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WWWAWNM Dienstag, den 22. März 1927 80. Iahrg Nr. 68. <s Oeffentliche Aufforderung Aue. Amtliche Anzeigen u> § s- S« 3 3' Z s rr I- >-6» Gin Schritt Italiens in Berlin. Berlin, 20. März. Im Zusammenhang mit der Lage auf dem Balkan ist ein Schritt der italienischen Regierung bei der deutschen Regierung erfolgt. Die italienische Negierung hat dabei darauf hingewiesen, daß nach ihren Be obachtungen in Jugoslawien starke militärische Vor- bereitungenmit Bezug auf Albanien getroffen wllr- den. Die italienische Regierung beabsichtigt nicht, hierauf mit militärischen Gegenmaßnahmen zu antworten. Sie werde aber der deutschen Regierung ebenso wie den übrigen am Balkan interessierten Mächten zur Entkräftung der in« Zu- sammenhang mit diesen Rüstungen gegen Italien eingeleiteten Kampagne alsbald ausführliches Material vorlegen, das die tatsächliche Lageaufklär» ; s vn .»r»,«»Ir,Ilch« «0»l»lr«m,»- «l»«l»l l«,ach mll «»»nähme der Tag, »a» Sinn» und gistl«,«. v« Dret» str dl« 34 mm br«l« LoIeneI- «»zeI^»i«I» kn «mleblaUbeilr» «st >0 «F-mMenanzel,«» »ud Slestenieluch« DeddrsN^r 15). ««wir» -1, für dl, 00 mm dr«U« Pelli- Redlameiell« 50, -u»«LrI» 100, sllr dl, 00 mm tr«tl« nmll. LolonUtUl« 55, mowdrls 55 R«lch»pl«nnl». P,stlch«5-S»»t», oa,,l, «r. ISLS«. »e«<lad«-»>r»-So»t», «»,. Srz-<». «r. M. sichtige nicht, eine Aktion zu unternehmen, die den Frieden an irgend einem Punkte Europas stören könnte. Pari», 20. März. Die bulgarische Gesandtschaft demen tiert eine aus Belgrad stammende Nachricht, nach der die bul - garische Regierung ein Militärabkommen mit Italien vorbereitet habe. Rom, 20. März. Admiral Nicastro wurde zum Ober- befehlshabe sämtlicher Marinestreitkräfte ernannt, der Gene ralsekretär des Faschismus, Turati, zum General in der Nationalwili» Deutschland und England. London, 20. März. ,Mor«rimg Post" und ,Mines" be« stätigen, daß Chamberlain mit Stresemann in Genf über die Möglichkeit biner früheren Rhein« räunrung gesprochen habe. Briand sei bei den Unter redungen nicht zugegen gewesen. England, so schreiben die „Times", ist bereit, den deutschen Standpunkt innerhalb der früheren Alliierten zu vertreten, halte ober eine offiziell» Erörterung des Mumungsprovloms für inopportun. Verlag 6. M. Gärtner, Aue, Srzgeb. z»rn!»r«»«r: «« »1 »nd »4, lthoih t«m< «UI) 440, m, 0ch»«»«»«H s»1. vmhlanschrlft! D-Mftmnd Friedensbeteuerungen. Belgrad, 20. Aiärz. Die „Politika" berichtete, der englische und der italienische Gesandte hätten gestern im Sinne Ler ita lienischen Zirkulavnote diplomatische Schritte in Belgrad unternommen, wobei der englische Ge sandte den italienischen Standpunkt ver treten habe. Diese Meldung, die beträchtliches Aussehen erregte, ist, «Vie von zuständiger Seite versichert wird, unrichtig. Der englische Gesandte habe erklärt, er glaube nicht, daß irgend ein Grund zu der Annahme berechtige, daß Jugoslawien eine militärische Angriffsaktion gegen Albanien vorbereite. Auch der italienische Gesandte, General Badrero, dementierte die MAdung Ler „Politika" un§ teilte mit, er habe weder allein noch gemeinsam mit dein englischen Gesandten Schritte unter- Trotz aller Dementis und Friedensbeteuerungen läßt sich oie Tatsache nicht verschleiern, daß auf dem Balkan ein neuer Brandherd entstanden ist, Italien schürt eine albanische Aufstandsbewegung, um dann, wenn die Wirren im Gange sind, eingreifen zu können. Der