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Ler herkömmlichen Feier dieses Festes in früheren Jahren abgewichen wäre. An beiden Tagen war das Gotteshaus dicht gefüllt und eine würdige, die Bedeutung des Oster festes hervorhebende Predigt trug erheblich zu einer Ver tiefung der Osterandacht bei. Ein prächtiges Frühlings- Wetter, warme Lenzsonne mit linden Lüften gepaart, gaben jedermann Gelegenheit zu einem erfrischenden Ostersvazier- Hang, dessen belebende Wirkung nicht ausblieb, so daß man überall frische, lebensprühende Gesichter sah und unsere Damenwelt Gelegenheit hatte, die neuen Frühjahrstoiletten so ausgiebig wie möglich zur Schau zu tragen, weshalb Feld und Flur ein recht lebhaftes, farbenfrohes Bild boten. Jedenfalls hat nunmehr der Frühling endgültig begonnen. Die kommenden Wochen werden ihn mit Macht zur Ent faltung bringen und was uns am Ostertage selbst draußen noch zum großen Teil fehlte, das frische junge Grün der Bäume, wird in nicht gar zu langer Zeit ebenfalls zu neuem Leben erwachen. — In die Lehre gehen heißt es jetzt für unsere am Palmsonntag konfirmierte Jugend. Mehr als einem wird der plötzliche Wechsel wenig anmutig vorlomnen. Denn ehe man Meister wird, und selbst Lehrlinge erziehen kann, vergeht eine ziemlich lange und nicht immer rosige Zeit. Aber, wie Onkel Bräsig sagt: „Schadt ihm nich!" Denn ein Lehrling, der etwas Tüchtiges werden will, muß sein Gewerbe vom ersten Tage ab ernst und mit Eifer, nicht aber als Spielerei auffassen. „Strenge Zucht gibt gute Frucht", sagt das Sprichwort. Vernünftige Lehrlinge sehen das auch bald ein; und unvernünftige, verwöhnte Mutter söhnchen, die tagtäglich Klagebriefe nach Hause senden, lassen das auch bald, wenn ein vernünftiger Vater auf solche nicht eingeht. Worüber dagegen jeder Vater eines Lehrlings wachen soll, ist einerseits, daß sein Kind sauberes und ausreichendes — wenn auch einfaches — Essen erhält, und daß die geforderte Arbeit nicht über die Kräfte des jugendlichen Körpers geht. Sonst aber lasse man den Meister seines Amtes walten, das er wohl fast ausnahms los mit Ueberlegung und Verantwortlichkeitsbewußtsein aus- übt. Eltern, die sich jeder Klage eines Lehrlings gegenüber sofort nachgiebig zeigen, versündigen sich an der Zukunft des Kindes, denn wer ohne triftigen Grund aus der ersten Lehre läuft, bringt's auch in der zweiten und dritten nicht hervorragend weit. Das Leben aber verlangt harte und im Existenzkampf gestählte Naturen, wenn es sich meistern lasten soll. Schwächliche, unselbständige Charaktere zerreibt es erbarmungslos. — Tagesordnung für die am Donnerstag, den 16. April 1914, abends 7 Uhr, stattfindende öffentliche Stadtver- ordnetensttzung. 1. Eingänge und Kenntnisnahmen; 2. Uebernahme der Beiträge zur Angestelltenversicherung für Monteur Zingler auf die Stadt; 3. Abänderung des 8 37 des Ortsgrundgesetzes, Kündigung der Beamtenstellen betr.; 4. Festsetzung eines Pauschbetrags für Zeitverlust für die Versicherungsvertreter beim Versicherungsamt; 5. Ver teilung der Zinsen aus der König-Albert-Stiftung; 6. Ver schiedenes. — Fheater-Aöend zum Besten der „Sächsischen Fecht schule" zu bedeutend herabgesetzten Preisen Mittwoch, den 29. April, abends 8 Uhr, im Residenz-Theater: „Prinzeß Gretl". Operette in drei Akten. Musik von H. Reinhardt. Die Preise betragen (einschl. """ "" Parkett Steh-Parterre 1. Rang Fremden-Loge 