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liebt» 33^88- 18888 !LLLL Nm loilettentisch W Vie faktische ljourftau cusmsi^ Die Pazifikeisenbahn in Nordamerika besitzt eine wöchentliche Einnahme von 2V- Millionen Dollars. Die meisten Erdbeben ereignen sich zur Zeit des Vollmonds. In jedem guten Pianino befinden sich rund 1500 Meter Drähte. ebensowenig ein angenehmes Sauer wasser. Leichtes Bier kann auch statt der Bowle gereicht werden, besonders wenn Herren mit eingeladen sind. Zum Tee und Kaffee oder zur Schokolade reicht man neben allerlei süßem Kuchen auch einen guten Zwieback. Zur Bowle und zum Bier belegte Brötchen, Fleischsalat, kaltes Fleisch, eine Sülze, feines Käse gebäck, Obst, geschmackvoll in Körbe« arrangiert, findet immer Beifall. Das Gesamterzeugnis von Büchern auf der ganzen Welt seit Erfindung der Buchdruckerkunst wird aus rund vierzehn Millionen geschätzt. auch interessiert, das ist Fachsimpelei und genau so öde, als wenn der Mann uns einen Vortrag über eine technische Anlage oder eine neue Staatsanleihe hält, wovon wir nichts verstehen. Das Anöden des andern ist's eben, was die Fachsimpelei so gefürchtet »nd verhaßt macht. Eine endlose Abhandlung über Dienstbotenungezogenheiten kann selbst für lebhaft an dem Thema interessierte Frauen fürchterlich werden, während eine mit Humor geschilderte Eigenheit eines Dienstboten eine ganze Gesellschaft zu erheitern vermag — darunter sogar Herren. Es kommt in der Gesellschaft immer darauf an, wie etwas vorgebracht wird und daß man sich auch von einem Gespräch ablenken läßt, sobald man merkt, daß es die andern nicht inter essiert. Wir sollen unsere Zuhörer nicht zwingen wollen, auf unsere Gedanken einzugehen, sondern uns Mühe geben, den ihren zu folgen, daS ist die erste gesellschaftliche Pflicht, deren Befolgung ganz von selber eine Fachsimpelei un möglich macht. Duelle in GrönlsnU. Wenn ein Eskimo sich von einem anderen beleidigt fühlt, so pflegt er ihn zu einem Zweikampf herauszufordern. Nur werden dort keine tödlichen Waffen angewandt, sondern es findet ein öffent liches Gesangsduell statt. Der Beleidigte singt vor der ganzen Versammlung ein Spottlied auf seinen Gegner, und falls er etwa ein Hohnargument vergessen haben sollte, so sekundieren ihm seine Freunde, indem sie ihrerseits das Ver gessene vortragen. Der Herausgeforderte muß nun, ebenfalls vor der ganzen Ver sammlung, diese Spottangriffe durch witzige und schlagende Antworten abzu wehren suchen. Gelingt ihm das nach dem Urteile der Anwesenden nicht, so gilt er für besiegt, und der Sieger er hält das Recht, sich das beste Stück vom Eigentum des Besiegten anzueignen. Ist aber der Herausforderer in seinem Angriffe matt und witzlos, so wird er nebst seinen Genossen mit Schimpf und Schande fortgejagt. Ssuer gewordene» Dier braucht man nicht fortzugießen, da es noch in der Küche zum Putzen von Kupfergeschirr gut verwandt werden kann. Man scheuert das Geschirr — übrigens läßt sich auch Messinggeschirr so putzen — mit Bier und mit feinem Sande tüchtig außen und innen, spült es gut mit reinem Wasser, reibt es noch einmal mit feinem Sande aus und spült es wieder so lange, bis aller Sand entfernt ist, um es dann zuletzt noch mit einem starken, aber nicht zu harten Tuche nach zureiben. Das Geschirr wird strahlend ölank dadurch und hält sich sogar monatelang so blitzend durch dieses Ver fahren. Sevvietung Uee Satte irn Sommer. Wenn man an heißen Tagen Kaffee gesellschaften gibt, so muß man neben zwei warmen Getränken — Tee und Kaffee — auch für kühle Erfrischungen sorgen. Zum Tee sei sowohl Sahne als Zitrone vorhanden, zum Kaffee halte man reichlich Milch und Sahne bereit, da viele den sogenannten „Kaffee ver kehrt" vorziehen. Eisgekühlte Limonade verschiedener Art und eine leichte Bowle bei größeren Einladungen kann kaum ent behrt werden. Eisgekühltes