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SSLSqilit Ul, ll»W KS;-^^SLÄS^SLS-LLSSSSSSSS-SS--S-S-Kxs-LSSS«» ^s/tlicherfkstgebes ^^^us^Zimmergsttenj^ Des Menschen Wille ist sein Himmel reich, die Unentschlossenheit seine Hölle. Arbeit mag den Geist für eine Weile erschöpfe«, die Trägheit jedoch zer stört ihn. Nur der Denkende erlebt sein Leben, am Gedankenlosen zieht es vorbei. Wer sieht am schuldbewußtesten aus? Jemand, der eines Verbrechens angeklagt ist, das er nicht begangen hat: und — ein junges Ehepaar, das sich stellt, als wäre es wer weiß wie lange verheiratet. I hervor. Er wird verwendet wie er fällt oder wird zur Verwendung eigens zu bereitet. Sein Dungwert ist eigentlich gering und doch beeinflußt er das Wachs tum aller Pflanzen, die ihn in ent sprechenden Gaben erhalten, ganz vor teilhaft. Dem Rasen verleiht er eine besonders lebhafte grüne Farbe, bei der Rose erhöht er den Schmelz der Blume, Karotte und Rübe danken ihm durch kräftiges Wachstum, der Spinat durch straffes, üppiges Blattwerk, die Gurke durch reichen Fruchtansatz — überall ist seine Spur von Segen begleitet. Durch Wasser ausgelaugt, wirkt er am besten. Er wird zu diesem Zweck in ein ent sprechendes Gefäß geschüttet, mit kochen- dem Wasser, in dem etwas Soda gelöst ist, übergossen und unter täglichem Um rühren eine Woche lang stehen gelassen. Selin» Eine mit Wasser gefüllte Weinflasche umlegt man mit gespaltener Watte, die rauhe Seite nach außen, oder auch mit weißem Flanell. Damit der Überzug hält, windet man wollene Fäden darum, deren Enden in den Flaschenhals ver senkt werden, damit sie als Sauger dienen und die Watteschicht beständig feucht erhalten. Etwa 30 Gramm Garten kressensamen werden mitLiter Wasser eingeweicht und auf die Watteschicht aus gestrichen. Sorgt man jetzt dafür, daß die Watte immer feucht bleibt, fängt der Samen bald an aufzuquellen. Die Flasche ergibt eine hübsche Zierde, wenn man sie schwebend in einer Veranda auf- hängt. Das Wasser in der Flasche muß von Zeit zu Zeit erneuert werden. Die Kresse kann, wenn sie die gehörige Größe erreicht hat, mit der Schere abgeschnitten und auf Butterbrot verzehrr werden. StenenS »)» Düngemittel. Vermöge seiner Zusammensetzung wirkt Ofenruß vorzüglich auf die Ent wicklung der Gewächse. Er enthält etwas Stickstoff, dann Phosphorsäure, Kalt, Magnesia, Kalk und sehr viel organische Substanz, auch etwas Wasser, Sand und Schwefelsäure. Bei den Pflanzen bringt er sehr gute Wirkung Die l^utt im kr»nk«nrimmr» läßt sich auf einfache und billige Weise wie folgt verbessern: 1V- Liter lau warmes Wasser gießt man in eine ge wöhnliche Waschschüssel und setzt unter Umrühren einen Eßlöffel voll Kiefer nadelöl zu. In diese Mischung wird einige Sekunden hindurch ein Handtuch gebracht und dann in der Weise aus gewrungen, daß die ablaufende Flüssig keit in die Schüssel zurückfließt. Letztere ist nun auf einen Stuhl zu stellen, über den das Handtuch so gelegt wird, daß das untere Ende in die Flüssigkeit reicht. Der poröse Stoff saugt nach und nach das Kiefernadelöl auf und dieses ver dunstet allmählich im Zimmer. Natür lich wird üas Lüsten durch dieses Ver fahren nicht etwa überflüssig. bin besonders grober Kops bei kin<t«rn ist noch lange kein Beweis für einen Wasserkopf. Sehr häufig ist ein grober Schädel die Folge von Englischer Krank heit. Um festzustellen, ob ein Waffer- kops vorhanden ist, oder andere Ursachen den unnormalen Kopfumfang bedingen, wird es geboten sein, eine genaue Unter suchung durch einen Arzt vornehmen zu lassen. Das Allgemeinbefinden des Kindes mit rhachitischem Kopfe ist ein wesentlich anderes, als das eines mit einem Wasserkops behafteten Kindes. Die Rhachitis ist in den meisten Fällen mit Erfolg zu behandeln, deshalb kann immer wieder dringend geraten werden, das Leiden und seine Grundursachen fest stellen zu lassen. D«e S«nuÜ eiskrltrr