1. Rang Loge 2. Rang Proszeniums-Loge 2. Rang Tribune 3. Rang Balkon Mittel-Galerie Seiten-Galerie (Sitzplätze) Eintrittskarten bis Sonnabend, den 18. d M., bei Herrn Martin Reichelt, am Markt, zu entnehmen. — Der Aufsichtsrat des Worfchußvereins zu Wils druff hat, wie aus dem Inseratenteile ersichtlich ist, für Sonnabend, den 18. April 1914, abends 8 Uhr, im Saale des Hotels „Weißer Adler" eine Generalversammlung an beraumt, in der Statuten-Abänderung und Wahl eines Mitgliedes des Vorstandes vorgenommen werden soll. Es wird um zahlreiches Erscheinen gebeten und zugleich be kannt gegeben, daß zu einer gültigen Beschlußfassung ein Drittel der Mitglieder nötig sind. — Der hiesige Stenographenverein veranstaltet auch in diesem Jahre von Ostern ab Anfängerkurse in der Gabelsberger Stenographie für Damen und Herren. Et waige Teilnehmer sollen sich beim Vorsitzenden anmelden und sich Dienstag, den 21. April, abends 9 Uhr im Ver- einslokal, „Amtshof" einfinden. Die „Fortgeschrittenen" werden für Mittwoch, den 22. April, abends 9 Uhr in das Vereinslokal gebeten. Der Preis für Teilnehmer (ordent liche Mitglieder) incl. Vereinssteuer beträgt 4,80 Mk., für außerordentliche (Fortbildungsschüler und solche unter 17 Jahren) 4 Mk. pro Jahr. Der Verein zählt zurzeit 80 Mitglieder und hat im vergangenen Jahre drei Kurse (einen Anfänger- und zwei für Fortschrittene) unterhalten. Auf Anregung des Vereins hin wird von Ostern ab fakultativ für Knaben und Mädchen des 7. und 8. Schuljahres mit einer Wochenstunde (versuchsweise zunächst) die Stenographie auch in unserer Volksschule eingeführt. Auch an dieser Stelle sei dem verehrten Schulausschuß dafür herzlichst gedankt. — Keffelsdorf. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß Freitag, den 17. April, vormittag 9 Uhr die diesjährige Fohlenschau mit Prämiierung der drei- und vierjährigen selbstgezogenen Stuten abgehalten wird. Auch werden Haltungspreise für Stammstuten verteilt. — Keffelsdorf. Abermals ist die hiesige Kirche be- schenkt worden. Eine christliche Jungfrau aus Kaufbach statt Mk. 3.30 nur Mk. 1.60 1.50 0.75 6- 1.90 450 1.60 2.80 1.3-> ,/ 2.30 105 ,, 2.— 1.1'5 1.50 // 0.85 0.75 039 hat nach Angabe der Paramentenstickerei der Diakonissen anstalt in Dresden eine Altardecke in sorgfältigster Aus führung gestickt. Dieselbe hat während der Osterfeiertage zum ersten Male den Altar geziert Der edlen Spenderin ist der herzlichste Dank der ganzen Parochie gewiß. — Htöhrsdorf. Eine weniger erfreuliche Osterüber raschung wurde dem Gutsbesitzer Pietzsch zuteil In der Nacht zum ersten Feiertag sind ihm von unbekannter Seite zwei wertvolle schwarze Truthühner gestohlen worden. Da der Dieb seine Beute wahrscheinlick zu verkaufen sucht, sind Mitteilungen jeder Art hierüber der Gendarmerie von großer Wichtigkeit. — Dresden. Die diesjährigen Manöver des XIl. Armeekorps finden in dem Gebiete der Amtshauptmann schaften Marienberg und Dippoldiswalde und der Delegation Sayda vom 10. bis 19. September statt, während sich am 21. und 22. September die Armeemanöoer unter Leitung des Armeeinspektors Generalobersten v.Heeringen anschließen — Dresden. Neber das Unglück auf dem Flugplätze Kaditz sei noch die Darstellung der städtischen Flugplatzver waltung wiedergegeben: Das Wetter war ruhig, der Morellsche Windmesser des Flugplatzes zeigte 3 Sekunden meter an. Reichelt erreichte bald