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Marx will nun -te bürgerliche Regierung bilden. Berli«, 22. Ja«. R«lch»ka«-ler Dr. Marx begab sich he»te vormittag zum A,ich«präsident«n, berichtete über te, gestrige« Beschlaß der Aentrumssraktion u»d erklärte, daß er de« Auftrag dr, Reich»prüstd««te» zur Regierungsbildung übernehme. O Die gentrumssraktion des Reichstages Hot am Freitag folgenden Beschluß gefaßt: Die gentrumrfraktion des Reichstages erklärt sich mit der vorgelegten Erklärung einverstanden und stellt fest, daß damit Herrn Dr. Marx der Zugang zu Verhandlungen er öffnet ist. Dr. Marx wird sich auf Grund dieses Beschlusses am Sonnabend »um Reichspräsidenten begeben und ihm mitteilen, baß er den Auftrag Mr Bildung der bürgerlichen Mehrheits- regierung annimmt. Dr. Marx wird darauf, wie es heißt, schon morgen seine Besprechungen mit den in Betracht kom- menden Parteiführern aufnehmen. Die Äun-gebung -es Zentrums. In der einstimmig von der Fraktion beschlossenen Kund- gebung heißt e. u. a.: Mit wachsend emBefremden sind weite Kreise des deutschen Volkes der politischen und parlamentarischen Ent wicklung der letzten Wochen gefolgt. Die öffentIiche Mei - nung im Lande vermag bei dem Zank und Streit der Par teien keinen Sinn mehr zu erkennen. Sie will in dem politischen Wirrwarr unserer Tage klaren Weg und zuversichtliche Führung sehen. Beides ist nur zu gewinnen, wenn wir unserem politischen Tun Richtung auf ein höheres Ziel geben und das politisch Notwendige ent schlossen ausspvechen. Die Zentrumspartei hat seit den Tagen des Zusammenbruches ihre politische Sendung wohl erkannt und ist ihr in den schweren verantwortungsvollen Jahren stets treu geblieben. Ihre ganze Arbeit war Rettungsarbeit am deutschen Volke und Aufbauarbeit am deutschen Staate. Im Weimarer Derfassungswerk ist jener neue politische Wille durch gebrochen, der nach außen hin die nationale Geltung auf dem Wege der Derstän d i gung nrtt anderen Nationen und nach innen di« Erzielung einers vertieften Volksbewußt seins durch eine umfassende soziale Erneuerung unseres nationalen Lebens erstrebt. Es gibt für uns keineandere staatliche Wirklichkeit, als die der deutschen Re publik mit ihren Symbolen. Sie hat dem deutschen Volke seine Einheit in verzweifelten Tagen gerettet. Auch für die ferner« Zukunft ist sie der allein hoffnungsvolle Weg. Die deutsche Republik soll uns nach außen hin frei machen und nach innen die Kräfte auslösen, die den deutschen Staat zum besten Bolksstaat machen. Aus dem Wurzelboden unseres deutschen Dolksgeistes müssen di« Kräfte der Wissenschaft, der Kunst, der Volkserziehung, der Familie und der übrigen Gemeinschaften aussteigen und einströmen in die hehre Einheit des Staates, in dem sich der Dienst an unserem Volke vollzieht. Der Geist des deutschen Volkstums aber muß sich immer wieder erneuern aus dem christlichen Glauben. Auf ihm nruß sich die sittliche Entwickelung unseres Volkes, insbesondere die Er ziehung unserer Jugend ausbauen. Bei der Gestaltung des Schulwesens find die Gewissensfreiheit und das Elternrecht zu wahren. Als Machtinstrument unseres Staates ist uns nur Lie Reichswehr verblieben. Sie ist eine Staatsnotwendigkeit. Sie ist ein Bestandteil der deutschen Republik. Es gibt keine politische Hoheit des Staates ohne Macht. Daraus erwächst den: deutschen Dolksheer seine innere Begründung