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Umtlicker ^eil Wilsdruff, den 8. April 1914 7» (8»N.) 4°r (5°° V.) Sonnenaufgang Sonnenuntergang Meißen, am 9. April 1914. Nr. 203 I. Freilag und Sonnabend, den 17. und 18. dieses Monats bleiben die Kanzleiräume der Amtshauptmannfchaft wegen Reinigung geschlossen. An beiden Tagen werden nur dringende Sachen erledigt. Die Bausprechstunde fällt am 18. dieses Monats aus. 5" lö'°) I! Mondaufgang 6" (6") ss Monduntergang Neues aus aller Mell. Kaiser Wilhelm hat an den Zaren ein Handschreiben gerichtet, in dem er die Freilassung der in Rußland verhafteten deutschen Lustschiffer erbittet. Prinz und Prinzessin Heinrich von Preußen begaben sich unmittel bar nach ihrem Eintreffen in Buenos Aires wieder an Bord des „Kap Trafalgar". Anläßlich deS 75jährigen Jubiläums der Leipzig-Dresdner Eisen bahn sand in Leipzig eine Gedenkjeier statt, der die Spitzen der Be hörden beiwohnten. Das Vermögen der Pensionsanstalt der Bühnengenossenschast ist im letzten Geschäftsjahre um 427000 Mark aus 9 810000 Ml. angewachsen. Der sächsische Kultusminister DDr. Beck vollendet heute sein 80. Lebensjahr. Der Auksichtsrat der Dresdner Albert-Theater-A.-G. verpflichtete den Berliner Theaterdirektor Licho vom 15. August an als Vorstand und Direktor. Der Wehrbeitrag der süns höchstbesteuerten Personen im Deutschen Reiche ergibt die ansehnliche Summe von 22 Millionen Mark. Gewitter und Regengüsse richteten in Württemberg, Baden und dem Elsaß vielfach erheblichen Schaden an. Der ehemalige französische Finanzminister Caillaux wurde vom Untersuchungsrichter Boucard einem sünsstündigen Verhör unterzogen. König Gustav von Schweden wurde am 9. April vormittag einer Magcnoperation unterzogen und hat die Operation gut überstanden DaS lenkbare Luftschiff „Cita di Milano" ist in Mailand durch eine Explosion völlig zerstört worden. Wetteranjage der amtlichen sächsischen Landeswetterwarte: West wind; wolkig; kühl; zeitweise Niederschlag. Aus Stack unä Land Mitteilungen anS dem Leserkreise für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Merkblatt für den 1v. und 11. April. DicklamNicker ^eil. Aufblühen kennen zu lernen, andernteils aber auch veran- l lassen, das uns von der Natur in unserer Heimat Darge- botene recht zu würdigen. Der Helfershelfer bei dieser Sammlung find viele, und es ist inleressant, zu erfahren, wie die Großindustriellen in unserem heimischen Gewerbe, der Möbelindustrie, bemüht sind, durch kostenloie Anfertigung und Ueberlassung von wertvollen Schränken und Tafeln der Ausstellung ein würdiges Ansehen zu geben. Einen Niu- I seumsschrank aus echtem Nußbaum lieferten die Herren Möbelfabrikanten Sinemus und Max Müller, Tafeln mit Unterschränken schenkten die Firmen Weinhold, Klemm k Co. und Arthur Eckelt; außerdem stehen noch in Aussicht Glas schränke von den Herren Hildebrand und Eger 8- Koch. Ein großer Teil von Schätzen ruht leider wohlverwahrt in Kisten und Kasten und kann nicht gezeigt werden, weil es eben an Raum gebricht Nun, unsere Stadtbehörde, die stets bemüht ist, das Ansehen unseres Ortes zu heben und in ihr die Kunst zu pflogen und zu fördern, wird gewiß in Bälde der Ausstellung derartige große Räume zur Ver fügung stellen, die eine Ausbreitung größeren Stils ermög lichen. Wie eng ist jetzt der Eingang zu den Sammlungen und doch wieviel Wissenswertes bietet dieser schmale Gang. In ihm ist Wilsdruff im Bild dargestellt. Der Walbreich- lum der Umgegend des Ortes gab Veranlassung zur Ent wicklung der Tischlerei. Eine bildlich dargestellte Hetzjagd bei Wilsdruff im Jahre 1526 zeigt nicht nur den