oa<r s»k» keiürr Speisen ist für die Zähne von Nachteil. Be sonders schädlich aber ist die schnell aufeinander folgende Einwirkung von Wärme und Kälte. Hierdurch wird der Zahnschmelz zerstört und außerdem stellen sich in vielen Fällen Zahnschmerzen ein. Man vermeide es daher, unmittelbar nach dem Genuß warmer Speisen kaltes ^»n Abstammung unsere» Daustirre. Ist es nicht höchst merkwürdig und auffallend, daß der Mensch, der Herr der Schöpfung, nur so außerordentlich wenige von den vielen tausend Tier arten zu seinen Haustieren gemacht, in seinen Dienst gezwungen hat oder — vielleicht richtiger gesagt — zu zwingen vermochte? Nur neun Arten kann man als allgemein anerkannte, land- und volkswirtschaftlich hohe Bedeutung ha bende bezeichnen: das Pferd, das Rind, daS Schaf, die Ziege, das Schwein, den Hund, das Haushubn und die beiden Insekten: Biene und Seidenspinner. Mehr oder minder bedeutender, wenn auch immer nur lokalen Wert haben ferner Büffel, Kamel, Renntier, Lama, Karbau, Esel, Katze, Gans, Ente und Taube, und wenn wir auch den Kreis noch so sehr erweitern und alles mit rechnen wollen, was irgendwo auf Erden gezüchtet und gehalten wird, höher als auf em halbes Hundert bringen wir die Gesamtzahl der menschlichen Haustiere nicht. Gewiß ein verschwindend kleiner Prozentsatz im Vergleich zu den über haupt lebenden Arten. Eine ebenso merkwürdige Tatsache ist jedoch die, daß es trotz aller angewandten Mühe und der hohen dafür verausgabten Summen noch niemals gelungen ist, die Anzahl der Haustierarten zu vermehren. Die vielfach angestellten Akklimatisationsoer. suche waren noch nie von befriedigenden Resultaten gekrönt, den einzigen Fall vielleicht ausgenommen: die Einführung von Kamelen nach Australien und dem südlichen Nordamerika. Nie ist die Lähmung ursprünglich wilder Rassen geglückt, und da auch keine einzige Über lieferung vorliegt, daß solches jemals früher geschehen, so kann man mit Sicherheit die Behauptung aufstellen, daß innerhalb historischer Zeiten der Stand unserer Haustiere sich nicht ver mehrt bat. Die Einführung, die Lähmung, die Eingewöhnung und An gewöhnung an den Menschen muß also in nebelgrauer Ferne liegen. Wasser zu trinken oder Eis zu essen. Auch durch scharfsaurc Speisen wird der Zahnschmelz angegriffen, und es emp fiehlt sich infolgedessen. Säurereste so bald wie möglich durch Mundspülungea zu entfernen. von grossen Männern I Dickt«» von »keckem unck von keute. Der italienische Dichter Ariost hat einzelne seiner herrlichen Stanzen zehn- bis zwanzigmal geschrieben, ehe er zu frieden war. Von einem der Gedichte Petrarcas sind nicht weniger als 44 ver schieden lautende Niederschriften erhalten, Heine hat die scheinbare Nachlässigkeit, die entzückende Natürlichkeit seiner Verse erzielt, indem er sie immer änderte — bisweilen nicht weniger oft als Ariost. Buffon erzählt, daß er sein Werk »Lpoques äs I» Rsturv" achtzebnmal anders geschrieben hat, ehe er es ver öffentlichte. Und heute? Heute greifen nicht bloß viele Damen und Herren, sowie sie etwas Hübsches gelesen Haden, sofort zur Feder, überzeugt, daß sie das mindestens ebensogut aus dem Ärmel schütteln können — sie schicken gar oft, sobald sie nur die ersten drei, vier Seiten zusammengeschüttelt haben, dieselben an eine Redaktion mit der An frage, ob die Novelle, deren erstes Kapitel sie beilegen, akzeptiert wird und auf welches Honorar pro Spalte sie rechnen könnten. Sie gehen eben gern sicher ... aber nicrkwürdig ist es doch, wie sich di» Zeiten ändern. Stveeis Urr Michelangelo, der große Baumeister, Maler und Bildhauer, meißelte eine herrliche Statue. Dann schlug er der selben einen Arm ab und vergrub daS verstümmelte Kunstwerk, nachdem er demselben künstlich die Farbe des Alter tums gegeben, an einer Stelle, wo, wie er wußte, bald mit einem Bau begonnen werden sollte. Wirklich fing man bald an diesem Orte