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Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend : 24.01.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782024719-191401245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782024719-19140124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782024719-19140124
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-01
- Tag 1914-01-24
-
Monat
1914-01
-
Jahr
1914
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versetzt werden können, sie seien bei Bestellung der Zeit schrift gegen alle Viehverluste genügend geschützt, und die Beteiligung an einer sonstigen Viehversicherung sei daher für sie nicht mehr nötig. Dies ist aber nicht der Fall. Selbstverständlich müssen die Landwirte durch die Gebühren für den Bezug des Blattes auch die Entschädigung für Viehverluste mitbezahlen, ja noch mehr als das, sie müssen die sehr erheblichen Unkosten des Verlags und den trotzdem bedeutenden Gewinn des Geschäfts aufbringen." — Auch der Landeskulturrat für das Königreich Sachsen und der Bund der Landwirte haben oftmals vor dem Bezüge dieser Zeitung gewarnt, deren Abonnementsversicherung vollständig wertlos ist und nur als Köder zur Abonnentensammlung dienen soll. Gegen den Inhaber des Verlages, der bereits wegen Betrugs und Erpressung mit Gefängnis vorbestraft ist, schwebt zurzeit wiederum ein Strafverfahren bei der Königlichen Staatsanwaltschaft in Halle a. S. Die jetzigen Leser dieser Zeitung werden unter diesen Umständen gut tun^die Zeitung sofort abzubestellen und dadurch zu helfen, diesem.unreellen Blatt das Lebenslicht auszublasen. — Pas Erfrieren der Kartoffeln, das sich durch die unangenehme Süßigkeit dieser Feldfrucht lästig bemerkbar macht, gehört zu den notwendigen Uebeln, die jeder harte Winter mit sich bringt. Experimente haben nun gezeigt, daß diese Umwandlung der Kartoffelstärke in Zucker, die bei niedrigen Temperaturen eintritt, durch längeres Stehen lassen der süßgewordenen Kartoffeln im geheizten Raum wieder verschwindet. Unsere Hausfrauen brauchen demnach nur den Karll ffllbedarf für 1 oder 2 Wochen in der Küche vorrätig halten und werden schon nach wenigen Tagen in diesem Küchenvorrat kaum noch eine süße Kartoffel vor finden. Die Verwendung von Kartoffeln, die nicht direkt vor dem Verbrauche dem eiskalten Keller entnommen sind, sondern vorher einige Tage in mäßig gewärmten Räumen, z. B. der Küche, gestanden haben, ist im übrigen auch sonst der Gesundheit zuträglicher, da die Kälte noch andere chemische Einflüsse auf die Kartoffeln ausübt, unter denen deren Güte leidet — Januar hell und weiß — macht deu Sommer heiß, lautet eine alte Bauernregel, die in der Mehrzahl der Fälle auch zutrifft. Somit dürfte für das kommende Sommerhalbjahr die Wetterprognose eine ziemlich günstige sein, da fast in allen Gegenden des Reichs starke Schnee fälle niedergegangen und das Wetter von einer erfreulichen Stetigkeit ist, wenn es auch hin und wieder ein paar Tage Tanwetter bringt. Im übrigen scheinen auch jene Wetter propheten nicht recht behalten zu sollen, die uns im Herbst ein Andauern des diesjährigen Winters bis in den Mai hinein prophezeiten. Und so dürfen wir vielleicht damit rechnen — und wollen's im Interesse unserer Landwirt- schäft hoffen — daß das neue Jahr in seinen kommenden Jahreszeiten allen Erwartungen entsprechen