Wald-, sondern auch den Wildreichtum dieser Gegend. Besonders zu erwähnen find noch Bilder vom Jahre 1842 und 1860, die Wilsdruff als Ackerbaustädtchen zeigen; außerden^mögen noch genannt sein die erste Möbelfabrik des Ortes in der Ratsmühle vom Jahre 1882, das Freiberger Tor, das im Jahre 1842 abgetragen wurde, und verschiedene Personen, deren Wirksamkeit mit der Entwicklung der Stadt in inni gem Zusammenhänge stehen. Das Großväterchen- und Großmütterchen-Zimmer ist einzig. Hier erblickt man einen uralten runden Tisch, ein Kanapee, dessen Lehne noch Hand schnitzereien aufweist, gepolsterte Lehnstühle, eine Truhe aus Holz, eine solche aus Eisen, einem Geschenk des hiesigen Amtsgerichtes, eine Truhe der Böttcher, eine alte Kastenuhr, aus einem Wandbrette verschiedene zinnerne Gefäße und noch viele andere ganz altertümliche Gegenstände. Von ! einer alten Bibel vom Jahre 1720, die aufgeschlagen auf dem Tische des Großväterchen liegt, schreibt ein gewisser Ulbrich, daß er sie dreimal durchgelesen habe. Der nun noch anstoßende größere Raum ist überfüllt und die meisten Schätze in demselben können, wie oben schon erwähnt, nicht gezeigt werden, weil sie aufeinander gestapelt und des Staubes wegen unter Verschluß ausbewahrt sind. In Rück sicht aus die heimische Industrie, die Möbelfabrikativn, sind hier zunächst ausgestellt die meisten in- und ausländischen Hölzer und ihre Schädlinge aus der Jnsektenwelt; desgleichen I aber Mch die Vögel, die Gehilfen des Menschen bei der Vertilgung derselben sind Nicht nur die Entwicklung und Verwandlung der schädlichen Insekten in Falter ist wahr zunehmen, sondern auch Stücke von Holz und Rinden, in I denen sie ihre Zerstörungsarbeit verrichtet haben, werden gezeigt. Diese Jnsekteniammlungen find Geschenke der Herren Zieschang in Kaufbach und Richard Bretschneider in Wilsdruff Ein von Herrn Mehlig-Wilsdruff geschenkter Miniaturschrank, der ohne Leim und ohne Nägel gearbeitet, daher auseinander genommen werden kann, ist in diesem Raume ebenfalls aufbewahrt. Eine sorgfältig entworfene Heimatkarte mag ebenfalls nicht unerwähnt bleiben. Alle die vielen anderen wertvollen Gegenstände einzeln aufzu zählen, ist nicht möglich; es mag darum mit den erwähnten genügen. Mit Dank gegen die Veranstalter und Freunde und mit dem Wunsche, der Heimatausstellung nur Wohl wollen entgegenzubringen, schließen wir den Bericht. — Die Wohltätigkeits-Ausführung des Spieler ensembles des Kreisvereins Wilsdruff im Verband deut- Die Reinigung der Schornsteine im hrestgen Stadtbezirke findet vom 1d. Kis SV. April d. I. statt. >ne Der Stadtrat. scher Handlungsgehilfen brachte nach Abzug von 34 Mk. Unkosten einen Reingewinn von 76,35 Mk , der der Frei willigen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz Wilsdruff über wiesen wurde. — Iröhliche Jeiertage wünschen wir an dieser Stelle allen unsern Leserinnen, Lesern und Geschäftsfreunden, da es uns nicht möglich ist, jedem einzeln unsern Glückwunsch darzubringen. Möge nach dem langen Hasten, Mühen und Sorgen der letzten Monate, wie sie unser scharf angespann- ter moderner Lebenskampf nun einmal mit sich bringt, jedem wenigstens während der bevorstehenden Ostertage ein fröhliches Stündchen der Ausspannung und eine frohe ungetrübte Festlaune beschieden sein, und möge geschäftlicher oder häuslicher Aerger an diesem Tage fernbleiben. Das ist unser Herzenswunsch für alle, und somit nochmals ver- gnügte Feiertage! — Hsterurlanver. Unsere jungen Vaterlandsver- leidiger erscheinen, viele zum ersten Male seit ihrer Ein berufung zur Fahne, jetzt daheim bei ihren Angehörigen. Den jüngsten