an zu graben. Man fand die Statue, glaubte eine Antike entdeckt zu haben, bewunderte sie und erklärte sie für unnachahmlich. Michel angelo ging in diesem Augenblick vor über, setzte den Arm an, welcher der Statue fehlte, und jeder sah: er paßte sich so vollkommen dem Körper an, daß man sich nicht enthalten konnte, Michel angelo einem Phidias, einem LysippuS usw. gleichzustellen. Krckenck» Dunck» hat es schon mehrfach gegeben. Im Jahre 1718 wurde in den Niederlanden durch einen Österreicher ein Hund vorgeführt, der bis aus L. M und N alle Buchstaben des A-B-C hersagen konnte, und dem im 18. Jahrhundert bochberühmten Natur forscher Leibniz brachte man 1712 einen Hund, her 30 Worte, darunter Tee. Schokolade und Kaffee, zu sprechen ver mochte. Was sagt.Don" dazu? Üeckrutung ckee kn»b»nn»m«n. Gustav bedeutet soviel wie .Stab deS Kampfes". Helmut .Kampfmutiger'. Hermann .Mann deS Heeres', Hugo „der Denker', Julius .der Jugendliche'. Karl .der Mann', Konrad und Kurt „Kühner Berater', Mar .der Größte'. Moritz „der Mohr', Oskar .die Götter waffe', Otto .der Erbe', Paul .der Geringe', Peter .der Fels', Richard „der fürstliche Walter', Rudolf .der Ruhm-Wolf', Siegfried .der durch Sieg Frieden Bringende', Viktor .der Sieger'. Walter „der Waltende' und Wilhelm .der willige Schützer". WchMM K Mck« Vrfchrt»» dret»a! und zwar DKnsKq«. »d So»««dn,d4. Ivi» rate werde« t«g» vocheA bis »tttagtz ll Uhr ««genommen. Vrt»tzs»rriG t» der Stadt vierteljährlich 1,40 Nk. frei dt» H«S «d^hol, vorder EnE-« lSOMI . durch die Pof, «otz unct Omgegenä. Amtsblatt IS dr» RsiMlDsM. Außerhalb de» Um»*gerich»*bezirk» Vilsdrufi 20 Heilraudexder und tabellarischer Satz mit SO Protest -Zeder Anspruch auf Rabat« feilscht. »e«n derVttr«-d«rA «iay« ein geigen werde* muß vd. der Auftraggeberb» Aanbirtz gerillt Fernsprecher Rr 6. — Tel^eamm-Adreste: Umttzbla« VUHtzntff. für die Königs. Amlshauptmannschaft Weihen, für das König!. Amtsgericht und den Stadtrat fu WiladruV sowie für das königl. Forftrentamt ju Tharandt. Verantwortlich für Redaktion. Druck und Verlag: Arthur Zschunke in Wilsdruff 1-14 Rittergut Tressin^ Roman von Robert Misch (4 Fortsetzung.) Der Herr Okonomkerat saß in sehr schlechter Laune an seinem Schreibtisch. Der Februar neigte sich seinem Ende zu. Der Winter war milde gewesen, das Frühjahr zeigte seine ersten Vorboten. Der Landmann rührte und rüstete sich nach seiner Winterruhe zu frischer Arbeit. Er mutzte durchaus einen neuen Inspektor haben. Das Gut, das er erst im vorigen Jahre durch ein Vorwerk mit Ziegelei arrondiert hatte — sein Nachbar, der Graf, den seine Herren Söhne langsam ruinierten, hatte es billig hergegeben, weil er Geld brauchte — das Gut war in den lebten Jahren ständig gewachsen. Und er fühlte sich nicht mehr jung genug, es wie früher allein zu bewirt schaften. Wäre nur der Fritz ein paar Jahre älter und tüchtiger, statt so ein fauler Schlingel, der am liebsten träumend oder lesend im Grase lag. Oder wäre Lisbeth ein Mann statt ein Frauenzimmer. So mußte er sich mit einem Fremden herumärgern. Und was das schlimmste war, die Sorte wurde immer anspruchsvoller und leistete immer weniger. Früher, als" er jung war und selbst Inspektor, ehe er sich mit Hilft' einer kleinen Erbschaft und einer reiä en Heirat, durch rast losen Fleiß und äußerste Sparsamkeit so hoch gebrach., früher, da war ein Inspektor mit allem zufrieden. Eir Kämmerchen genügte ihm damals als Wohnung, und ans Essen stellte man auch nicht solche Ansprüche wie heute. Jetzt mußte alles fein und elegant und vom Besten sein, Zimmer und Kost. Und behandelt wollten sie sein wie die Fürsten. Waren ihm nicht schon ein paar von den Kerls fort-- gelaufen, weil er sie .angehaucht' hatte, und weil ihnen das Essen nicht schmeckte, das er doch selber atz? Und schimpften sie dann nicht in der Nachbarschaft herum und machten ihn schlecht? Aber das