich gern in hohem Getreide aufhalten, sehr oft ver hängnisvoll wird. Ebenso werden tiefe Steinbrüche dem Rehwild oft verhängnis voll. Man beobachtete, wie im Werragrunde ein laufwund geschossener Rehbock, der von einem Hunde gehetzt wurde, in einen tiefen Steinbruch stürzte. Der Hund war derartig im Schuß, daß er gleichfalls in den Ab grund fiel. Bock und Hund stürzten sich zu Tode. Im Spessart kam einmal ein Gabel bock dadurch um, daß er beim Ueberspringen eines Drahtzaunes stürzte, sich das Geweih abbrach und so schwere innere Verletzungen zuzog, daß ihn ein hinzukommender Jäger abfangen mußte. Sin früktingstag. Waldesdust und Himmelsblau, Sonnenglanz auf grüner Au', In den Lüften Lerchenschlag: Sei gegrüßt mir, Frühlingstag! Herdenglöcklein klingen d'rein In der Hirten Rohc-Schalmei'n, Und die Blümlein an dem Bach Schau'n den Wellen träumend nach. Stiller ivird's in Wald und Flur, Denn es feiert die Natur; Selbst die Vöglein schweigen still, Weil es Abend werden will. Mondenglanz auf grüner Au', Elfentanz im feuchten Tau — Weiß es nicht, wie lang' ich lag Träumend noch im kühlen Hag. Th. G-Lky. «KAA Vklickt! KHEK« Wem viel gegeben, dem muß viel gelingen, Wohl ihm, wenn seine Pflicht er treu getan. Wer wenig kann, wird Großes nie vollbringen Doch nicht das Ziel, die Richtung macht den Mann, Drum sei zufrieden, und laß andre Klagen, Ob viel, ob wenig, darauf kommt's nicht an; Nur der mag ruhig sein, der sich kann sagen, Ich hab' geleistet, was ich leisten kann. Rudolf Müller.