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Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend : 20.01.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782024719-191401201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782024719-19140120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782024719-19140120
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-01
- Tag 1914-01-20
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Monat
1914-01
-
Jahr
1914
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— Kirre Glkuvigerversammkung des Sarrasani- Fheaters fand am Donnerstag bei Anwesenheit von 30 Gläubigern statt. Das beantragte Moratorium wurde ab gelehnt und beschlossen, eine Gestundung der Forderungen bis zum 26 Januar zu bewilligen. Der Direktor Stosch- Sarrasani soll bis dahin dem Vertrage gemäß 40 Prozent der Einnahme des Theaters weiter erhalten, während die übrigen 60 Prozent zur Deckung der Unkosten Verwendung finden sollen. Wenn der Fortbestand des Theaters möglich ist, soll eine Ausschüttung von zehn Prozent der Tages einnahme erfolgen. — Der bekannte und allseitg beliebte große Zeitnngs- Katakog für 1914 der Haasenstein 8- Vogler A.-G. gelangt in einigen Tagen zur Ausgabe. Der Inhalt dieses Nach schlagewerkes, das auf dem großen Gebiete des Zeitungs wesens längst ein unentbehrlicher Ratgeber geworden ist, hat auch in diesem Jahre eine wesentliche Erweiterung er fahren. Der praktisch eingeteilte Notizkalender wurde bei- LehaltenH'ebenso das alphabetisch geordnete Verzeichnis sämtlicher^ Agenturen der Firma im In- und Auslande. Ein? Ortsregister ermöglicht ein sofortiges Auffinden aller an den betreffenden Orten erscheinenden Tageszeitungen, wie auch der nach Branchen geordneten Fachzeitschriften. Ausführliche, beachtenswerte Angaben vieler Zeitungen und Zeitschriften ergänzen den Inhalt des Kataloges, dem sicher lich dieselbe freundliche Aufnahme zuteil werden wird wie in den Vorjahren. — 8.O. K. Kine schöne Sitte im Iichte'schen Kanse. (Zum 27. Januar, dem 100. Todestage Fichtes.) Für manche mag es vielleicht überraschend sein, was der Sohn des am 27. (oder 29) Januar 1814 verstorbenen Philosophen Johann Gottlieb Fichte, des Denkers aus dem Sachsenlande, aus dem Leben seines Vaters erzählt: „Wenn der Abend gekommen, und das Tagewerk vollbracht war, da tat Fichte, was ihm seine falschen Jünger nicht gerne nacherzählen: er setzte sich mit Weib und Kind zusammen und rief das Ge sinde herzu und beschloß den Tag würdig und feierlich mit einer Abendandacht. Wenn dann unter Begleitung des Klaviers einige Verse aus einem Choral gesungen worden waren, nahm der Hausvater das Wort und sprach über eine Stelle oder ein Kapitel aus dem Neuen Testament, besonders aus seinem Lieblingsevangelisten Johannes, oder .er redete auch, wenn besondere häusliche Verhältnisse dazu aufforderten, ein Wort der Ermahnung, oder des Trostes. Was er aber sagte, ging weniger auf besondere Lebens regeln und Nutzanwendungen hinaus, als daß es dahin trachtete, von dem Zerstreuten und Eiteln der gemeinen Lebensbeschäftigung den Geist zu reinigen und zum Un vergänglichen zu erheben." Auch heute gibt es glücklicher weise noch manche Familie, welche die schöne Sitte der täglichen Hausandacht