Wasser mit frischen Zitronen, um die Limonade srisch zu bereiten, darf auch nicht fehlen. Die erste gedruckte Bibel entstand im Jahre 1445, und zwar war sie in lateinischer Sprache abgefaßt. * Sibirien ist ein reiches Goldland, dessen Goldwäschereien am Oberlauf der Lena und des Jenissei schon heute zwei drittel der gesamten Goldproduktion Rußlands ausmacht. Das Drum unck Dran «ler Collette. Das kostbare Kleid oder Kostüm allein vermag noch keine Eleganz zu erzeugen; die Toilettenzutaten sind von fast größerer Bedeutung und nicht selten kostspieliger, als die Toilette selbst. Je kostbarer und schöner das Kostüm ist, das wir tragen, je schöner muß dessen Ausstattung sein. Nach Möglichkeit soll dieselbe ersterem gleichgestellt werden, und nur, wenn zu dem teuren Kleid ein tadellos sitzender, fleckenloser Stiefel, ein harmonisch in der Farbe übereinstimmender Hut und Lederhandschuh, ja sogar der Schirm und die unvermeidliche Handtasche sich ge sellen, kann die Toilette als vollkommen bezeichnet werden. Deshalb ist die vor nehme Dame mit ihrer Toilette so viel geplagt, weil es nicht immer ein leichtes ist, die Harmonie der Farben bis ins Eleinste Detail zu erhalten. Und weiter hat die Modedame nicht nur Rücksichten auf die Farbenharmonie zu nehmen, sie muß auch an ihren Teint und ihre Haare denken und wissen, welche Farben zu beiden paffen. Für die in einfachen Verhältnissen lebende Frau ist dieses Äufmerken auf das Drum und Dran der Toilette geradezu eine Unmöglich keit. Sie hat weder Zeit noch Mittel dazu, und doch kann auch sie sich elegant und hübsch kleiden, wenn sie sich von allen Prunkstoffen, von Prunkgeschmeide. Samt und Seide fernhält. Sie wähle gediegene Stoffe, aber gedämpfte Farben, zu diesen paßt alles, und eben das Zu sammenpassen der gesamten Toilette ist es, was die Erscheinung vornehm und sympathisch wirken läßt. Ruhige, be scheidene Farben, einfache Machart des Kleides beansprucht auch eine geringere Aufmerksamkeit für die übrigen Zutaten. Ein einfacher, nicht aufgeputzter Hut, anständige Stiefel und Handschuhe, und — die Toilette wird auch wirken. Gerade in der Einfachheit liegt eine Noblesse, die auf einen ruhigen, gediegenen Charakter schließen läßt. Das ^»cksimpeln. Hört man nicht immer von weiblichen Lippen den Stoßseufzer über das Fach simpeln der Männer, das sogar aus artet, sobald sie unter sich sind? In vielen Fällen ist das Klagen und Seufzen auch berechtigt. Aber wenn wir gerecht sein wollen und einmal über uns selbst zu Gericht sitzen, müssen wir ge stehen, daß es in den meisten Frauen kreisen nicht viel anders aussieht. Das Klagen über die Dienschoten, über einen guten oder schlechten Einkauf, einen Ärger mit den Hausgenossen berichten, die Notwendigkeit der Anschaffung eines neuen Kleides besprechen, sind alles Sachen, die den Mann in den weitaus meisten Fällen genau so „anöden", wie uns seine Amts- und Geschäftsangelegen heiten. Gewiß soll man mit dem Manne häusliche Dinge, die von Wichtigkeit und, beraten, wie umgekehrt versuchen, mit dem Manne über geschäftliche Dinge zu sprechen und gelegentlich auch eine Meinung zu äußern. Das ist an sich auch noch lange keine Fachsimpelei; das wird sie erst durch die Art und Weise der Behandlung des betreffenden Themas. Zur rechten Zeit und am rechten Ort «ine kurze Mitteilung. Ist der andere Teil in der Stimmung, darauf näher etnzugehen, so wird sich das von selber ergeben, und dann wird er das Gespräch auch nicht ms Fachsimpelei empfinden. Nur müssen beide Teile hierin eine ge wisse Grenze ziehen. Nur das Beharren auf dem Thema, unbekümmert darum, ob es den, der gezwungen ist, zuzuhören, Die Dsare im Sacke. So erfrischend und stärkend Seebäder auf den Körper wirken, so unschön ist ihre Wirkung auf das Haar. Schädlich ist das Salzwasser selbstverständlich auch dem Haar nicht; die