Jahrgängen, die erst ein halbes Jahr von „Muttern" fort sind, ist der Urlaub noch etwas neues, sie genießen voll Freude die schönen Tage und sind stolz über den Eindruck, den sie bei der weiblichen Jugend ihrer Heimat „schinden." Die älteren Jahrgänge denken bereits prosaischer, interessieren sich schon wieder von neuem für Feld und Garten, und sangen sogar schon an zu zählen, wieviel Tage die Reserve noch hat. Alle aber empfinden die Befreiung vom Drill in diesen paar Tagen als eine wohltuende Abwechselung, und jeder von uns wird ihnen eine solche von Herzen gönnen — Programm für die Rlatzmufik am 1. und 2. Oster- i feiertag, ausgeführt von der hiesigen Stadtkapelle unter Leitung des Herrn Musikdirektor Emil Römisch. 1 Feier tag: 1. „El Capitan", Marsch von Sousa; 2. Oubertüre I zu dem Singspiel „Das Versprechen Hinterm Herd" von v Festaedanken. Festestäge grüben uns schon aus naher Ferne. Bald werden sie als liebe Gäste in unsere Häuser treten und Glanz und Frieden und stille Heiterkeit als Gastgeschenke bringen. Wie arm wären wir ohne diese Feste! Wir würden uns zerauälen im Gleichmaß der Tage. Selbst der Alltag erhält neue Weihe, wenn er den Festen folgt. Wir haben uns erholt zu neuer Arbeit, die uns nach der Ruhe wieder wie eine Lust erscheint. Wirklich, das müssen kluge Menschenkenner gewesen sein, die so die Feste setzten. Im Rhythmus der Feste, wie sie kommen und gehen, schwingt unsere Seele. Sie soll nicht ihren eigenen Schwung verlieren. Darum ist es, daß ernstes Sinnen und lachende Freude wechseln. Karfreitig und Ostern, Das ist wie ein Gleichnis des höheren Lebens. Die Welt feiert ihr Auf erstehen. Der Lenz schreitet durch das Land und streut auch den Mühseligen und Beladenen seine Gaben: wärmenden und kosenden Sonnenstrahl, der aus der Höhe in unsere Lebensniederungen tritt, und das junge Grün, das aus der Tiefe schwarzer Schollen wie ein Dankgebet der Mutter Erde zur Höhe grüßt. Ostern ist ein Gnadengeschenk des Himmels, das die frohe Botschaft der Erlösung und Wieder auferstehung zu den Staubgeborenen bringt. Karfreitag ist der Aufstieg der Menschenseele aus der Haft tiefster All täglichkeit in jene Höhe, die die Heimat des heiligsten Gefühles ist. Vor der Lust der Ernst. Nur die Rohheit genießt die Lust mit trunkenen Sinnen. Wer sich des Oster tages erfreuen mag und jubelnd die Lenzerstehung begrüben will, heilige seine Seele. Die geläuterte Seele kann erst -die Heiterkeit des neuen Werdens umsangen. es«? Die Königliche Amtshauptmannschaft. — Die Keimatausstellnng in Wilsdruff. Wer Ge- legenheit gehabt hat, die durch Herrn Lehrer Kühne ins Leben gerufene Heimatsammlung unter vermittelnder An- leitung einer guten Führung kennen zu lernen, kann sich der Ansicht nicht entwehren, daß durch dieselbe etwas Groß zügiges geschaffen worden ist. In leider viel zu kleinen und engen Räumen sind Schätze aufbewahrt, die einesteils ermöglichen, Wilsdruffs Anfänge in der Industrie und sein — Keffelsdorf. (Einquartierung) Vom 16. zum 17. April wird der hiesige Ort mit 3 Offizieren, 10 Feld- webeln und Unteroffizieren und 58 Gemeinen der Maschinen- gewehr-Kompagnie des Infanterie-Regiments Nr 182 mit zusammen 25 Pferden belegt werden Die Offiziere er halten nur Morgenkost; die Mannschaften haben Anspruch auf volle Verpflegung. Für die Pferde sind volle Rationen zu gewähren. — Aeukirche« Das am vergangenen Sonntag statt gefundene Stiftungsfest des hiesigen Königlich Sächsischen Militäi Vereins und des Gesangvereins hatte sich eines sehr starken Besuches zu erfreuen. Nach stattgefundener Festtafel, an der 200 Personen teilnahmen, fand Festball