pflegt. Dennoch mag Fichte, der Philosoph der Befreiungskriege, unserer Zeit, in welcher der Wert christlicher Sitte so ost unterschätzt wird, zum Vorbild dienen. — Kine Mahnung an Kltern vnd Krzieher. Für die nächsten Tage steht die Anmeldung schulpflichtiger Kinder zur Aufnahme in die Volksschule bevor. Zum Schulbesuch verpflichtet sind alle Kinder, die bis zum 20. April das 6. Lebensjahr vollenden, dazu berechtig! sind auch solche, die vor dem 1. Juli dieses Alter erreichen. Mehr, als für die Kinderwelt heilsam ist, wird von diesem Rechte Gebrauch gemacht. Die Schularbeit stellt in all jährlicher Steigerung selbst bei Anwendung der besten Me thode große Ansprüche an die körperlichen und geistigen Kräfte der Schüler. Sind diese von Geburt an oder in folge einer Kinderkrankheit schwächlich und empfindlich, von Natur auch geistig nicht hervorragend begabt, so können sie den Anforderungen des Unterrichts nicht genügen. Manche derselben strengen sich sehr an, um das Neue, Schöne, Interessante alles aufzunehmen und zu verarbeiten. Doch das halten nur die wenigsten lange aus. Manche werden blaß und nervös, sie essen immer weniger und schlafen immer unruhiger. Andere, die Glücklicheren, ermatten im Eifer, hängen die Flügel und lassen die Darbietungen und Forderungen des Lehrers teilnahmlos über sich ergehen. In beiden Fällen trägt jdas Kind den Schaden. Die Er folge bleiben aus. Die Freude an der Schule verwandelt sich in Widerwillen am Unterrichte, die Zutraulichkeit gegen den Lehrer in Angst vor neuem Tadel. Wo es an Ver ständnis für solche Erscheinungen fehlt, greifen Ver stimmungen zwischen Haus und Schule Platz, die wiederum für das Kind nicht von Segen sind. Ein Aufschub der Anmeldung um ein Jahr hätte vielleicht genügt, alle diese Schäden zu vermeiden. Darum sollte man von der vor zeitigen, wenn auch zulässigen, Anmeldung Abstand nehmen, wenn nicht Arzt und Lehrer das Kind als kräftig, gesund und reif genug bezeichnen. — Die Zukunft der Kinder, die zu Ostern die Schule verlassen, macht den Eltern schon jetzt ziemlich er- hebliche Sorgen. Hinsichtlich der Mädchen mag es noch an gehen, da man diese stets im Hause behalten und zu nutz bringender Hausarbeit anlernen kann, die sie später auf alle Fälle doch verstehen müssen, auch 'wenn sie nicht heiraten sollten. Schlimmer jedoch ist's um die Zukunft der Knaben bestellt. Hier muß reifliche Ueberlegung der Eltern es ver stehen, einen Beruf zu wählen, der mit den Neigungen des Kindes übereinstimmt, ohne daß man dabei dem kindlichen Unverstand Raum gewährt. Denn, daß ein 14 jähriger Junge selbst noch nicht weiß, was er will, ist doch eine ziemlich selbstverständliche Tatsache. Hier heißt es, durch Beobachtungen usw. herauszufinden, welcher Beruf nach Neigung, Fähigkeiten, Kenntnissen usw. sür den Knaben am besten passen dürfte. Für Eltern, die in der Erziehung ihrer Kinder vernünftige Grundsätze walten ließen, ist es dann nicht allzuschwer, durch geeignete Schilderungen und der gleichen den Knaben selbst Freude an diesem für ihn aus gesuchten Berufe beizubringen. Gewarnt seien die Eltern jedoch vor den sogenannten „Modeberufen", in die jeder sein Kind steckt, der „etwas besseres" vorstellen möchte Solche Berufe sind z. B. Kaufmann und Techniker, und die