und seine Auf gabe. Heute gilt es, gewisse Befürchtungen wegzuräumen, als ob die Reichswehr nur bestimmten politischen Gruppen dienst bar wäre. Unsere Reichswehr darf weder einer Partei noch einer Klasse, noch irgendwelchen sonstigen Machtgruppen dienen. Sie gehört dem in der deutschen Republik geeinten Volk. Die Rekrutierungsfrage muß in einer Form gelöst werden, die den wahrhaft verfassungstreuen Söhnen unseres Volkes Zugang zu diesem Waffendienst ermöglichen soll. Unsere staatliche Sozialpolitik muß sich zur sozialen Staatspolitik ausweiten, ober nicht Gesetze allein, sondern wahrhaft soziale Erneuerungen im Geiste und im Willen tun not, wenn sie bei den verzweifelten Massen neue Hoffnung und neues Vertrauen gewinnen sollen. Unser Sehnen geht nach Freiheit und selbständiger Schick- salsgestaltung. Kein gesittetes Volk kann ohne gesicherte Grenzen leben, kann es ertragen, daß sein Gebiet von fremder Macht besetzt bleibt. Jede deutsche Politik wird deshalb in zäher Ausdauer mit den Methoden der neuen Politik und ohne nationale Lebensinteressen zu verletzen auf eine möglich bal dige endgültige Räumung des Rheinlandes hinarbsiten müssen. Wir sehen in der Rechtsgültigkeit der Verträge von Lo carno dir wesentliche Voraussetzung jeder erfolgverheißenden Außenpolitik. Die Zentrumspartei ist von dem Wunsche beseelt, möglichst rasch die Kräfte zu einer Negierung zu sammeln, welche die bestmögliche Bürgschaft zu einer Festigung des in neren Zusammenhaltens unseres Volkes in staatspolitischem und gesellschaftlichem Sinne in sich schließt. Im Anschluß an dos politische Manifest hat die Fraktion des Zentrums noch ein sozialpolitisches Programm angenommen. Presseslimmen. Die „Kreuzztg." schreibt: Die politische Bedeutung des Zentrumsprogramms beruht darin, daß damit endlich die Stagnation dank der Initiative des ReichsprSst. denten überwunden ist. Bei gegenseitigem guten Willen sehen wir keine unübersteiglichen Hindernisse, um eine Plattform zu finden, die eine dem Wunsche des Reichspräsidenten ent- sprechende Mehrheitsregierung zu tragen imstande ist. — Die „Deutsche Tagesztg." sagt: Wenn in der Erklärung des Zentrums einleitend gesagt wird, daß sie den Zugang zu Der- Handlungen für Dr. Marx eröffnen solle, so können grund. legende Bedenken, sie in diesem Sinne aufzufassen, kaum gel- tend gemacht werden. — Die „D. Allg. Zt g." hofft, daß die jetzt beginnenden Verhandlungen allseits in einer Art geführt werden, daß sie das deutsche Volk die Vorgänge der letzten Krisenwochen vergessen machen. — In der „Tägl. Rund- schau" heißt es: Das gesamte sozialpolitische Programm dürfte zwischen dem Zentrum und den Deutschnationalen zu großen Auseinandersetzungen kaum Anlaß geben. Auch die Kundgebung enthält in ihrem politischen Teil keine Formu lierung, die auf Seiten der Deutschnationalen einem Nein be gegnen wird. — Die „Germani a" ist umgefallen. Das Berliner Zentrumsorgan meint, es habe in freimütiger Kritik gewisser Vorkommnisse der letzten Tage nicht zurückgehalten. Umso unbedenklicher werden wir es anerkennen, wenn die Entwicklung, die die Dinge im weiteren Verlaufe nehmen werden, dennoch zu einem annehmbaren Auswege aus der Sackgasse führt, in der die deutsche Politik fest sitzt. Das Blatt dementiert eine Zeitungsmeldung, wonach Nuntius Pacelli auf die Stellungnahme des Zerrtrums in den letzten Tagen