Zweck ist, Jugoslawien in die Zange zu nehmen, das den ita lienischen Balkanplänen hindernd im Wege steht. Die Mächte- gnlppierung. scheint folgende zu sein: Jugoslawien glaubt sich auf Frankreich stützen zu können, während hinter Italien England steht und neben ihm Rumänien und Bulgarien. Vermutlich ist die, englische. Unterstützung Ler italienischen Pläne ein Teil des Preises, den London Mussolini für seins antirussische Stellungnahme zu zahlen sich bereit erklärt hat. Das neue Abrüstungsprojekt Englands, das, wie gemeldet wird, überall nicht etwa Befriedigung, sondern Erregung hervorgerufen hat, ist, so widersinnig das klingen mag, ein Teil der englischen Rüstungspläue. Es ist absichtlich so radikal gehalten, um von vornherein alle bestehenden Ab rüstungspläne zum Scheitern zu bringen. England will die Aufrüstung, deshalb macht es undurchführbare Abrüstungsvor- schläge. Darüber hinaus richtet sich das Projekt gegen den Völkerbund, der als ein Hindernis für die Machtpläne Ler Siegerstaaten erkannt ist. Seine Veröffentlichung steht offenbar «nit den« Balkankonflikt im engsten Zusammenhänge. Man wird nicht fehlgehen, wenn man Lie außenpolitischen Vorgänge, die wohl diesmal wirklich auf das Prädikat sehr ernst Anspruch machen dürfen, in Zusammenhang mit der Haltung der deutschen Negierung während und nach der letzten Ratstagung des Völkerbundes bringt. In dem sich kreuzenden Spiel der Mächtegruppen steht Deutschland mitten drin. Es durfte seine Stellung nicht einseitig festlegen und mußte Kleines geben, um vielleicht Großes zu retten, daher seine Nachgiebigkeit. Wen«« wir jemals eine starke Regierung gebraucht haben, so in diesem Augenblicke. Eine Schwächung durch innenpolitische Streitigkeitei« können wir weniger denn je vertragen, dem« es steht für uns zuviel aus dem Spiele. Die Möglichkeit für den deutschen Wiederaufstieg ist durch den Widerstreit unserer Gegner gegeben, ebenso aber auch die Verlängerung unserer Qualen. Wir haben zu wählen! Der neue Brandherd aus dem Balkan England- Frankreich und Italien im Äinlergrunde. Italienisches Altimalum. Berlin, 20. März. Wie aus Belgrad berichtet wird, hat der italienische Gesandte am Freitag im jugoslawischen Außen ministerium eine Note überreicht. Die Regierung in Rom erklärt, daß sie den aggressiven Absichten Jugoslawiens gegen über nicht neutral bleiben könnte. In der Note werden zahlreiche Fälle aufgezählt, die zu beweise«« suchen, daß Jugo slawien eine Offensive gegen Albanien vorbereite und aktiv die albanische Revolution unterstütze. Am Sonnabend stattete der englische Gesandte dem jugoslawischen Außenminister einen Besuch ab und schloß sich der Demarche seines italienischen Kollegen an. Der jugoslawische Außenminister erwiderte dein englischen und dem italienischen Gesandten, daß die in der italienische«« Note angeführte«« Informationei« unrichtig seien, und daß Jugoslawien keiner« Anlaß habe^ sich in die inneren An gelegenheiten Albaniens einzumischen. al»,«»-«». 