eine Höhe von 600 bis 700 Metern und begann von dort in sehr scharfen Kurven den Abstieg. Als er in etwa 250 Metern Höhe angekommen war und gerade wieder eine sehr scharfe Links-Kurve flog, scheint durch den enormen Druck, den bei scharfen Kurven besonders der eine Flügel, zumal wie in diesem Falle, bei vollausendem Motor, auszuhalten hat, eine Rippe des Flügels gebrochen zu sein. Diese Rippe spießte sich durch den Bcspannungsstoff des rechten Flügels. In das ent standene Loch setzte sich der Luftzug, erweiterte dieses Loch und riß schließlich einen großen Teil der unteren und oberen Bespannung des reckten Flügels vollkommen herunter. Den Zuschauern des entsetzlichen Unglücks war es möglich, die innere Konstruktur des Flügels, der von der Hülle zum Teil entblößt war, zu sehen. Dadurch, daß vom rechten Flügel der Stoff heruntergerisfeu wurde, verlor dieser Flügel natürlicherweise seine Tragkraft. Der Apparat büßte, zumal da der rechte Flügel dann hochklappte, infolgedessen vollständig sein Gleichgewicht ein und überschlug sich zwei mal rechts seitwärts. Bon 100 Metern ab stürzte der Apparat etwa 70 Meter senkrecht nach unten Dann schickte sich der Apparat, dessen Motor mit voller Kraft lief, an, sich zum dritten Male rechts seitlich zu überschlagen Da bei fiel die Begleiterin Reichelts aus etwa 15 bis 20 Metern Höhe heraus. Wenige Augenblicke später berührte der Apparat mit der rechten Flügelspitze zuerst den Boden und begrub Reichelt unter seinen Trümmern. Die Ansicht, daß das Flugzeug in ver Luft infolge Motor-Explosion Feuer gefangen habe bestätigt sich nicht. — Dresden. Vor die Entscheidung einer seltsamen Frage werden demnächst die hiesigen Gerichte gestellt. Es handelt sich um die interessante Frage, ob in der Ueber- reichung einer Wurst aus Pferdefleisch eine Beleidigung zu erblicken ist. Im vorliegenden Falle soll sogar die Pferde wurst eine Körperverletzung zur Folge gehabt haben. Der Sachverhalt ist folgender: In einem Dresdner Kegelklub sollte ein Preiskegeln veranstaltet werden. Jeder Kegler hatte zu diesem Preiskegeln einen Preis zu stiften, der in irgend einem Gegenstände aus ver Genußmittelbranche bestehen sollte. Ein Mitglied des Kegelklubs leistete sich nun den Scherz, eine Pferdewurst, das heißt eine aus Pferdefleisch hergestellte „Cervelatwurst", zu stiften. Das Preiskegetn nahm seinen Anfang und die Pferdewurst fand seinen Sieger. Dieser hatte natürlich keine Ahnung, daß die von ihm gewonnene Wurst aus dem verpönten Pferde fleisch hergestellt war. Er nahm sie mit nach Hause und überreichte sie seiner freudestrahlenden Gattin. Am nächsten Morgen prangte sie auf dem Frühstückstische. Die fürsorg liche Hausfrau schnitt sie an und überreichte die erste Scheibe dem Gatten und dann aß sie selbst davon Aber bald fiel dem Ehepaar der eigenartige süßliche Geschmack der Wurst auf. Ein furchtbarer Gedanke tauchte in beiden auf. Sollte es etwa Pferdewurst sein? Schon dieser Ge danke wirkte derartig auf die Ehefrau ein, daß sie sich so fort erbrechen mußte. Ein heftiges Unwohlsein machte sich bemerkbar, ein Arzt mußte zu Rate gezogen werden und erst nach drei Tagen war die Frau einigermaßen wieder hergestellt. Inzwischen hatte der Gewinner der Wurst durch eine Untersuchung beim städtischen Nahrungsmittelunter- suchungsaml festgestellt, daß dieselbe aus Pferdefleisch her gestellt worden ist. Er hat gegen