statt, welcher sehr gut frequentiert war. — Dresden, 6. April. Der Flieger Lippert, der heute früh 6 Uhr in Kaditz aufgestiegcn war, um die bei dem gestrigen Wohltätigkeitsschaufliegen vom Referendar Caspar aus Hamburg geführte Gotha-Taube auf dem Luftwege nach Hamburg zurückzubringen, rutsche in der Nähe der Schiffs- werft Uebigau aus unbekannter Ursache aus einer Höhe von 50 bis 60 Meter ab und stürzte zu Boden Das Flugzeug wurde vollständig zertrümmert Der Flieger blieb unverletzt. — Dresden, 9. April. (Die Zukunft des Sarrasani- vaues) Zirkusdirektor Stosch-Sarrasani hatte, wie bekannt, der Stadt Dresden sein Zirkusgebäude in Dresden-Neustadt zum Kaus angeboten, der Rat mußte dieses Anerbieten jedoch aus verschiedenen gewichtigen Gründen ablehnen. Jetzt hat Stosch-Sarrasani der Stadt einen neuen Vorschlag unterbreitet. Er will danach sein Gebäude in Zukunft jederzeit der Stadt zur Verfügung stellen, wenn die Stadt die Verpflichtung übernimmt, auf ihre Kosten die Bühne umzubauen und sie durch Hinzunahme der danebenliegenden Logen zu erweitern, um die Bühne auf diese Weise für gröbere Theateraufführungen brauchbar zu macken. Ein großer Mangel des Gebäudes lag bisher darin, daß die Bühne sich als viel zu klein erwies Da Oberbürgermeister Dr. Beutler kürzlich dem Direktor Stosck-Sarrasani die Zusicherung gegeben hatte, daß der Zirkus künftig bei den städtischen und staatlichen Behörden weitestens Entgegen kommen finden werde, so glaubt man, daß das Projekt zur Verwirklichung kommt. — Dresde«. Die Frau, die auf dem Neustädter Bahn hof am Sonntagabend überfahren und getötet wurde, ist eine 68 Jahre alte Witwe aus Meißen namens Leupold. — Kemnitz. Die Weltemühle am Eingänge zum Schoner Grunde wird am Ostersonntag in neuem schmucken Gewände dem Verkehr übergeben. Die Gartenanlagen, be sonders in der Umgebung des vollständig veränderten Gondelteiches, sind in ihrer ganzen Ausdehnung neu her gerichtet und dürften bei den Klängen eines Gartenkornertes allgemeinen Beifall finden. In dem gleichfalls renovierten Tanzsaal findet am zweiten Osterfeiertag das erste Tanz vergnügen unter der neue« Leitung statt. Die Eröffnung des neuen Lunaparkes dürfte sich um einige Tage verzögern, da die Aufstellung der Sehenswürdigkeiten, besonders der erst kürzlich eingetroffenen Gebirgsbahn, noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Es soll jedoch für andere originelle l Unterhaltung gesorgt sein. Die Vorbereitungen lassen je doch schon erkennen, daß Dresden ein großstädtisches Ver gnügungslokal bekommt. — Reinsberg.- Der hiesige Gemeindeoorstand Böhme hat sich krankheitshalber genötigt gesehen, sein Amt als Ge meindevorstand, das er lange Jahre mit großer Hingabe verwaltete, niederzulegen. Die Geschäfte führt bis zur Neuwahl der Gemeindeälteste Richter hier. — Klingenberg, 7. April. Die Talsperre ist nun mehr soweit vollendet, daß das Bauwerk mit Ausnahme der Nebenanlagen in Gegenwart der Herren Amlshaupt- I leute Dr. Streit-Dresden-A. und Dr. Sala-Dippoldiswalde von der Staatsregierung in die Verwaltung der Weißeritz- Talsperren-Genossenschaft übergeben werden konnte. Die Uebergabe erfolgt durch Herrn Baurat Creß an den Vor stand der Weißeritz-Talsperren-Genossenschaft Herrn Hofrat Pleißner. Der Genossenschaftsoorstand beschloß zum Zeichen des Dankes an Se. Majestät den König für das dem Werke bewiesene Wohlwollen die Genehmigung dazu einzu holen, daß die Sperrmauer den Namen Köntg-Friedrich- I August-Sperre führen darf. Zum Schluffe wurde der Schlußstein unter den üblichen Hammerschlägen in das Bauwerk eingefügt und eine Erinnerungseiche