4l«,a-»« für dt« -mNaSmIN« »qq,I,«»d« Nummer KI» vormMa-» S Uhr I, d«n »iuq>Ia«lchüsU- flellmi. Mn« L«wübr für dl« «usuahm« d«r Anzelzu, am oora.IchNNxnen Laz, Imo» an bestimml,r St«i, wird nlchl z«z«l>«n, auch yttl für dl« Älchllzdijl d«r dmch F»ms-r«ch«r ausz«z,b«i»n Anjelzn. — gür Nückgad« een- »«rlanzl «lnzUandler Schelststüt« ddirulmmi dl« Schrlfi- »llung k«!n« D«raolamrlunz. — Unl«rdr»ch,»a«n d« G» Ichüslrdelrleb« d«zründ«n lulntAnlvrüch«. V«I gahlwq»- «rzuz und Kontur, g«ll«n RadaN« al» nicht n«r«l»dari. Ya»d«,«sch«ft»ft«N«» >»: «u«, Ldhnlh, Schomberz m» Schwurzenbrrz. Eine italienische Alarmmeldung. Rom, 20, März. giornale L'Italia" meldet aus Tirana: Die albanische Regierung trifft im Hin blick auf die Vorbereitungen Jugoslawiens Verteidi gungsmaß nahmen. Pläne für eine Zusammenziehung von Streitkräften im Norder« werden mit Beschleunigung geprüft. Die Vorbereitungen in Jugoslawien begannen mit der angeblichen Fahnenflucht von Offizieren, die Lie Bergbewohner zum Ausstand und zur Bandenbildung aufreizten. * Eine Erklärung des jugoslawischen Außenministers. Belgrad, 20. März. In der Skupschtina führte Außen minister Peritsch unter anderem aus: Alle Gerüchte über eine Schwächung derKleinenEntente sind unbegründet. Die Politik gegenüber Italien gründet sich auf Len ehr lichen Wunsch nach guten nachbarlichen und freundschaftlichen Beziehungen. Gegenüber Frankreich besteht eine voll ständige Uebereinstimmung in den Anschauungen und Inter essen. Wir hoffen, daß Großbritannien uns immer in unseren Bemühungen, den Frieden zu erhalten, unterstützen wird. Zu Deutschland sind die Beziehungen sehr gut. Es ist schwierig, festzustellen, ob der heutige Zustand Sowjetruß. lands hinreichend geordnet und geklärt ist. Unter Bezug nahme auf die Gerüchte Uber jugoslawische Rüstun gen sagte der Minister: Ich erkläre feierlich, wir würden eine Enquete der ganzen Welt wünschen. Die Agentur Avala meldet: Wir sind ermächtigt zu er klären, Laß die vom „Giornale d'Italia" veröffentlichte«« Nach richten über angebliche militärische Vorbereitun gen Jugoslawiens an der albanischen Grenze sowie die offenbar aus gleicher Quelle stammenden Informationen der Londoner Times über angebliche Absichten Jugoslawiens, einen Staatsstreich in Albanien herbeizuführen und die gegen, wärtige Regierung von Tirana zu stürzen, in allen Stücken er funden sind. Es ist nicht unmöglich, daß derartige Ausfälle die Absicht verfolgen, versteckten Zwecken zu dienen. Belgrad, 20. März. Im Mitrovikaer Prozeß gegen 13 Deutsche, die wegen angeblicher Denunziation südsla wischer Einwohner an die Militärbehörden der Besatzungs- Mächte im Jahre 1914 angeklagt waren, wurden drei Ange klagte zu acht Jahren und zwei zu drei Jahren schweren Kerkers verurteilt. zur Abgabe der Gewerbesteuererklärung für da» Rechnungsjahr 1927. Die Steuererklärungen für die Gewerbesteuer sind von Lei« Handel- und Gewerbetreibenden in der Stadt Aue in der Zeit vom 1. April 1927 bis 16. April 1927 unter Benutzung der vorgeschriebenen Vordrucke abzugeben. Zur Abgabe einer Erklärung sind verpflichtet: 1. diejenigen, die besonders schriftlich dazu aufgefordert worden sind, 2. diejenige,« Betriebe, Lerer« Ertrag im Durchschnitt der letzten 3 Betriebsjahre den Betrag vor« 8000 RM überstiegen hat, 3. die Betriebe, deren Ertrag auf Grundlage des Abschlusses der Micher zu ermitteln ist. Die Vordrucke sind, soweit sie den Steuerpflichtige«« nicht zugestellt worden sind, beim Stadtsteueramte zu entnehmen. Für mehrere selbständige Gewerbe desselben Unter nehmers sind getrennte Steuererklärungen abzugvben. Französische Blätter zur Spannung an der Adria. Paris, 20. März. Zur italienisch-serbischen Spannung erklärt „Journal des Debats", es sei gebieterische Pflicht der europäische«« Kabinette, einen Konflikt zuDe^hindern. — „T em p s" wendet sich außerordentlich leb- haHröägegen, daß