den Stifter der Pserde- wurst die Beleidigungsklage erhoben und macht denselben ferner für den durch den Genuß der Wurst verursachten Schaden an der Gesundheit seiner Frau haftbar, eventuell will er Strafantrag wegen Körperverletzung stellen. Rian darf gespannt sein, welchen Ausgang dieser gewiß noch nie dagewesene Prozeß nehmen wird. — Dresden. Das 49 Schuljahr an der Klemich'schen Handels- und höheren Fortbildungsschule in Dresden-A., Moritzstraße 3, beginnt mit dem Sommerhalbjahr am 20. bez. 21. Avril in allen Abteilungen mit Tages- oder Abend klassen für Kaufleute, Gewerbetreibende, Beamte usw. zur Ausbildung für selbständige Tätigkeit, als Gehilfe im Kontor- und Kanzleidienst usw., sowie zur Vorbereitung für Prüfungen zum Eintritt in den Staats- und Gemeinde dienst; für Frauen und erwachsene Mädchen zur Vorberei tung für den Kontor- und Kanzleidienst (Jahres- und Zweijahreskurse), für Stenographie und Schreibmaschine, auch für allgemeine Ausbildung in Literatur, Sprachen usw.; für Lehrlinge und Fortbildungsschulpflichtige in Kursen, deren Besuch von dem der allgemeinen Fortbildungs schule befreit ist. — Deuben. Am dritten Osterfeiertag erfüllte sich ein Zeitraum von 40 Jahren, seit Herr Gemeindevorstand Nudelt hier in öffentliche Dienste eintrat. Der Genannte trat Ostern 1874 bei der Königlichen Bezirkssteuereinnahme Leisnig ein, siedelte am 1. Juli 1876 nach deren Verlegung nach Döbeln über, wurde vom 1. Dezember 1883 als Stadt- und Sparkassenkassierer in Ernstthal und am 1. August 1886 als solcher in Stadt Hartha angestelll und bekleidet seit 15. Februar 1891 — also seit über 23 Jahren — das Amt des Gemeindevorstandes zu Deuben und zu gleich das Direktoriat der Verbandssparkasse und den Vor sitz des von ihm begründeten großen Elektrizitätswerkes für den Plauen schen Grund. — Deuben. Dem hiesigen Buchdruckereibesitzer Kühn und seiner Ehefrau war es vergönnt, das Fest der goldenen Hochzeit zu feiern Die feierliche Einsegnung im Hause erfolgte durch Herrn Pfarrer Jäkel, der gleichzeitig auch die Ehrenbibel überbrachte. Möge das Ehepaar noch lange gesund und rüstig im Kreise der Angehörigen walten und schaffen können Die vielen Aufmerksamkeiten, die dem Jubelpaar aus allen Kreisen zugingen, boten das beste Zeugnis der allgemeinen Wertschätzung. — MederHäßlich. Am 10. d. M. waren 40 Jahre verflossen, seit Herr Gemeindevorstand Schroth in unserer Gemeinde amtiert. Er trat Ostern 1874 als Hilfslehrer hier an, amtierte bis 8. März 1891 als ständiger Lehrer und übernahm am 9. März 1891 das Amt als Ge meindevorstand — Ireiberg. Durch veränderte Festsetzung des Schul geldes ist hier erreicht worden, daß bei etwas stärkerer Heranziehung der Bessersituierten reichlichere Mittel zu Schulgelderlässen für Minderbemittelte vorhanden sind. Außerdem zahlt künftig jedes dritte Kind nur noch die Hälfte und jedes vierte Kind überhaupt kein Schulgeld Auf diese Weise ist die Stadtverwaltung besonders kinder reichen Familien entgegengekommen. — Hlvernhau Mit dem hier im Juni stattfindenden 28. sächsischen Gastwirtsverbandstag ist auch eine Aus stellung für Kochkunst, das Gastwirtsgewerbe, sowie für heimische Industrie verbunden. Diese Ausstellung wird in einem großen dreiteiligen Zelt von 2500 Quadratmeter Bodenfläche untergebracht. Die eigentliche Ausstellungs flüche umfaßt 1500 Quadratmeter. — Mügeln (Bez Dresden) Der erst