allerschlimmste: wer was konnte und seinen Mann stand, der verlangte ein Gehalt, mit dem man früher zwei solche Kerle, hätte bezahlen können. Und die billigeren taugten nichts, waren zweifelhafte, weggejagte, unfähige Subjekte. Das hatte er dem Vermittler nach Berlin geschrieben. Und was antwortete ihm der Mensch? „Für nichts ist nichts. Die Herren mützten heute so viel lernen und studieren. Wer was könnte, der fühlte sich eben und wollte danach bezahlt sein.' Keine Treue, keine Anhänglichkeit mehr an den Brot herrn. Sein letzter, mit dem es ja noch so ziemlich ge gangen war, wenn man ihm auf dem Nacken saß, hatte ihn einfach im Stich gelassen, weil er eine bessere Stellung bekonrmen konnte. Nachträglich hatte er das erst erfahren. Darum war ihm der Mensch gleich mit der Kündigung gekommen, als er ihn „anoehaucht". Es lagen ihm einige Briefe von Bewerbern vor; aber alle machten sie zu hohe Ansprüche, oder die Zeugnisse waren mäßig. Einer war ein notorischer Trunkenbold, der andere sackgrob (das besorgte er selber). Der dritte (Nachdruck verboten.) verstand von der Brennerei nichts; und gerade dazu brauchte er ihn nötig. Einen hatte er sich neulich zur Probe kommen lassen. Das war ein ganz überstudierter Mensch, anmaßend und selbstbewußt. Der fand einfach alles schlecht und verkehrt auf Tressin, wollte alles auf den Kopf stellen, entwickelt« einen ganzen Plan zu einer vollständigen Revolution. Alles, aber auch alles sollte mit Maschinen gemacht werden, mit den allerneuesten, die noch gar nicht erprobt waren. Der Kerl rechnete ihm vor, wie kolossal die Erträgnisse sich steigern würden — aber freilich, Kapital mußte man hineinstecken. Der Okonomierat hatte ihn mit einem grimmigen Lächeln angehört und war dann sacksiedegrob geworden, so daß der junge Mann ganz bestürzt seinen Koffer packt« und schleunigst wieder abfuhr. Nun war da heute morgen aus Berlin ein großer Schreibebrief mit Zeugnissen und Photographie gekommen, von einem Herrn Platen. Auch ein Junger. Aber die Zeugnisse waren sehr gut. Zuerst hatte er auf einem märkischen Rittergute praktisch gelernt, nachdem er die landwirtschaft liche Hochschule in Berlin absolviert; dann war er zum Freiherrn von Rochlitz auf Gurtschinen in Ostpreußen ge kommen — berühmte und großangelegte Musterwirtschaft, bekannter Züchter, vielfach prämiiert. Wer da an erster Stelle stand, sapperlot, der verstand seine Sache! Mit Bedauern nur hatte der Besitzer von Gurtschinen, so hieß es in dem Zeugnis, diesen tüchtigen, gediegenen Inspektor ziehen lassen, da er sich im Auslande zu vervoll kommnen wünschte. Eine kleine Erbschaft hätte es ihm gestattet, so schrieb Herr Platen selbst, sich über ein Jahr im Auslande umzusehen. Er hätte viel Neues gelernt und dann noch in Berlin während der letzten Monate einige bodenchemische und andere Fachstudien (speziell über Brennerei) bettieben. Nun wolle er wieder eine Stellung annehmen. Er könne zwar jederzeit wieder auf Gurtschinen ein treten, aber er möchte die Verhältnisse, wie sie in Pommern seien, kennen lernen, und auch seine theoretischen Kenntnisse in bezug auf Brennerei, Ziegelei usw. praktisch anwenden lernen, wozu er beim Baron von Rochlitz nicht viel Ge legenheit gehabt. . Vom Herrn Okonomierat Roloff und von seinem Mustergut Tressin hätte er so viel Rühmliches gehört, daß er gern bei ihm eintreten würde. Das Gehalt sei zwar klein; aber er hätte einige Mittel und sähe mehr auf freundliche Behandlung, Familienanschluß und die Gelegen heit, etwas Neues zu lernen. Hm, hm, hm! Der Okonomierat paffte nachdenklich vor sich hin, bis sein Denkerhaupt in eine graue, stinkende Wolke eingehüllt war. Also ein Theoretiker, ein sogenannter „Strebsamer': aber doch auf der anderen Seite ein praktischer, aus gezeichneter Landwirt. Das „Mustergut Tressin' schmeichelte ihm auch; und offenbar schien der Mensch sich ja unter-