Einfluß genommen haben soll. — Die „Voss. Ztg." bemerkt: Bei den Verhandlungen mit den Deutschnationalen wird es ganz darauf ankommen, von wel chem politischen Willen sie geleitet werden. — Der natürlich sehr verärgerte „Vorwärts" führt aus: Von den Verhand lungen wird es abhängen, ob der lange Monolog des Zen trums endet mit einer dramatischen Katastrophe oder mit einem undramatischen Hinsinken des Zentrums von der Mitte nach der Rechten, wo es Seite an Seite mit den „bürgerlichen Parteien" den politischen und sozialen Kampf gegen die Ar beiterschaft, gegen seine eigenen Arbeiter führen müßte. (I) Tirpitz über -en Völkerbund. Hamburg, 21. Ian. In einer Unterredung mit einem Vertreter der Hearstpresse über gewisse Richtlinien für Deutschlands Politik betonte GroßadmiralTir- pitz bezüglich des Völkerbunds, daß er und seine Anhänger sich einem wirklichen Völkerbund niemals weder grundsätzlich noch aus zeitlichen Rücksichten widersetzt hätten. „Wir sollten, fuhr Tirpitz fort, ständig danach traMW^ auf den Eintritt aller großen Nationen hinzuarbeiten, besonoers der Vereinig, ten Staaten und Rußlands. Bis dieses Ziel erreicht ist, sollten wir niemals den unvollkommenen Charakter des Bundes und di« notwendigen Folgerungen aus den Augen verlieren. Da Deutschland entwaffnet ist, "so sollten wir aus moralischen und politischen Gründen die Interessen anderer machtloser und unterdrückter Nationen unterstützen. Abgesehen von möglichen zukünftigen Entwicklungen bietet die Genfer Institution eine gute Gelegenheit zur Anknüpfung persönlicher Beziehungen und zum Gedankenaustausch." Tirpitz sprach die Ueberzeu- gung aus, daß das Ergebnis vonLocarno ungenügend sei. „Wir bewillkommnen jede Bemühung im Sinne einer Verständigung mit unseren Nachbarn, besonders mit Frankreich, vorausgesetzt, daß volle gegenseitige Sicherheit gegen Krieg und Handelserschwerung geboten wird." Tirpitz erklärte schließlich, Deutschland brauche wegen seiner Ueber- völkerung unbedingt einen steigenden Güteraustausch mit Ruß land mehr als alle anderen Länder. Verhandlungen über die Auslegung des Dawesplanes. Haag, 21. Ian. Die erste Sitzung des Auslegungsschieds gerichtes Uber die Bestimmungen des Dawesplanes in dem ge meldeten Streitfall zwischen der N e p a r a t i o n s kom mt s s i o n und der deutschen Negierung wurde heute im kleinen Rechtssaal des Friedenspalastes eröffnet. Der Sitzung wohnten zahlreiche Angehörige des diplomatischen Korps bei, u. a. der deutsche Geschäftsträger im Haag. Gesandt schaftsrat Dr. Rödiger. Der Vertreter der deutschen Regierung, Professor Dr. Kauffmann, legte ausführlich den Standpunkt der deutschen Regierung dar, daß die Schadenersatzleistungen, die Deutschland auf Grund des Versailler Vertrages an seine Bürger für im Ausland erfolgte Liquidationen und Einbe haltungen von deutschem Eigentum nach dem 1. September 1924 gezahlt hat oder noch zu zahlen hat, unbedingt unter die nach dem Reparationsplan zu leistenden Zahlungen fallen müßten. MUW Die Reskpunkie. Die Berliner Verhandlungen abgeschlossen. Berlin, 21. Ian. Die in Berlin geführten Verhand lungen über die Restpunkte des Enrwaffnungs- programmes, diejenigen Fragen, die die Ausfuhr von Kriegsmaterial betreffen, sind heute abgeschlossen worden. Das Ergebnis der getroffenen Vereinbarungen wird morgen von den Vertretern der Reichsregierung und dem