gegen Ende März aus dem Zuchthause Waldheim entlassene, seitdem in Dresden wohnende Heiratsschwindler Lichtenstein — er hatte wegen derartiger Delikte soeben sechs Jahre Zuchthaus verbüßt — verschaffte sich die Uniform eines Gerichsbeamten, Bart, Brille und Aktentasche, und begab sich so auSgestattet zu einer auf der Ferdinandstraße wohnenden Frau, die früher schon einmal seinen Heiratsschwindeleien zum Opfer gefallen war. Der Zuchthäusler hatte einen Haftbefehl angefertigt, wahrscheinlich, um so von der Frau Geld zu erpressen. Die Frau rief jedoch, als der falsche Gerichls- beamte erschien, laut um Hilfe, der Verbrecher flüchtete und wurde nach einer tollen Jagd festgenommen. Er wäre beinahe entkommen, da sich niemand an dem „Gerichtbe amten" vergreifen wollte Der Schwindler hatte den Haft befehl mit der Unterschrift eines Staatsanwalts versehen, nach dessen Strafantrag er seinerzeit sechs Jahre in Wald heim interniert worden war. — Huersa bei Lampertswalde. Hier brachte eine Ziege sechs kräftige Junge zur Welt. Ein so reicher Wurf ist eine Seltenheit, zumal hier die sechs jungen Ziegen alle von gleicher Farbe sind, — Kamenz Die hiesigen Aerzte haben beschlossen, auch hier die ärztliche Sonntagsruhe einzuführen. Sie. bitten daher die Bewohner von Kamenz und Umgegend, den Arzt Sonntags nur in dringenden Erkrankungsfällen sowohl in der Sprechstunde aufzusuchen, wie zu Besuchen in die Wohnung zu bestellen. Die Sprechstunde steht also in Zu kunft nur in dringlichen Fällen, deren Behandlung keinen Aufschub erduldet, offen. — Köersvach Zweimal ihre Steuern bezahlen müssen hier diejenigen Einwohner, die ihre Steuern an den Schutz mann Krocker abgeliefert haben, der sie unterschlagen hat. Der Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, die Steuern von den in Frage kommenden Personen noch einmal zu erheben. — Zittau. Das Gründonnerstag-Singen, eine in unserer Gegend althergebrachte Sitte, wurde am Grün donnerstag von unserer Jugend wieder ausgeübt. Schon in den frühesten Morgenstunden sah man die Kinder mit ihrem bunten Leinwandsäckchen oder Körbchen von Haus zu Haus ziehen, um freudestrahlend die ihnen gebotenen Gaben mannigfacher Art in Empfang zu nehmen. Nament lich waren es die Nahrungsmittel Geschäfte, bei denen vor gesprochen wurde, aber auch so manchem anderen Kinder- freund wurde ein Verslein vorgesungen. — Leipzig. Ein Schelmenstückchen von Sankt Büro kratius wird dem „Leipziger Tageblatt" aus seinem Leser kreise mitgeteilt: Ward vor wenigen Tagen ein Schaffner der Großen Leipziger Straßenbahn vor das Charlotten burger Amtsgericht geladen. Da er keine Ahnung hatte, um was es sich handeln könnte und er sich auch sonst keiner Schuld bewußt war, wollte er der Vorladung nicht Folge leisten. Schließlich ließ er sich aber doch bewegen, nach Charlottenburg zu fahren. Als er nun dort zum Termin erschien, wurde ihm eröffnet, daß er seit dem Jahre 1902 Vater eines unehelichen Kindes sei und sich seit dieser Zeit seiner Alimentationspflicht entzogen habe. Der Beklagte konnte natürlich seine Bestürzung nicht verhehlen und teilte dem Gerichtshöfe mit, daß das nicht stimmen könne, denn im Jahre 1902 habe er noch als Knabe die Volksschule besucht. Tableau! — Leipzig. Anläßlich der Geburt eines Zwillings paares hat sich der Inhaber der bekannten Firma August Pölich veranlaßt gesehen, ein Kapital von 50000 Mark zur