gepflanzt. Der Stausee hat eine Höhe von 388,3 Metern über und -1 aßt gegenwärtig eine Waffermenge von 11660 kbm. Nach venklpruck für Gemüt un«l Verltsmä. Schafft frohe Juaend euern Kindern. Des Lebens Heimsuchung zu mindern! Wer jung schon viel erfahren gutes, Trägt auch das Schlimme leichtern Mutes; Er weiß, es gibt ein Glück auf Erden, Und was einst war, kann wieder werden: Erinnerung an Schönes nährt Die Hoffnung, die den Schmerz verklärt. Fr. v. Badenstedt. Baumann; 3. „Der Wanderer", Lied von Fr. Schuberts 4. „Chant sans Parole" von Tschaikowsky; 4. „La Bar- carolle",Walzer aus der Oper „Hoffmanns Erzählungen" von Fetras. 2. Feiertag: 1. Castell-Vajour-Marich von Gilbert; 2. Ouvertüre zur Oper „Carmen" von Bizet;. 3 Largo von Händel; 4 „Schneesternchen", Gavotte von Gärtner; 5. Sourire d'Avril (Frühlingsgruß) Walzer von Depret. — Aerztkicher Dienst von mittags 1 Uhr ab: am 1. Oster feiertag: Herr Dr. med. Bartcky; am 2. Ofterfeier- tag: Herr Dr. med. Bretschneider. — Scho« gehts ins Aeld. Welcher Zauber liegt doch für den Landmann in diesen Worten! Jetzt hervor mit dem Pfluge und der Egge und hinaus damit in Gottes freie Natur! Erst wenn der Bauer wieder hinter seinem Pfluge einherschreitet und dabei von der fröhlich aufsteigenden Lerche begrüßt, da wird er sich seines schönen und wichtigen Be rufes so recht bewußt, und wie die Ringel des Rauches aus der kurzen Tabakspfeife lustig gen Himmel steigen, so hebt sich auch bei ihm wiederum die Hoffnung und Zuver sicht auf ein ganzes Jahr, und der Glaube an den alten Gott und dessen segensreiches Wirken macht sein Herz fröhlich. Köuigkiches Amtsgericht Auf dem Blatte 15 des hiesigen Handelsregisters, die Aktiengesellschaft „Ländlicher Spar- und Vorschutzverein für Röhrsdorf und Umgegend" in Röhrsdorf betreffend, ist heute vereinbart worden: Herr Richard Max Kuntze, früher in Wilsdruff, jetzt in Grumbach, ist nicht mehr Mitglied des Vorstandes. An seine Stelle ist der Gutsbesitzer Richard Kranz in Gohlis als stellvertretender Direktor bestellt worden. 10. April. 1727 Samuel Heinicke, Begründer des Taub- stummenwesenS, in Nautschütz bei Weißenfels geb. — 1741 Sieg Friedrich des Großen über die Österreicher bei Mollwitz. — 1755 Samuel Hahnemann, Begründer der Homöopathie, in Meißen geb. — 1838 Komponist Eduard Kremser in Wien geb. — 1864 Komponist Eugen o'Albert in Glasgow geb. 11. April. 1713 Abschluß des Friedens von Utrecht: Ende des Spanischen Erbfolgekrieges. — 1801 Walzerkomponist Joseph Lanner in Wien geb. — 1814 Vertrag zu Fontainebleau: End gültige Abdankung Napoleons l. — 1806 Dichter Anastasius Grün (Anton Alexander Graf v. Auersperg) in Laibach geb. Merkblatt für den 1»., I». und 14. April. Sonnenaufgang 5" (5") (5°') ü Mondaufgang 10'° (—) (12°s) V. Sonnenuntergang ö°° (6°0 (g") ss Mondunterg. 5" (5°°) ( 6^ N. 12. April. 1888 Industrieller Ludwig Nobel in Cannes gest. — 1896 Ingenieur Karl Humann, Leiter der Ausgrabungen in Pergamon, in Smyrna gest. — 1899 Augenarzt Karl Gräfe in Weimar gest. 13. April. 1698 Heinrich IV. von Frankreich gewährt im Edikt von Nantes den Protestanten Religionsfreiheit. — 1784 Preußischer Generalfeldmarschall Friedrich Graf v. Wrangel in Stettin geb. — 1838 Schriftsteller und Meteorolog Rudolf Falb zu Obdach i. Steierin, geb. — 1849 Erstürmung der Düppeler Schanzen durch die aus Sachsen und Bayern bestehenden Retchs- truppen. 14. April. 1759 Komponist Georg Friedrich Händel in London gest. — 186ö Ermordung des Präsidenten der nord, amerikanischen Union Abraham Lincoln in Washington. — 1871 Die deutsche Reichsoerfassuna wird vom Reichstem anaenommen.