Folge davon ist, daß gerade diese beiden Berufe ständig überfüllt sind, nur noch die tüchtigsten zu einer einkömmlichen Stellung gelangen läßt, dafür aber dem Staate alljährlich eine Un zahl gescheiterter Existenzen beschert. Darum: nicht zu hoch hinauswollen! Was nützt ein Beruf mit noch so „vornehmem" Namen, wenn man sich darin nicht sattessen kann? Mehr als einer, dessen Eltern in dieser Hinsicht weniger anspruchs voll waren, blickt später mitleidig auf den „besseren" Schul knaben von einst herab. — Wie vleivt mein Gehöft von der Mauk- nnd Klauenseuche verschont? Unter dieser Ueberschrift gibt in der „Landw. Zeitung für Westfalen und Lippe" ein Landwirt über ein Vorbeugungsmittel, welches er im Jahre 1911 benutzte, u. a. folgendes an: „Ich wandte fol gendes Vorbeugungsmittel an: 1. Scheffel frischer Aetzkalk wurde zu Staub gelöscht, hiervon nahm ich ein Waschbecken voll und streute es jeden Morgen in dem Stall umher; es er folgt darauf natürlich ein furchtbares Geprüfte der Tiere, da die kleinen Kalkstäubchen sich in alle Winkel verteilen; man lasse sich aber nicht durch das Geprüfte bange machen, es schadet den Tieren nichts. Des Mittags, wenn ich vom Felde kam, nahm ich einen großen Schwamm, tauchte den selben in Borsäurepulver (nicht aufgelöst), ließ durch einen Knecht oder Schweizer die Mäuler offenhalten und wusch dieselben gründlich aus; auch die Schnauzen wurden damit ordentlich abgerieben. Es geschah dies deshalb mittags, weil dann keine Fütterung stattfindet. Zwischen die Klauen der Tiere streute ich ebenfalls etwas Borsäurepulver. Im Schweinestall streute ich auch jeden Tag von dem Kalk staube. Ob er aber ganz kleinen Ferkeln schadet, weiß ich nicht, 6 Wochen alten Ferkeln schadet er nicht mehr. Des Abends streute ich auf die Düngerstätte und rund um die Viehgebäude auch von dem Kalkstaube. Nur so von dem Besitzer selbst oder unter seiner persönlichen Aufsicht behan deltes Vieh bleibt von der Seuche verschont. In unserem Orte blieb außer meinem Gehöft keins von der Seuche ver- ßcknkkl -kl sjüMickll Mel! schont. Die Gehöfte liegen hier alle ziemlich nahe zu sammen, so stoßen die Stallungen meines ersten Nachbars direkt an die meinigen, Katzen usw. konnten ungehindert hin nnd her laufen. Die Weide meines zweiten Stachbars grenzt auch direkt an mein Gehöft, es waren viele Schweine darin aufgetrieben, wovon 80 kleine eingingen. Trotzdem blieb mein Vieh von der Seuche verschont. So gar unser Tierarzt riet mir, ich solle die Kühe infizieren, es wäre dann ein Abheilen und eine Sperre über den Ort, da mein Gehöft doch nicht verschont bleibe. Ich wies aber seinen Rat energisch zurück, indem ich ihm sagte, daß ich es doch mal abwarten wolle, was es gäbe. Auch vor Ueberläufern kann man sich nicht hüten, z. B. kam meines Nachbars Knecht, um etwas zu holen. Als er auf dem Hofe niemand fand, lief er sofort in den Kuhstall, der gute Mann dachte nicht an Ansteckungsgefahr. In einem solchen Falle streute ich sofort wieder Kalkstaub. Hoffent lich machen viele Landwirte von diesem einfachen Mittel Gebrauch, um sich vor großem Schaden zu schützen." — Inventurausverkäufe finden allerorts gleich nach Neujahr statt, und die Hausfrauen haben dadurch Gelegen heit zu billigen Einkäufen. Manche sparsame Hausfrau