wird. — Der öffentlichen Stadtgemeinderatssitzung am vori gen Donnerstag abend, an welcher nur Herr Amtsstraßen meister Jahn krankheitshalber nicht teilnehmen konnte, ging eine solche mit dem Stadtrate gemeinschaftliche voraus, in der die seitens der hiesigen Lehrerschaft erfolgte Wahl des Herrn Kantor Hintzsch in den Schulausschuß mitgeteilt und die Wahl der Mitglieder der Enteignungskommission vor- genommen wurde. Der Enteignungskommission werden in diesem Jahre angehören die Herren Sladtrat Bretschneider, Stadtverordneter Berthold und Privatus Beger. An diese gemeinsame Sitzung schloß sich sofort die öffentliche des Stadtverordnetenkollegiums an, zu der auch alle Herren Stadträte anwesend waren. Es erfolgte die Schlußberatung des Stadthaushaltplanes, gewiß eine der schwersten Ma terien, die behandelt werden müssen. Die öftere Für- und Widerspräche bei den einzelnen angesetzten Posten hatte zur Folge, daß die Sitzung sich bis ^11 Uhr ausdehnte. Vor Eintritt in diese Beratung wurde Punkt 3 der Tagesordnung, die Entschließung über Beteiligung der Sparkasse an der geplanten öffentlichen Lebensversicherung für das Königreich Sachsen betr., erledigt. Obwohl diese Angelegenheit schon eingehend vom Stadtrat und dem Sparkassenausschusse be sprochen und die Einführung von diesen beiden Korporati onen bereits beschlossen worden war, hielt es das Kollegium doch für angezeigt, eine Vertagung eintreten zu lassen und einen endgültigen Beschluß hierüber erst in nächster Sitzung zu fassen. Es wurden sodann für die einzelnen Zweige des Haushaltplanes nachfolgende Summen eingesetzt und auch genehmigt, und zwar für den Elektrizitätshaushalt plan 60 921 Mark, für das Wasserwerk 11500 Mark, für den Kinderhort 3545,20 Mark, für die Parochialkasse 12476 Mark, für die Armenkasse 13912,94 Mark, für die Feuerlöschkasse 1136,76 Mark, für die Hebammenpensions kasse 1167 Mark, für die König-Albertstiftung 8281 Mark, für die städtische Pensionskasse 12142,58 Mark und für die Grund- und Einkommensteuer 46 554,37 Mark. Die für den städtischen Haushalt im Jahre 1914 aufzuwendende Gesamtsumme beläuft sich auf 123 760,19 Mark. (Der Gesamtaufwand zum Haushaltplan der Nachbarstadt Nossen für das Jahr 1914 beträgt 383 849 Mark d. R.). Die Sparkasse zeigt einen Ueberschuß von 153500 Mark. Stadtrat und Sparkassenausschuß haben beschlossen und auch das Kollegium tritt diesem Beschlusse bei, daß für alle zu Neubauten in der Stadt auszuleihenden Gelder 4l/«°/» erhoben werden sollen. Der Aufwand für den Schulhaushaltplan in Höhe von 64 690,63 Mark folgt an besonderer Stelle, weil dazu der Beschluß vorliegt, das Wohnungsgeld der hiesigen Lehrer von 350 auf 450 Mk. zu erhöhen und die Handarbeitslehrerin in die von der Regierung geforderten Staffel einrückcn zu lassen; außer dem ist dieser laut Gesetz an Wohnungsgeld die Summe von 490 nachträglich auszuzahlen. An Mitteilungen, die am Schluffe der Sitzung zu Gehör gebracht wurden, sei die Bekanntgabe der Beihilfe für Schule und Fortbildungs schule, ein von Fräulein Herz eingegangener Dank, der Ablauf des Vertrags hiesiger Stadt mit der Anstalt Hilbersdorf, die Genehmigung des Mietsvertrags seitens der Oberpostdirektion, die Errichtung eines selbständigen Versicherungsamtes in Wilsdruff, die Uebernahme der Stellvertretung seitens des Herrn Bürgermeister im Haft pflichtversicherungsverband