interalliier ten Stellen formuliert und der diesbezügliche Entwurf unter- zeichnet werden. Pari», 21. Ian. Die Verhandlungen zwischen den beut- schen Delegierten und den Mitgliedern der Dotschafterkonfe- ren» und des Versailler Militärausschusses werden fort- gesetzt. * Erpressung-Versuch. Pari», 21. Ian. Zu dem Beschluß des Botschafterrates, hi» Truppenstärke im beseht»» Gebiet auch im Februar unverändert zu lassen, schreibt das „Echo de Paris": Der Beschluß des Botschafterrates Im jetzigen Augen blick ist ein« WarnunganDeutschland. Ob die neuen deutschen Entwaffnungsvorschläge, die gestern Herr v. Pa weiß überreicht hat, genügen werden, müssen wenige Tage ent- scheiden, denn der kritische 31. Januar rückt immer näher, und noch ist keine Abberufung der Kontrollkommission ausgesprochen worden. * Berlin, 21. Jan. Nach dem Derwaltungsbericht der Stadt Koblenz beträgt gegenwärtig die Zahl der Desotzungs- truppen in der Stadt 9000 Mann. Rund 4000 Privat quartiere sind in der Sticht beschlagnahmt. Berlin, 21. Ian. Der Reichspräsident hat dem Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht, der heute seinen 80. Ge burtstag begeht, telegraphisch seine Glückwünsche übermittelt. Die polnische Offensive gegen Deutschland. Erstaun«« i« Berlin. Berlin, 21. Ian. In diplomatischen Kreisen Berlin» hat der Schritt des polnischen Botschafter in Pari» während der Verhandlungen über die Restpunkte lebhafte» Erstaunen hervorgerufen, um so mehr als nun bekannt ge worden ist, daß der polnische Botschafter nicht mehr und nicht weniger als die Schleifung der deutschen Ost- befestigungen gefordert hat. Man sieht in dieser De- marche nicht nur den Versuch, die Verhandlungen der deut- schen Unterhändler mit der Dotschafterkonferenz zu stören, sondern auch den Beweis dafür, daß Polen ein Interesse daran hat, deutsche Defensivmaßnahmen an der deutschen Ostgrenze mit allen Mitteln zu verhindern. In Zusammenhang damit erinnert man sich, daß vor noch nicht avzulanger Zeit das Pilsudski-Dlatt „Polfta Zbroja" die Forderung erhoben hatte, Stettin müsse zu Polen ge- schlagen werden. Man weist ferner auf die Expanstonsbestre. bungen des Westmarkenvereins hin, zu dessen Ehrenmitglie dern die höchsten offiziellen Spitzen des polnischen Staates gehören, sowie auf die verschiedentlichen Aeußerungen, die die polnischen Gelüste auf Ostpreußen ganz offen zum Ausdruck brachten. Wenn daher Polen in die nur Deutschland und die Alli ierten betreffenden Verhandlungen über die der Defensive die nenden deutschen Befestigungen im Osten eingreift, dann Mtzr sich dieser Schritt nicht anders verstehen, als daß Polen nach wie vor die Möglichkeit einer Offensive gegen Leut- sches Gebiet im Auge hat. * Vor neuen Deutschenausweisungen? Berlin, 21. Ian. Nach Mitteilungen eines Krakauer Blattes sollen außer den vier leitenden Beamten der Schle sischen Klcinbahn-A.-G. noch andere Deutsche, die der polnischen Sprache nicht mächtig sind, aus Ostoberschle- sien ausgewiesen werden. O Warschau, 21. Ian. Die polnische Negierung hat nunmehr auch für den Kreis Rybnik die Wiedereröffnung der seit länge rer Zeit geschlossenen deutschen Schulen abgelehnt. 