gewisse ausländische Kreise den Versuch «nach««' wollten, die italienisch-serbische Spannung wiederum dazu auszubeuten, um Frankreich anzuklagen. Es sei uner hört, daß sich das „Giornale d'Italia" gestattet, zu erklären, daß, wenn Frankreich in Belgrad Mäßigungsratschläge erteilt, andere politische französische Elemente nicht verfehlten, Süd- slawiep in seiner Aktiv«« gegen Italien und Albanien zu un terstützen. Das seien Unterstellungen, deren Perfidie'keinen Menschen guten Glaubens gewinne«« kann. Frankreich hat sich stets mit allen seinem Einfluß für ei,« aufrichtiges Abkommen zwischen Rom und Belgrad bemüht und es werde fortfahren, sich in diesem Sinne zu betätigen. — ,L)euvre" schreibt: Frankreich, auf das man in Belgrad hört, muß zur Geduld mahnen, und England, auf das man in Rom hört, muß Rat schläge zur Mäßigung geben. — „Figar o" äußert sich in gleichem Sinne, erklärt jedoch, daß alles das bedauernswerte Ergebnis eines Irrtums sei, Len Frankreich mit seinem Ptestige im Mittelmeer bezahlen werde. Paris und Lon don müßten sich verständ igen, um eine für den Frieden Europas gefährliche Erregung zu mildern, bevor die Agenten der „geheimen Kräfte" Lie Zeit gefunden hätten, ihr verhäng nisvolles Werk zu vollenden. Einzelne Blätter sprechen auch von der Möglichkeit, daß der Völkerbund sich mit der An gelegenheit beschäftigen werde und loben die italienische Ne- gierug, daß sie bereits die Großmächte mit der Angelegenheit befaßt habe. Im großen und ganzen jedoch zeigt sich eine ge wisse Beunruhigung über den weiteren Verlauf der An- gelegenheit. » enthaltend die amtlich«» »«kanulmachnn-«» der Amkshauplmaimschast und der Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Siaals- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz. Neustädlsl, Vrünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es werden außerdem veröffentlicht: Di« Bekanntmachungen der Stadträte zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Au« und Johanngeorgenstadt. Wer die Frist zur Abgabe der ihm obliegenden Steuer erklärung versäumt, kann durch Geldstrafen zur Abgabe der Steuererklärung angehalten werden; auch kann Hm ein Zu schlag bis zu 10 v. H. der festgesetzten Steuer auferlegt werden. Die Hinterziehung oder der Versuch einer Hinterziehung der Gewerbesteuer sowie fahrlässige Vergehen gegen die Steuer gesetze (Steuergefähcdung) werden bestraft. Aue (Erzgeb.), 19. März 1927. Der Rat der Stadt. — Steueramt. Jahrmarkt betr. Dev Plan für den Aufbau Ler Duden und Stände zu den in Schwarzenberg stattfindenden Märkten liegt vom 21. bis 28. Mürz 1927 im Stadthaus 1l, Zimmer Nr. 6, zur Einsicht nahme der Beteiligten aus. Einsprüche gegen den Marktplvn sind bis zum Ablauf -er Ausliegezett schriftlich oder zu Pro tokoll Lei den« unterzeichneten Stadtrat anzubringen. Schwarzenberg, am 19. März 1927. Der Rat der Stadt. — Polizeiamt. Versteigerung. Dienstag, den 22. März 1927, vorn«. 11 Uhr, werden im Gasthaus zur Sonne, Schneeberg, meistbietend gegen Bar zahlung versteigert: 1 Pfeilerspiegel mU Konsol, 1 Stützuhr, 1 Sofa mit rotem Plüschüezng. Schneeberg, den 21. März 1927. Der Gerichtsvollzieher de« Amtsgerichts. Dienstag, den 22. März, vorn«. 9 Uhr, soll in Beierfeld eine Korbflasche Rotwein und anderes mehr meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. sQ 4303/26 Sainmelcwt der Bieter: Gasthof Albert-Turm. Der Gerichtsvollzieher de« Amtsgerichts Schwarzenberg.