und das Einverständnis des Kollegiums, daß die Amtshauptmannschaft als Aufsichts behörde dieses Verbandes zu gelten hat, zu erwähnen. — Auch an dieser Stelle sei noch besonders auf die Kaisergevurtstagsfeier Montag abend 8 Uhr im Hotel Adler aufmerksam gemacht. Aus der Anzeige ist zu ersehen, daß alle Bewohner aus Stadt und Land, auch namentlich unsere Frauen und Jünglinge zum Besuche geladen sind. Infolge eingetretener Umstände muß eine Vorfeier statt finden. Die rührige Leitung hat für möglichste Abwechslung gesorgt, die man durch zahlreichen Besuch lohnen möge. Wilsdruff ist in nächster Zeit durch gesellschaftliche Veran- staltungen so in Anspruch genommen, daß der Hinweis auf die Feier an dieser Stelle wohl berechtigt sem dürfte. Be sonders interessant versprechen die Erlebnisse des Herrn Kurt Birkner, Sohn unseres Mitbürgers Paul Birkner am untern Bach, zu werden. — (Verspätet eingegangen.) Den 18. Januar, den Tag der Reichsgründung, beging der Verein für Natur- und Heimatkunde in Gemeinschaft mit dem Gemeinnützigen durch einen gut besuchten Jamilienaöeud. Herr Bürgermeister Küntzel gab der Veranstaltung die rechte Weihe durch eine von patriotischem Fluge getragene Ansprache Der seit 1806 lose deutsche Staatenbund wurde, nachdem die Einheitsideen von 1848 gescheitert und Preußen die Führung in die Hände genommen, durch Bismarck zusammengefügt zu einem machtvollen Reiche. Bismarck war sich der Schwierigkeit dieser Aufgabe bewußt gewesen und scheute vor Abwehr der Hindernisse durch Waffengewalt nicht zurück. So brachte er, nachdem eine Einigung 1866 vorbereitet und aufgeschoben, das Werk der Reichsgründung zu stände. „Zum deutschen Rhein" führte der zweite Redner des Abends, Herr Seminardirektor Prof Dr. Klähr die Hörer, dort den Spuren des Kutschke-Liedes zu folgen. „Was kraucht denn dort im Busch herum? Ich glaub, es ist Na- poleum. Was hat er rum zu krauchen dort? Frisch auf, Kameraden, jagt ihn fort," klangs im Felde, klangs noch nach Jahren des Friedens. Wer war aber der Dichter des Liedes? Ein Kutschke war es nicht. Mehrere poetische wackere Deutsche stecken hinter ihm. Der Ausgang des Liedes mag ein studentischer Bummelreim sein, der den mecklenburgischen Superintendenten Pistorius zum Verfasser haben soll. Mit den folgenden Strophen betreiben unbe kannte Dichter ein launiges Versteckspiel im Daheim, in der Kreuzzeitung und in der Berliner Fremdenpost. Beteiligt an diesen folgenden Strophen ist unter anderem der welt bekannte Herausgeber des großen Andree-Atlasses, Andree in Braunschweig, der nach Ausbruch des Krieges wie alle Verleg°r das Verlangen hatte, spannende, bilderreiche Auf sätze seinen Lesern zu bieten. Obwohl nicht Soldat, bot er Kriegsberichte und konstruierte einen Füsilier, den er Kutschke nannte. Welcher Anteilnahme sich das Kutschke lied erfreute, zeigten die köstlichen Späße der fingierten Auf findung des Kutschkeliedes in der Literatur aller Völker und alter Zeiten, sogar im altägyptischen Fries wurde „kutschkisch" gedeutet. Ein Kutschkegeist lebte im deutschen Krieger von 1870. Seine Verse kamen dem Streiter aus der Seele. Kutschke ist der Typus des frommen deutschen Volkes, das aufsteht, Wenns Vaterland bedroht wird. Den Kutschkegeist halte wach! Auch heute noch krauchen Feinde im Busche herum. In der Not wird es 1000 Kutschkes geben, sie fortzujagen. Die