schiebt deshalb ihre Wintereinkäuse auch bis nach Neujahr auf. Zweifellos erspart sie dadurch Geld, muß allerdings andererseits dafür wieder in den Kauf nehmen, daß dieses oder jenes Stück, das sie sich schon vor dem Feste im Stillen ausgesucht hat, eventuell nicht mehr vorhanden ist. — Der Klvstrom friert zu. An der Friedrich-August- Brücke sind nur noch die beiden großen Fahrtöffnungen für den Eisgang frei. Der erste Altstädter Strombogen zeigt bereits erhebliche Eisansammlungen, und auf der Neustädter Uferseite haben sich große Eisfelder gebildet, die weit in das Flußbett hineinragen. Die abschwimmenden Eisschollen sind von geringer Menge und Stärke, da ja im Oberlaufe bereits eine feste Eisdecke vorhanden ist. Der Wasferstand ist infolge des Frostes in fortgesetztem Fallen begriffen. Während er zu Anfang des Monats noch gegen 60 Zenti meter unter Null aufwies, zeigte der hiesige Pegel heute vormittag 166 Zentimeter an. — Waich reis. Ein herrlicher Naturgenuß, den zu be obachten die Bewohner des oberen Erzgebirges im Winter nur zu oft Gelegenheit haben, bot sich auch uns gestern und vorgestern in ungeahnter Schönheit dar. Durch starken Rauhreif wurde das an und für sich prächtige Winterbild noch mehr gehoben. Der bereits am Abend zuvor einge tretene Nebel hatte über Nacht eine Rauhreifbildnng ge schaffen, wie sie seit vielen Jahren nur ganz vereinzelt hat wahrgenommen werden können. Was nur das Auge er blickte, die Masten und Drähte der Telephonleitungen, die Dächer, die Bäume und Sträuche, war mit einer Reifschicht überzogen. Einen besonders prächtigen Anblick boten, wie wir uns selbst überzeugen konnten, die beiden Parkanlagen, der obere und der untere Stadtpark. Auch zur Ausübung des gesündesten Sportes im Winter, des Eissportes, waren Bahnen angelegt. Nur schade, daß der schönste Sportplatz der Stadt am oberen Parke so jämmerlich darniederliegt. Wohl hat man versucht, einen Teil desselben als Eisbahn herzurichten, doch ist nur eine kleine Fläche davon fahrbar, während der größere Teil eigentlich so recht zum Arm- und Beinbrechen geeignet ist. Da fließt nun das Wasser des Mühlgrabens an diesem Sportplatz vorüber, aber fest verrammelt ist das Ausflußrohr, so daß nicht ein Tropfen überfließen kann. Jstjdenn das Wasser bei uns so teuer — oder nur an diesem Orte? Die Eisbahn im Garten vor der Turnhalle, die jedenfalls als Ersatz dienen soll, ist im Verhältnis zu der am oberen Parke räumlich sehr beschränkt und deshalb auch von Fahrenden überfüllt. Vielleicht ge nügt dieser Hinweis, um durch Vereinbarung sofort Wand lung in dieser Angelegenheit zu schaffen. — Wegelung des Dienstes keim Postamt Wilsdruff am Dienstag den 27. Januar (Kaisers Geburtstag): Die Schalter sind nur von 8—9 und 11—12 Uhr vormittags geöffnet. Im Orts- und Landbestellbezirke findet nur eine einmalige Brief-, Geld- und Paketbestellung statt. Die Leerung der Briefkasten und die Beförderung der Postsen dungen erfolgt wie an Werktagen. — Anläßlich des Tages der Großjährigkeit Sr. Kgl. Hoheit des Kroipttnzen Georg von Sachsen hatte der Königl. SSchs. Militärverein für Wilsdruff und Um gegend nachstehende Depesche abgesandt: „An den Krott- Prinzen von Sachsen. Am Tage der Großjährigkeit bringt Ew Königl. Hoheit beste Wünsche