380 deutsche Kinder werden damit zum Besuche polnischer Schulen gezwungen. Wieder ein Zwischenfall in Germersheim? Germersheim, 21. Ian. Die Öffentlichkeit beschäftigt sich mit einem Vorkommnis, Las sich am 4. Januar ereignete und das erst beute bekannt wird. In der fraglichen Nacht ist ein Handwerrsbuvsche aus Fehrbach in Oesterreich von zwei fran- zösischen Soldaten mit roten Mützen überfallen worden, die allem Anschein nach ein Sittlichkeitsverbrechen an ihm begehen wollten. Der Handwerksbursche konnte sich erst nach längerem Kampfe von den beiden Individuen-^freien und rettete sich mit Schnittwunden an der Hand und^Sttchver- letzungen am Bein zu einem Bahnwärterhaus. Der Vorfall wurde der französischen Gendarmerie angezeigt. Der Hand werksbursche selbst hat sich aber wahrscheinlich aus Furcht vor Unannehmlichkeit aus Germersheim entfernt und konnte bis heute nicht ausfindig gemacht werden. Die deutschen Polizei behörden haben die Ermittlungen, in diesem Falle ihrerseits eingeleitet. Reichsminiflerien und WirischaftsverbSn-e. Berlin, 21. Ian. Die neue Geschäftsordnung der Reichs ministerien enthält eine Bestimmung, wonach die Reichsmini sterien grundsätzlich nicht mit örtlichen, sondern nur mit Spitzenverbändsn verhandeln. Diese Bestimmung, die bei den in Frage kommenden Verbänden zum Teil beanstandet wird, enthält, wie wir hören, nicht etwa eine Neuerung, sondern entspricht der langjährigen Uebung der Ministerien. Ls hat wiederholt zu Unstimmigkeiten sowohl für die Ministerien wie für die Verbände geführt, wenn sich örtliche Verbände ohne Kenntnis ihrer Spitzenorganisationen unmittelbar mit den leitenden Reichsstellen in Verbindung gesetzt haben. Es tr ^zt zur Vereinfachung der Geschäfte und zur Vermeidung ein seitiger Orientierung der Regierung bei, wenn Wünsche der angeschlossenen Verbände grundsätzlich auf dem Wege Uber die Spitzenverbände oder unter ihrer Zuziehung an die betreffende Reichsstelle gebracht werden. Das Wort „grundsätzlich" läßt Ausnahmen für Sonderfülle zu. Solche Ausnahmen werden stets dann zu machen sein, wenn ein für ein bestimmtes Wirtschaftsgebiet errichteter und die verschiedenen fachlichen Interessen eines solchen Gebietes zusammenfassender Gebietsverband in einer Frage, die ausschließlich oder vorzugsweise dieses Gebiet be rührt, in einem Neichsministerium vorstellig wird oder von diesem gehört werden soll. Der Verkehr mit solchen Gebiets- verbänden wird durch die neue Vorschrift nicht eingeschränkt. Der amerikanische Senat für ein Schiedsgericht. Washington, 21. Ian. Der auswärtige Ausschuß des Se- nates hat oie Entschließung des demokratischen Senators Robinson über die schiedsgerichtliche Erledi gung des Streites mit Mexiko gebilligt: Diese Ent schließung, die lediglich die Meinung des Senates zum Aus- druck bringt, ist allerdings für die Negierung nicht bindend. * Mexiko, 21. Ian. Das mexikanische Außenministerium teilt zu der besonders in der nordamerikanischen Presse er örterten Frage der Stellung Mexikos gegenüber einer schieds gerichtlichen Beilegung des Konfliktes mit den Vereinigten Staaten mit, daß die mexikanische Regierung im Prinzip bereit sei, die Beilegung der Schwierigkeiten einem internationalen Schiedsgericht zu übertragen. Leipzig, 21. Ian. Das Reichsgericht verurteilte heute den polnischen Kaufmann Rufin Zernik wegen Ver rat» militärischer Gehimnisse und Spionage zu gunsten Polens zu 7 Jahren Zuchthaus, 10 Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht. Die von einem polnischen Spionage agenten erhaltenen 1800 Mark werden beschlagnahmt.