zum Teil sehr humorvollen Ausführungen erhielten die Versammelten, unter denen sich eine große Anzahl Kriegsteilnehmer befand, in froher Stimmung beisamen. — Wie aus dem Inseratenteile zu ersehen ist, wird die hiesige Sanitätskolonne morgen, abends 7 Uhr im Hotel „Weißer Adler" ^inen Theaterabend veranstalten, an dem der 4 aktige Scvwank „Unsere Pauline" aufgeführt werden soll. Da der Ertrag zum Ausbau der Sanitäts- kolonne sowie des ganzen Sanitätswesens, mithin zu nur gutem Zweck verwendet werden soll, sei auch an dieser Stelle noch besonders um recht zahlreichen Besuch gebeten — N cht nur alle Mitglieder vom Bunde der Land wirte des Amtsgerichtsbezirks Wilsdruff, sondern überhaupt alle Interessenten werden auch an dieser Stelle zu dem am Montag, den 26. Januar, nachmittags 4 Uhr im Hotel „Weißer Adler" statlfindenden Vortrag des Herrn Finanz rat Dr. Mohrmann-Dresden „Neber die Deklarationen zum ZSehrveitrag" eingeladen. — Welohnung guter Wiehwärter. Wir verfehlen nicht, auf die in der heutigen Nummer enthaltene Anzeige, nach welcher gute Viehwärter von dem Tierschutzverein Meißen durch Belohnungen ausgezeichnet werden sollen, noch besonders aufmerksam zu machen und hinzuweisen. — AerMcher Sonntagsdienst von mittags 1 Uhr ab: Herr Dr. med. Bretschneider. — Beim Dresdner Landgericht hatte sich die 24jährige mehrfach vorbestrafte Schneiderin Martha Hilma Müller aus Grumbach zu verantworten. Sie nahm im Septem ber und November aus den Wohnungen eines Kellnerehe paares und einer Kutschersehefrau 15 Mk. bares Geld an sich; ferner verschaffte sie sich betrügerisch einige Geldbeträge. Man erkannte unter Annahme mildernder Umstände aus 6 Monate Gefängnis. — Röhrsdorf, 23. Januar. Gestern nachmittag hatte der Gutsbesitzer Herr Arno Barth das Unglück, von dem Balken auf die blanke Scheunentenne zu fallen, so daß der selbe heute noch bewußtlos darniederliegt — Kekvigsdorf. Am Mittwoch starb im Dresden- Friedrichstädter Krankenhause ein landwirtschaftlicher Ar beiter des hiesigen Gutsbesitzers Herrn Ludewig. Der junge Mann, scheinbar ganz gesund, hatte sich an einer Schlittenpartie nach Spechtshausen beteiligt. Dort ange kommen, fiel er durch sein blasses Aussehen auf. Der Herr Gutsbesitzer Ludewig fuhr ihn noch am gleichen Tage ins Krankenhaus Wilsdruff, von wo er nach dem Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt überführt wurde. Dort ist er, wie schon erwähnt, bald nach seiner Einlieferung ganz plötzlich gestorben. — Weukirchen. Am Dienstag fand im oberen Gast hofe die diesjährige Generalversammlung des Männer- gesangreceins unter Vorsitz des Herrn E. Schöne statt. Nach der üblichen Begrüßung erstattete der Schriftführer, Herr Partzsch, den Jahresbericht, aus welchem ersichtlich war, daß der Verein auch in diesem Jahre unter der Leitung seines Chormeisteis, Herrn Kirchschullehrer Müller, wieder wacker gearbeitet hat; u. a. gab der Verein zum Besten gemeinnütziger Zwecke zwei stark besuchte öffentliche Konzerte und wird derselbe auch in diesem Jahr wieder mit einem Gesangskonzert vor die Oeffentlichkeit treten. Die Jahres- rechnung, vorgetragen von Herrn Möhler, wurde für richtig befunden Voraussichtlich im März wird das Stiftungs kränzchen abgehalten. — Dresden. Direktor Stosch-Sarrasani beabsichtigt, sein Dresdner Unternehmen wieder unter seine persönliche Leitung zu nehmen. Er