mit dem Gelöbnis un ¬ entwegter Treue und unbegrenzter Liebe für Se. Majestar ' unsern König. Der Königl. Sachs. Militärverein für Wils druff und Umgegend. Kantor Hientzsch, Vorsteher." Tags darauf traf folgender Dank ein: „Für die mir in uner schütterlicher Königstreue dargebrachten Wünsche meinen aufrichtigsten Dank Kronprinz Georg" — Landwirtschaftlicher Werein. Am vorigen Sonn abend nachmittags 4 Uhr fand im Vereinslokal, dem Hotel j „Weißer Adler", unter Leitung des Herrn Geheimrat j Andrä in Braunsdorf die Jahreshauptversammlung des > landwirtschaftlichen Vereins für Wilsdruff und Umgegend statt. Nach Mitteilung des Herrn Vorsitzenden sind im ver flossenen Jahre sechs Mitglieder aus dem Verein ausgetreten j und zwei verstorben; ausgenommen wurde in der heutigen ! Versammlung Herr Oswald Leuschner aus Sachsdorf. Weiter bittet der Herr Vorsitzende die anwesenden Mitglieder - aus Röhrsdori, ihm in der nächsten Versammlung das Ge- ! burtshaus des verstorbenen Professors Stöcker in diesem . Orte genau bezeichnen zu wollen, damit an diesem Hause j seitens des Vereins eine Gedenktafel angebracht werden kann. Der von dem Schriftfübrer, Herrn Kantor Kranz aus Grum- ' back vorgelragene Jahresbericht li ß erkennen, mit welchen ' Fleiß auch im vorigen Jahre im Verein gearbeitet worden ! ist. Laut Kassenbericht, dargeboten von Herrn Rentier j Gerlach in Niederwartha, der das Amt des Kassierers ver« , waltet, beträgt das Vereinsvermögen 2844,44 Mark. Die I bisherigen Mitglieder des Vorstandes wurden einstimmig » wiedergewählt. Es erhielt nun das Wort Herr Regierungs- rar Steglich zu seinem Vortrag: „lieber Ergebnisse der f Düngungsversuche von 1905 bis mit 19l3 auf einem Flur stück im benachbarten Grumbach". Die Ertragsergebniffe an Hack- und Halmfrüchten wurden ziffermäßig bewiesen i nach den drei verschiedenen Gruppen der Düngung: Stick- stoss, Phosphorsäure und Kali. Der Stickstoff wird dem ! Boden bei Ammoniakdüngung zugeführt. Während Stick stoffdüngung zur Herbeiführung eines guten Ertrages stets i erforderlich ist, sind Düngungen mit Phosphor nnd Kali nicht immer angebracht, weil wahrscheinlich der Boden au ' und für sich schon Phosphor- und kalireich ist. Bei reich« > licher Phosphordüngung erfolgt oft erst die Lösung im Ackerboden nach einem Jahre, wen» diese Art der Düngung überhaupt unterblieben ist. Der höchstinteressante Vortrag wurde sehr beifällig ausgenommen. Einen ebenso anregenden Vortrag „lieber Zuckerrübenbau" hielt Herr Rittergutspachter Ooendorfer aus Limbach. Seine Erläu terungen erfolgten an der Hand gedruckter Tabellen, die zur Einsicht auf den Tischen ausgelegt waren Die in dem Fragekasten niedergelegten schriftlichen und von dem Herrn Vorsitzenden eingehend beantworteten Anfragen betrafen die ' elektrische Glühlichtbeleuchtung und in mehreren anderen Fällen die Pferdezucht. — Zu einem Jamitienaöend fanden sich am Lvnntag ' abend die Mitglieder des Vereins für Natur- und Heimat« ! künde und die des Gemeinnützigen Vereins zusammen. Herr Bürgermeister Küntzel hatte in liebenswürdiger Weise sich erboten, über die Bedeutung des 18. Januars zu sprechen. Wir haben jetzt ein geeinigtes starkes deutsches Reich, auf das wir alle stolz sein können. Dank der Einigkeit der deutschen Staaten