Unannehmlichkeit besteht nur darin, daß es den glänzenden, lockeren Kopfschmuck stumpf und strähnig erscheinen läßt, da das Meerwafser gern etwas von den verschiedenen Bestand teilen, die es mit sich führt, an den feinen Haarfäden ablagert und sie da durch verunreinigt. Um sich dagegen zu schützen, vermeide man das Naßwerden des Haares während des Badens; man flechte es fest ein und ziehe eine rings um das Antlitz sich schmiegende Bade kappe über den Kopf, die aus impräg niertem Taffet oder Leinen gefertigt ist. Wenn trotz aller Vorsicht das Seewasser eindringt, so trockne man das Haar, indem man es aufgelöst über den Rücken fallen läßt, danach bürste man es tüchtig und bestreiche schließlich die Kopfhaut mit süßem Mandelöl. Gegen ckie Sommersprossen. Solange es im Sommer grüne Gurken gibt, wasche man das Gesicht abends vor dem Schlafengehen mit dem frisch ausgeprebten Saft der Gurke, des morgens aber mit der wässrigen Aus scheidung sauer gewordener Kuh- oder Ziegenmilch (natürlichen Molken). So wohl den Gurkensaft wie diese Molken läßt man auf dem Gesicht trocknen und bleibt, nachdem die Waschung vor genommen, eine Stunde im Zimmer. Erst danach wäscht man das Gesicht mit weichem Wasser. Ein weiteres unschäd liches Mittel gegen Sommersprossen ist: 1 Gramm sulfokarbolsaures Zink wird fein gerieben und in einer Mischung aus 45 Gramm Kollodium, 1 Gramm Zitronen öl und 5 Gramm Weingeist geschüttelt aufgelöst. Mit dieser Kollodiummischung müssen die Flecke täglich bestriche» werden. WenM für MW unä Amgegenä. für das Königliche Amtsgericht und den Stsdtrat liche Forstrentamt zu Tharandt. JasertionSpret» » Psq. pw skinsgespaNene KorpurzeUe. Außerhalb Leö Amtsssertththbezirks WilLdcufi 20 Psg. Zeitraubender und tabellarischer Say mlt SO Prozent Ausschlag» Jeder Anspruch aus Raba lt erlischt, penn der Betrag durch «läge eingezogen werden muß ad. der Auitraggeber in Kontur» geM Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. Bezugspreis in der Stadt vierteljährlich l,40 Mk. sre» in» HauS, abgeholt von der Expedition 1,30 Mk-, durch die Post und 3 unsere LandaustrSger bezogen l.54 Mt. Nir die Königliche Amtshauptmannschaft Weihen, ;u Wilsdruff sowie für das König- I Druck und Vrrlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Sklaven des Goldes Roman aus dem Frauenleben von Käthe Laugenmayr. (17. Fortsetzung.) Hohe Berge weiss und rot gewürfelten Stoffs türmten sich vor ihr auf dem Tisch, wie eine Schutzwehr gegen alle Sorgen und Bekümmernisse von draußen, und lenkten Josephines Gedanken auf die, die diese Sachen gebrauchen sollten und auch meistens Fabrikarbeiter waren, wie Joseph Sparrwenzels Leute, mit denen er den Grund zum Reichtum seiner Familie gelegt hatte. Was war aus jenem bescheidenen Anfang geworden? Die Sparrwenzelschen Werke! Noch blühten und wuchsen 'ne und machten den Namen ihres Begründers bis in ferne Erdteile bekannt. Bald, vielleicht sehr bald, würde Adalbert an ihrer Spitze stehen und — wie einst sein Vater — Joseph Sparrwenzels große Pläne weiterführen. Lange waren Josephines Gedanken noch picht auf diesen angenehmen Ruhepunkt angelangt, als ihr „die gnädige Frau von unten" gemeldet wurde. Klärchen! Jetzt kam Klärchen! Josephine fuhr mit leicht zitternder Hand über ihr Haar, um sich zu ver gewissern, daß beim eifrigen Arbeiten die beiden tiefen, statten, jetzt schon ergrauten Scheitel nicht gelitten hatten, band die große Leinenschürze ab und eilte der geliebten Nichte entgegen. Klärchen saß schon auf einem der wenigen Polster stühle, die Josephines Wohnzimmer aufwies. Sie war noch im Morgenanzug. Das lose herabfließende Gewand war für ihre schlanke Gestalt vorteilhafter, als die hell graue Farbe für das blasse, ausdruckslose Gesicht der jungen Frau. Sie gähnte gerade herzhaft, als Josephine eintrat und sie begrüßte. „Verzeih — Tante — bißchen müde ist man doch nach solcher Reise", sagte sie, und Josephine bemerkte sofort mit leisem Unbehagen, daß Klärchens Redeweise immer mehr der schleppenden Art ihrer Mutter ähnlich wurde. „Ich freue mich, daß du hier bist", sagte sie und hätte gern Klärchens Hand genommen und sie ein wenig gestreichelt. Solche Zärtlichkeiten waren aber niemals früher vor gekommen, und die kühle junge Dame, die da im Sessel lehnte, hätte sich jedenfalls sehr über Tante Josephines Absicht gewundert. „Ja, wir mußten nun doch ein Weilchen Herkommen", sagte Klärchen jetzt, „aber langweilig ist solch ein Morgen m Hause. Schrecklich langweilig. Meine Freundin, die Prinzessin Chally, hat es mir schon vorher gesagt. Bleiben Sie lieber noch — oder kommen Sie wenigstens bald wieder, riet sie mir noch am letzten Tag." . „Das wird besser, wenn du dich erst etwas ausgeruht hast. Und du hast dann doch auch die Kinder!" „Die sind in der Schule." . „Nachmittags hast du sie für dich." „Ach, denkst du, ich soll den ganzen Tag zu Hause ttzen? Nachmittags spielen wir Tennis. Ich habe Adalbert schon gesagt, er soll rasch einen Platz aussuchen. Wenn meine Freundin, die Prinzessin Chally, kommt, will (Nachdruck verboten.) ich nichts verlernt haben. Sie spielt großartig. Du musst wirklich mal zusehen. Die gibt Bälle —" Klärchen gähnte wieder, und Josephine benutzte diese Pause und versuchte die Unterhaltung auf etwas anderes zu leiten. . „ „Bist du denn mit der Wohnung zufrieden, Klärchen? Und gefällt dir die Einrichtung? Ich hoffe, daß ich deinen Geschmack getroffen habe?" „Viel habe ich eigentlich noch nicht gesehen, Tante. Scheint ja alles ganz nett zu sein. Nur der kleine blaue Salon gefällt mir nicht. Blau ist nichts für mich. Dazu bin ich zu blaß, sagt meine Freundin —" „Und bist du mit den Leuten zufrieden? Es ist recht schwer, eine gute Köchin zu finden; mir scheint, die Sophie ist ein tüchtiges Mädchen und dabei bescheiden, wenn man ihr etwas sagt." „Ich werde ihr nicht viel sagen." „Etwas wirst du dich doch wohl um die Küche bekümmern, mein Klärchen. Das tut eine junge Frau schon um ihres Mannes willen", versuchte Josephine zu scherzen. „Ich mache es anders. Ich lasse die Köchin allein wirtschaften. Das ist nämlich viel bequemer, als wenn man sich selbst mit solchen Dingen den Kopf zerbricht — sagt meine Freundin, die Prinzessin Chally." Es wurde von jetzt an nach dem Rat der Prinzessin Chally gewirtschaftet. Josephine sagte nichts. Sie hatte sich fest vor genommen, sich nicht in Klärchens Angelegenheiten zu mischen. Es wurde ihr schwer und sie hoffte von Tag zu Tag, daß Klärchen Interesse an irgendeiner Tätigkeit finden würde. Aber es geschah nicht. » Gerade das Gegenteil war der Fall. In den ersten Wochen nach ihrer Rückkehr hatten Klärchen und Adalbert regelmäßig Tennis gespielt. Das war zwar keine ernste Arbeit, aber doch eine Tätigkeit. Als jedoch die Prinzessin Chally ihren versprochenen Besuch in Berlin aufgab, verschwand Klärchens Lust am Spiel vollständig. Sie saß in ihrem Zimmer, blätterte in einigen Zeitschriften und gähnte — Manchmal beschäftigte sie sich auch mit den Kindern. Es war aber gar nicht leicht, sie ein paar Stunden um sich zu haben. Sie fragten so viel und wollten so vieles wissen, was man selbst nicht wußte. „Es sind wirklich besonders unruhige Kinder", klagte Klärchen Tante Josephine und schickte die beiden zu Fräulein. Fräulein war dazu da, daß sie den Kindern antwortete. — Klein-Klärchen und Rose gingen sehr gern zur Schule und lernten leicht. Wenn eine von ihnen einmal durch irgendeine leichte Krankheit am Schulbesuch verhindert war, gab's immer ein großes Klagen und Jammern. „Ich begreife ^ar nicht, warum die Kinder so sehr nach der Schule verlangen", tadelte Klärchen, „sie haben es doch hier so gut —" „Es sind sehr fleißige Kinder", bemerkte Josephine,