wird zu diesem Zwecke bereits m den nächsten Tagen hier eintreffen. Er hat sofort alle Vorbereitungen getroffen, um Attraktionen größten Stils für sein Haus zu gewinnen Als erste Sensation wird der Gerhardt-Hauptmann-Film „Atlantis" auf dem Programm des Sarrasani-Theaters erscheinen, freilich nur für ganz wenige Tage. Man erinnert sich der außergewöhnlichen Vorbereitungen, die für die Fertigstellung dieses Films ge troffen wurden. Ist doch ein ganzer Ozeandampfer auf der hohen See zum Sinken gebracht worden, sind doch Tausende von Schauspielern tätig gewesen für die riesigen Aufnahmen der Schiffslatastrophe. Direktor Stosch-Sarra- sani gedenkt, dieses großangelegte Werk moderner Dichtung zu den denkbar billigsten Preisen dem allergrößten Publikum zugänglich zu machen. Das Fassungsvermögen des „Theaters der 5000" ermöglicht es, Kassenpreise zu erheben, die sehr niedrig sein werden. Sofort nach Beendigung der kurzen „Atlantis"-Saison wartet eine weitere Attraktion. Im März wird dann, wie bereits mitgeteilt, die Zirkussaison wieder eröffnet werden. — Dresden, 20. Januar. (Eine Ueberraschung im Sarrasanitheater) Als gestern abend die Besucher, die bereits vorher Karten gelöst hatten, zur Vorstellung im Sarrasanitheater erschienen, fanden sie das Theater per-' schlossen vor. Die Direktion hatte ohne Bekanntmachung die Vorstellung einstellen lassen, und das Ensemble des „Napoleon".Gastspiels aufgelöst. Hierdurch kam es zu peinlichen Szenen, da die Statisten, deren Gage seit fast drei Wochen rückständig ist, gleichfalls vor geschlossenen Türen standen. Sie. veranstalteten lärmende Demonstra- tionen und es gelang der Polizei nur mit Mühe, die erbitterten Leute zu beruhigen. Die Angestellten und die Statisten des Theaters haben beim Gewerbeamt Klage erhoben. — Vor dem Gewerbegericht fand vorgestern vormittag die erste Verhandlung gegen die Direktion des plötzlich geschlossenen Sarrasgni-Theaters, Förster, statt. Es hatten sich etwa hundert Statisten eingefunden, um die seit vierzehn Tagen rückständige Gage einzuklagen. Da die Zustellung an Di- . rektor Förster, der sich zurzeit in Berlin aufhalten soll, nicht erfolgen konnte und Hotelbesitzer Beckert von „Ham mers Hotel" zur Verhandlung nicht erschienen war, st wurde gegen diese ein Versäumnisurteil erlassen. Am. nächsten Sonnabend soll die Verhandlung über die Klage des Solopersonals gegen die Direktion Förster erfolgen. — Dresden, 22. Januar. (Familientragöbie.) Este Familientragödie ereignete sich in dem Grundstück Pfoten hauerstraße 12 Dort wohnt der in den vierziger Jahren stehende verheiratete Zollaufseher Tobias Schwatlo. Als heute früh dessen beide im Alter von sieben und elf Jahren stehenden Töchter in der siebenten Stunde erwachten, fanden sie den Vater und die Mutter bewußtlos sowie die 1? Jahre alte Tochter bereits tot in der Küche vor. Das Leuchtgas brannte noch vom Abend vorher. Die sofort alarmierte Wohlfahrtspolizei veranlaßte den sofortigen Transport der bewußtlosen Eltern und der Leiche der Tochter nach dem Johannstädter Krankenhaus. Man nimmt am daß die Eltern und die Tochter beschlossen hatten, gemein sam zu sterben. Ob sie sich vergiftet haben oder welche Todesursacke sonst vorliegt, konnte nicht festgestellt werden. — Kötzschenbroda, 21. Januar. Das MilitärluftsÄE „M 4" in Kaditz. Das Militärluftschiff „M 4" überflog heule