konnte es errichtet werden. Der Schöpfer desselben ist unser unvergeßlicher Bismarck. Am 18. Januar 1871 war es, als der König von Preußen die deutsche , Kaiserkrone annahm Herrn Bürgermeister Küntzel wurde s am Schluffe seiner Ausführungen reicher Beifall gespendet. Hiernach ergriff Herr Seminardireklor Professor Dr. Klähr- Pirna das Wort zu seinem Vorträge: Der Füsilier Kutschke und seine Lieder." Wer kennt sie nicht, die bekannten Worte: „Was kraucht denn dort im Busch herum, ich glaub', es ist Napolium." Nach den Ausführungen des Herrn Vor tragenden hat es einen Füsilier Kutschke überhaupt nicht gegeben, denn das erwähnte Lied ist schon vor dem fran zösischen Kriege bei verschiedenen Völkern und in verschiedenen Sprachen zu finden. Wenn man aber trotzdem von einem Kutschke spricht, so kann dies nur in bildlicher Bedeutung geschehen, indem man mit dem Namen Kutschke den Mut und die Entscklossenheit der Deutschen bezeichnen will. Die Zudichtungen stammen aus der Feder eines Berliner Schrift stellers. Auch diese mit reichem Humor gewürzten Aus führungen wurden von den Anwesenden mit Beifall aufge nommen. — Um umständlicke Befragung zu ersparen, sei mit geteilt, daß Herr Brigadier Karisch seit dem 1. Januar 1914 auf der Löbtauer Straße in nächster Nähe des Stadtbades wohnt und unter der Nr. 74 telephonisch anzurufen ist. — Kelvigsdorf. Donnerstag den 22. Januar feiert der hiesige Gesangverein „Kapelle" sein 25 jähriges Stiftungs fest. Er wird diesen Tag durch einen Festkommers im Lohseschen Gasthof mit darauffolgender Tafel und Ball ' festlich begehen. — Weukirchen. Die diesjährige Haupt- und General versammlung des hiesigen Männergesangvereins findet am kommenden Dienstag, abends 8 Uhr, im Kretzschmarschett Gasthof statt, wozu eine reichhaltige Tagesordnung aufge- ! stellt ist. Wie alljährlich, so wird genannter Verein auch im heurigen Jahre, voraussichtlich zu Ostern, mit einem Konzert vor die Oeffentlichkeit treten. — Der hiesige Land- ; wirtschaftliche Verein kann im heurigen Jahre auf eine ; 25jährige Tätigkeit zurückblicken. — Mohorn-Grund. Für den hiesigen Krankenkassen- , bezirk wurde Gastwirt Käppler zum Kassierer gewählt — j » , 13 Veteranen von Mohorn-Grund erhielten aus den Er- j l trägnissen des Kornblumentages vom Militärvereinsbund 650 Mark ausgehändigt. l ; — Wossen. An den am 12. und 13. dieses Monats am hiesigen Königlichen Seminar abgehaltenen Aufnahme- j Prüfungen nahmen 28 Prüflinge teil, von denen 24 in die Sexta des neuen Schuljahres ausgenommen werden — Weißen. Die Füße erfroren. Hinter einer Bude, i die an der hiesigen Eisbahn an der Moltkestraße steht, ist ' < früh in der dritten Stunde der 36 Jahre alte Schornstein- » feger Böhme aus Wilsdruff im Schnee liegend aufgefundett j worden. Da er anscheinend die Füße erfroren hatte, so j wurde er ins Krankenhaus gebracht e — Meißen. Der Klapperstorch im Auto! Am ver gangenen Donnerstag abend ist eine hiesige Einwohnerin auf einer Autofahrt von Meißen nach Coswig plötzlich voM z Klapperstorch überrascht worden. - Dresden. Der Karnevalfestzug am 24. Februar, , j- veranstaltet vom Faschingsausschuß Dresdner Redakteure, wird in der Hauptsache denselben Weg wie der vorjährige j
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