vormittag V.12 Uhr in ungefähr 200 Meter Höhe die Lößnitz. Es war heute früh 8,30 Uhr in Berlin-Reinicken dorf zu einem Fernflug nach Dresden aufgestiegen, wo es bis zum Freitag in der Luftschiffhalle zu Kaditz verbleibst wird. Führer des Luftschiffes, das die Reichskriegsflagge am Heck führte, waren die Herren Major Schulze und Hauptmann von Jena. Außerdem waren noch 1 Leutnast und 1 Ingenieur sowie die Mannschaft an Bord. Na» einem Rundflug über Dresden und nachdem es über dei» Lustschiffplatze noch eine kurze Schleife beschrieben Haiti landete das Luftschiff um 11,50 Uhr glatt vor der Halst in der es dann geborgen wurde. — Verschiedentlich wurM das heute mittag über Lößnitz erscheinende Luftschiff D den neuen „Z 7" gehalten, der ja bekanntlich auch naÄ Dresden nock in dieser Woche kommen soll. Wer abst näher zusah, konnte bald die unterschiedlichen Merkmale des .M".-Schiffes von den „Z".-Typen konstatieren. Besonders fiel sofort der zigarrcnspitzenähnlich auslaufende Teil des Heckes, die Anordnung der Seiten- und Hccksteuer und dit gelbe, fast durchscheinende Hülle des Luftschiffes auf, dic es als „M".-Schiff kennzeichne«, wenngleich die Anordnung der beiden Gondeln große Aehnlichkett mit der bei dst „Z"-Schiffen üblichen aufweist. Die „M".-Schiffe silst bekanntlich halbstarr, d. h- die Ballonhülle ist dur» kein inneres Zellengerüst gestützt, der Ballonkörper um die Gondeln sind aber miteinander fest verbunden. — Nicderhäskich. Durch Kohlenoxydgase betäub' wurden hier vor einigen Tagen die Frau, ein Gehilfe ui^ ein Dienstmädchen des Bäckermeisters B. Man hatte de» ' Backofen angefeuert, jedoch anscheinend etwas zu stark, st . daß Gase entwichen und die Vorgenannten beim Betrete' ? der Backstube Ohnmachtsanfälle erlitten. Sie wurden »'' diesem Zustande von einer Bewohnerin des Hauses auU funden. Schnell herbeigerufene Hilfe verhütete ein größere« Unglück. Die Betroffenen konnten sich bald wieder erholst' > nur das Dienstmädchen war infolge eines Herzleiden einige Tage unfähig, ihre Arbeit voll zu ver-richten. — Geringswalde, 22. Januar. Gestern abend in dst neunten Stunde wurde auf dem hiesigen Hauptbahnhosi der 25 Jahre alte Lehrer Wolf von hier von dem aN Hartha kommenden Zuge überfahren. Dem Verunglückte»' der auf dem Bahnhofe Besuch abholen wollte, wurden beil» Beine unterhalb der Knie abgefahren. Der Zustand dst Verunglückten ist bedenklich. — Atteuverg. Der Schnee im Erzgebirge. Im nahst Walde wurden dieser Tage zwei Hirsche gefunden, die a»! dem Wege zur Futterstelle vor Entkräftung im tiefen Schnst stecken geblieben waren. Nab unä fern. o Deserteur und Fremdenlegionär. Im Jahre 189^ desertierte der Bergmann Peter Moll mit zwei anderst Soldaten vom 8. rheinischen Fußartillerie-Regiment st Metz nach Frankreich und nahm dort Dienste in dst Fremdenlegion. Elf Jahre blieb er dort, bis er wegst eines Herzleidens entlassen wurde. Der bittersten Nst vreisaeaeben. versuchte er. sich durch maucherlei Arbeitst erl W nu W W au Si un Ne mi dei koi sac Ol ral Gl zu da Al Eh Bc V01 Gl ter dei we gu Gl hei He get der me sick nic ha' sor als sie ein Dk hil UN Ve Sc ihr üb Hc Di bei Re un' eig un im An St Gl' geg Sa reü Sa der ein Kii sag unl glä Sä der ja Chi Fü Me gen M Gl< sor, Re, Go und Leb seir mit gro Dir Mül bitt sm Gc sta Be N< Sc Ve fül
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